Den Piccolo-Ton fis´´ - selbst nachstimmen

Akkordeonengel
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Schönen Sommertag!

Ich habe es genossen, im Urlaub meine Cantus V deluxe zu spielen. Letztes Wochenende ist mir aufgefallen, dass ein Ton verstimmt war. Nächsten Tages versuchte ich um eine Autosuggestion, mir automatisch vorzustellen, dass der Ton nicht so seeeeehr verstimmt sei und dass sich eigentlich zum Akkordeonklang gehöre. Leider funktionierte die Autosuggestion nur so lange, bis ich Akkordeon spielte. Am Ende des Montags war für mich klar, dass ich das lösen musste. Aber wie? Es ist Urlaubszeit und mein HZIM-Meister ist weniger als zweihundert Kilometer entfernt.

Natürlich habe ich auch eine alte Kiste, an der ich meine Stimmung-Fähigkeiten übe, aber das ist eine alte Lignatone Melodia. Also: Synonym-Bezeichnung: Lagerfeuerholz. Wenn man ein Problem mit einem hochwertigen Akkordeon mit Super-Finish-Stimmzungen im Inneren hat, dann befindet man sich in einer wenig beneidenswerten Situation. Weil es kein Lagerfeuerholz ist. Und alles gesunden Menschenverstandes sollten in Gehirn sein, um zu verhindern, dass man etwas tut, was von Cantus V deluxe zum Lagerfeuerholz führen würde...

Allerdings war meine Spiellust stärker, also bereitete ich abends ein dünnes Messer, eine feine Feile, eine Pinzette und starkes Licht vor und machte mich an die Arbeit. Der Tuner-App im Smartphone zeigte mir eine Abweichung von -8 Cent beim Ton fis´´ (oder „F5“; Standardfrequenz 739,99 Hz) des Piccolo-Registers an. Seine Kombination mit der Ton h´ war außergewöhnlich schrecklich und verdarb alle Intervalle und Akkorde, in denen es vorkam. Aber nur auf Druck - das war ein Vorteil, denn der Stimmzunge befand sich außerhalb des Stimmstocks-Kanzelle, und außerdem befindet sich dieses Register nicht im Cassotto.

Ich habe nach und nach den oberen Teil der Stimmzunge bearbeitet, natürlich mit wiederholter Tonkontrolle. Schließlich gelang es mir, den Ton auf einen Wert von -1 Cent zu bringen, und ich war zufrieden. Im Piccolo-Register klang alles so, wie es sollte. Keine Schwebung in der Oktave mit dem fis´, keine hässlichen Akkorde. Beim Einschalten des Registers Oboe (8'+4') hörte ich zwar ein ganz leichtes Vibrieren, aber das war normal. Aus Interesse habe ich auch den Ton fis' (369,99 Hz) im 8'-Chor gemessen und bin von einem leichten Unterschied ausgegangen. Das Ergebnis hat mich überrascht. Der Unterschied betrug +4 bis +5 Cent (je nach Stärke des Drucks). Einen so großen Unterschied hätte ich nicht erwartet. Beim Spielen auf einem separaten 8'-Register (im Cassotto) klang doch alles zufriedenstellend normal... Wau!

Also: Alles wurde mir erst ganz zum Schluss klar. Bei einer Oktavekombination des Tons fis' mit einer Abweichung von +4 Cent (8´- Register, Cassotto) und des Tons fis'' mit einer Abweichung von -8 Cent (4´-Register, außer Cassotto) war das Ergebnis schon deutlich hörbar. Nach der Korrektur ist jetzt die Stimmung wieder schön. Natürlich rühre ich das Cassotto-Register nicht mehr an, der feine Unterschied macht mir nichts aus. Mir kamen folgende Gedanken:
  • Unter bestimmten strukturellen Voraussetzungen (=nicht immer!) kann das Cassotto die höheren Teiltöne, die bei der Verstimmung den Begleitklang darstellen, dämpfen/eliminieren und so den Bereich der Verstimmung akustisch dämpfen.
  • Beim Stimmen reicht es sicherlich nicht auszuweisen, dass zur Erhöhung der Tonfrequenz Material von der Zungenspitze entfernt werden muss. Man muss sich an den Losabstand usw. achten....
  • Es reicht sicherlich nicht aus, die Frequenzänderung eines bestimmten Tons zu messen.
  • Bei jeder Frequenzverschiebung (während der Stimmung), die sich dem Normalen annähert, muss man die Konsonanz des Tons in Akkorden und Kombinationen mit anderen Registern zu überprüfen. Dabei hat mMn das menschliche Gehör Vorrang vor dem Gerät. Weil:
  • Neben Cents haben auch die Position der Stimmplatte, die Position der Zunge, die Resonanzeigenschaften des Materials einen Einfluss auf die resultierende Harmonie und Zusammenklang...
  • Es besteht also wahrscheinlich ein Unterschied darin, ob man das Akkordeon "technisch genau“ oder "klanglich perfekt“ stimmt. Ich kann es nicht gut ausdrücken, aber ich weiß, dass Sie es verstehen. Ich brauche keine "exakte" Stimmung, weil ich nicht lange Minuten auf die Vibrationsfrequenz zwischen den Tönen höre. Ich mache Musik, und ich möchte, dass sie schön und gut ist.
So viel zu meinem neuesten unerwünschten Abenteuer :engel:

VG, Vladimir
 
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  • Beim Stimmen reicht es sicherlich nicht auszuweisen, dass zur Erhöhung der Tonfrequenz Material von der Zungenspitze entfernt werden muss. Man muss sich an den Losabstand usw. achten....
  • Es reicht sicherlich nicht aus, die Frequenzänderung eines bestimmten Tons zu messen.
Das ist auch die Beaobachtung meines Hauptstimmungsmachers: er Stmmt erstmal mit Messgereät so gut es geht und macht dann den "Feinschliff" nach Gehör.

Man kann ganz kalr sagen, man kann auch nach Messgerät stimmen - aber einerseits verhalten sich die handelsüblcihen Stimmplatten nciht so sauber dass die keinerlei Tondift über die Lautstärke erzeugen und andererseits ist ein ganz exakter Ton oft auch etwas steril, weil eben alles so perfekt aufeinadner passt ... Bei den Klavierspilern werden die Klaviere ja auch oft nicht exakt gestimmt sonder mit einr leicht gespreizten Stimmung, um den Klang gefälliger zu machen.

Und wen ich da meinem "Meister" zusachaue, dann probiert er den gestimmten Ton gegen ander Töne aus und sucht nach dem "idealen Kompromiss" ... Wo der jeweils genau liegt kann ich auch nicht sagen. Aber ich kann sagen dass seine Stimmung zumindest stimmt und die Instrumente einen Charakter haben und nicht einfach steril klingen.


Seine Kombination mit der Ton h´ war außergewöhnlich schrecklich und verdarb alle Intervalle und Akkorde, in denen es vorkam.

Das Ergebnis hat mich überrascht. Der Unterschied betrug +4 bis +5 Cent (je nach Stärke des Drucks). Einen so großen Unterschied hätte ich nicht erwartet. Beim Spielen auf einem separaten 8'-Register (im Cassotto) klang doch alles zufriedenstellend normal... Wau!


Und das ist meiner Meinung nach auch die wichtige Erkenntnis:

Es ist nicht wichtig, ob alle Werte exakt stimmen - wichtig ist nur ob sich die Abweichung bemerkbar macht und ob die einen stört!
 
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Was heißt das eigentlich?
jetzt lehne ich mich wieder mal weit aus dem Fenster , denn die Frage müssten eigenltich die "Pianeure" besser beantorten können. Aber soviel ich mitbekommen habe, wird bei Klavieren die Stimmung über die Oktaven nicht absolut exakt gemacht, sondern mit einer leichten Differenz weiter gespreizt gestimmt.

