das gewisse "Etwas"

Schön geschrieben, sing-it! Kann dem nur zustimmen, mit der Ausnahme, dass ich schon finde, dass jeder was Besonderes hat/ist, nur nicht in jeder Hinsicht ;) Ich finde also auch, dass nicht jeder im Gesang "das gewisse Etwas" hat, was für mich einzigartige, besondere persönliche Note ist, ein Teil des Wiedererkennungswerts ist, so wie nicht jeder großes Talent im Singen hat. Dafür ist man halt in anderen Dingen einzigartig und besonders, auch wenn es nicht immer für jeden aufsehenserregend ist und geschätzt wird.
 
Das einzelne Fallbeispiel mit dem "faulen Sänger", der sich auf dem "gewissen Extra" ausruht, können wir eigentlich mal vernachlässigen. Das war eine ganz persönliche Erfahrung eines einzelnen Users.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, das war wirklich nur als "Einzelbeispiel" gemeint, was ich aussagen wollte ist, dass das gewisse Etwas eben noch nicht den guten Sänger ausmacht, sondern ein nettes Schmankerl ist und nicht erforderlich ist um ein guter Sänger zu werden.

edit: oder um eine gute Sängerin zu werden ;)
 
Ha, da stänkert man mal ein wenig rum und kriegt 3 Likes in 10 Minuten :p
@ Vali: die Ausnahme bleibt Dir natürlich unbenommen, mir ist das aber schon wieder zu verwässert. Ich bin tatsächlich der Ansicht, daß es Leute gibt, die nix Besonderes sind/haben - in keinem Bereich. Egal, wie man sie beleuchtet, sie schillern einfach in einem völlig nichtssagenden Grau (noch nicht mal so ein frisches Steingrau, wenn ich mal von Loriot ausleihen darf). Das ist zwar traurig, noch trauriger ist es allerdings, mit so jemandem Zeit verbringen (oder: verschwenden) zu müssen.
Ich hab' mal in einem Bereich gearbeitet, in dem uns eingetrichtert wurde, jeder Mensch sei interessant. Man müsse nur ehrliches Interesse zeigen und dann fände man an jedem irgendwas Spannendes. Es stimmt, daß bei vielen tatsächlich was hinter der Fassade steckt, zugegeben. Bei vielen anderen jedoch ist da einfach ein gähnendes Nichts. Ist ja auch völlig ok, sie existieren halt so vor sich hin, stören sich nicht dran, und es steht mir nicht zu, ihnen das absprechen zu wollen. Ich kann nur diese Jeder-hat-irgendwas-Tolles-Einstellung nicht mehr hören - ich hab halt schon zu viele lebendige Hülsen kennengelernt...
 
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Bei vielen anderen jedoch ist da einfach ein gähnendes Nichts.
Hihi, aber ist das nicht wieder was besonderes? Besonders langweilig? So zu leben, dass es keinen interessiert? Deswegen schrieb ich ja auch "nur nicht in jeder Hinsicht". ;) Wer sagt, dass das Besondere immer was Tolles sein soll? Ich hör ja schon auf gemein zu sein :D
 
Jetzt seid ihr aber schon grad mal ein bisschen elitär :(
Man könnte fast denken, wir befinden uns hier in einem klassischen Gesangsforum :p

Ich glaube schon, dass jeder Mensch irgend wo ein gewisses Etwas hat oder zumindest mal gehabt hat/hätte bevor er, warum auch immer, in die graue Masse abgedriftet ist. Klar muss dieses Etwas nicht unbedingt im Bereich Gesang liegen, aber das ist auch nicht entscheidend, denn, für uns kaum vorstellbar :D, soll ja tatsächlich Menschen geben, die nicht das geringste Bedürfnis zum Singen verspüren!

Zur Diskussion gewisses Etwas versus Handwerk: könnte es sein, dass es hier wieder mal ein Übersetzungsproblem Pop/Rock - Klassik gibt?

