Erklärung zu Keyboards und unterschiedlichen Bezeichnungen?

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cera02
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Hallo an alles Keys-Experten!

Kann mir evtl. jemand erklären, für welche Art von Keyboards die Begriffe "Arranger Keyboard" und "Workstation" verwendet werden?
Welche spezifischen Merkmale weisen diese Keyboardtypen auf bzw. wo liegt da genau der Unterschied?

Ich wäre für eure Hilfe echt dankbar:)
 
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Martman
Arranger Keyboards gibt's von bis. Was sie alle gemeinsam haben, ist das Rhythmusgerät mit Begleitautomatik (du greifst mit der linken Hand C-E-G, und du hörst quasi eine ganze Band einen Begleitrhythmus in C-Dur spielen) und fix und fertigen Rhythmen (a.k.a. "Styles"). Gespielt werden sie meist immer gleich: Linke Hand greift den Akkord und steuert damit die Begleitautomatik, rechte Hand spielt die Melodie. Im Prinzip sind sie gedacht zum Einschalten und Losspielen und Sofort-ein-ganzes-Begleitarrangement-hinter-sich-Haben.

In den unteren und mittleren Preiskategorien haben Arranger Keyboards immer eingebaute Lautsprecher. Ab einer gewissen Preisklasse sind sie auch für Profis gedacht, die, statt das eingebaute Rhythmusgerät zu...
da gab es mal Erklärungen im Tastenwelt Heft.

Arranger Keyboard ist meist für Alleinunterhalter gedacht mit Midi Files und Styles. Kaufbare Titel bekannter Bands mit Rhythmen. Da gibt es Ketrron, Korg Musikant, Yamaha Tyros bis Genos (also Tyros 6)

Eine Workstation hat viele Arpeggiatoren und Sequenzer Pattern an Bord wie Kurzweil PC 3 K8, Korg Kronos bis Kross über Krome oder Yamaha Motif.

Ensemble Pianos gibt es auch mit Rhythmen wie Yamaha CLP 709, Kurzweil MPS 20 oder Casio
 
Arranger Keyboards gibt's von bis. Was sie alle gemeinsam haben, ist das Rhythmusgerät mit Begleitautomatik (du greifst mit der linken Hand C-E-G, und du hörst quasi eine ganze Band einen Begleitrhythmus in C-Dur spielen) und fix und fertigen Rhythmen (a.k.a. "Styles"). Gespielt werden sie meist immer gleich: Linke Hand greift den Akkord und steuert damit die Begleitautomatik, rechte Hand spielt die Melodie. Im Prinzip sind sie gedacht zum Einschalten und Losspielen und Sofort-ein-ganzes-Begleitarrangement-hinter-sich-Haben.

In den unteren und mittleren Preiskategorien haben Arranger Keyboards immer eingebaute Lautsprecher. Ab einer gewissen Preisklasse sind sie auch für Profis gedacht, die, statt das eingebaute Rhythmusgerät zu verwenden, MIDI-Files ins Gerät laden und abspielen.

Was bei Arranger Keyboards keine Rolle spielt, ist, Sounds zu bearbeiten. Das geht, wenn überhaupt, nur bei den Spitzenmodellen. Die Zielgruppe der niedrigeren Preiskategorien brauchen das nicht.

Workstations gehören dagegen schon vollumfänglich in die Klasse der Synthesizer. Sie handhaben sich auch ganz anders, weil sie für andere Zwecke gedacht sind. Ein Rhythmusgerät mit mehrspuriger Begleitautomatik und Akkorderkennung und fertigen Rhythmen gibt's nicht, ebensowenig Lautsprecher. Mit Einschalten und Losspielen ist nix.

Workstations sind für Selbstmacher. Man kann damit solo Musik machen, das hab ich selbst schon gemacht. Da ist aber Eigeninitiative gefragt. Dafür gibt's den normalerweise mindestens 16spurigen Sequencer, der häufig im Vergleich zu dem, was einem selbst Top-Arranger bieten, nochmals mächtiger ist. Aber den muß man selber befüllen. Genau dafür ist er ausgelegt. Die Workstation war ja ursprünglich dafür gedacht, daß man mit diesem einen Gerät quasi komplette Studioproduktionen fahren kann.

Weil Workstations waschechte Synthesizer sind, hat man auch fast vollen Zugriff auf die Klangerzeugung und kann Sounds tiefgreifend bearbeiten oder gar eigene bauen. Hochpreisigere Workstations haben auch eingebaute RAM-Sampleplayer, die das Laden und Abspielen eigener Samples ermöglichen; früher gab es auch welche mit vollwertigen Samplern.

Klanglich legen beide Instrumentenarten überwiegend den Fokus auf Natursounds (also vor allem nichtelektronische Klänge z. B. akustischer Instrumente wie Klavier, Streicher, Bläser usw.). Für elektronische Musik ist die Workstation deutlich besser geeignet, nicht nur wegen des mächtigeren Sequencers und der heutzutage häufig auch leistungsfähigeren Effekte, sondern wegen der tiefgreifender zu bearbeitenden Klänge. Je nach Preisklasse und Hersteller hat man teilweise sogar noch zusätzliche Syntheseverfahren zur Hand, die auch mal auf rein elektronische Synthesizersounds spezialisiert sein können.

Entsprechend sind auch die Zielgruppen und Einsatzgebiete unterschiedlich.

Die ganz teuren Arranger Keyboards sind für Alleinunterhalter. Die in niedrigeren Preisregionen sind für Hobbyisten, die "einfach ein bißchen Keyboard spielen" wollen.

Workstations werden heutzutage weit überwiegend von Keyboardern in Bands gespielt. Nur wenige, die elektronische Musik machen, verwenden Workstations, weil es dafür wiederum nochmals geeignetere Sachen gibt. Und der typische Elektroniker hat auch nicht nur das eine Keyboard, sondern haufenweise Keyboards (nur daß die dann nicht "Keyboards" genannt werden, sondern meistens "Synthesizer") und haufenweise andere elektronische Gerätschaften ohne Tastaturen. Oder sie haben gar keine Geräte mit Tastaturen und lassen alles von Sequencern machen, derweil sie an den Sounds schrauben und die Sequenzen steuern.


Martman
 
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Eine Superbeschreibung, @Martman!
 
Ursprünglich waren Arranger und Home Keyboards elektronische Tasten-Instrumente mit Begleitautomatik, und Workstations waren elektronische Instrumente mit Sounds und mit einem Sequencer, den man selber bespielen konnte, wo aber keine fertigen Patterns drauf waren, außer ein paar Demo-Songs. Dann kamen Workstations auf den Markt mit Patterns drauf wie z.B. die Motif-Reihe von Yamaha. Die Begleitautomatik dadrin war/ist aber nicht so zugänglich und umfänglich wie bei Begleitautomatik-Keyboards. Eher darauf angelegt, dass man mehr selber Hand anlegt.
Und nun bezeichnet Yamaha sein Arranger Keyboard GENOS als Digital Workstation. Und KORG bringt eine neue i3 heraus und nennt sie Music Workstation, obwohl es ein Keyboard mit Begleitautomatik ist.
Also die Kategorien werden vermischt, allein schon bei den Bezeichnungen, und man sollte als Interessent ganz genau hinschauen, welche Funktionalität geboten wird und welche Funktionalität man selber erwartet. Generell gilt, dass teurere Instrumente i.d.R. mehr Möglichkeiten bieten, und ein teures Arranger Keyboard z.B. einen Sequencer drin haben könnte, der auch komplett neu bespielt werden kann. Aber Bezeichnungen sind aktuell umso mehr problematisch. Ein Performance Synthesizer oder ein Performance Controller kann in Wirklichkeit von der Funktionalität eine Music Workstation sein, eine Music Workstation von der Bezeichnung her kann in Wirklichkeit und von der Funktionalität her ein Begleitautomatik-Keyboard sein usw. Eingebaute Lautsprecher können, müssen aber kein Unterscheidungsmerkmal sein. In Home-Keyboards mit Begleitautomatik meist eingebaut. Bei der aktuellen KORG i3 sieht man seitlich so Gitter, aber Lautsprecher sind da keine, oder doch?... Digital Pianos haben auch meist eingebaute Lautsprecher, aber nicht immer. Stage Pianos z.B. eher nicht. Eher Digital Pianos, die als Home Pianos konzipiert sind dann.
 
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