... Ah lese gerade da war jemand schneller mit dem Hinweis auf Wikipedia

... Wobei ich eher den Eindruck habe, dass das in Wirklichkeit noch einen anderen Grund hat. Die Saiten schwingen beim Klavier (im Gegensatz zu einer Stimmzunge im Akkordeon ) ziemlich sauber. Und wenn man jetzt Oktavgriffe spielt ist der Grundton meist deutlich lauter und vom zusätzlich gegriffenen Oktavton hört man dann recht wenig bis gar nichts wenn der in genau das gleiche Klangspektrum passt. Wird der jedoch minimal verstimmt, dann ergibt sich im Gesamtklang eine minimale Änderung und man hört den zusätzlich gegriffenen Ton dann auch, weil man eine minimale Änderung im Gesamtklang wahrnimmt.

Und genauso kann man das auch beim Akkordeon machen... nur mit dem Unterschied dass die Stimmung über die Oktaven stimmig sein können, weil die Stimmzungen an sich schon mal nicht so klangkonstant sind und sich damit von Haus aus schon Klangunterschiede einstellen. - man hört dann so oder so dass nun ein weiterer Ton dazugenommen wurde. Dazu braucht man dann also gar nicht erst gespreizt zu stimmen.

Und auch Töne gleicher Tonhöhe kann man gleich stimmen - aber dabei auch sich raussuchen bei welchem Spieldruck der Ton stimmen soll, weil nun halt mal die meisten Stimmzungen eine leichte Tondrift über die Lautstärke haben. Und da auch sich mein Stimmungsmacher den Bereich raus wo ( zB ich ) eher spiele und gleicht den auf den Spieldruck ab und lässt dafür zu, dass die Tongleichheit bei lauterem oder leiserem Spiel etwas abweicht, was man dann an minimaler Schwebung oder etwas "rauherem" Klang hört.

Und wenn man nun nicht gerade ein Akkordeon hat, bei dem die Stimmzungen in der Tondrift egalisiert sind ,wie es z.B. Balg häufig macht, dann hat den Effekt praktisch jedes Akkordeon mehr oder weniger deutlich und man kann mit dem Effekt "spielen" indem man beim Feinstimmen dann festlegt wie man den Ton gegen die anderen Töne bei welchem Spieldruck im Endeffekt festlegt - mein Stimmungsmeister sagt da immer, er z.B. mag es gerne wenn der Ton über die Lautsärke "lebt" und er damit den Ton bewusst "formen" kann.

Manche mögen das, andere widerum stört das eher - ist Geschmackssache.

Wobei - um wieder auf den bericht von @Akkordeonengel zurückzukommen: das gilt natürlich nur in sehr engen Grenzen! ... wenn die Abweichungen größer werden klingt s dann irgendwann , egal wie, trotzdem schlicht und einfach verstimmt und gehört nachgestimmt!

Ich selber habe mich damit arrangiert, dass das Akkordeon sowieso schon kurz nachdem ich das vom Stimmen abgeholt haben wie der anfängt mit den ersten Tönen "Eigenleben" zu entwickeln und versuche damit zu leben so gut es geht. :nix:
 
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Aha. Ganz aufgeklärt bin ich noch nicht.
Vorab: Ich möchte kein Stimmer sein, der mit der Lebendigkeit einer Vielzahl von Stimmen umgehen muss.
1000 störrische Individualisten in Einklang zu bringen ... brrrrr.
Klar, da geht nur Gehör, Geschmack und Psychoakustik.

Was mir aber immernoch nicht klar ist:
Wiki meint zuerst Temperatur in Quinten, dann Oktaven.
Wie muss ich mir das vorstellen?

A1 fängt an, dann alle Quinten abwärts, nach wohltemperierter Tabelle richtig (Messgerät), dann das gleiche mit allen Quinten aufwärts.
Dann Oktaven? Von was? also A1+A2, Bb1+Bb2 usw, darf aber die bereits gestimmten Töne nicht neu justieren?
Da gibt es doch sicher böse "Nahtstellen"?
 
