Demosong: Only Want Your Money

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Ich bin wie viele andere hier auch während der "Corona-Jahre" mit dem Home Recording angefangen. Das Ziel war neben dem reinen Spaß am Musikmachen die Aufnahme von Songs, die ich z.B. als Demo nutzen kann, falls ich mich wieder einer Band anschließe.

Covern wollte ich dabei nicht, darum habe ich mit ein paar eigenen Stücken angefangen, die ich vor Jahren mit meiner ersten "richtigen" Band gespielt hatte.

Ich hatte mich zunächst mit Audacity beschäftigt - die Drums mit einem Freeware-Tool erzeugt, Bass, Gitarren und Gesang selbst aufgenommen und dann gemixt. Die Ergebnisse waren ok, aber man ist mit Audacity doch sehr eingeschränkt, vor allem, was die nachträgliche Bearbeitung der Einzelspuren mit Effekten angeht. Ich bin daher mit Cakewalk auf eine "richtige" DAW gewechselt, und das ist dann doch ein Riesenunterschied. Man muss sich natürlich auch viel intensiver damit beschäftigen - dazu kann ich sehr den Youtube-Kanal von "Creative Sauce" empfehlen (https://www.youtube.com/channel/UCESNxzJHzDnCIuRO0RhQLeA).

Hier also eine der dabei entstandenen Aufnahmen. Die Drums sind die Cakewalk-internen SI-Drums. Der Bass ist ein alter Aria Pro II-Fünfsaiter, die aufgenommene Spur habe ich im Mix einmal direkt verwendet und einmal durch eine Bass-Amp-Simulation des integrierten "TH3"-Plugins geschickt.

Die drei Gitarrenspuren habe ich mit meiner alten Epiphone "LP-3" aufgenommen, das ist eine Schraubhals-LP-Kopie, in die ich als Bridge-Pickup den Humbucker einer Fender Lead aus den Achtzigern eingebaut habe - in meinem Avatar das orange-blaue Gerät. Ich habe die Vorstufe meines Egnater Tweaker genutzt und bin aus dem "Send" direkt in das Audio-Interface des Rechners gegangen, um in Cakewalk verschiedene TH3-Boxensimulationen zu nutzen und Hall hinzuzufügen.

Den Gesang habe ich mit Reverb-Presets aus dem Standard ergänzt; den Lead mit kürzerem, die Background-Stimmen mit längerem Hall.

Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Natürlich sind nicht alle Stimmen super eingespielt und gesungen, vor allem mit meinen Sologitarrenkünsten hadere ich ab und zu. Und beim Mixen und Mastern werde ich sicher mit der Zeit noch dazu lernen. Aber für Demozwecke meiner Meinung nach allemal gut geeignet.

Hier also "Only Want Your Money". Ich freue mich über alle Kommentare, egal ob zu Gitarre, Gesang, Song oder Sound.



Den Text habe ich übrigens parallel im "Lyrics"-Thread geposted:
https://www.musiker-board.de/threads/songtext-only-want-your-money.731247/
 
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Fein Fein, vor Allem das Arrangement - abwechslungsreich, gute Dynamik, Hooks...,
Aber auch die Performance ist nicht von schlechten Eltern - hier ist aber noch Luft nach oben (Tightness, Micro-Intonation und so...)
Jedenfalls ein sehr ansprechendes Stückchen, besonders der Gesang, und der besonders dort, wo er mehrstimmig wird.
 
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Vielen Dank! Das Lob für den Gesang freut mich besonders, da ich eigentlich gar kein ausgemachter Sänger bin. Wenn ich mir meine isolierten Gesangsspuren anhöre, denke ich oft "das geht ja gar nicht". Im Mix gefällt es mir dann aber wieder.

Und Du hast natürlich recht, da ist noch Luft nach oben. Ich lasse es irgendwann in so einem Status, von dem ich weiß, dass er nicht perfekt ist, aber ich verliere mich sonst zu sehr in kleinsten Verbesserungen.
 
Hat mir richtig gut gefallen. Cooler Song.

