TheSG
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Dies ist die Geschichte, wie ich zu meiner besten Gitarre kam - und allein schon diese Bezeichnung ist natürlich rein subjektiv…
Ich hatte für zwei Jahre das Glück, eine Gibson ES-335 zu besitzen, die ich gegen eine alte 1993er Gibson Les Paul Standard eingetauscht hatte.
Diese ES-335 erschien mir als sehr stimmiges und vielseitiges Instrument. Zu der Zeit besaß ich ebenfalls eine Duesenberg CC, eine Fender AVRI Hot Rot 62er Strat, eine Fender US Standard Strat von 1993 und eine weiße Gibson 84er Explorer. Unter diesen ebenfalls tollen Instrumenten stach die ES-335 durch Klang und Vielseitigkeit jedoch sofort heraus.
Sie inspirierte mich auch sofort zu einem meiner besten Songs und lieferte auch bei den Aufnahmen ein tolles Ergebnis!
Ein finanzieller Engpass zwang mich dazu, mich von meinen Schätzen zu trennen! Bitter! Zwar bekommt man für gute Gitarren gutes Geld, aber der Verlust war herb! Und Holz schmeckt eben nicht…bis auf die zwei Strats musste ich alle Gitarren verkaufen. Warum habe ich die Strats behalten? Gibsons erweisen sich eben als deutlich wertstabiler und brachten mir einfach mehr Geld! Zudem kann man m.M.n. mit ner guten Strat einfach so gut wie alles spielen! Das war im Sommer 2015.
Die Finanzen erholten sich und es kamen wieder andere Instrumente ins Haus, gingen aber oft auch nach Ende eines Projekts wieder. Es folgten der Telecaster-Trip, der Les Paul-Trip und der Semi-Hollow-Trip…aber warum brauche ich eigentlich so viele und so gute Gitarren? Weil ich sie intensiv und regelmäßig nutze. Als Live-Musiker möchte ich gutes, zuverlässiges Equipment.
Ich bin Musiker und und leitender Verantwortlicher für den Bereich Musik in einer großen freikirchlichen Gemeinde. Daher spiele ich jedes Wochenende, probe viel und dank guter Qualität und großem Einsatz haben wir bereits vor Jahren auch den Schritt aus den Kirchenräumen hinaus in die Welt gemacht und spielen auf Stadtfesten, geben Weihnachtskonzerte und veranstalten öffentliche Musikgottesdienste (Worshipnights = abendfüllende Gottesdienste mit viel Musik und einer kurzen, starken guten Botschaft). Zudem gibt es im christlichen Bereich viele größere Veranstaltungen, wo Christen übergemeindlich und überregional zusammenkommen. Auch auf diesen Großveranstaltungen sind wir seit Jahren dabei und für Musik und Technik verantwortlich.
Mittlerweile war ich ebenfalls an zwei CD-Produktionen maßgeblich als Songwriter und Musiker beteiligt.
Man kann also sagen, dass meine Gitarren durchaus gut und intensiv genutzt werden.
Unser damaliger Schlagzeuger kam eines Tages mit einem verwackelten Handyfoto auf mich zu und meinte, ich würde ja meiner „Roten“ noch immer so hinterhertrauern! Er hätte da vielleicht was, das mich interessieren könnte. Das war im Winter 2018.
Auf dem Bild erkannte ich zweifelsohne eine ES-335, wahrscheinlich eine Gibson, allerdings in einer mir unbekannten Konfiguration:
Trapez-Tailpiece, offene Humbucker (einer davon cremefarben) und Blockinlays, das ganze in weinrot - und sehr staubig, an einer Wand lehnend.
Er meinte, die gehöre dem Vater eines Freundes - der würde nicht mehr spielen, sei aber früher mit seiner Band in allen Kneipen der Stadt bekannt gewesen. Sie sei zudem nicht verkäuflich…er wollte mir das Ding nur mal zeigen! Sowas macht man doch nicht mit einem Gitarristen…
In meinem Auftrag sollte er dennoch weitergeben, dass ich im Fall der Fälle Kaufinteresse hätte! Der Markt bot seit langem ES-335er nur jenseits der 2.500er Grenze - das ist schon teuer! Ich hatte die Preisentwicklung seit Jahren im Auge…der Wunsch nach einer ES war schließlich nie erloschen!
Im Sommer 2018 hatte besagter Schlagzeuger Jungesellenabschied und auch sein Kumpel war dabei. Als wir im Stuttgarter Flughafen am Zoll vorbeiliefen, stand da u.a. Ne gefälschte Gibson in einer Vitrine mit Gegenständen, die der Zoll beschlagnahmt hatte. Er nutzte den Anlass und meinte, sein Vater überlege, evtl. die „alte Gitarre“ zu verkaufen! OMG! Ich bekundete „beiläufiges Interesse“…stellte aber gedanklich bereits mein Equipment auf Ebay.
In Matthäus 13, 44 ff lesen wir das Gleichnis vom Schatz im Acker, in dem berichtet wird, wie ein Pächter in dem bewirtschafteten Acker einen Schatz findet. Er geht heim und verkauft alles, was er hat, um diesen Acker und den darin verborgenen Schatz zu erwerben! Auch wenn dieses Gleichnis auf Gottes Reich bezogen ist, so galt dies auch für mich…dessen war ich mir sicher!
Als ich im November 2018 dann einen Anruf bekam, war ich sofort zur Stelle (und hatte bereits das nötige „Kleingeld“ besorgt, um in etwaigen Preisverhandlungen nicht dumm dazustehen. Ich lernte einen herzensguten Musiker kennen, der auf ein erfülltes Leben zurückblicken konnte, gesundheitlich aber nicht mehr in der Lage war, Gitarre zu spielen. Er habe bereits vor Jahren alles verkauft bis auf diese alte Gitarre, da sie sentimentalen Wert habe…
Ich begutachtete das Instrument lange und testete es auch über meinen Amp1 m. Kopfhörern direkt vor Ort. Er bot mir zudem an, ich könne die Gitarre mit nach Hause nehmen und dort in Ruhe testen! Wow!
Aber dies war auch bitter nötig…nach Jahren hinter dem Fernseher in der Ecke stehend war sie dreckig und kaum spielbar! Mein erster Eindruck dort auf dem Sofa war ernüchternd gewesen…optisch hatte sie mit meiner ehemaligen ES-335 in strahlendem rot mit figured Top wenig gemeinsam! Die hier war stumpf, weinrot und man sah die „normale“ Holzmaserung durch.
Dazu noch der „verbastelte“ Zustand mit dem kleinen Kippschalter, der den Stegpickup splittet. Dieser entpuppte sich als alter DiMarzio Superdistortion der ersten Generation, hemdsärmelig installiert mit großen Schlitzschrauben! Der Halstonabnehmer erwies sich als alter Gibson T-Top!
Der gesamte Korpus war von feinen Kratzern übersät und zeigte die Spuren von Jahrzenhnten der Live-Musik! Die Brücke war jedoch konkav verbogen und die Gitarre kaum spielbar!
Aber es war eine alte Gibson ES-335 TD! Laut Seriennummer von 1970 - 1972…wenn ich das richtig recherchiert habe! Diese ES-335er weisen ein paar Veränderungen zu den 60er Modellen auf: Trapez-Tailpiece, geringerer Kopfplattenwinkel und Volute!
Daheim hatte ich ne alte Nashville-Bridge rumfahren und nachdem ich die Bünde poliert und ein Setup samt neuer Bridge gemacht hatte, war die Gitarre spielbereit! Meine Güte - was für ein Sound! Vergessen waren die Erinnerungen an die vergangene ES-335! Was hier aus der Box tönte klang 1:1 wie der Sound der Helden! Vintage-Sound vom Feinsten!!! Und unglaublich dynamisch! Der Hals ein Traum! Ein fettes D, das immer richtig in der Hand liegt! Akkorde, Läufe - alles gelang so leicht! Die Gitarre ermöglichte mir SOFORT, ein besseres Spiel abzuliefern! Und ich hatte bereits sehr gute Instrumente besessen (Gibson Customshop, Gretsch, Fender, Duesenberg…)!!!
Ich informierte mich über die gängigen Preise für Gibsons aus der Ära und bezahlte den ausgehandelten Preis gerne! Ich hatte meinen Schatz im Acker gefunden und heimgeholt!
Mittlerweile hat sie einen neuen Bridgepickup (einen alten Rockinger PAF aus den 80ern), Humbuckercover und ein ordentliches Bigsby B7 spendiert bekommen. Nach wie vor ist sie meine Nummer 1 und für mich absolut unverkäuflich! Von Jazz, Funk über Pop bis (Hard)-Rock geht alles mit dieser Gitarre! Was für ein Segen! Wirklich: eine gute ES-335 ist m.M.n. die vielseitigste und dabei dennoch authentischste Gitarre! Ich besitze auch andere „Allzweckwaffen“…ne Duesenberg, ne 60s Strat und ne 60s Tele…aber so uneingeschränkt vielseitig ist keine von denen. Der Ton passt IMMER! Wahnsinn!
