Das (vielleicht) perfekte Noise Gate? Der Mod eines Alesis MicroGate

Etna
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Ja Moin liebe Gemeinde!

Wie hier schon angekündigt, habe ich mich an diversen Gates versucht. Ich habe einiges ausprobiert und schon wieder die hälfte der Geräte vergessen, die mir in den Ohren lagen. Aber erst mal von Anfang an:

Wir kennen ja alles das Problem: Man mag sehr viel Gain, spiel gerne laut und mag es druckvoll. Eine Metal-Kapelle darf man ebenfalls sein eigen nennen und hat jede Menge spaß bei den Proben und auch bei den Gigs. Allerdings kann man bei bestimmten Gain-Settings in ruhigen Passagen auf den Wasserfall im Hintergrund, der teilweise sogar auf der PA landet, verzichten. Alles klar, also muss ein Noise Gate her. Kaum angestöpselt merkt man erleichtert die Ruhe. Allerdings auch den Druckverlust, die Klangänderung und den Ärger den man nun damit soundtechnisch hat. Das habe ich auch so wahrgenommen und erlebt und es gibt leider wenige und meist auch sehr teure Geräte, die gut sind. Als Mukker hat man es meist nicht wirklich dicke und muss halt sparen.
Die Anforderungen die man ein ein Gate hat sind aber doch sehr hoch. Ein Gate darf keinen Sound haben. Ein Gate muss leise sein und darf nicht selbst rauschen. Und ein Gate muss leicht zu bedienen sein. Was meiner Meinung nach ebenfalls gar nicht geht sind die Bodentreter mit nur einem Regler. Sie tönten meist schon nahe am glücklich sein dran, aber die nicht vorhandene Flexibilität machte mich halb wahnsinnig.

Daher auch nun mein Tipp!

Mir ist vor einiger Zeit ein günstiges MicroGate von Alesis über den Weg gelaufen. Da ich sowieso auf der Suche nach einem Gate war, habe ich das Angebot natürlich angenommen. Letzten Endes sind alle von denen günstig, da die kaum über 35,- Euro den Besitzer in der Bucht wechseln.

Ich möchte zuerst auf die Nachteile eingehen:

- Das Gate braucht ein 9V AC Netzteil.
- Die Netzteilbuchse ist eine Klinkenbuchse.
- Das Gehäuse hat eine komische Form und soll angeblich mit zwei weiteren Geräte der Micro-Serie in ein Rack mit 1HE Höhe passen.
- Der Sound ist nicht so doll, da die Bässe einfach nur abgesaugt werden.
- Warum auch immer scheinen die Dinge der Micro-Serie einen schlechten Ruf zu haben.

Aber warum sollte ich dann nun dieses Gate verwenden? Es liegt klar auf der Hand:

+ Im Gerät werden intern + - 15V generiert, was Übersteurungen der OPs mindert
+ Alesis hat selten Scheiße gebaut und die Qualli ist gut.
+ Das Gate ist triggerbar, was weitere Möglichkeiten eröffnet
+ Threshold, Delay und Rate sind separat einstellbar
+ Die Anzeigen verraten bei Unsicherheiten genau was das Gate gerade macht
+ Das Gehäuse ist trotz dessen Form äußerst massiv, stabil und daher road-tauglich
+ ganz wichig: Es ist viel Platz für Modifiktaionen vorhanden!

Nachdem also ein passendes Netzteil gefunden und eine Klinkenbuchse angelötet war, habe ich schonmal eine Stromversorgung. Da sie dann doch nicht allzu speziell ist und vielleicht nicht im Musikalienhandel, sondern eher beim großen blauen C und Konsorten samt Steckern vorhanden ist, ist sie auch nicht allzu schwer zu beschaffen. Das mildert meiner Meinung nach die ersten beiden Minuspunkte. Gut, Klinkenbuchsen geben immer einen Kurzschluss beim Einstecken, aber man kann drauf achten, dass man zuerst das Gerät mit dem Netzteil verbindet, ehe es in der Steckdose landet.
Mit der Gehäuseform muss man nicht leben. Man kann das Gate genausogut in ein anderes Gehäuse pflanzen oder man stellt es auf sein Board unter anderen Pedalen, die weiter hinten und vielleicht höher liegen sollten.
Unabhängig vom Ruf - obwohl Alesis auch in den 80ern doch meiner Meinung nach nur gutes gebaut hat - muss man zufrieden mit dem Sound sein. Wenn man damit zufrieden ist, fällt es einem sowieso leichter mit dem Gerät so zu leben wie es ist. Da es hier allerdings ums Modden geht, kann man auch die anderen Dinge gleich mitbeseitigen, wenn man schon bei der Sache ist.

Wie oben erwähnt war ich also nicht mit den Bässen des Gates zufrieden. Die Impulstreue bei Palm Mutes war einfach nicht da und das trotz aufgerissenem EQ. Es fehlte an Schmackes und Low End. Die Höhen waren ein klitzekleines bisschen kratziger bei Verwendung eines Fuzz, als im Original. Aber auch nur wirklich wirklich wirklich marginal. Ich war schon kurz davor das Gerät in die Ecke zu stellen, als mir auffiel, dass die meisten anderen Gates ein ähnliches Problem haben. Gut, ich hatte also ein altes Gerät vor der Nase in einem Metallgehäuse und sehr viel Platz fürs Modding.
Daher kam der Beschluss, dass ich es in Angriff nehmen werde. Da das Hauptproblem der Bass ist, dachte ich als erstes daran, dass die Koppelkondensatoren einfach zu klein bemessen wurden. Es wird nämlich immer bei aktiven Shaltungen ein Kondensator in Serie geschaltet, um den Gleichspannungsteil von den anderen Schaltungsteilen und Geräten fern zu halten. Dieser Kondensator bildet daher immer einen Hochpass:
512px-Hochpass.svg.png

Also aufgeschraubt und angeschaut:
29092012417.jpg

Da es nicht wenige Teile sind, musste ich also zuerst rekapitulieren, wie die Schaltung der wichtigen Elemente ausschaut. Hierfür kann man eine solche einseitige oder doppelseitige Platine auf einen Leuchttisch legen:
29092012413.jpg

Die Leiterbahnen sind so sehr gut zu erkennen und man hat auch genügen Licht, um die Bauteile leicht auseinander zu halten. Einen netten Bauvorschlag liefert dieser Schaltplan der auch gut demonstriert wie sehr viele Gates funktionieren. Zum Glück arbeitet dieses Gate hier sehr ähnlich und hat daher auch nur einen OP als Impedanzwandler im eigentlichen Signal und unterbricht das Signal dann vor diesem OP, wenn es das tun soll. Daher ließ sich da Feindbild in drei Bauteile eingrenzen:
29092012416.jpg

Bei der 1 sind die beiden grauen Elkos gemeint. Die sind im Signalweg am Ausgang und ich bin einfach kein Freund von Elkos im Signalweg. Diese habe ich durch gleich große Polypropylenkondensatoren von Panasonic ausgetauscht. Die Kerkos bei der 2 liegen nicht seriell im Signalweg, daher habe ich sie auch lediglich gegen Glimmer des gleichen Werts getauscht. Punkt 3 sind die beiden blauen Folien. Die hatten einen Wert von 0,1uF. Deren Wert habe ich einfach verzehnfacht und ebenfalls durch PP-Kondensatoren von Panasonic getauscht.
Hier sieht man das Gebilde beim ersten Testlauf:
29092012421.jpg

Die Größe der Folienkondensatoren ist echt beachtlich. Daher habe ich mich auch über das Platzangebot im Gehäuse so gefreut. Um die Kondensatoren auch sorgenfrei einsetzen zu können, habe ich sie hinterher noch mit Silikon an der Platine befestigt. So werden die Klopper nicht nur durch die Lötverbindungen auf der Platine gehalten, was einen dann doch besser schlafen lässt.
Wieder eingebaut im Originalgehäuse sieht das Gate dann wieder wie ein völlig normales Gate aus:
29092012419.jpg

Und ja, das scheint ein Preisschild von 298,-DM zu sein. ;) Dato wohl März 1989.