Wiki meint zuerst Temperatur in Quinten, dann Oktaven.
Wie muss ich mir das vorstellen?
wie gesagt- für die Feinheiten bei der Klavierstimmung sollte man besser einen "Pianeur" fragen, aber soweit ich den Artikel verstanden haben ist das mit den "Quinten" die Angabe an was man die Spreizung orientiert - heißt die Quinten werden ziemlich sauber gestimmt. Damit werden die Oktaven automatisch etwas gespreizt. Und die restlichen Töne so gut es geht hierzu als "qausigleichtestufte Stimmung " eingepasst.

Aber wie gesagt, das mag beim Klavier Sinn machen, beim Akkordeon bringt das nichts weil die Stimmzunge von Haus aus nicht die Genauigkit mitbringt ... Da würd eman ds Ganze nur noch verschlimmbessern wenn man hier jetzt auch noch anfangen würde eine gespreizte Stimmung zu verwenden.

1000 störrische Individualisten in Einklang zu bringen ... brrrrr.
Klar, da geht nur Gehör, Geschmack und Psychoakustik.
Genau - und das ist auch das was im Grunde @Akkordeonengel auch so beschrieben hat: Das Akkordeon macht partout nicht immer genau das was es soll sondern hat ein gewisses Eigenleben... und wenn man sich darauf einstellt kann man trotzdem sehr gut damit leben!
 
Naja, mein Stimmer hat früher immer gespreizt gestimmt. Ich weiß auch wie das klingt, aber nicht wie man das macht.
Ich könnte ihn ja fragen, aber ihn verstehe ich schon bei einfacheren Zusammenhängen nicht. Er kann sich nicht gut ausdrücken.

heißt die Quinten werden ziemlich sauber gestimmt. Damit werden die Oktaven automatisch etwas gespreizt. Und die restlichen Töne so gut es geht hierzu als "qausigleichtestufte Stimmung " eingepasst.

Also laut Wiki werden die Quinten temperiert gestimmt. Die Oktaven sind nicht automatisch gespreizt sondern werden danach gespreizt gestimmt.
So steht es da. Mein Punkt ist nur, wenn ich so vorgehe, dann nehme ich
A1 und A2
Bb1 und Bb2
Aber schon bei B1 und B2 (also H1 und H2) habe ich die Wahl, ob ich H2 als temperierte Quinte lasse oder als gespreizte Oktave von H1 stimme.
Je weiter man hoch kommt, dest unterschiedlicher dürften diese Kreuzungen ausfallen.
Auch wenn man ein tiefes Kontra A und ein A4 spielt ... wie weit soll das gespreizt sein, wenn man sich immer nur an der jeweils unteren oder oberen Oktave orientiert?

Ich verstehe das Konzept nicht.
Vielleicht ist beim Akkordeon auch nur Piccolo im Vergleich zu 8 gemeint. So hat es @Akkordeonengel glaube ich gemeint.
Betrifft also nicht einen durchgehenden Chor?
 
Also: Die KI sagt folgendes:

1. Zuerst wird das mittlere Register (z.B. um C4) so gestimmt, dass die Intervalle in diesem Bereich möglichst sauber und ausgeglichen klingen.

2. Die höheren Oktaven werden dann **leicht schärfer** (höher) gestimmt, als es bei einer reinen Stimmung der Fall wäre. Dies erzeugt eine etwas größere Frequenzdifferenz zwischen den Oktaven, was die Töne in hohen Lagen klarer und brillanter klingen lässt.

3. Die tiefen Oktaven werden entsprechend **etwas tiefer** gestimmt, wodurch der Bassbereich mächtiger und resonanter wirkt.

4. Schließlich werden die Übergänge zwischen den Registern geprüft und fein angepasst, um sicherzustellen, dass die Stimmung harmonisch und gleichmäßig wirkt.