Ich hätte die Bilder gerne an den passenden Stellen in den Text eingebunden, kann aber Musik offensichtlich besser als Computer
Ich hatte für zwei Jahre das Glück, eine Gibson ES-335 zu besitzen, die ich gegen eine alte 1993er Gibson Les Paul Standard eingetauscht hatte.
Diese ES-335 erschien mir als sehr stimmiges und vielseitiges Instrument. Zu der Zeit besaß ich ebenfalls eine Duesenberg CC, eine Fender AVRI Hot Rot 62er Strat, eine Fender US Standard Strat von 1993 und eine weiße Gibson 84er Explorer. Unter diesen ebenfalls tollen Instrumenten stach die ES-335 durch Klang und Vielseitigkeit jedoch sofort heraus.
Sie inspirierte mich auch sofort zu einem meiner besten Songs und lieferte auch bei den Aufnahmen ein tolles Ergebnis!
Ein finanzieller Engpass zwang mich dazu, mich von meinen Schätzen zu trennen! Bitter! Zwar bekommt man für gute Gitarren gutes Geld, aber der Verlust war herb! Und Holz schmeckt eben nicht…bis auf die zwei Strats musste ich alle Gitarren verkaufen. Warum habe ich die Strats behalten? Gibsons erweisen sich eben als deutlich wertstabiler und brachten mir einfach mehr Geld! Zudem kann man m.M.n. mit ner guten Strat einfach so gut wie alles spielen! Das war im Sommer 2015.
Die Finanzen erholten sich und es kamen wieder andere Instrumente ins Haus, gingen aber oft auch nach Ende eines Projekts wieder. Es folgten der Telecaster-Trip, der Les Paul-Trip und der Semi-Hollow-Trip…aber warum brauche ich eigentlich so viele und so gute Gitarren? Weil ich sie intensiv und regelmäßig nutze. Als Live-Musiker möchte ich gutes, zuverlässiges Equipment.
Ich bin Musiker und und leitender Verantwortlicher für den Bereich Musik in einer großen freikirchlichen Gemeinde. Daher spiele ich jedes Wochenende, probe viel und dank guter Qualität und großem Einsatz haben wir bereits vor Jahren auch den Schritt aus den Kirchenräumen hinaus in die Welt gemacht und spielen auf Stadtfesten, geben Weihnachtskonzerte und veranstalten öffentliche Musikgottesdienste (Worshipnights = abendfüllende Gottesdienste mit viel Musik und einer kurzen, starken guten Botschaft). Zudem gibt es im christlichen Bereich viele größere Veranstaltungen, wo Christen übergemeindlich und überregional zusammenkommen. Auch auf diesen Großveranstaltungen sind wir seit Jahren dabei und für Musik und Technik verantwortlich.
Mittlerweile war ich ebenfalls an zwei CD-Produktionen maßgeblich als Songwriter und Musiker beteiligt.
Man kann also sagen, dass meine Gitarren durchaus gut und intensiv genutzt werden.
Unser damaliger Schlagzeuger kam eines Tages mit einem verwackelten Handyfoto auf mich zu und meinte, ich würde ja meiner „Roten“ noch immer so hinterhertrauern! Er hätte da vielleicht was, das mich interessieren könnte. Das war im Winter 2018.
Auf dem Bild erkannte ich zweifelsohne eine ES-335, wahrscheinlich eine Gibson, allerdings in einer mir unbekannten Konfiguration:
Trapez-Tailpiece, offene Humbucker (einer davon cremefarben) und Blockinlays, das ganze in weinrot - und sehr staubig, an einer Wand lehnend.
Er meinte, die gehöre dem Vater eines Freundes - der würde nicht mehr spielen, sei aber früher mit seiner Band in allen Kneipen der Stadt bekannt gewesen. Sie sei zudem nicht verkäuflich…er wollte mir das Ding nur mal zeigen! Sowas macht man doch nicht mit einem Gitarristen…
In meinem Auftrag sollte er dennoch weitergeben, dass ich im Fall der Fälle Kaufinteresse hätte! Der Markt bot seit langem ES-335er nur jenseits der 2.500er Grenze - das ist schon teuer! Ich hatte die Preisentwicklung seit Jahren im Auge…der Wunsch nach einer ES war schließlich nie erloschen!
Im Sommer 2018 hatte besagter Schlagzeuger Jungesellenabschied und auch sein Kumpel war dabei. Als wir im Stuttgarter Flughafen am Zoll vorbeiliefen, stand da u.a. Ne gefälschte Gibson in einer Vitrine mit Gegenständen, die der Zoll beschlagnahmt hatte. Er nutzte den Anlass und meinte, sein Vater überlege, evtl. die „alte Gitarre“ zu verkaufen! OMG! Ich bekundete „beiläufiges Interesse“…stellte aber gedanklich bereits mein Equipment auf Ebay.
In Matthäus 13, 44 ff lesen wir das Gleichnis vom Schatz im Acker, in dem berichtet wird, wie ein Pächter in dem bewirtschafteten Acker einen Schatz findet. Er geht heim und verkauft alles, was er hat, um diesen Acker und den darin verborgenen Schatz zu erwerben! Auch wenn dieses Gleichnis auf Gottes Reich bezogen ist, so galt dies auch für mich…dessen war ich mir sicher!
Als ich im November 2018 dann einen Anruf bekam, war ich sofort zur Stelle (und hatte bereits das nötige „Kleingeld“ besorgt, um in etwaigen Preisverhandlungen nicht dumm dazustehen. Ich lernte einen herzensguten Musiker kennen, der auf ein erfülltes Leben zurückblicken konnte, gesundheitlich aber nicht mehr in der Lage war, Gitarre zu spielen. Er habe bereits vor Jahren alles verkauft bis auf diese alte Gitarre, da sie sentimentalen Wert habe…
Ich begutachtete das Instrument lange und testete es auch über meinen Amp1 m. Kopfhörern direkt vor Ort. Er bot mir zudem an, ich könne die Gitarre mit nach Hause nehmen und dort in Ruhe testen! Wow!
Aber dies war auch bitter nötig…nach Jahren hinter dem Fernseher in der Ecke stehend war sie dreckig und kaum spielbar! Mein erster Eindruck dort auf dem Sofa war ernüchternd gewesen…optisch hatte sie mit meiner ehemaligen ES-335 in strahlendem rot mit figured Top wenig gemeinsam! Die hier war stumpf, weinrot und man sah die „normale“ Holzmaserung durch.
Dazu noch der „verbastelte“ Zustand mit dem kleinen Kippschalter, der den Stegpickup splittet. Dieser entpuppte sich als alter DiMarzio Superdistortion der ersten Generation, hemdsärmelig installiert mit großen Schlitzschrauben! Der Halstonabnehmer erwies sich als alter Gibson T-Top!
Der gesamte Korpus war von feinen Kratzern übersät und zeigte die Spuren von Jahrzenhnten der Live-Musik! Die Brücke war jedoch konkav verbogen und die Gitarre kaum spielbar!
Aber es war eine alte Gibson ES-335 TD! Laut Seriennummer von 1970 - 1972…wenn ich das richtig recherchiert habe! Diese ES-335er weisen ein paar Veränderungen zu den 60er Modellen auf: Trapez-Tailpiece, geringerer Kopfplattenwinkel und Volute!
Daheim hatte ich ne alte Nashville-Bridge rumfahren und nachdem ich die Bünde poliert und ein Setup samt neuer Bridge gemacht hatte, war die Gitarre spielbereit! Meine Güte - was für ein Sound! Vergessen waren die Erinnerungen an die vergangene ES-335! Was hier aus der Box tönte klang 1:1 wie der Sound der Helden! Vintage-Sound vom Feinsten!!! Und unglaublich dynamisch! Der Hals ein Traum! Ein fettes D, das immer richtig in der Hand liegt! Akkorde, Läufe - alles gelang so leicht! Die Gitarre ermöglichte mir SOFORT, ein besseres Spiel abzuliefern! Und ich hatte bereits sehr gute Instrumente besessen (Gibson Customshop, Gretsch, Fender, Duesenberg…)!!!
Ich informierte mich über die gängigen Preise für Gibsons aus der Ära und bezahlte den ausgehandelten Preis gerne! Ich hatte meinen Schatz im Acker gefunden und heimgeholt!
Mittlerweile hat sie einen neuen Bridgepickup (einen alten Rockinger PAF aus den 80ern), Humbuckercover und ein ordentliches Bigsby B7 spendiert bekommen. Nach wie vor ist sie meine Nummer 1 und für mich absolut unverkäuflich! Von Jazz, Funk über Pop bis (Hard)-Rock geht alles mit dieser Gitarre! Was für ein Segen! Wirklich: eine gute ES-335 ist m.M.n. die vielseitigste und dabei dennoch authentischste Gitarre! Ich besitze auch andere „Allzweckwaffen“…ne Duesenberg, ne 60s Strat und ne 60s Tele…aber so uneingeschränkt vielseitig ist keine von denen. Der Ton passt IMMER! Wahnsinn!
Ich hätte die Bilder gerne an den passenden Stellen in den Text eingebunden, kann aber Musik offensichtlich besser als Computer
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