Ich nehme an, moniaqua, bewegt sich zu einem grossen Teil gesanglich in der klassischen Musik? (moniaqua: korrigier mich, wenn ich da falsch liege :)) Und dort ist es tatsächlich so, dass jemand, der mit Fleiss und Durchhaltevermögen sein Handwerk auf ein hohes Niveau gebracht hat, es auch ohne das gewisse Etwas sehr weit bringen kann. Gibt auch an der sogenannten Weltspitze solche Beispiele. Umso perfekter, wenn zum Handwerk dann noch das gewisse Etwas hinzu kommt, aber ich denke diesbezüglich sind wir uns eh einig.
 
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Ich nehme an, moniaqua, bewegt sich zu einem grossen Teil gesanglich in der klassischen Musik? (moniaqua: korrigier mich, wenn ich da falsch liege :)) Und dort ist es tatsächlich so, dass jemand, der mit Fleiss und Durchhaltevermögen sein Handwerk auf ein hohes Niveau gebracht hat, es auch ohne das gewisse Etwas sehr weit bringen kann. Gibt auch an der sogenannten Weltspitze solche Beispiele. Umso perfekter, wenn zum Handwerk dann noch das gewisse Etwas hinzu kommt, aber ich denke diesbezüglich sind wir uns eh einig.

Du liegst mit Deiner Vermutung relativ richtig ;) Wir singen viel Klassik im Chor, aber auch (ältere) Popsongs und Gospel.

Handwerk ist aber imho auch im Rock/Pop-Bereich wichtig. Vielleicht nicht dafür, (kurzzeitig) im Rampenlicht zu stehen oder so. Aber um auf Dauer davon zu leben, dafür reicht schätze ich das gewisse Etwas alleine nicht ganz aus. Gut gelerntes Handwerk aber sehr wohl. So zumindest meine Beobachtungen.

Gewisses Etwas plus solides Handwerk ist natürlich das Non-plus-Ultra :)
 
Wo sind wir denn bitte elitär?
Ich bleibe dabei, dass nicht jeder dieses besondere Etwas im Gesang haben kann, auch wenn der sich nen Wolf absucht und versucht irgendwie außergewöhnlich zu leben mit der Hoffnung, dass sich das irgendwie auf die Stimme außergewöhnlich auswirkt. Der Durchschnitt hat nun mal eine Durchschnittsstimme, die kaum anders klingt als die tausender anderer durchschnittlicher Sänger und singt einen Stil, der sich kaum von den anderer tausender unterscheidet. Ausgrenzend ist das nicht, denn es heißt ja nicht, dass man als Durchschnittssänger nicht trotzdem erfolgreich und beliebt sein kann.
Ich sehe auch keine Diskussion Extra vs Handwerk. Niemand hat je behauptet, dass das eine das andere ersetzt.
In der Klassik kommt man ohne Handwerk natürlich nicht weit. Mit kommt man viel weiter, aber um sich von den anderen abzuheben braucht man das gewisse Etwas. Sei es ein einzigartiger Klang, eine besondere Interpretationsgabe, eine selten verwendetes Stilmittel (und oft auch ein ausgeklügeltes Marketingkonzept), etc.
In der Pop und Rockmusik ist Handwerk natürlich auch nützlich, aber nicht so essenziell wie in der Klassik. Es gibt Sänger die machen technisch so gut wie alles "falsch", können das mit dem gewissen Etwas aber gut kompensieren. Shana erwähnte als Beispiele schon Kurt Cobain und Bob Dylan. Ersterer hat dementsprechend schnell das Zeitliche gesegnet, aber bis zum Rentenalter durchhalten ist in der Popmusik kein wichtiges Qualitätsmerkmal. Das alles soll aber nicht heißen, dass Handwerk total verzichtbar wäre und auch nicht, dass man mit 27 sterben muss um ein besonderer Sänger zu sein!

