Der letzte Mohikaner

  • Ersteller MamaMuuht
  • Erstellt am
MamaMuuht
MamaMuuht
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.06.25
Registriert
16.07.13
BeitrÀge
587
Kekse
4.248
Ort
Löhne
Liebe Gemeinde,

2018 hatte ich zwei SchlaganfĂ€lle. Mir ging es, wie ihr euch vorstellen könnt, ziemlich sch

Da ich gerade dann schreibe, als Therapieversuch, schrieb ich diesen Text.
Und ich möchte ihn selbst vertonen.
Das stellt sich allerdings als schwierig heraus. Es gibt von mir mehrere EntwĂŒrfe. Alle ĂŒberzeugen mich nicht wirklich.
Ich wĂŒrde mich ĂŒber eure Anregungen freuen, irgendwie stecke ich fest.
Eine wichtige Frage ist auch das Tempo. Mittlerweile höre ich das ganze eher bei ca BPM 90. Anfangs war das eher BPM 60.
Ihr merkt, dat schwankt ganz schön

Mittlerweile geht es mir ĂŒbrigens, vor allem auch psychisch, wieder gut.
20 kg abgenommen und mindestens 15000 Schritte tÀglich.:great:
Ich schreibe mittlerweile tatsÀchlich auch beim Gehen.
Das ist aber ein anderes Thema.
Freue mich auf eure Anregungen.
Textlich will ich da nicht mehr wirklich ran, es ist fĂŒr mich auch ein Zeitdokument.
Kleinigkeiten gehen aber immer..
Danke schon mal im Voraus 


Liebe GrĂŒĂŸe

eure Mama




Der letzte Mohikaner

Meine Haut ist mir zu groß geworden
und meine Seele viel zu klein.
Schreib Songtexte zu Mollakkorden,
sehr gut umsorgt und doch allein.

Ich kann mich jetzt in mir selbst verstecken,
da wo mich sicher keiner sucht.
Unter dem Kaschmir blaue Flecken,
die nackte Wahrheit gut betucht.

Ja, doch, ich bin’s noch,
heiße Asche hat Glut.
Und aus dem letzten Loch
pfeift es sich ganz gut.

Ja klar, es wird schon,
was noch nicht ist.
Ich lebe auf Kaution
mit einer Gnadenfrist.


Ich fĂŒhl mich wie ein Indianer
und der kennt seinen Schmerz
Der letzte Mohikaner
mit einem Hasenherz.


Es pfeift im Ohr, mein Blutdruck steigt,
im Kopf bohrt jemand Löcher.
Mein Puls der rast, krieg kalten Schweiß.
Hab Panik noch und nöcher.

Aber ich bin noch lange nicht k.o.,
auch wenn ich auf dem Boden lieg.
Ich bin verrĂŒckterweise froh
das ich noch auf die Fresse flieg.

Ja, doch, ich bin’s noch,
heiße Asche hat Glut.
Und aus dem letzten Loch
pfeift es sich ganz gut.

Ja klar, es wird schon
was noch nicht ist.
Ich lebe auf Kaution
mit einer Gnadenfrist.


Ich fĂŒhl mich wie ein Indianer
und der kennt seinen Schmerz
Der letzte Mohikaner
mit einem Hasenherz.


Bin eine Leiche auf Urlaub,
wo sind die Drinks?
Mach mich noch nicht aus dem Staub,
doch das könnt ich mit links.

Ich fĂŒhl mich wie ein Indianer
und der kennt seinen Schmerz.
Der letzte Mohikaner
mit einem Hasenherz.
 
Eigenschaft
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 13 Benutzer
Also ich steh normalerweise nicht auf deutsche Texte aber der ist gut.
Sogar sehr gut.
Respekt. :hat:
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Willkommen zurĂŒck und alles Gute â˜ș
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Von mir auch ,willkommen zurĂŒck.
Deinen Text finde ich sehr gut.
SongmĂ€ĂŸig fĂ€llt mir dazu Wolgang
Ambros Allan wia a stan ( like a rolling stone) ein .
So die richtung wĂŒrde ich einschlagen.

Dir weiterhin gute Genesung
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nicht wohlgemut,
doch gut gemuht!

Guter Text - berĂŒhrt, schleicht nicht um den heißen Brei, haut einem aber auch nicht in die Fresse, kommt auf den Punkt, ohne im Schwarz zu versinken!

Wo haperts denn bei der musikalischen Umsetzung: eher bei der Musik oder eher beim Gesang?

Ich könnte mir was Neil Young-mÀssiges vorstellen ...

Welcome back!

x-Riff
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo @MamaMuuht ,

direkt beim ersten Lesen bin ich in den Rhythmus und die Sprechweise von Sidos Tausend Tattoos reingerutscht. So in der Art wĂŒrde fĂŒr mich gut passen.

Weiterhin eine gute Zeit.

Gruß hermanson
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Klasse Text!
Ich hab ja schon ein paar deiner Songs gehört und bin sicher, dass deine Stimme genau passt zu dem Text. Musikalisch ist sicher einiges möglich...

Scheinst dich erholt zu haben... GlĂŒckwunsch!
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Cooler Text, ich bin da sofort auch eher beim Sprechgesang und nem gesungenen Refrain,
wobei vom instrumentalen Stil her nicht Sido sondern eher in Richtung Hans Söllner.
Das Teil gehört auf jeden Fall vertont! :m_git_a:
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich war sofort ergriffen von dem Text und hab eben nur zufÀllig wegen dem Titel (wegen des Titels) hier reingeschaut.

Der Inhalt und die Struktur hat es mir sofort angetan, obwohl ich mich mit Texten ĂŒberhaupt nicht auskenne.
Mache nur in meinem KĂ€mmerlein instrumentale Musik mit meinen Gitarren und Effekten, die mehr in Richtung Ambience oder Blues-Rock geht...
Mir viel sofort die Struktur auf, denke, da lÀsst sich sehr gut ein richtiger Song draus machen...

Achso, nie aufgeben und gute Genesung wĂŒnsche ich Dir vom Herzen! :)(y)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Sehr ehrlicher Text, mit einer Prise Ironie und Humor. GefÀllt mir sehr gut.
Musikalisch könnte ich mir etwas im Stil von der LP „Nebraska“ vorstellen.
Ich liebe diese LP von Bruce Springsteen, die wenig bekannt und rein akustisch ist.

Freut mich, dass es Dir besser geht!
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Alles Gute!
Kann so schnell was passieren...
Ehrlicher Text!
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nicht zuletzt wegen der Singbarkeit und des folgenden "Mollakkorden" wĂŒrde ich "Songtexte" durch "Liedtexte" ersetzen. Ansonsten finde ich den Text stimmig (so weit ich das beurteilen kann) und gelungen. Das Tempo wĂŒrde ich an das Sprechtempo anpassen, das bei ordentlicher Artikulation das VerstĂ€ndnis des Texts ermöglicht, wenn er nicht ausgeschrieben vorliegt.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
2018 hatte ich zwei SchlaganfĂ€lle. Mir ging es, wie ihr euch vorstellen könnt, ziemlich sch

Da ich gerade dann schreibe, als Therapieversuch, schrieb ich diesen Text.
Und er ist dir mE sehr, sehr gut gelungen! Obwohl er dein Schicksal beschreibt, kann ich einen Teil meiner Ängste und Hoffnungen leicht darin entdecken. Und zwar „leicht“ im doppelten Sinne: gerade weil der Text im Schweren das Leichte sucht
 und findet! :) Und erst das ermöglicht es mir, deine GefĂŒhle fĂŒr Momente zu meinen zu machen
 :)

Und ich möchte ihn selbst vertonen.
Das stellt sich allerdings als schwierig heraus. Es gibt von mir mehrere EntwĂŒrfe. Alle ĂŒberzeugen mich nicht wirklich.
Ich wĂŒrde mich ĂŒber eure Anregungen freuen, irgendwie stecke ich fest.
Die RĂ€nder zwischen Leben und Tod haben es bekanntlich in der lockeren Popmusik schwerer als in der sogenannten ernsten Kunst. Hier meine 3 Cents zu diesem schwierigen Thema.

Kann mir vorstellen, dass eine Erholung von einem Schlaganfall u.a. viel mit Tempo und Redefluss zu tun hat. Je schneller und flĂŒssiger Sprache und Gedanken werden, umso mehr verblassen vermutlich„authentische“ Erinnerungen und Gedanken an den ursprĂŒnglichen Schicksalsschlag, den ich mir anfangs nur mit einem ungewöhnlich langsamen Sprech-Tempo und unregelmĂ€ĂŸigem Sprachrhythmus vorstellen kann. Je schwungvoller Tempo und Rhythmus werden, umso mehr vermischen und verwirren sich in meiner Phantasie Krankheit und Gesundung.

MEIN Charakter wĂŒrde mir eventuell folgendes einflĂŒstern: denke ICH an gelungene Kunstwerke zu schweren SchicksalsschlĂ€gen, dann liebe ich zuerst Munchs „Der Schrei“ oder Pendereckis „Hiroshima“ oder Camus „die Pest“
 alles Kunstwerke, die man nicht zwingend als Unterhaltungskunst empfindet und die dennoch als Kunstwerke gewaltigen Eindruck hinterlassen. Und selbst die Popmusik hat musikalische Genres, welche speziell die Zerrbilder des Lebens vielschichtig in Musik ĂŒbertragen. Musikalisch jedenfalls vielschichtiger, als dies (von mir sehr geschĂ€tzte) WortkĂŒnstler wie H. Grönemeyer oder R. Mey in ihren Genres und Marktsegmenten riskieren.

Hier will ich den Schlusspunkt setzen. Vielleicht hilft es dir, mal etwas intensiver die Musik von Exoten wie L. Cohen oder T. Waits zu belauschen. ;-)

lg
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ganz starker Text! :great:

Bitte schlagt mich daher nicht fĂŒr meine erste Intuition. Direkt bei den ersten Zeilen hatte ich "Astronaut" von Andreas Bourani (und Sido) im Ohr :redface:. Mag ich eigentlich gar nicht, hat aber fĂŒr mich die perfekte Stimmung zum Text...

Meine Haut
ist mir zu groß geworden,
meine Seele viel zu klein.

Schreibe Text zu Mollakkorden,
gut umsorgt und doch allein.


Musste ein bisschen anpassen, damit es tatsÀchlich passt, sorry.

Viel Erfolg mit dem Text, Gesundheit und ganz viel GlĂŒck.

Gruß,
glombi
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@alle..

Wow! Danke fĂŒr euren Zuspruch, fĂŒr das Lob und die vielen, vielen Anregungen!
Ich werde einen der jetzt lÀnger werdenden Abende nutzen, um mal einiges auszuprobieren.
Wenn ich weiterkomme, lasse ich es euch wissen.
Übrigens, die Wirkung von aktiver und passiver Musik nach ein Schlaganfall ist wirklich verblĂŒffend!
Ich habe mich ĂŒber das Musik machen echt erstaunlich gut kognitiv erholt.
Und die Grundlagen der Musiktheorie erst danach erstmals in meinem Leben zumindest in kleinen Teilen verstanden. Schon verrĂŒckt

 
  • GefĂ€llt mir
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer
Eine wichtige Frage ist auch das Tempo. Mittlerweile höre ich das ganze eher bei ca BPM 90. Anfangs war das eher BPM 60.
Ich spiele aus verschiedensten GrĂŒnden oft mit dem Tempo, wenn ich auf fremde Demos (oder vielleicht besser „Demos Fremder“?) Texte schreibe. Einerseits muss ich automatisch das Tempo reduzieren, wenn ich KlĂ€nge in Noten verwandle. Aber andererseits auch, weil sich meine Kopffilme automatisch verwandeln, wenn das Tempo auffallend (langsamer oder schneller wird.

Wenn ich zunĂ€chst auf ein langsameres Tempo schreibe und abschließend zum schnelleren Tempo zurĂŒckkehre, fĂŒhlt sich der „langsamere“ Text einige Zeit seltsam fremd an, bis ich mich wieder mit ihm anfreunden kann. Meine Auftraggeber wissen das ja nicht - und am Ende ist alles gut


. aber dennoch habe ich oft das kurze GefĂŒhl, dass das Tempo, in dem man die Idee ursprĂŒnglich entdeckte, authentischer das Grund-GefĂŒhl des finalen spiegelt


Gerade sagte Sting in einem Interview, dass jede seiner Textideen sich aus einer spontanen musikalischen Idee ergibt. Aus einer anfangs unstrukturierten Idee, wie man sie z.B. als kleines Kind hat oder als Erwachsener ohne musikalische Bildung. Er kann laut eigener Aussage nur Musik hören und schreiben, wenn ihn etwas ĂŒberrascht. Und bei Überraschungen oder Pointen spricht man nicht umsonst n der Bedeutung des Timings


Worauf ich hinaus will: Auch der Schlaganfall hat dich sicher ĂŒber lange Zeit böse â€žĂŒberrascht“. Vermutlich fĂŒhlt man sich dann oft sehr allein. Aber viele Menschen befĂŒrchten und erleiden die Folgen so eines Schlages. Mich jedenfalls wĂŒrde bei dieser Vorgeschichte ein auffallend langsames Tempo eventuell noch mehr in das Geheimnis deines Songs hineinziehen
 ?

Die Situation, in der wir alle momentan leben, beweist miru.a. Auch, dass wir viel zu oft Musik nur zur hippen Ablenkung benutzen, obwohl sie doch soooooo viel mehr unheimliche und zugleich heilende KlÀnge beherbergt!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen

UtleX
Antworten
2
Aufrufe
1K
Joyful_Noise
Joyful_Noise
Kingx4one
Antworten
8
Aufrufe
6K
Bitburger
B
Eisvoggl
Antworten
34
Aufrufe
22K
slash71418
slash71418
Absint
Antworten
14
Aufrufe
5K
willypanic
willypanic

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben