Chor - Probleme mit der Aushilfschorleiterin

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Na, dann fang ich mal an mit meinen Chorproblemchen ...

Wir proben im Moment ein 2-chöriges Stück im Chor, und da teilen wir uns neuerdings auch mal räumlich, und für den einen Chor übernimmt dann freundlicherweise eine Dame die Chorleitung aushilfsweise und studiert mit uns manche Teile ein. Sie macht das auch wirklich sehr gut, bis auf ein paar Kleinigkeiten.
Nun sitze ich leider in dem Teil des Chores, für den Sie diese Teilproben übernimmt, und ich finde es leider schrecklich :eek:. Sie singt jede Einzelstimme mit vor - und das manchmal mehrfach - wobei sie viele Töne nicht genau trifft. Das ist ja beim ersten Mal "Vom-Blatt-Lesen" auch sehr schwierig, dazu noch oft in einer für sie ungünstigen Tonlage, die sie dann noch zusätzlich transponieren muß. Und gleichzeitig spielt sie ja auch noch auf dem Klavier. Dabei würde es vollkommen reichen, wenn sie jede Stimme auf dem Klavier vorspielen würde. Sie muß ja die ganzen anderen Stimmen auch hinterher gar nicht singen. Auch mit den Einsätzen ist das manchmal etwas schwierig, aber das pendelt sich ein.

Also, was kann ich tun? Ohropax in die Ohren stecken? Den Proben fernbleiben? Ihr das sagen? Dem Chorleiter das sagen?
 
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Ich finde schon, dass es wichtig ist, wenn beides gemacht wird - sowohl vorsingen als auch spielen. Im Normalfall hast du in einem handelsüblichen Dorfchor Sänger/innen, welche eben keine Ahnung von Noten bzw den Notenwerten und der eventuellen Aussprache der Wörter (Fremdsprachen) haben. Gerade am Klavier lassen sich diese Dinge und noch weitere wie Timing, Einsätze doch prima üben. Das trifft auch auf so speziellere Sachen wie Legato oder auch Koloraturen zu ;)

Vorallem jedoch finde ich, dass man die Aussprache der Wörter zusammen mit dem Melodieverlauf da gut aufzeigen kann. Beispielsweiße klingt "And" gesungen auf einer Viertelnote anders als wenn man es über zwei Viertelnoten singt.

Ich weiß nicht, ob du jemals in einem Acapellachor gesungen hast, aber man merkt den Unterschied wenn man in einem Acapellachor (und zwar einem reinen!! Ohne Instrumente in der Probe) und in einem normalen Chor singt. Gerade Einsätze, Timing und sowas wie Aussprache zum Rythmus werden in Acapellachören deutlich mehr trainiert.
 
Ich weiß nicht, ob du jemals in einem Acapellachor gesungen hast
Nein, hab ich nicht.
Hätte ich zwar nix dagegen, hab aber bisher keinen gefunden.
Muß für mich halt auch alles gut erreichbar sein, sonst schaff ich das nicht.
Aber würd ich mir zutrauen ;)
 
Hallo,

...das ist definitiv ein schwieriges Problem. Vermutlich ist euer Chorleiter froh, jemanden zu haben, der musikalisch in der Lage ist, einen Teilchor einzustudieren. Diese Leute will man sich ja auch nicht "vergrätzen"... @Nachtflügel : Ich glaube nicht, daß es sich bei Silvieanns Chor um einen "...handelsüblichen Dorfchor" handelt ;) , insofern gehe ich schon mal davon aus, daß man dort weiß, was ein Notenwert zu bedeuten hat (die Formulierung ist aber nett...).
Unser Chorleiter singt auch immer schon mal kurze Stücke an, dabei liegt aber der Schwerpunkt darauf, wie genau er die Aussprache oder den Vokalklang einer Stelle gerade haben möchte, das ist oft leichter demonstriert als wortreich erklärt.
@Silvieann : Wenn Du Dir Deiner eigenen Töne aber sicher bist, ist in diesem Fall wahrscheinlich der beste Weg, nach dem Motto "Ohren zu und durch" zu verfahren. Es sei denn, Du verstündest Dich gut mit der betreffenden Dame, könntest sie mal beiseitenehmen und sie bitten, doch etwas weniger vorzusingen. Vermutlich ist ja nicht jedes eurer Stücke doppelchörig...

Viele Grüße
Klaus
 
Ohropax in die Ohren stecken? Den Proben fernbleiben? Ihr das sagen? Dem Chorleiter das sagen?
1 Ja, mentale ;). Das hilft oft ungemein. Fokussiere auf das Klavier.
2 Nein, vor allem dann nicht, wenn Du die Stimme sauber drauf hast. Die anderen im Chor brauchen das.
3 Wäre eine Möglichkeit, wenn Du die Feedbackregeln beherrschst.
4 Wozu? Diese Option käme erst dann, wenn 1 und 3 nicht tun.
 
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Vorsingen/Mitsingen und dabei am Klavier die Stimme oder den ganzen Satz mitspielen ist absolut üblich, selbst bei reinen A-Capella-Chören, mindestens solange die Stücke noch zu neu und frisch sind. Transponieren ist auch ganz normal, wer hat schon mal eben so locker 4-5 Oktaven Stimmumfang. Und wie schon gesagt wurde ist das Mitsingen auch für die Artikulation und die Deklamation sehr wichtig.

Was mich aber stutzig macht und auch verärgern würde ist die Aussage, daß die Frau oft die Töne nicht trifft.
Was soll das denn? Da spielt sie schon am Klavier mit und trifft die Töne nicht? Zu was soll das von Nutzen sein?
"Vom-Blatt" ist auch keine Entschuldigung. Das kann man unter Zeitdruck zwar schon mal machen, aber auch nur wenn man das wirklich richtig gut kann. Es nimmt auch niemand krumm, wenn jemand für einen erkrankten Kollegen kurzfristig einspringt, der das betreffende Werk nicht so gut kennt und dann mal ab und zu selber ein bischen schwimmt.
Ansonsten habe ich den Satz und die Stimmen gefälligst zu Üben, sonst stelle ich mich nicht vor einen Chor oder ein Ensemble als Dirigent.

Ich kann in keiner Weise einschätzen, ob und wie die Situation in deinem Chor angesprochen werden kann.
Aber wenn sich nichts bessert und die Situation nicht geklärt werden kann weiß ich aus Erfahrung, daß dann so nach immer mehr engagierte Leute weg bleiben, denn wenn jemand ambitioniert ist, wird er keine Lust auf eine Probenarbeit haben, die nicht effektiv ist.

Gruß, Jürgen
 
Ich würde sagen: Unbedingt mir der Dame sprechen. Vermutlich weiß sie um ihre Defizite, hat aber keine Zeit, alle Stimmen vorzubereiten (es sei denn, sie kriegt halbwegs angemessen Geld dafür - dann ist mangelhafte Vorbereitung unverzeihlich und sie zügig zu ersetzen). Mögliche Lösung: Pro Stimme findet sich ein "Vorsänger" (z.B. du), der sich entsprechend vorbereitet und sie jeweils unterstützt, wenn es um eine einzelne Stimme geht. Dann müsste sie nur noch den Klavierpart übernehmen. Ich gehe dabei davon aus, interpretatorische Feinheiten übernimmt der eigentliche Dirigent und sie muss euch v.a. den Notentext draufprügeln.
Bei uns läuft das tatsächlich so, da wir von unserer ehrenamtlichen Chorleiterin nicht erwarten wollen, dass sie allein alles komplett vorbereitet. Hat den Vorteil, dass wir so auch Verantwortung für den Chor übernehmen und uns verstärkt einbringen können. Wir sind übrigens ein A-Cappella-Chor, mehr als eine Stimme mitgespielt in der Anfangsphase ist da nicht... Liegt aber auch daran, dass keiner von uns wirklich Klavier spielen kann ;-)
 
Ich würde sagen: Unbedingt mir der Dame sprechen. Vermutlich weiß sie um ihre Defizite, hat aber keine Zeit, alle Stimmen vorzubereiten (es sei denn, sie kriegt halbwegs angemessen Geld dafür - dann ist mangelhafte Vorbereitung unverzeihlich und sie zügig zu ersetzen).
Nein, ich glaube, sie bekommt überhaupt keine Bezahlung dafür - das ist einfach nett und Goodwill von ihr.
Also, absolut lobenswert.

Mögliche Lösung: Pro Stimme findet sich ein "Vorsänger" (z.B. du)
Nö, das könnte ich nicht - aber es gibt (soweit ich mal gehört habe) Stimmführer. Aber kann auch sein, dass die allen im Chor 1 sitzen.
Ich weiß halt nicht, ob es überhaupt jemand vorsingen muß. Ob es anderen hilft, kann ich nicht beurteilen ...
 
Ich weiß halt nicht, ob es überhaupt jemand vorsingen muß. Ob es anderen hilft, kann ich nicht beurteilen ...
Normalerweise gibt es schon Leute, die Probleme haben, die richtigen Töne vom Klavier abzunehmen. Die tun sich leichter, wenn vorgesungen wird. Es sollte natürlich richtig sein, sonst schleifen sich ja die Fehler ein :) Es gibt aber oft auch Leute, die recht fix vom Blatt lesen. Die unterstützen die Sache dann ganz gut.
 

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