Letztenendes spielt es keine große Rolle, ob man eines Tages das Extra hat/haben wird oder nicht. Wenn es kommt, ist es da. Wenn nicht, dann nicht. Dann arrangiert man sich damit und macht weiter. Vielleicht kommt es ja noch und sonst wird es immer jemanden geben, der das toll findet, was man da macht und sei es nur die eigene Mutter. Und ich finde, jeder kann oder hat etwas besonderes, das nicht jeder hat. Man muss es nicht immer toll oder nützlich finden und muss auch nicht immer offensichtlich sein. Sei es Singen, Malen, Verkaufen, Frauen verstehen, Muster erkennen, Worte im Mund verdrehen, in der Kälte überleben, süß sein, Kinder zeugen, gläubig sein, gut in Geschichte sein oder sonst was. Aber gut, das wird langsam OT und philosophisch.

Bell* hatte natürlich recht mit ihrer Prognose :D Im Grunde ist das wieder dieselbe Debatte über die Frage was einen guten Sänger ausmacht, über etwas das wieder jeder anders definiert. Schwupp hat der Thread vier Seiten ;)
 
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Wo sind wir denn bitte elitär?

Ich persönlich finde diesen Satz reichlich arrogant, unpassend und daneben:

sing-it schrieb:
Ich bin tatsächlich der Ansicht, daß es Leute gibt, die nix Besonderes sind/haben - in keinem Bereich. Egal, wie man sie beleuchtet, sie schillern einfach in einem völlig nichtssagenden Grau (noch nicht mal so ein frisches Steingrau, wenn ich mal von Loriot ausleihen darf). Das ist zwar traurig, noch trauriger ist es allerdings, mit so jemandem Zeit verbringen (oder: verschwenden) zu müssen.

Vielleicht ist das auch Tonja so aufgestoßen. Dich trifft das aber nicht :)

Ich bin auch der Meinung, dass nicht jeder das gewisse Gesangs-Extra hat, wozu auch?

Aber jeder Mensch ist einzigartig, und wer so blind ist und der anderen Menschen Einzigartigkeit nicht sieht oder sehen will, braucht seine eigene Unfähigkeit in diesem Punkt nicht auf den anderen abzuwälzen. Übrigens kann ganz unschillerndes, einfaches Grau manchmal einfach nur gut tun ;)
 
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Ich persönlich finde diesen Satz reichlich arrogant, unpassend und daneben:

Weil du darin etwas Schlechtes vermutest. Aber wie du selbst sagst, kann ein einfaches grau dem einen oder anderen ja auch gut gefallen. Warum auch nicht. Sing-it sagt dieses Grau weniger zu. Andere brauchen genau das.

Aber jeder Mensch ist einzigartig

So gesehen, dass es jeden Menschen physisch nur einmal gibt, ist das richtig. So gesehen, dass jeder Mensch in seiner Persönlichkeit unverwechselbar ist, nicht. Das hat nichts mit Arroganz zu tun. Wir sind einer Art, ob wir wollen oder nicht. Und unser Handeln wird von Grundbedürfnissen gesteuert und von der Rolle/Position, die wir innerhalb einer Gruppe einnehmen (von den Einzelgängern abgesehen). Und wie bei den Pavianen gibt es auch bei Menschen welche, bei denen der Hintern bunter leuchtet als bei anderen. Und die bekommen halt mehr Aufmerksamkeit.

Das muss ja nicht heißen, dass alle anderen eine Randexistenz in Traurigkeit und Einsamkeit fristen müssen und dass es keine Abstufungen gibt. Wenn ein paar Leute sich finden, die die Leidenschaft des Archivierens teilen, sind sie untereinander durchaus etwas Besonderes. Die eigene Familie wäre ein anderes Beispiel. Für alle anderen sind sie eher unsichtbar. Es sei denn, jemand braucht mal etwas aus dem Archiv.

Ansonsten geht dieser Thread doch wieder ein bißchen weit ins Allgemeine und der TE hat sich seit der Erstellung eh nicht mehr gemeldet. Vielleicht sollten wir einen Gang zurückschalten.

Er selbst singt übrigens in einer Rockband. Daher gehe ich davon aus, dass sich seine Frage auf Rockgesang bezieht.
 
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Vielleicht ist das auch Tonja so aufgestoßen. Dich trifft das aber nicht :)

Ganz genau! Zuerst gings nur ums singen. Und da bin ich mit euch auch weitgehend einig, dass es Sänger gibt, die das gewisse Etwas nicht haben respektive es ist so tief vergraben, dass man es nie entdeckt, was dann faktisch aufs gleiche rauskommt.

Dann aber ging die Diskussion plötzlich ins allgemeine: "gibt Menschen die haben generell nichts besonderes, sind leere Hüllen, nur grau" usw. und das finde ich elitär (um es jetzt noch freundlich zu sagen). Wenn so was am Stammtisch unter Kumpels geäussert wird, meinetwegen, aber so was in der Öffentlichkeit eines frei zugänglichen Forums zu sagen, das finde ich nicht so gut!
Sicher, es gibt Menschen, mit denen möchte auch ich nicht im Lift stecken bleiben oder auf einer einsamen Insel stranden, weil ich sie als nichtssagend, dumb (kein Schreibfehler ;)), unsensibel, uninteressant oder was auch immer empfinde. Aber ich sage klar, ich empfinde es so. Das heisst aber noch lange nicht, dass sie auch der Rest der Welt so wahrnimmt. Partner, Sohn, Mutter, Freunde, Chef usw. würden das vielleicht ganz anders sehen. Ich bin ganz generell gegen Verallgemeinerungen und in einem solchen Fall ganz besonders.

@ Vali
War Zufall dass mein Post gleich nach deinem kam, habe es aber eben gerade nicht auf deinen Beitrag bezogen, weil, du hast ja diese, meiner Ansicht nach wichtige, Unterscheidung "Sänger - Mensch als solches" gemacht:

Und ich finde, jeder kann oder hat etwas besonderes, das nicht jeder hat. Man muss es nicht immer toll oder nützlich finden und muss auch nicht immer offensichtlich sein.


Sei es ein einzigartiger Klang, eine besondere Interpretationsgabe, eine selten verwendetes Stilmittel (und oft auch ein ausgeklügeltes Marketingkonzept)

Den letzten Punkt halte ich allerdings nicht für ein "gewisses Etwas" sondern schlicht für das Glück, die richtige Agentur, ein taffes Management gefunden zu haben ;) Ausser man zählt "im Leben oft Glück haben", "im richtigen Moment an der richtigen Stelle sein" auch zu den gewissen Etwas :)
 
"im richtigen Moment an der richtigen Stelle sein" auch zu den gewissen Etwas :)

Würde ich durchaus dazuzählen. Bzw: Zur richtigen Zeit den richtigen Song zur Stimme. Ich hatte ja schon mehrfach erwähnt, dass dieses Etwas in erster Linie auch Zuhörern festgemacht wird. Und da spielt sicher auch Trend und Timing eine Rolle. zB. Ein Sänger singt 10 Jahre Jazzmusik - ganz passabel, aber nur wenige interessiert es. Dann entschließt er sich plötzlich, einen langsamen, total kitschigen Countrysong aufzunehmen und trifft damit den Nerv der Zeit. Ergo: als Jazzsänger war er einer von vielen. Aber als Countrysänger wirkt seine Stimme besonders.

Oder mein anderes Beispiel Sinatra: als Tenor war er gut, aber noch kein Star. Sein "gewisses Etwas" kam erst als Bariton.
 
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Dann aber ging die Diskussion plötzlich ins allgemeine: "gibt Menschen die haben generell nichts besonderes, sind leere Hüllen, nur grau" usw. und das finde ich elitär (um es jetzt noch freundlich zu sagen). Wenn so was am Stammtisch unter Kumpels geäussert wird, meinetwegen, aber so was in der Öffentlichkeit eines frei zugänglichen Forums zu sagen, das finde ich nicht so gut!

Tonja, ich glaube nicht, daß sing-it es so gemeint hat; ich habe es jedenfalls nicht so verstanden. Gut, manche Äußerungen sind vielleicht politisch unkorrekt, deswegen sind sie nicht weniger wahr als die diplomatischen oder weichgespülten. Sie sind natürlich nicht so angenehm, das stimmt, aber trotzdem wert, eine Weile darüber nachzudenken.
Und du kennst das sicher auch: es gibt Menschen, die strahlen. Die betreten zum Beispiel einen Raum und erhellen ihn, jeder möchte ihnen nahe sein. Die haben "es" eben.
Das mag ja ungerecht sein, aber dennoch ist es nun mal so.... ob nun bei Sängern oder Maurern, ist ziemlich nebensächlich....
Ich fühle mich dadurch jedenfalls weder beleidigt noch herabgewürdigt. Es gibt nun einmal Götterlieblinge und farblose Gestalten auf dieser Welt, und dazwischen viele Nuancen.
 
Und du kennst das sicher auch: es gibt Menschen, die strahlen. Die betreten zum Beispiel einen Raum und erhellen ihn, jeder möchte ihnen nahe sein. Die haben "es" eben.

Wobei ich zugeben muss, das ich diesbezüglich bereits enorme Enttäuschungen erlebt habe, nachdem ich es endlich geschafft habe, solchen "Strahlwesen" nahe zu kommen ;)
 
Würde ich durchaus dazuzählen. Bzw: Zur richtigen Zeit den richtigen Song zur Stimme.

Gut, glaube ich dir sofort.
Nur bezog sich das vorher auf den klassischen Bereich. Und dort hast du leider weniger Möglichkeiten zum wechseln, wenns mal nicht läuft. Gibt zwar natürlich auch hier Sänger, deren Stimme es zulässt in verschiedenen Sparten mitzumischen oder zu wechseln, aber andere können es nicht, resp. sollten es besser nicht tun!
Beispiel: ein Opernsänger der plötzlich nicht mehr so gefragt ist, versucht sich als Oratoriensänger. Wenn es ihm dabei nicht gelingt, gesanglich einiges umzustellen, seine Stimme zu verschlanken, etc. wird sie in der Kirchenakustik viel zu wuchtig klingen und die Liebhaber der sakralen Musik verdrehen entsetzt die Augen.
Oder ein lyrischer Sopran der schwereren Sorte, eine schöne Stimme aber eine Nummer unter vielen. Der Sängerin wurde allerdings von diversen Seiten bestätigt, dass sie die Anlage zur Dramatischen hat. Also forciert man das Ganze halt ein wenig, gibt der Stimme ein bisschen weniger Zeit sich zu entwickeln damit man schneller in einen exklusiveren Bereich kommt wo, wie man hofft, die Angebote dann nur so reinpurzeln. Die Angebote purzeln dann zwar tatsächlich, aber leider purzelt auch die Stimme, den Bach runter nämlich :mad:

---------- Post hinzugefügt um 12:26:58 ---------- Letzter Beitrag war um 12:11:38 ----------

Tonja, ich glaube nicht, daß sing-it es so gemeint hat

Bist du sicher? ;)

Und du kennst das sicher auch: es gibt Menschen, die strahlen. Die betreten zum Beispiel einen Raum und erhellen ihn, jeder möchte ihnen nahe sein. Die haben "es" eben.

Ja, die gibt es! Aber auch wenn jemand nicht so ist, das "es" nicht hat, ist er ja deswegen noch lange keine "leere Hülle". Du sagst ja selber, es gibt viele Nuancen dazwischen.
Beleidigt oder persönlich angegriffen fühle ich mich übrigens auch nicht ;). Nur etwas genervt von gewissen Pauschalisierungen :rolleyes:
 
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Nur etwas genervt von gewissen Pauschalisierungen :rolleyes:

Das kann ich verstehen und ganz sicher gibt es nicht nur eine Form des "Strahlens" ... Das "Besondere" ist nicht immer offensichtlich und machmal trügt der Schein - vor allem, wenn er mehr als das Sein ist.

Aber wir sind doch wohl wenigens einig, dass alle Architekten strunzöde sind, oder? :)
 
Das mit dem strahlen in Gesellschaften würde ich nicht überbewerten ;-)
Und nicht umsonst gibt es den Spruch "Stille Wasser sind tief".

Was das "gewisse Etwas" beim singen angeht bin ich nach wie vor der Ansicht, daß es das auch im kleineren Rahmen gibt. Und ich stimme auch gewissermaßen antipasti zu, wenn er sagt, daß es etwas ist, das andere wahrnehmen. Wenn also eine Schülerin auf der Musikschulbühne steht und singt und damit ihre Eltern zu Tränen berührt - Dann hat sie "Das gewisse Etwas" für ihre Eltern. Ihre Eltern können vielleicht auch am ehesten beurteilen, ob der Vortrag die Persönlichkeit der Schülerin widergibt oder ob sie sich verstellt. Ich bin fest davon überzeugt, daß das "gewisse Etwas" mit diesem Aspekt verknüpft ist: Zeigt eine Sängerin sich selber in ihrem Vortrag oder verstellt sie sich, macht sie etwas nach, kopiert sie die Gefühle anderer usw. In der Klassik mag das schwerer zugänglich sein, aber auch hier ist es entscheidend für die Grenze zwischen "virtuoser Vortrag" und "Kunst".

Wir GesangslehrerInnen arbeiten mit den Stimmen und mit den Persönlichkeiten unserer SchülerInnen. Ich würde sogar sagen, daß beides aufs Engste miteinander verbunden ist. Ich finde es daher nicht schwer, das "gewisse Etwas" in einer Schülerin zu erahnen und sogar mit ihr zusammen zu entdecken und hervorzuholen. Vorausgesetzt natürlich man misst die Schülerin an sich selbst. Das hat nichts damit zu tun, wie toll das stimmliche Potential ist oder wie groß das technische Können. Aber jeder hat seine eigene Persönlichkeit und kann daher auch diese Persönlichkeit zeigen oder verstecken.
Jemand mit kleinerer Veranlagung hat es vielleicht sogar manchmal leichter, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten berührend zu sein.
Ich denke da gerade an eine Schülerin mit einer außergewöhnlich schönen und potentiell großen Stimme. So eine Stimme fordert eben auch einen gewissen Umgang um richtig erstrahlen zu können.

Jder Mensch hat für mich eine eigene, komplexe und einzigartige Persönlichkeit. Wenn so jemand nach außen nur "grau" wirkt fehlt wahrscheinlich das Interesse, die Liebe, das Bemühen, diese erkennen zu wollen. Das ist kein Problem, man kann ja nicht jeden toll finden. Heisst aber nicht, daß derjenige keine Pesönlichkeit hat ;-)
 
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Wobei ich zugeben muss, das ich diesbezüglich bereits enorme Enttäuschungen erlebt habe, nachdem ich es endlich geschafft habe, solchen "Strahlwesen" nahe zu kommen ;)

Ich habe aber keine eitlen Blender mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung gemeint ;) Die gibt´s zuhauf und die enttäuschen bei näherem Hinsehen tatsächlich. Ich meinte was anderes.... ach, ist ja auch egal. Das wäre jetzt zu OT.

---------- Post hinzugefügt um 13:58:43 ---------- Letzter Beitrag war um 13:55:04 ----------

Jder Mensch hat für mich eine eigene, komplexe und einzigartige Persönlichkeit. Wenn so jemand nach außen nur "grau" wirkt fehlt wahrscheinlich das Interesse, die Liebe, das Bemühen, diese erkennen zu wollen.

Gilt das eigentlich auch z.B. für tumbe Schläger mit einem IQ knapp über der Zimmertemperatur?
Sorry für diesen Einwurf, Shana. Im Grunde weiß ich, was du meinst. Aber ihr seid so idealistisch ... ich finde das im "wahren Leben" so nicht. Da sehe ich viel Grau und manchmal leider auch tiefes Schwarz.
 

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