Das klingt für mich so, als würde man immer 12 Töne stimmen und dann die nächsten 12 etwas höher oder tiefer.
Wenn man durch ist, jeweils die Randbereiche anpassen.

Das ergibt doch auch nur Murks oder?
 
Ich verstehe das Konzept nicht.
wie gesagt - Beim Klavier besser einen Pianeur fragen...die werden schon wissen was das genau bedeutet... ich kenn mich nur höchstens beim Akkordeon aus... und da wird nicht gespreizt gestimmt... weils m.M.n da auch keinen Sinn macht.

Was aber da Sinn macht ist innerhalb der Tondrift , die die meisten Zungen aufweisen sich den Punkt raussuchen der nach Ermessen zur vermutlich häufigst gebrauchten Spielsituation passt und danach zu stimmen und dann maximal noch schauen obs bei lauter oder leiser einigermaßen erträgliche Abweichungen zum Rest sind... und gut isses!
 
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A1 und A2
Bb1 und Bb2
Aber schon bei B1 und B2 (also H1 und H2)...
:LOL: Solche professionellen Details hatte ich sicherlich nicht im Sinn.

Vielleicht ist beim Akkordeon auch nur Piccolo im Vergleich zu 8 gemeint. So hat es @Akkordeonengel glaube ich gemeint.
Also kurze Zusammenfassung und ein kurzer Überblick über den Vorfall:

  • Am Samstag habe ich ein 8'+4' Register gespielt.
  • Beim Drücken klang die zweittiefste fis-Taste verstimmt.
  • Im genannten Register wird es durch den Ton fis' ' (vom 4'-Chor) und tiefer Ton fis' (vom 8'-Cassotto-Chor) gebildet. Beide Stimmen zeigten eine Abweichung von der vorgeschriebenen Frequenz:
1723220169025.png

  • Mit Hilfe einer Feile habe ich der Ton fis´´ vom 4´-Chor außerhalb des Cassottos auf ca. -1 Cent -Differenz nachgestimmt:
1723220212627.png

  • Den Ton fis' aus dem 8´-Chor, der im Cassotto steht, habe ich nicht verändert. Es verbleibt hier eine technische (gemessene) Differenz von +4 bis +5 Cent. In Wirklichkeit ist diese Verstimmung jedoch nur seeeehr schwach und undeutlich zu hören.
Seine Kombination mit der Ton h´ war außergewöhnlich schrecklich und verdarb alle Intervalle und Akkorde, in denen es vorkam.
  • Beim Spielen des Piccolo-Registers klang die Kombination fis´´ + h´ schrecklich (auf Druck). Nach der Korrektur ist es wieder in Ordnung:
1723220321010.png


Aus Interesse habe ich auch den Ton fis' (369,99 Hz) im 8'-Chor gemessen und bin von einem leichten Unterschied ausgegangen. Das Ergebnis hat mich überrascht. Der Unterschied betrug +4 bis +5 Cent (je nach Stärke des Drucks). Einen so großen Unterschied hätte ich nicht erwartet. Beim Spielen auf einem separaten 8'-Register (im Cassotto) klang doch alles zufriedenstellend normal... Wau!
  • Beim Spielen eines separaten 8´Chors in Cassotto habe ich keine grundsätzlichen Ungleichheiten gehört, trotz +4 bis +5 Cent in seinem fis´ (auf Druck):
1723220359521.png


Und jetzt bin ich wieder glücklich, dass mich beim Spielen nichts stört und alles im Originalzustand ist.

:juhuu::juhuu::juhuu::juhuu:

VG, Vladimir
 
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Vielleicht gibt es da in der Musik so etwas wie eine kleine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis.
Einige Spieler der Oud (orientalische bundlose Knickhalslaute)ziehen ein Stimmen nach Gehör dem Stimmgerät vor.
Der Grund erschloß sich mir nicht aber ich vermute hier einen Zusammenhang.
 