Einzige Anmerkung: Der Gitarrenpart ab 4:16 wirkt auf mich ein wenig hektisch und weniger rund als der sehr gute Rest des Tracks.
 
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Danke für Deine Rückmeldung! Die Steigerung am Schluss war schon beabsichtigt, aber ist vielleicht vom Timing her nicht ideal gespielt, und beißt sich auch noch ein wenig mit dem Gesang. Deine Kritik kann ich da nachvollziehen.
 
Hi,

kann mich voll anschließen, was Songwriting und Arrangement angeht, das hat schon Hand und Fuß, finde ich. Der Song gefällt mir, und die mehrstimmigen Parts geben dem so einen gewissen Westcoast-Touch und sind für mich auch das Highlight.

Deine Stimme passt mMn auch sehr gut zur Stilrichtung, am Singen würde ich auf jeden Fall dranbleiben. Was mir dabei am ehesten fehlt, ist auch gar nicht mal Technik oder Intonation, sondern - und das geht glaube ich sehr vielen so, die sich vor allem als Instrumentalist sehen - die Selbstverständlichkeit. Das kommt aber mit der Übung, denke ich. Was einen bei Leadsängern in der Band manchmal auf die Palme treiben kann, ist für den Job nämlich oft auch hilfreich, so eine gewisse LMaA-Haltung. Man braucht da schon ein gewisses "Ich sing das jetzt, und ich mein jede Note und jede Zeile genau so", Selbstzweifel sind da eher hinderlich. In gesundem Verhältnis zur realistischen Reflexion natürlich, die ist in der Tat nicht jedem kommenden Rockstar in ausreichendem Maß gegeben...:D

Ähnliches merkt man auch bei den Leads, mit denen Du selber etwas haderst. Dein Ansatz gefällt mir sehr gut, schöne Melodien und mal ein paar dreckige Double Stops statt stumpfes Skalengenudel. Wo es hapert, ist für meine Ohren in erster Linie das rhythmische Gefühl, und auch das ist so ein Punkt, den ich bei vielen Nicht-Profis so empfinde: Die richtigen Noten sind da, auch die Phrasierung ist grundsätzlich interessant, aber es klingt an einigen Stellen ein bisschen so, als wenn da einer zuviel über die richtigen Töne an der richtigen Stelle nachdenkt.

Leadgitarre und Rhythmusgitarre sind eigentlich künstliche Kategorien - mal spielt man mehrere Noten auf einmal, mal nur eine, aber beides braucht einen Rhythmus, um zu funktionieren. Wie gesagt, es ist ganz ähnlich wie beim Gesang: lass dich ein bisschen mehr fallen, vertrau auf Deine Idee und spiel sie mit Selbstvertrauen auf den Punkt.

Produktionstechnisch bin ich nicht der Experte, aber der Gesang klingt irgendwie nach einem kleinen, in den Höhen kaum gedämpften Hallraum und so ein bisschen "Blech", vielleicht sind das auch starke early reflections. Für diese Art Musik passt das für meine Ohren jedenfalls nicht so ganz. Ich würde es vielleicht mal mit einem längeren Hall (evtl. auch mit weniger Höhen im Effekt), etwas mehr Predelay und dafür mehr Dry-Anteil versuchen, um einen weiträumigeren und natürlicher klingenden Gesangssound zu erreichen.
Ich weiß, durch weniger Predelay steht der Gesang im Mix auch weiter vorne, aber den Fluchtinstinkt :embarrassed:solltest Du ruhig mal ausschalten.

Gruß, bagotrix
 
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@bagotrix, vielen Dank für die ausführliche Analyse, auf die ich auch gerne eingehe. Erstmal freue ich mich, dass der Song allgemein so gut ankommt :)


Diese "LMAA"-Attitüde beim Singen ist mir nicht fremd - solange ich in meiner Wohlfühloktave bleibe, das betrifft hier eigentlich die kompletten Lead Vocals, die ich in einem Take eingesungen habe. Hier fehlt es mir vielleicht ein wenig an Übung und "Stütze", ich singe außerhalb der Aufnahmen so gut wie nicht. Wenn es bei den Backings in höhere oder tiefere Bereiche geht, merke ich oft schon beim Singen ein Wackeln und muss dann auch mehrmals ran.