Nun zum wichtigsten: Was bringt der ganze Aufwand und wie klingt das Ergebnis?

Ich muss sagen, dass die Gates im Vergleich nichts mehr gemein haben. Ich habe mitlerweile drei dieser Gates, wobei nur zwei gemoddet wurden. Alle drei hatten zu Beginn die gleichen Probleme, auch wenn aufgrund der Fertigungstolleanzen andere Einstellungen von Nöten waren, um die gleichen Reaktionen des Gates zu erhalten. Durch die Verdoppelung des Eingangskondensators habe ich endlich das was ich vermisst habe: Bass! Alle Impulse und die gesammte Dynamik werden nun übertragen. Wenn ich einen Akkord anspiele, kann ich das Gate während der Ausklingphase permanent ein und aus schalten ohne einen Unterschied fest zu stellen. Man hört allenfalls den Schalter je nach Lautstärke akustisch oder aber auch teilweise elektrisch als Impuls.
Natürlich ist es mit zugeschaltenem Gate nicht das gleiche. Es rauscht nicht mehr. ;) Aber auch so fühlen sich die Impulse anders an. Der Unterschied allerdings subtiler Natur und ich bin sehr froh diesen Versuch gestartet zu haben, auch wenn er viel Zeit und einiges an Nerven gekostet hat.

Warum ist dieses Gate das (für mich) perfekte Gate?

Nunja, das Gate hat eine ordentliche Liste an Pluspunkten. Wichtig war für mich neben einem stabilen Gehäuse und den Einstellmöglichkeiten von Treshold, Delay und Gate auch die Anzeige, damit ich immer sicher sein kann, was das Gate gerade im Augenblick macht, um es leichter an die Gegebenheiten anzupassen. Die Möglichkeit das Gate zu Triggern eröffnet einem auch als Gittarist einige neue Möglichkeiten mit dem Sound zu spielen. Zudem klingt es nicht mehr nach dem Mod. D.h. man bemerkt es nicht mehr, wenn es im Signalweg mit eingeschleift wird. Da der Sound einem stets das wichtigste ist, ist dies das ausschlaggebende Kriterium für mich.
Als netten Bonus bekommt man es immer mal wieder in der Bucht für um die 35,- Euro. Die meisten anderen Gates sind wesentlich teurer. Gates in dieser Preisregion von Behringer und Konsorten taugen einfach nicht die Bohne!

Was kommt nun als Nächstes?

Ich überlege was ich qualitativ ausreizen kann. Ich könnte Widerstände von Vishay-Dale einsetzen und die OPs durch welche von Burr Brown ersetzen. Die verwendete Gleichspannung kann man ebenfalls besser sieben und noch gar erhöhen, um die Übersteuerungsfestigkeit zu verbessern. Die Frage dahinter ist letztendlich ob sich das wirklich noch lohnt. Ich denke, dass ich diesen Aufwand mal treiben werde. Allerdings werde ich dann auch eine neue Platine designen, damit ich die vielen 0 Ohm-Widerständen vermeide. Ich habe noch keine Platine mit so vielen 0 Ohm-Widerständen gesehen! Vermutlich wird das ganze dann als Einschub für mein Multieffekt im Rack ausgearbeitet werden, ehe ich noch mehr an der Platine herumlöte.

Das wars auch von mir. Ich hoffe euch hat mein kleiner Umbautipp als Bericht gefallen!

Schicken Gruß,
Etna
 
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sehr guter tipp!
 
Hallo,
zunächst ist dein Bericht natürlich umheimlich interessant zu lesen
und erweitert in Punkto Noisgateeinsatz auch mal wieder meinen Horizont.

Aber Noisgate ist wie Kopfschmerztablette. Es lindert die Symtome aber nicht
die Ursache.

Rauschen wird mit jedem vorgeschaltetem Gerät größer.
Bei Geräten im FX-Loop hält es sich in Grenzen.

Für mich als "Oldschool-Gitarrist" zählt immer noch die Prämisse,
das ein Verstärker/Box am besten klingt, wenn zwischen Gitarre und
Verstärker garnichts dazwischen ist.
Die Effekte die ich brauche (i.d.R. Chorus, Phasing, Flanging, Delay),
werden über ein 19" Rack-Multisystem, das midifähig ist, über den
FX-Loop des Verstärkers eingeschleift.

Mein Vorteil, der Ampsound bleibt so kraftvoll und dynamisch wie
es eigentlich sein soll, und die Effekte kann ich bei Bedarf relativ
unverfälscht "einschleusen". Dabei nur minimales mehr Rauschen
und keine Verfälschung des Vorstufensignals. Druck und Dynamik
bleiben fast unbeeinflusst erhalten.

Gruß
Jo
 
"OldSchool-Gitarrist" und 19" Rack-Multisystem sind zwei Begriffe, die irgendwie nicht zusammenpassen ;)
Außerdem sei mal zu erwähnen, dass man ein gutes NoiseGate auch dann gebrauchen kann, wenn man außer Kabel rein garnichts zwischen Amp und Gitarre hat.
Wenn man z.B. höhere Gain-Einstellungen am Verstärker fährt.
 
Hallo "the_sickness",
bei deinem Kommentar musste ich mich natürlich an die eigene Nase fassen.
Aber 19" Racksysteme gab es schon vor 30 Jahren in der Musikwelt.
Wenn das mal nicht Old-School ist, oder? :)

Aber nichts desto trotz, ist ein Noisgate, wie auch immer, eine Kopfschmerztablette.
Ich habe im Laufe der Zeit es einfach akzeptiert das in der Signalkette Gitarre, Effekte,
Verstärker, das Rauschen zum "Beruf" gehört und physikalisches Gesetzt ist.

Würde ich allerdings z.B. einen Marshall JVM spielen, wäre das Rauschen, das diese
Ampserie bei mittleren bis höhreren Gaineinstellungen produziert, für mich nicht akzeptabel.
Ich würde entweder den Amp wechseln (hab ich auch gemacht) oder als Alternative
versuchen die Nebengeräusche mittel Noisgate zu unterdrücken. Aber auch das ist dann
eigentlich nur ein Kopfschmerztablette.

Gruß
Jo
 
Ja Moin!

Hallo,
zunächst ist dein Bericht natürlich umheimlich interessant zu lesen
und erweitert in Punkto Noisgateeinsatz auch mal wieder meinen Horizont.

Aber Noisgate ist wie Kopfschmerztablette. Es lindert die Symtome aber nicht
die Ursache.

Gruß
Jo

Ich freue mich, dass du (und ihr anderen natürlich auch!) meinen Beitrag interessant fandest und ihn gerne gelesen hat. Das macht mir ebenfalls Freude, sodass ich gerne weitere Berichte verfassen werde und dies auch noch in Zukunft möchte. Auch wenn es OT ist, so manches Forum will sowas gar nicht und es wird nur gestänkert man solle doch gleich etwas anständiges kaufen, etc...

Das mit der Kopfschmerztablette stimmt schon. Nur wie bei der Medizin auch, gibt es wohl unter Mukkern ebenfalls Leute die lieber Globuli schlucken und welche die die chemische Keule schingen. Wie auch immer man glücklich wird, habe ich es halt gerne, dass wenn man schon sowas macht, es auch richtig anstellt, sodass einem dann "die volle Dröhnung" erwischt. Da ich einfach unglücklich war, habe ich mir Gedanken gemacht und mich mal am Markt umgesehen. Es ist klar, dass nicht jeder ein Gate haben mag oder dies möchte. Es gibt auch sicherlich nicht viele. Nur, es geht hier ja auch eher darum, dass wenn man sich ein Gate anlachen möchte und noch nicht so richtig weiß, welches es sein wird und wie es hinterher den Sound verändert, so kann man hier eine Möglichkeit gezeigt bekommen. Natürlich muss man sich zutrauen sowas wieder zusammen zu bruzzeln, aber diesen Tipp wollte ich schon geben. Zumal es mich auch ein wenig Arbeit gekostet hat erst einmal auf den Trichter zu kommen.

Das merkwürdige an der Sache ist, dass je tiefer ich in manche Materie eintauche, immer wieder feststelle, dass ich gerne "Vintage"-Geräte haben mag. Zumindest wenn man schon Sachen aus den 80ern und 90ern als Vintage auffasst. Diese sind einfach meist einfacher gestrickt, straighter aufgebaut und man kann viel leichter rumschrauben und rumlöten, wenn man mal seine Meinung ändert oder sich der Geschmack wandelt. Es gibt ja schon viele Bodentreter und Geräte ausschließlich mit SMDs bestückt.

Aber das geht wohl nun ein wenig ab vom Thema.

Ein kleiner Nachtrag:

Ich habe etwas recht offensichtliches und doch recht cooles vergessen zu erwähnen: Das Ding ist Stereo!!! Das kann man auf zwei recht coole Arten ausnutzen.
Zum einen kann man auch nur einen Kanal modden. So hat man neben dem gemoddeten Kanal auch noch einen Regulären auf Lager. Man kann daher auch immer selbst entscheiden was einem eher liegt. Zudem reicht dann ein einfach A-B-Schalter um die Soundunterschiede durch den Mod wahr zu nehmen. Das ist recht praktisch, da man so kein zweites Gate braucht.
Zum anderen braucht man wenn man ein Stereo-Setup fahren möchte nur ein Gerät zu kaufen. Nungut, das sollte einen nicht überaschen, aber erwähnen wollte ich es schon. Meist braucht man das meiste dann hinterher halt zwei mal und hier eben nicht. Ich finde das spart einem schon Geld. Ich bin mir nicht sicher ob es funktioniert und wie gut letztendlich die Kanaltrennung ist, aber ich glaube man kann so auch gleich zwei unterschiedliche Instrumente ruhig stellen. Der zweite Gitarrist der eigenen Band sollte dann auch über das Gate gehen können. Ausprobiert habe ich es noch nicht. Für mich gäbe das allerdings Sinn.

Ich habe ganz vergessen ein Bild zu zeigen, dass man den Aufbau auch schicker erledigen kann:
Gate_final.JPG

Was mir persönlich wichtig ist, ist ein mechanisch rubuster Aufbau. Die riesigen Trümmer von Folien darf man ruhig irgendwie entweder mit Silikon oder Heißkleber auf die Platine kleben. Falls man wieder ran muss, habe ich einen Straps drumgezogen und gut. Gerade wenn das Gate aufm Amp steht, kann die Vibration die Bauteile so unter Stress versetzen, dass einem leicht die Pins auf der Platine abbrechen. Das ist nicht so schön.

Ich denke die meisten Gates haben dieses Problem, dass die Koppelkondensatoren einfach zu klein bemessen sind. Zumindest könnte man es stets probieren Diese bei Unzufriedenheit mit dem Tiefgang, des Basses oder mangelndem Druck bzw. mangelder Dynamik einfach auszutauschen. Nungut, nicht immer gestaltet es sich so leicht diese mithilfe von Licht zum Durchleuchten zu identifizieren. Zumal man auch immer darauf achten sollte, dass das Gehäuse genügen

Nur noch so ganz nebenbei zum Schluss:
Ich finde das Alesis Micro EQ auch nicht schlecht. Irgendwie hat es mir die gesammte Serie sehr angetan. Ich bin derzeit auch auf der Suche nach einem EQ und vielleicht noch dem MicroVerb. Wenn jemand da was hat, darf er sich natürlich gerne melden. ;)

Im Großen und ganzen habe ich nun glaube ich mein Traumsetup gefunden. Das funktioniert egal mit welcher Gitte ich spiele.
Klampfe -> Metal Muff Nano -> MicroGate -> Micro EQ -> Amp
Ich brauche nicht wirklich viel mehr. Ein geiler cleaner Sound und dann volles Brett.

Ich hoffe nun nichts mehr vergessen zu haben.
 
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Noch ein kleiner Nachtrag:

Ich habe für einen Kumpel sein MXR Noise-Gate gemoddet. Das lief nach dem gleichen Schema wie der Mod des Alesis Micro Gates. Der Unterschied war einfach nur krass. Hier ist die Schaltung des guten Stücks. Wenn man die Koppelkondensatoren am Eingang und Ausgang verzehnfacht ist das ein Hammer Teil. Wobei am Ausgang vielleicht auch eine verfünffachung reicht. Leider war der Platz im Gehäuse zu klein, sonst hätte ich die Elkos im Signal durch Folien ersetzt. Also für den Selbstbau ist die Schaltung ideal.

Beim nächsten mal mache ich auch wieder Bilder. Das musste nur ein wenig schnell gehen und eine Kamera war einfach nicht griffbereit. Sry!
 
Hey Etna
Coole Sache ;)
Ich bin gerade dabei, mir ein Effektboard für die Nachbearbeitung zu bauen ... on board werden sein zwei schaltbare EQ's, Noise Gate und ein Volume Regler ...
Ich kenne die Problematik mit den Einfachen Gates ohne große Einstellmöglichkeiten ... Da ich im professionellen Audiosektor arbeite, will ich den Luxus eines gescheit regelbaren Gates auch im Effektboard haben.

Deshalb wollte ich fragen, ob du schon ein Layout für die Modifizierte Schaltung erstellt hast ... Mono würde ja reichen ;)
Dann müsste ich mir die Arbeit nicht mehr machen :D
Zudem ist der Schaltplan für jedes Gate etwas anderst, deshalb müsste ich mir das Gerät sonst selbst erst kaufen ...

Wäre cool, wenn du mir sonst dabei helfen könntest ;)

MfG
 
Moin!

Um ehrlich zu sein, bin ich nur dem Signalweg gefolgt und habe die Koppelkondensatoren ausfindig gemacht. Diese wurden dann von mir getauscht und gut. mehr war das leider nicht. Daher habe ich keinen Schaltplan. Ich denke aber du kämes eh günstiger weg, wenn du dir etwas gebrauchtes mit den von dir gewünschten Features kaufst und dann die Koppelkondensatoren austauschst. Natürlich müsstest du diese wieder finden, aber immerhin hast du nur wenige Bauteile zum wechseln und der Rest ist bereits fertig.

Tut mir leid, dass ich mich so spät darauf melde. Ich war eine lange Zeit abstinent und fange erst jetzt wieder an Musik zu machen und Zeit zu finden mich damit zu beschäftigen.

Ich hoffe das hilft!
 
Moin!

Ich grabe mal diesen uralten Thread von mir aus, um eine kleine Neuerung preis zu geben, die die modernen SMD Bauteile möglich machen. Man braucht nämlich keine riesigen Folien mehr, um 10uF als Koppelkondensator in seiner Schaltung zu integrieren. Es gibt mitlerweile Kerkos in SMD Bauform, die kleiner sind als entsprechende Elkos, die in den Effektgeräten verbaut sind. Die Kerkos sind zwar mit fast zwei Euro das Stück von Vishay als Beispiel relativ teuer, aber dafür sparen Sie Platz und man kann sie in fast jedem Gerät nachrüsten, dessen Performance man verbessern mag. Ich höre viele schon schreien, dass man auf gar keinen Fall Kerkos im Signalweg haben darf. Ja, das weiß ich. Ich hatte bis vor Kurzem auch diese Meinung. Allerdings sind die Qualitäten der neuen Bauteile um Klassen besser, als das was man in bedrahteter Ausführung her kennt. Die Entwicklung schreitet voran und dies leider fast ausschließlich bei SMD Bauteilen. Ich habe mich selbst bis vor einem halben Jahr auch davor gesträubt daheim SMD Bauteile löten zu wollen. Aber bis auf eine gute Lichtlupe, die es mitlerweile von Fixpoint für sagenhafte 45 Euro zu kaufen gibt, einer ordentlichen Pinzette und einer dünnen flachen Lötspitze braucht man eigentlich nichts weiter, um hierbei erfolgreich zu sein.

