Akkordeonengel
Helpful & Friendly User
Schönen Sommertag!
Ich habe es genossen, im Urlaub meine Cantus V deluxe zu spielen. Letztes Wochenende ist mir aufgefallen, dass ein Ton verstimmt war. Nächsten Tages versuchte ich um eine Autosuggestion, mir automatisch vorzustellen, dass der Ton nicht so seeeeehr verstimmt sei und dass sich eigentlich zum Akkordeonklang gehöre. Leider funktionierte die Autosuggestion nur so lange, bis ich Akkordeon spielte. Am Ende des Montags war für mich klar, dass ich das lösen musste. Aber wie? Es ist Urlaubszeit und mein HZIM-Meister ist weniger als zweihundert Kilometer entfernt.
Natürlich habe ich auch eine alte Kiste, an der ich meine Stimmung-Fähigkeiten übe, aber das ist eine alte Lignatone Melodia. Also: Synonym-Bezeichnung: Lagerfeuerholz. Wenn man ein Problem mit einem hochwertigen Akkordeon mit Super-Finish-Stimmzungen im Inneren hat, dann befindet man sich in einer wenig beneidenswerten Situation. Weil es kein Lagerfeuerholz ist. Und alles gesunden Menschenverstandes sollten in Gehirn sein, um zu verhindern, dass man etwas tut, was von Cantus V deluxe zum Lagerfeuerholz führen würde...
Allerdings war meine Spiellust stärker, also bereitete ich abends ein dünnes Messer, eine feine Feile, eine Pinzette und starkes Licht vor und machte mich an die Arbeit. Der Tuner-App im Smartphone zeigte mir eine Abweichung von -8 Cent beim Ton fis´´ (oder „F5“; Standardfrequenz 739,99 Hz) des Piccolo-Registers an. Seine Kombination mit der Ton h´ war außergewöhnlich schrecklich und verdarb alle Intervalle und Akkorde, in denen es vorkam. Aber nur auf Druck - das war ein Vorteil, denn der Stimmzunge befand sich außerhalb des Stimmstocks-Kanzelle, und außerdem befindet sich dieses Register nicht im Cassotto.
Ich habe nach und nach den oberen Teil der Stimmzunge bearbeitet, natürlich mit wiederholter Tonkontrolle. Schließlich gelang es mir, den Ton auf einen Wert von -1 Cent zu bringen, und ich war zufrieden. Im Piccolo-Register klang alles so, wie es sollte. Keine Schwebung in der Oktave mit dem fis´, keine hässlichen Akkorde. Beim Einschalten des Registers Oboe (8'+4') hörte ich zwar ein ganz leichtes Vibrieren, aber das war normal. Aus Interesse habe ich auch den Ton fis' (369,99 Hz) im 8'-Chor gemessen und bin von einem leichten Unterschied ausgegangen. Das Ergebnis hat mich überrascht. Der Unterschied betrug +4 bis +5 Cent (je nach Stärke des Drucks). Einen so großen Unterschied hätte ich nicht erwartet. Beim Spielen auf einem separaten 8'-Register (im Cassotto) klang doch alles zufriedenstellend normal... Wau!
Also: Alles wurde mir erst ganz zum Schluss klar. Bei einer Oktavekombination des Tons fis' mit einer Abweichung von +4 Cent (8´- Register, Cassotto) und des Tons fis'' mit einer Abweichung von -8 Cent (4´-Register, außer Cassotto) war das Ergebnis schon deutlich hörbar. Nach der Korrektur ist jetzt die Stimmung wieder schön. Natürlich rühre ich das Cassotto-Register nicht mehr an, der feine Unterschied macht mir nichts aus. Mir kamen folgende Gedanken:
VG, Vladimir
Ich habe es genossen, im Urlaub meine Cantus V deluxe zu spielen. Letztes Wochenende ist mir aufgefallen, dass ein Ton verstimmt war. Nächsten Tages versuchte ich um eine Autosuggestion, mir automatisch vorzustellen, dass der Ton nicht so seeeeehr verstimmt sei und dass sich eigentlich zum Akkordeonklang gehöre. Leider funktionierte die Autosuggestion nur so lange, bis ich Akkordeon spielte. Am Ende des Montags war für mich klar, dass ich das lösen musste. Aber wie? Es ist Urlaubszeit und mein HZIM-Meister ist weniger als zweihundert Kilometer entfernt.