Zur Gitarre: hier habe ich gerade bei Soli noch nicht das ideale Vorgehen beim Recording gefunden, einiges lege ich mir vorher zurecht, anderes improvisiere ich, im Ergebnis beschäftige ich mich zu lange damit, und der Flow geht verloren. Da bin ich noch in der Probierphase.

Und die Sache mit dem Hall... eigentlich mag ich diesen Badezimmerhall auf meiner Stimme. Ich merke auch, wie effektiv man mit dem richtigen Hall arbeiten kann, aber ich experimentiere da eher herum, als dass ich wirklich weiß, was ich tue. Ich nehme mir jetzt in nach den Feiertagen doch noch einmal den Mix vor und teste Deine Vorschläge. Wenn es besser wird, poste ich es wieder hier.
 
Vielleicht noch was zur Mehrstimmigkeit... ich habe das anfangs immer auf gut Glück gemacht, ein paar Terzen schichten, wird schon klingen; es war auch irgendwie mehrstimmig, aber richtig gepackt hat es mich nicht.
Dann bin ich dazu übergegangen, mir die Stellen in MuseScore auszunotieren und ganz klassisch einen Stimmsatz zu schreiben. Den lasse ich mir dann vor dem Einsingen von einem MIDI-Blockflötenquartett vorspielen :) und so kriegt man tatsächlich mit ein bisschen Rumprobieren viel interessantere Klänge hin.


Screenshot 2022-04-17 132555.png
 
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Ich habe jetzt noch einmal den Hall für den Gesang nach den Vorschlägen von @bagotrix angepasst und würde mich über Eure Meinung freuen (nur gemixt, nicht gemastered).
 
Hi,

der Hall auf dem Gesang gefällt mir persönlich auf jeden Fall besser, vielleicht noch eine Spur zu hoch dosiert. Wenn Du ihn etwas "trockener" lässt, kannst Du die Vocals auch insgesamt wieder eine Spur leiser machen, ohne dass sie im Mix verloren gehen.

Oder umgekehrt die Drums lauter drehen, denn die finde ich im Verhältnis zum Rest jetzt zu leise, was vielleicht auch daran liegt, dass sie programmiert sind. Nach meiner Erfahrung neigt man dann bei Rocksachen gerne dazu, sie in den Hintergrund zu mischen - weil man ja eigentlich lieber einen echten Drummer hätte und die "handgemachten" Teile der Musik betonen will. So fehlt aber ein bisschen der Puls. Nachdem die Rhythmusgitarre auch eher flächig angelegt ist, muss der Bass diesen Puls sonst fast alleine liefern, statt so richtig mit den Drums "einzurasten". Bei der Art von Musik müssen es sicher keine mächtigen Powerdrums á la Cozy Powell sein, aber vor allem eine lautere Bassdrum (vielleicht auch mit etwas mehr Kick obenrum für die Definition) und evtl. ein Hauch mehr Snare könnten der Sache mMn noch ein Stück mehr Drive geben.

Gruß, bagotrix
 
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Mir war der Hall im letzten Beispiel auch zu viel, ich wollte mal das andere Extrem hören und dadurch das Verbesserungspotential abchecken. Ich habe jetzt eine Einstellung von Hall und Drums gefunden, die ich als ideal ansehe, auch was den Mix meiner weiteren Aufnahmen betrifft. Hier also die "finale" Version, gemixt und gemastered:


Die Zwischenversion in Beitrag #10 werde ich in den nächsten Tagen löschen.
 
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Hi,

den Mix finde ich jetzt mit Abstand am besten(y), das hört sich für mich am meisten "nach Band" an. Trotzdem würde ich die Zwischenversion nicht unbedingt löschen, das ist bestimmt auch für andere interessant, wie Du Dich da rangetastet hast.

Gruß, bagotrix
 
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