Wie oben bereits beschrieben habe ich die Koppelkondensatoren vergrößert, um die Impulse beim Palm Muten nicht zu verfälschen. Aufgrund der zu geringen Werte in vielen Gates, klingen diese dann flach und zerstören im Signalweg die ganzen Impulse. Man darf es natürlich nicht übertreiben, sodass man sich tieffrequentes Rumpeln als Störung anlacht oder man den Hochton beeinflusst.

Als erstes Testopfer habe ich mein Alesis Microgate (Ich habe weiterhin drei Stück. Zwei sind gemodded mit unterschiedlichen Einstellungen im Rack und eins ist als Backup in der Schublade, falls nach 30 jahren doch eins ausfallen sollte.) aufgeschraubt, um dessen Folien gegen die SMD Kerkos auszutauschen.

Gate_revisited_1.jpg


Falls sich einige nicht erinner sollte, habe ich hier nochmal die Ausgangsbasis abgelichtet. Was einem vielleicht auffällt ist, dass ich das Twistet Pair Kabel raus genommen habe. Es hat einfach zu viele Höhen geklaut, auch wenn die Kabelwege recht gering ausgefallen sind. Es sind einfach zu viele Höhen durch die dadurch entstandenen Kapazitäten gegen Masse geflossen..

Gate_revisited_2.jpg


Der Erste Schritt war leicht. Ich habe einfach alles abgeschnitten, was ich austauschen wollte. Und die Großen Folien sind nun weg. Die restlichen Bauteile werde ich erst einmal so belassen wie sie sind. Es stört ja absolut nicht. Ich hätte auch alles so lassen können. Aber ich wollte es einfach ausprobieren und hier zeigen. Daher musste eins der Gates jetzt daran glauben.

Gate_revisited_3.jpg


Auf der Rückseite finden nun die neuen Kondensatoren ihren Platz. Ich wollte nicht auf der anderen Seite einen Draht durchfädeln müssen, wenn die Lötaugen als Pads verwenden kann. Der Abstand passt ja ganz gut. Hier muss man unbedingt aufpassen keine Leiterbahn abzureissen. Da schon vor mir jemand dran war und auch ich bereits an den Augen gelötet hatte, reisst man sich gerne etwas ab. Mir ist es fast passiert, aber ich konnte es auf dem Weg noch Retten. Falls einem ein Pad oder Lötauge mal abreissen sollte, muss man einfach ein Stück weiter ein Teil der Leiterbahn aufkratzen oder schleifen, um auf der Leiterbahn löten zu können. Das ist zwar nervig, aber schaffbar und man muss nicht gleich das ganze PCB deswegen entsorgen.

Man sieht hier hier recht gut, wie klein die Teile geworden sind. Daher habe ich auch keine Schmerzen bei der Länge der vorhandenen Pins als auch dem Abstand des PCBs zum Gehäuse die Kondensatoren dort zu lassen.

So, und nach ausgiebigen Tests hat es sich ergeben, dass ich glaube eine weitere Verbesserung erziehlt zu haben. Die Drähte waren einfach zu lang. Es geht halt nichts über einen kurzen Signalweg. Da das Layout auch von Alesis in den 80ern gut designed wurde, spricht nichts dagegen es so zu lassen. Nachdem diese Umrüstung ein Erfolg war, kann ich versuchen diese Kiste mal zu einem neutralen Charakter zu helfen:

Gate_revisited_4.jpg


Für mich ist das Pedal eh nichts, da mir die Einstellmöglichkeiten als auch die Anzeige fehlen. Aber vielen Gitarristen scheint mehr als ein Knopf zu viel zu sein. Daher wollte ich mich mal daran versuchen. Ob dies gelingen wird, weiß ich nicht. Mal sehen, was mich erwartet, wenn ich das Pedal gleich aufschrauben werde. Ich bin aber generell überrascht, wie gut die Qualität von den China-Pedalen geworden ist. Es gibt in der Bucht einige interessante Dinge zu fischen. Vorallem alte Designs werden gerne verwurstet. Und man man highendig drauf ist, kann man das PCB ausschlachten und hochwertige Komponenten auflöten. Aber mir war das bisher zu viel arbeit. Da baue ich liebe von der Pieke auf etwas neues auf.

Die SMD Welt schenkt einem immer wieder sehr spannende Teile. Aufgrund der richtig guten MOSFET Schalter derzeit, habe ich fast schon Lust mir selber ein Gate zu entwickeln. Dann wollte ich es halb digital anstellen. Ich hätte Lust einen kleinen uC mit AD Wandler zu programmieren, der dann einen solchen Schalter schaltet. Die Einstellungen kann ich dann ebenfalls vornehmen. Das Volumen erkennt er am AD Wandler und über ein Poti kann man dann den Threshold dafür einstellen. Das Delay kann ebenfalls über ein Poti eingestellt werden. Und mit einem PWM Ausgang kann ich den Release über den Schalter realisieren. Natürlich auch über ein Poti Regelbar. Einen uC habe ich mir dafür noch nicht ausgesucht. Aber es wird wahrscheinlich in die Richtung der MSP Serie von TI gehen. Halt etwas kleines, leichtes. Als Schalter habe ich mir schon diesen hier ausgesucht:

http://de.farnell.com/omron-electronic-components/g3vm-61g1/sop-4/dp/9918990

Naja, mal sehen ob und wann ich das dann überhaupt mache. Es ist erst einmal eine Idee. mMn sollte das die Neutralität wesentlich vergrößern, da dann nur noch ein Buffer und der Schalter im Signalweg liegen werden.

Schicken Gruß,
Etna
 
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Moin!

Ich habe es ja angedroht und nachdem ich einige Tage lang mit dem Joyo gespielt habe, muss ich sagen, dass es ein hin und her war. Zunächst einmal habe ich erneut versucht die Schaltung am Eingang als auch Ausgang nachzuvollziehen. Obwohl einige SMD Bauteile vorhanden waren, ging es ähnlich leicht von der Hand, wie beim Alesis Gate. Aber ... ja, aber... Ich hatte beim Spielen immer wieder ein merkwürdiges Gefühl. Sowohl im Hochtonbereich als auch im Bass. Nach einigen Messungen am Sinusgenerator hat sich dann heraus gestellt, dass das Pedal im Signalweg zerrt. Zwar recht wenig, aber so viel, dass es beim Spielen merkbar ist. Daher ist leider kein einfacher Mod hierzu möglich. Ich müsste jetzt die komplette Schaltung abändern und möglichst passend auf das PCB neu entwickeln und das ist nir zu viel aufwand für den Kleinen. Da wäre es sinniger sich selber an eine Neuentwicklung heran zu trauen und ein neues PCB zu produzieren.

Also: Tonne!

Hier noch ein kurzes Bild von Innen:

Gate_revisited_5.jpg


Da sieht man mal wieder, dass China nicht gleich China ist. Gut entwickelte Gates wie das MXR Teil lassen sich hervorragend modden und dieses hier nicht, weil einfach zu viel im Argen ist. Naja, ich bleibe dann weiterhin bei meinen Schätzchen von Alesis und freue mich darauf sie nicht zu hören.

Schicken Gruß,
Etna
 

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