Der Satz

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Hi,
hier eine erste Hörprobe, ein noch etwas ungeschliffenes Demo zu dem Songtext " Der Satz", den ich auch noch nicht für vollendet halte.
Den Text habe ich im Forum unter "lyrics" eingestellt.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo;

interessant. Aber ich kann mir nicht helfen; für mich klingt die Orgel im Zusammenspiel mit bass und Gitarre irgendwie disharmonisch - da passt einiges nicht zusammen.
Text und groove haben mir gefallen.

Grüße
 
Danke fürs Feedback, ich glaube es liegt an der Tonart in B, die Gitarre bricht da öfters aus
Ich werds korrigieren. Auch textlich wird es wohl noch Änderungen geben
 
Hallo @n****t und willkommen im MB,

durchaus nett anzuhören mit dem sympathisch-altmodischen Grundgerüst. Sound und die schöne alte Orgel finde ich super. Auch die Dissonanzen ab und zu machen den Song für mich durchaus reizvoll, da es ansonsten ja "nur" eine fast schon klassische Slow-Blues-Ballade wäre.

Lyrisch und strukturell erreicht mich dein Werk nicht so richtig (ich habe die Änderungen im Lyrics-Forum zur Kenntnis genommen). Die Geschichte dauert für meinen Geschmack zu lange, um zu fesseln – obwohl sie eigentich mit 12 Zeilen unfassbar kurz ist. Gestreckt auf immerhin mehr als 5,5 Minuten. Der Track endet unmittelbar und bleibt sowohl lyrisch/inhaltlich wie musikalisch in der Luft hängen. Auch melodiös orientiert sich der Gesang an viele bekannte Blues-Standardphrasen und bietet keine Überraschungen.

Das Ganze wirkt auf mich wie eine durchaus charmante Blues-Jamsession "mit sich selbst". Fast wie ein Blues-Übungstrack. Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, dass die Gitarre praktisch ununterbrochen "vor sich hingniedelt", ohne sich aber tatsächlich auf den Song und das Miteinander einzulassen. Da es - im Gegensatz zum Jammen mit einer richtigen Band - keine spontanen Interaktionen zwischen den Musikern gibt, die für Abwechslung und dynamische Höhepunkte sorgen könnten, bleibt alles auf einem Level und damit sehr vorhersehbar.

Aber das ist natürlich nur meine persönliche und völlig unbedeutende Meinung, um die du dich auf gar keinen Fall scheren brauchst. :)
 
Trifft auch mein Empfinden.

Ist für mich eher eine Grundskizze, eine Ausgangsbasis. Noch ist alles für mich zu vorhersehbar, zu formelhaft, zu schon zu oft gehört. Das ist durchaus auch Geschmacksache, aber ich nehme hier nicht den Standpunkt ein, dass man heutzutage unbedingt Formen brechen muss, moderne Elemente einbringen etc.

Es kann schon ein Standardblues sein. Aber die guten und sehr guten darunter zeichnen sich eben durch ein unglaublich feines Zusammenspiel, durch Nuancen, durch Könner an den Instrumenten ab. Und letztlich und auf jeden Fall durch Dynamik, auf ein Hinzielen auf Steigerungsmomente, auf ein Wechsel von Konzentration, Aufwallung und Lockerheit Wiederrunterkommen ...

Hinsichtlich dessen ist da noch sehr viel Luft nach oben. Die - ich sag mal - nicht-harmonischen Parts sind mir zu zufällig, um da ein Prinzip zu erkennen - das kann man machen, aber nicht einfach, weil halt die Tonart B ist und die Gitarre lieber stellenweise was anderes spielen möchte.

Andersrum: So wie ich mitbekommen habe, befindet sich der TE gerade in der Anfangsphase des Musik-Wieder-Entdeckens. Und im Spiel mit sich so eine Demo abzuliefern ist ein achtbares Zwischenergebnis. Die old-school-Orgel kam gut an und die würde ich - zusammen mit dem Gesang ins Zentrum rücken. Dann vorher eine Skizze, wo textlich gesehen eine Steigerung hinzukommen hat und wo sich musikalisch eine anbietet. Dann die Soloparts mit Ein- und Ausgängen ausstatten und Stellen markieren, wo andere Instrumente die Dynamik unterstützen.

Man könnte auf dieser Basis dann Leute fragen, ob die den song nicht "richtig" (also als Band, womöglich live) umsetzen wollen - oder halt im homerecording-Verfahren weiter machen - oder eben, wenn technisch die Möglichkeit dazu da ist, ein paar Musiker vom Board zur Mitarbeit anfragen. Beispielsweise: wenn wir schon bei oldschool sind, dann wäre ein Bläsersatz nicht wirklich verkehrt.

Gerade durch sein recht straffes Schema eignet sich so ein song für meine Begriffe recht gut, um sich Stück für Stück und Instrument für Instrument voranzutasten und dem song die Größe zu verleihen, die er verdient.

Frage: Hast Du die Instrumente alle selbst eingespielt? Oder hast Du sowas wie BandintheBox genutzt?