Vielleicht gibt es da in der Musik so etwas wie eine kleine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis.
Das sicher nicht! Physik ist Physik und die gilt universell - auch in der Musik!



inige Spieler der Oud (orientalische bundlose Knickhalslaute)ziehen ein Stimmen nach Gehör dem Stimmgerät vor.
Zum Stimmen nach Gehör brauchts vor allem ein gutes Gehör und das hat nicht jeder... und der der das hat ist dann natürlich stolz drauf ... und betont das dann mitunter auch, um zu zeigen dass man gut ist.

Wobei das bei einer Oud nicht so schlimm ist wenn man sich "verhört " hat .. dann dreht man die Saite halt wieder zurück und probierts nochmal. Beim Akkordeon ists das nicht so gut: was weg ist, ist weg!


Beim Spielen eines separaten 8´Chors in Cassotto habe ich keine grundsätzlichen Ungleichheiten gehört, trotz +4 bis +5 Cent in seinem fis´ (auf Druck):
das sind so Punkte, die kann man mit dem Ohr viel schneller feststellen als mit Messgeräten. Mit Messgeräten kann man zwar feststellen dass da ein Unterscheid da ist, aber man kann anhand der Zahl nicht wirklich feststellen ob das noch störend ist oder ob das locker tolerierbar ist.

Und da ist dann die Überprüfung nach Gehör von Vorteil, weil man sehr schnell feststellt obs schon in der Toleranz ist mit der man gut leben kann, oder ob noch was stört.


Und in aller Regel ist die Kombination eine gute und schnelle methode:

Mit dem Messgerät kann man schnell die grobe Abweichung feststellen und in kann das indie richtige Richtung korrigieren. Und je feiner man sich an den richtigen Wert annähert desto mehr kommt der Vorteil des Ohrs hier zum Tragen: das Ohr hört sehr schnell ob da noch ein Unterscheid da ist. Und wenn es nur eine kleine Abweichung ist dann ist man an dem Punkt per Gehör meist schneller.
Das kann man klar auch per Messgerät machen, aber alle Messgeräte brauchen eine gewisse Messzeit um einen verlässlichen Wert ausgeben zu können... zeigt dafür aber auch exakt an wie weit die Abweichung ist. Nach Gehör kann man sehr schnell hören obda eine Abweichung da ist , aber es braucht seeeehr viel Übung um damit auch gleich feststellen zu können wie viel Abweichung das noch ist.... wenn es aber nur och Nuancen sind dann kann man da auch mit nicht so viel Gehörtrainung noch gut und schnell arbeiten.
 
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Leider habe ich diese Diskussion mit einem Mangel begonnen: ohne (zumindest indikative) Tonaufnahmen. Dies ist wichtig für die Richtung dieser Diskussion, weil mir eine entscheidende Sache klar geworden ist. Weile:
Physik ist Physik und die gilt universell - auch in der Musik
... jeder Musiker hat seine eigene individuelle Schwelle für die Akzeptanz von Stimmung-Abweichungen. Was für den einen eine kleine Abweichung ist, kann für den anderen inakzeptabel sein. Lass es uns hören:

Hörprobe 1: Cantus V deluxe
Der resultierende Klang nach meinem Eingriff. Im Piccolo-Register ist zuerst der Ton fis´´ (schon korrigiert) zu hören, dann wird auch fis´ im gleichen Register für Zug und Druck hinzugefügt:


Hörprobe 2: Cantus V deluxe
Enthält fünf Klang-Sequenzen, um den gleichen Oktavklang in verschiedenen Registern zu vergleichen:
0:01 Erste: 4´ Piccolo, außerhalb des Cassotto - Oktav-Kombination von zwei Tasten fis´´ + fis´- auf Druck.
0:06 Zweite: 16´ Fagott, im Cassotto - die gleiche Oktav-Kombination von zwei Tasten fis´´ + fis´ -auf Druck
0:11 Dritte: 8´ Flöte, im Cassotto - die gleiche Oktav-Kombination von zwei Tasten fis´´ + fis´ - auf Druck
0:17 Vierte: 8´+4´ Oboe - eine einzelne Taste wird mit der Oktavkombination von fis´´ (4´- Chor ) + fis´ (8´- Chor) gedrückt auf Zug.
0:21 Fünfte: 8´+4´ Oboe (fis´´+fis´)– auf Druck.

Anmerkungen:
Beachten Sie, dass das Cassotto bei gleichem Luftdruck im Balg die Teiltöne erheblich abschwächt, was sich in einer scheinbaren "Dämpfung" des Tons äußert.
Die von mir noch akzeptierte (und im Text beschriebene) Klang-Differenz erklingt bei 0:21. Aus der Aufnahme wird deutlich, dass die Ton-Drift deutlich hörbar ist, wenn man sie hören und sich darauf konzentrieren möchte. Es gibt Unterschiede in unserer Subjektivität: Manche stört es vielleicht, andere merken es vielleicht gar nicht.

Abschließend noch eine Frage: Würde mich ein solcher Unterschied auch stören? Antwort: Ja, im Falle eines Konzertinstruments mit melodischem Bass. In diesem Fall müssen alle Basstöne im vollständigen Einklang mit dem Diskant stehen. So genau wie möglich:

Hörprobe 3: Dineta deluxe
0:01 fis´´ (4´ Einzeltonbass) + fis´´ (4´ Piccolo im Diskant)
0:13 fis´´ (8´ Einzeltonbass) + fis´´ (4´ Piccolo im Diskant)

Hier wäre jede hörbare Dissonanz für mich definitiv unzulässig.

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Also laut Wiki werden die Quinten temperiert gestimmt.
Was soll das heißen? Man muss bei jeder Stimmung eine Temperierung vorgeben, also müssen die Quinten - wie jedes Intervall - natürlich temperiert gestimmt werden. Hat man eine andere Möglichkeit?

Wenn man nach Quinten stimmt, macht man das nicht so, dass man eine Quinte auf die nächste packt bis die Tastatur zu Ende ist, sondern man bleibt erstmal im Rahmen einer Oktave und stimmt diese so temperiert, wie man es haben möchte. Man stimmt also z.B. ausgehend von a1 eine Quinte abwärts, dann eine Quarte aufwärts usw. Wenn das geschehen ist, ist der Rest einfach: man stimmt alle Oktaven rein mit der Referenz auf diese eine gestimmte Oktave. Das ist der übliche Vorgang bei Cembalo und Orgel, der natürlich bei einer Spreizung abgewandelt werden muss. Und da genau hört mein Wissen auf, ich habe keine Ahnung wie das gemacht wird, was das genaue Ziel ist. Das wird bei Wikipedia ja auch gar nicht genau erklärt. Es wird auch nicht erklärt, welche Grundstimmung zu Grunde liegen soll. Es gibt da die Möglichkeit sich auf eine der vielen denkbaren Temperierungen zu stützen oder eben die gleichstufige Temperierung zu verwenden (wir hatten das Thema schon oft, ich erwähne es vorsichtshalber nur noch einmal: die gleichstufige Stimmung ist ein Spezialfall der temperierten Stimmungen und zählt nicht zu den wohltemperierten Stimmungen, von denen setzt sie sich ja gerade ab).
 
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OK, das mit den Quinten hatte ich wirklich falsch verstanden. Leider wissen wir es immernoch nicht.
Hier kann man was hören:


hier kann man noch mehr lesen, was mich aber irgendwie auch nicht zu ende bringt:
 
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Ich verstehe es auch nicht ...
Mein Kopf sagt mir, das ist doch alles Quatsch. Aber ich weiß natürlich, dass die Pianisten und Klavierstimmer unbedingt diese Spreizung haben möchten. An Orgeln wird das allerdings definitiv nicht gemacht. Wieso gibt es da einen Unterschied?
 
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Ich auch :ROFLMAO:
Nur anders verstimmt.
Definitiv kein gutes Aushängeschild für eine Klavierstimmerin.
 

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