Wie stelle ich ein Noise Gate richtig ein (Rhythmus, Solo, Tapping)

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Hey ihr,

ich bräuchte mal euere Erfahrung was Noise Gates angeht.

So richtig glücklich bin ich nicht. Früher hat ich mal den allseits beliebten ISP Decimator G-String II.

Da ich aber mein Board komplett auf Line6 HX Effects umgestellt habe, möchte ich nur noch das nutzen.

Will damit gar nicht sagen, dass das G-String besser oder schlechter war, ich hatte damals schon wenig Plan was das angeht, allerdings konnte man ja nicht viel einstellen.

Ich nutze wie gesagt das HX Effects mit meinen Amps über 4-Kabel Methode.

Am Anfang gibts ja das schöne Hard Gate von Line6, das steht an allererster Stelle.

Im FX Loop an erster Stelle nehm ich dann das Line6 Noise Gate.

Gut, wie nutze ich es bisher:

1. Hard Gate: Steht am Anfang und ist immer an, auch clean, somit sind z.B., wenn ich nicht spiele, leichte Berührungen gemutet. Oder wenn ich mit Gitarre mal umhängend was einstelle. Volume Regler ginge natürlich auch, aber so ist halt praktischer.

2. Noise Gate im FX Loop: Crunch bis Metal: Kommt auf Amp drauf an. Teils schon im Crunch an, wenn der Amp leicht rauscht

So, ich stell halt ein, bis es nicht mehr rauscht bzw. keine Nebengeräusche mehr gibt oder so, dass sie minimal sind.

Generell passt das schon, aber ich würde genre mal mehr erfahren. Was tun eigentlich die Threshholds, oberer unterer. Klar, irgendwie, der eine wenn erreicht wird, wird geschlossen, der ander öffnet bei Schwellenwert wieder. Aber wenn ich jetzt nen Threshhold erreicht hab, bei dem das Gate zumacht und ich zufrieden bin. Wo liegt dann der Öffnungsschwellenwert. Nah daneben, weit weg.

Ich mein, ich komm durch probieren schon auf ein brauchbares Ergebnis, aber ich bin mir sicher, da ist viel Potential verschenkt, weil ich einfach net so richtig durchblicke.

Wie lange Hold, was macht Sinn. Attack?

Und wo ich wirklich Probleme habe ist der Metal Solo Sound. Sagen wir mal, es gibt ein Solo, wo ich schöne Melodieläufe habe, Töne gehalten werden, dann geht es über in eine kleine Tapping Orgie :D

Erster Teil klappt, bei Tapping schaukelt sich der Sound dann auf. Tapping, wenn ich jetz richtig liege, müsste das NG doch ziemlich schnell zumachen. Kurzer Ton, dann weg usw. Sonst geht der Ton doch viel zu lange und es schaukelt sich eben auf. Dann wohl zwei verschiedene Einstellungen am NG, oder?

Also meine Fragen:

1. Wie stelle ich Noise Gates richtig ein, ohne einfach nur ohne Plan zu probieren. YT hat mir irgendwie nicht richtig geholfen.

2. Wie stelle ich ein NG für Tapping ein und muss es eine andere Einstellung sein, als für den "normalen" singenden Solosound? Wahrscheinlich :) Stellt man das im FX Loop oder einem Noise Gate am Anfang nach der Gitarre ein?

Erhellt mich mal ein bisschen :D

Beim Hard Gate hab ich folgende Parameter:
Open Threshhold
Close Threshhold
Hold Time
Decay

Beim Noise Gate hätte ich folgende Parameter
Threshhold
Decay

Danke schon mal :)
 
Meinst Du, dass man die Nebengeräuche während eines schnellen lauten Solos live hört?

Für mich ist das Noisegate erst in leisen, langsamen Passagen mit vielen Pausen bei Gainsounds notwendig. Ich würde mir da keine Sorgen machen.

Für Aufnahmen sowie so nicht. Da kann man ja das Level in Pausen runterregeln.
 
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Nö, beim Spielen hört man die Nebengeräusche nicht, aber wenn ich Pause hab im Song oder zwischen Songs natürlich schon.

Um Aufnahmen gehts nicht, das ist wieder was anderes. Proberaum im Zusammenspiel mit den anderen. Vor Leuten spiel ich sehr selten mal. Nur zwei Hobbybands :D

Aber beim Tappen, da schwingt sich die Gitarre halt auf, shcon so weit, dass man vom Tapping nix mehr hört, sondern einfach andere Töne bzw. als hätte ich die Gitarre leer angeschlagen. Liegt mitunter auch an der verbesserungswürdigen Technik beim Tappen, aber das ist hier nicht das Thema :D
 
Verbesserungswürdige Technik? Noisegate oder Spieltechnik? :ROFLMAO:

Während Pausen im Song drehe ich die Gitarre zu... natürlich auch in den Spielpausen. Das ist mittlerweile bei mir automatisiert durch Muskelgedächnis....
 
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Spieltechnik natürlich. Brauchte das bisher nicht so oft. :D Aber selbst, wenn ich das Gefühl hab, es klingt clean sauber, mit Gain schaukelt es sich auf :D
 
Bei Noise Gate gilt in erster Regel so wenig wie möglich, außer man will einen Sound wie bei Pantera, was nicht wirklich jeder möchte.

Noise Gate nimmt der Gitarre ihr Leben! Je mehr Noise Gate, desto mehr nimmt es ihr Leben, Sustain und Klang ....

Deshalb ist der Ansatz, gerade beim Tapping, RICHTIG, nämlich das man das auch richtig spielen können muss.
Meine Erfahrung mit anderen Spielern und Schülern: Je schlampiger die Technik, desto öfter drehen Spieler das Noise Gate hoch ...

Ich habe in der Regel, zu Hause, gar kein Noise Gate drinnen, selbst im Studio nicht, weil mir die "Nebengeräusche" gefallen und dem ganzen Leben geben.
Weiterhin hilft es für bessere Technik, wenig Noise Gate zu nutzen.

Bei Live Auftritten
- Clean: Zero Noise Gate oder sehr, sehr wenig, je nachdem wie die PA ist
- Rhythmus - Damit es tight ist sehr wenig bis leicht moderat - mache das auch davon abhängig ob schnell eine Rückkopplung kommt beim Soundcheck
- Solo wie bei Clean, extrem wenig - mache das auch davon abhängig ob schnell eine Rückkopplung kommt beim Soundcheck

Übrigens gibt es bei Live Auftritten Spezialisten am Mixer, die Dir einfach ein Noise Gate reinhauen! Schon passiert, das selbst meine Clean Sounds beim Soundcheck OHNE Noise Gate abgekackt sind. Worauf ich den Mann am Pult gefragt habe ob er mir ein Noise Gate reingeknallt hat, was in der Tat so war.

Seitdem gehe ich bei jedem Gig zu dem Meister am Pult und sage: NO Noise Gate! ;)

Und auf Deine Frage, wie einzustellen: Da hilft wirklich nur bei JEDEM Sound zu experimentieren, von ganz wenig und dann immer etwas mehr rein ..... bis Du halt zufrieden bist
 
Grund: Rechtschreib
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Wie man ein Noise Gate einstellen muss ist ein individuelle Geschichte. Es gibt Leute die kommen mit diesem Eingriff in die Spieldynamik überhaupt nicht klar (Einstellung: weglassen und Rauschen minimieren/in Kauf nehmen); andere brauchen das, um ihre Stakato Djent Orgien zu ermöglichen. Auch die Spielsituation ist von Einfluß ich nutze ein Noisegate live anders als bei Aufnahmen.
Die Regler sind schnell erklärt:
Threshold ist im Prinzip der Level wo das Gate öffnet. Je mehr Noise desto höher muss dieser Level eingestellt werden.
Hold Time und Decay legen die Zeit fest, wie schnell/verzögert das Gate schließt, wenn der Threshld erreicht ist.
Zwei Dinge, die noch beisteuern kann:
1. Das "Hard" Gate im HX FX ist nett, weil es keinen Block beansprucht, ist aber auch "dumm" und arbeitet daher sehr "ruppig" oder zu wenig. Der Noisegate Block arbeitet besser (feinfühliger, weniger auffällig).
2. Ein Niosegate kann Probleme mit Rauschen immer nur (stark) verringern, aber nie ganz eliminieren. Wenn das Gespielte (nachklingende Töne...) und das Rauschen sich vom Pegel annähern, muss man entweder diesen Noise Pegel in Kauf nehmen oder kleine leisen Töne spielen. Wenn ein Gate einem die Töne wegschneidet, finde ich das wesentlich ungeiler, als etwas Rauschen. Auch "Rauschen an/aus" kann IMO nerviger/unnatürlicher sein, als so ein Dauer Background Noise.

Ein noch mal andere Geschichte ist 50Hz Brummen bei Single Coils...

Daher sollte IMO ein Noisegate so einstellt werden, dass man den für sich richtigen Kompromis findet.

(Btw. ich habe bei meinem Live Rig ein Decimator im Einschleifweg, allerdings nur als "Notfall-Maßnahme", falls ich mal irgendwelche extremen Einstreuungen habe. Ansonsten sind bei allen meinen Presets im HX FX und Stomp die Gates rausgeflogen. Wenn ein Sound mal etwas rauscht, rauscht er halt etwas...)
 
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Ja also klar, gebe euch recht. NG sollte weder großartig Tone klauen. Und schon gar nicht Stakkato artig an und aus gehen. Das nervt klar. Und wenn mir Töne absterben wegen NG, dann geht das auch nicht. Soweit stelle ihc das schon ein. Allerdings dieses Grundrauschen/-brummen bei mehr Gain natürlich vor allem, das stört mich halt in den Spielpausen.

1. Das "Hard" Gate im HX FX ist nett, weil es keinen Block beansprucht, ist aber auch "dumm" und arbeitet daher sehr "ruppig" oder zu wenig. Der Noisegate Block arbeitet besser (feinfühliger, weniger auffällig).
Ok, das ist interessant und werde ich mal probieren, ob ich damit besser fahre, statt der Hard Gates am Anfang das NG zu nehmen. Danke
 
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Hard Gate: Steht am Anfang und ist immer an, auch clean, somit sind z.B., wenn ich nicht spiele, leichte Berührungen gemutet. Oder wenn ich mit Gitarre mal umhängend was einstelle. Volume Regler ginge natürlich auch, aber so ist halt praktischer. [...]
Ich glaube, an dieser Stelle gibt es ein grundlegendes Missverständnis: Noise-Gates sind nicht dafür da, irgendwelche Geräusche o. ä. abzufedern, die man als Gitarrist mal aus Unachtsamkeit in der Spielpause macht. In der Spielpause stehst du entweder so, dass du alle Saiten abgedämpft hast oder du drehst das Volume-Poti runter. Ich kann dir nur den gutgemeinten Tipp geben, das schnell einzuüben (du weißt schon, diese kleine und lässige Handbewegung, die den mit allen Unbilden des verzerrten Gitarrenspiels vertrauten Rocker verrät).

Von ganz speziellen Spielarten im Heavy Metal vielleicht mal abgesehen, sind Gates eigentlich nur dazu da, Rauschen zu unterdrücken, das entweder durch Einstreuungen entsteht (in diesem Fall hat man ein Gate als erstes in der Kette, das man bei abgedämpften Saiten so lange aufdreht, bis Ruhe herrscht - und kein bisschen weiter) oder tatsächlich durch das Equipment verursacht wird - in diesem Fall würde ich zuerst analysieren, was da unter welchen Umständen rauscht oder brummt, und ob ich das nicht auch ohne Gate bändigen oder mindestens in tolerable Bereiche kriegen kann (@InTune hat da m. E. völlig recht - ein erträglicher permanenter Rauschpegel ist okay, das Gehör gewöhnt sich da dran). Aber was auch immer du machst und zu welchem Ergebnis du dabei kommst - ein Gate sollte nie so brachial eingestellt sein, dass es dir z. B. beim Tapping (vorausgesetzt, deine Technik stimmt) in die Quere kommt.

Probiere doch mal Folgendes aus: Ein Gate direkt am Anfang, nur solange aufdrehen, bis bei abgedämpften Saiten (Volume-Poti ganz auf) Ruhe herrscht. Checken, ob das Gate überhaupt notwendig ist, wenn nein, weg, wenn ja, drin lassen. Dieses Gate hält nur deine Gitarre ruhig und verhindert, dass Einstreuungen über die Pickups dazu führen, dass weiter hinten in der Klangformungskette noch mehr Rauschen entsteht. Du solltest jetzt dazu in der Lage sein, ohne oder mit nur minimalem Rauschen mit relativ niedrigen Zerrpegeln (clean, crunch) zu spielen. Dann zweites Gate für die härteren Sachen: Wo fängt es an zu rauschen, wieviel Gain ist drin, welcher Amp, welche Pedale sind drin. Kann man irgendwas anderes machen? Weniger Gain, andere Amp-Modelle oder Pedale etc.? Wenn nicht, dann hinter alles platzieren, was rauscht, und so einstellen, dass es nur dann greift, wenn du Töne aushalten musst/willst und das Rauschen unangenehm mit rein kommt.
 
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Allerdings dieses Grundrauschen/-brummen bei mehr Gain natürlich vor allem, das stört mich halt in den Spielpausen.
Das hört sich aber eher so an als ob was mit dem Rig nicht stimmt. So sehr sollte es nämlich nicht rauschen. Ein Noise Gate wird häufig verwendet um ein "Problem", nämlich Rauschen/Brummen beim Rig zu lösen, welches eigentlich auch ohne behoben werden könnte. Man findet den Fehler nicht so leicht, gibt auf und nutzt ein NG... Wenn ein NG unerlässlich wäre, speziell im High Gain Bereich, würden es alle Hardrock- oder Metall-Gitarristen nutzen. Für mich wäre der erste Ansatz den oder die Fehler zu finden. Ansonsten hilft ein Volumepedal oder das Volumepoti an der Gitarre. Sollte all das nicht klappen oder nicht erwünscht sein, dann muss wohl ein Noise Gate her.
 

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