Herzliche Grüße

x-Riff
 
Und im Spiel mit sich so eine Demo abzuliefern ist ein achtbares Zwischenergebnis.

Dem möchte ich mich auf jeden Fall auch noch mal anschließen.

Und auch noch mal dranhängen, dass es natürlich auch kein risikofreies Unterfangen ist, ein strukturell zwar meist simples, aber eben umso lebendigeres Genre wie Blues allein (?) im Multitracking-Verfahren umzusetzen. Es sei denn, man weiß vorher ziemlich genau, was man tut.

Insofern ist der Track schon eine gute Ausgangsbasis.
 
Hallo @n****t und willkommen im MB,

durchaus nett anzuhören mit dem sympathisch-altmodischen Grundgerüst. Sound und die schöne alte Orgel finde ich super. Auch die Dissonanzen ab und zu machen den Song für mich durchaus reizvoll, da es ansonsten ja "nur" eine fast schon klassische Slow-Blues-Ballade wäre.

Lyrisch und strukturell erreicht mich dein Werk nicht so richtig (ich habe die Änderungen im Lyrics-Forum zur Kenntnis genommen). Die Geschichte dauert für meinen Geschmack zu lange, um zu fesseln – obwohl sie eigentich mit 12 Zeilen unfassbar kurz ist. Gestreckt auf immerhin mehr als 5,5 Minuten. Der Track endet unmittelbar und bleibt sowohl lyrisch/inhaltlich wie musikalisch in der Luft hängen. Auch melodiös orientiert sich der Gesang an viele bekannte Blues-Standardphrasen und bietet keine Überraschungen.

Das Ganze wirkt auf mich wie eine durchaus charmante Blues-Jamsession "mit sich selbst". Fast wie ein Blues-Übungstrack. Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, dass die Gitarre praktisch ununterbrochen "vor sich hingniedelt", ohne sich aber tatsächlich auf den Song und das Miteinander einzulassen. Da es - im Gegensatz zum Jammen mit einer richtigen Band - keine spontanen Interaktionen zwischen den Musikern gibt, die für Abwechslung und dynamische Höhepunkte sorgen könnten, bleibt alles auf einem Level und damit sehr vorhersehbar.

Aber das ist natürlich nur meine persönliche und völlig unbedeutende Meinung, um die du dich auf gar keinen Fall scheren brauchst. :)

Hallo antipasti,
natürlich interessiert mich Deine Meinung, hätte ich es sonst hier als Hörprobe eingestellt? Natürlich nicht.
Allerdings kann ich mit Deinen Bemerkungen nicht so viel anfangen. Die Bemerkung, die Gitarre kniedele vor sich hin, kann ich nicht verstehen, ich kenne das Wort kniedeln nicht. Ist das bayrisch?XD
Ich finde schon, daß das Spiel der Gitarre mit dem Song zu tun hat, zumindest waren meine eigenen Emotionen beim Spielen sehr wohl auf den Inhalt des Songs zentriert. Aber beweisen kann ich das natürlich nicht.
Dies ist natürlich nur ein erstes Demo, keine endgültige Fassung, hatte das ja bereits einleitend bemerkt.
Wenns mal wieder schlechteres Wetter ist, versuch ich mal ne neue Version, im Moment sitz ich lieber im Garten und geniesse die Sonnenstrahlen.;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Trifft auch mein Empfinden.

Ist für mich eher eine Grundskizze, eine Ausgangsbasis. Noch ist alles für mich zu vorhersehbar, zu formelhaft, zu schon zu oft gehört. Das ist durchaus auch Geschmacksache, aber ich nehme hier nicht den Standpunkt ein, dass man heutzutage unbedingt Formen brechen muss, moderne Elemente einbringen etc.

Es kann schon ein Standardblues sein. Aber die guten und sehr guten darunter zeichnen sich eben durch ein unglaublich feines Zusammenspiel, durch Nuancen, durch Könner an den Instrumenten ab. Und letztlich und auf jeden Fall durch Dynamik, auf ein Hinzielen auf Steigerungsmomente, auf ein Wechsel von Konzentration, Aufwallung und Lockerheit Wiederrunterkommen ...

Hinsichtlich dessen ist da noch sehr viel Luft nach oben. Die - ich sag mal - nicht-harmonischen Parts sind mir zu zufällig, um da ein Prinzip zu erkennen - das kann man machen, aber nicht einfach, weil halt die Tonart B ist und die Gitarre lieber stellenweise was anderes spielen möchte.

Andersrum: So wie ich mitbekommen habe, befindet sich der TE gerade in der Anfangsphase des Musik-Wieder-Entdeckens. Und im Spiel mit sich so eine Demo abzuliefern ist ein achtbares Zwischenergebnis. Die old-school-Orgel kam gut an und die würde ich - zusammen mit dem Gesang ins Zentrum rücken. Dann vorher eine Skizze, wo textlich gesehen eine Steigerung hinzukommen hat und wo sich musikalisch eine anbietet. Dann die Soloparts mit Ein- und Ausgängen ausstatten und Stellen markieren, wo andere Instrumente die Dynamik unterstützen.