Natürlich habe ich auch eine alte Kiste, an der ich meine Stimmung-Fähigkeiten übe, aber das ist eine alte Lignatone Melodia. Also: Synonym-Bezeichnung: Lagerfeuerholz. Wenn man ein Problem mit einem hochwertigen Akkordeon mit Super-Finish-Stimmzungen im Inneren hat, dann befindet man sich in einer wenig beneidenswerten Situation. Weil es kein Lagerfeuerholz ist. Und alles gesunden Menschenverstandes sollten in Gehirn sein, um zu verhindern, dass man etwas tut, was von Cantus V deluxe zum Lagerfeuerholz führen würde...
Allerdings war meine Spiellust stärker, also bereitete ich abends ein dünnes Messer, eine feine Feile, eine Pinzette und starkes Licht vor und machte mich an die Arbeit. Der Tuner-App im Smartphone zeigte mir eine Abweichung von -8 Cent beim Ton fis´´ (oder „F5“; Standardfrequenz 739,99 Hz) des Piccolo-Registers an. Seine Kombination mit der Ton h´ war außergewöhnlich schrecklich und verdarb alle Intervalle und Akkorde, in denen es vorkam. Aber nur auf Druck - das war ein Vorteil, denn der Stimmzunge befand sich außerhalb des Stimmstocks-Kanzelle, und außerdem befindet sich dieses Register nicht im Cassotto.
Ich habe nach und nach den oberen Teil der Stimmzunge bearbeitet, natürlich mit wiederholter Tonkontrolle. Schließlich gelang es mir, den Ton auf einen Wert von -1 Cent zu bringen, und ich war zufrieden. Im Piccolo-Register klang alles so, wie es sollte. Keine Schwebung in der Oktave mit dem fis´, keine hässlichen Akkorde. Beim Einschalten des Registers Oboe (8'+4') hörte ich zwar ein ganz leichtes Vibrieren, aber das war normal. Aus Interesse habe ich auch den Ton fis' (369,99 Hz) im 8'-Chor gemessen und bin von einem leichten Unterschied ausgegangen. Das Ergebnis hat mich überrascht. Der Unterschied betrug +4 bis +5 Cent (je nach Stärke des Drucks). Einen so großen Unterschied hätte ich nicht erwartet. Beim Spielen auf einem separaten 8'-Register (im Cassotto) klang doch alles zufriedenstellend normal... Wau!
Also: Alles wurde mir erst ganz zum Schluss klar. Bei einer Oktavekombination des Tons fis' mit einer Abweichung von +4 Cent (8´- Register, Cassotto) und des Tons fis'' mit einer Abweichung von -8 Cent (4´-Register, außer Cassotto) war das Ergebnis schon deutlich hörbar. Nach der Korrektur ist jetzt die Stimmung wieder schön. Natürlich rühre ich das Cassotto-Register nicht mehr an, der feine Unterschied macht mir nichts aus. Mir kamen folgende Gedanken:
- Unter bestimmten strukturellen Voraussetzungen (=nicht immer!) kann das Cassotto die höheren Teiltöne, die bei der Verstimmung den Begleitklang darstellen, dämpfen/eliminieren und so den Bereich der Verstimmung akustisch dämpfen.
- Beim Stimmen reicht es sicherlich nicht auszuweisen, dass zur Erhöhung der Tonfrequenz Material von der Zungenspitze entfernt werden muss. Man muss sich an den Losabstand usw. achten....
- Es reicht sicherlich nicht aus, die Frequenzänderung eines bestimmten Tons zu messen.
- Bei jeder Frequenzverschiebung (während der Stimmung), die sich dem Normalen annähert, muss man die Konsonanz des Tons in Akkorden und Kombinationen mit anderen Registern zu überprüfen. Dabei hat mMn das menschliche Gehör Vorrang vor dem Gerät. Weil:
- Neben Cents haben auch die Position der Stimmplatte, die Position der Zunge, die Resonanzeigenschaften des Materials einen Einfluss auf die resultierende Harmonie und Zusammenklang...
- Es besteht also wahrscheinlich ein Unterschied darin, ob man das Akkordeon "technisch genau“ oder "klanglich perfekt“ stimmt. Ich kann es nicht gut ausdrücken, aber ich weiß, dass Sie es verstehen. Ich brauche keine "exakte" Stimmung, weil ich nicht lange Minuten auf die Vibrationsfrequenz zwischen den Tönen höre. Ich mache Musik, und ich möchte, dass sie schön und gut ist.
VG, Vladimir
Zuletzt bearbeitet: