Auch wenn die Klarinette eine
aufschlagende "Zunge" (Rohrblatt) hat und keine
durchschlagende Zunge wie beim Akkordeon und der Mundharmonika, so denke ich wohl, dass die Wirkprinzipien die eine Schwingung und damit den Ton erzeugen, bei beiden Systemen absolut vergleichbar sind. Und da bei der Klarinette der Effekt des Herrn Bernoulli in der Tat das verursachende Prinzip ist, gehe ich davon aus, dass Herr Bernoulli auch beim Akkordeon ursächlich beteiligt ist.
In diesem (englischsprachigen) Video:
View: https://www.youtube.com/watch?v=2zGAfoaNlsI
erklärt der freundliche Herr u.a. mit einigen zusätzlichen Animationen sehr schön, wie der Bernoulli-Effekt die Schwingung bzw. den Ton verursacht, am Beispiel einer angeblasenen Flasche (Prinzip Flöte) und eben am Beispiel des Klarinetten-Mundstücks mit seinem Klarinettenblatt.
Es geht zum einen um die Beschleunigung des Luftstroms in bzw. an einem Spalt wodurch ein Unterdruck entsteht und um den periodischen Druckausgleich im System nebst dem Überschwingen des Systems (im Video ein Pendel als Vergleich) was einen schnellen periodischen Druckwechsel hervorruft - und damit den Ton.
Für den Druckausgleich sorgt beim Klarinettenblatt und der Stimmzunge das Verschließen bzw. nahezu Verschließen des Spalts. Dadurch lässt der Unterdruck nach und die Federkraft des Blatts/der Zunge lässt dieses/diese wieder in die ursprüngliche Lage zurück federn, zuzüglich einem Überschwingen. Das öffnet den Spalt, die Luft kann wieder beschleunigt hindurch, es entsteht erneut ein Unterdruck der das Blatt/die Zunge mitnimmt - und das ganze Spiel wiederholt sich. Wenn es sich z.B. 440 mal in der Sekunde so wiederholt, hören wir den Stimmton A1=440 Hz.
Das ganze ist bei Blasinstrumenten, dem Akkordeon, der Mundharmonika und nicht zu vergessen der Pfeifenorgel vollständig vom Luftstrom abhängig. Stoppt dieser, so verklingt auch der Ton unmittelbar, ein Nachschwingen findet praktisch nicht statt. Bei Saiten oder Flächenschwingern, vor allem solchen mit größeren Massen (Vibraphon, Fender, Streichinstrumente, Klavier) schwingt das System nach der Anregung gerne noch eine Weile weiter (sonst bräuchte ein Klavier oder ein Vibraphon keine Dämpfer).