Man könnte auf dieser Basis dann Leute fragen, ob die den song nicht "richtig" (also als Band, womöglich live) umsetzen wollen - oder halt im homerecording-Verfahren weiter machen - oder eben, wenn technisch die Möglichkeit dazu da ist, ein paar Musiker vom Board zur Mitarbeit anfragen. Beispielsweise: wenn wir schon bei oldschool sind, dann wäre ein Bläsersatz nicht wirklich verkehrt.

Gerade durch sein recht straffes Schema eignet sich so ein song für meine Begriffe recht gut, um sich Stück für Stück und Instrument für Instrument voranzutasten und dem song die Größe zu verleihen, die er verdient.

Frage: Hast Du die Instrumente alle selbst eingespielt? Oder hast Du sowas wie BandintheBox genutzt?


Herzliche Grüße

x-Riff
Hi x-Riff,
zunächst hätte ich mal eine technische Frage Muß ich hier wenn ich zitiere immer den ganzen Beitrag zitieren? Oder auch nur einzelne Sätze? Letzteres wäre mir lieber.
Nun aber zu Deinem Beitrag und Deinen Fragen. Der Eindruck, ich sei musikalisch Wiedereinsteiger ist falsch, relatives Neuland ist für mich nur das Texten. Das überlass ich in der Regel anderen, die das besser können. Aber bei diesem Text ging das leider nicht, weil es ja um ein persönliches Erlebnis von mir geht.
Homerecording mache ich schon seit vielen Jahren, mein erster Musikcomputer war ein Yamaha CX5M II, super Teil, mit eingebauter FM Synthese. Den hab ich immer noch und er funktioniert tadellos, seit ca. 30 Jahren!
In Bands hab ich bis 2014 gespielt, meistens Bass. Zur Zeit bin ich dabei, mit einem Schlagzeuger und einem Gitarristen eine neue Band aufzubauen bei der letzten Probe haben wir uns schon an djem Stück versucht. Leider fehlt dem Gitarristen etwas der Zugang zum Blues, deswegen klang es nicht wirklich gut. Aber das kann ja noch kommen. Ich fände es gut, so ein Stück auch mal live vorzustellen. Viele Leute haben nie richtig Zugang gefunden zum Geschehen damals. Neulich sagte mir das auch ein junger Mann, als ich ihn fragte, ob er denn nicht den Film Schindlers Liste mal gesehen habe, meinte er trocken:"Doch, der lief mal im Fernsehen, war für mich echt gute Unterhaltung." Der hat den Film als Horrorstreifen konsumiert, nicht als filmerische Aufbereitung der Zeitgeschichte. Und dagegen muß man doch was tun, oder?

Zu Deiner Technikfrage: ich arbeite beim Komponieren und auch beim Erstellen erster Demos gern mit der App "Session Band" auf meinem Ipad, so auch hier. Gesang und Gitarre sind natürlich von mir.
 
Muß ich hier wenn ich zitiere immer den ganzen Beitrag zitieren?


Nein - musst du nicht. Du kannst:

  • den zu zitierenen Teil markieren. Dann erscheint eine Auswahl. Einfach dann auf "Zitieren" klicken, dann wird nur der markierte Teil zitiert.
  • Den ganzen Post zitieren und die überflüssigen Stellen löschen.
Die Bemerkung, die Gitarre kniedele vor sich hin, kann ich nicht verstehen, ich kenne das Wort kniedeln nicht. Ist das bayrisch?XD


Keine Ahnung, woher das Wort kommt. Ich bin norddeutsch und das Wort heißt "gniedeln" mit g. Man kann auch düdeln oder dudeln sagen.

Nachtrag / Edit

Der Begriff kommt wohl tatsächlich aus dem Norddeutschen und bedeutete mal "ein Streichinstrument schlecht spielen". Mittlerweile hat sich Definition etwas verändert. Hier im ersten Absatz ist es ganz gut getroffen:

http://m.suedkurier.de/region/boden...ose-statt-Gitarren-Gniedler;art372474,8054180

Aber beweisen kann ich das natürlich nicht.

Richtig. Ich glaube dir das gern, auch wenn es für mich nicht so klingt. Für mich klingt es, als wüsstest du nicht genau, wo es hingehen soll, sondern probierst nur aus, was so passen könnte.

Ist aber ja auch nicht weiter schlimm.
 
den zu zitierenen Teil markieren. Dann erscheint eine Auswahl. Einfach dann auf "Zitieren" klicken, dann wird nur der markierte Teil zitiert.

Vielen Dank für den Hinweis, das macht es doch gleich übersichtlicher.
Dass Du den Song anders hörst als ich, ist menschlich.
Wie heißt es so schön im Koran? "Menschen sind so verschieden, damit sie sich kennenlernen, nicht damit sie sich gegenseitig umbringen"
 
Genau. Daher ja mein letzter Satz unter meinem ersten Post. Ich habe den nicht ganz ohne Grund dazu geschrieben. Was du draus machst, ob überhaupt und wie du meine Ansicht verwertest, bleibt glücklicherweise deine Entscheidung. :)
 
Gilt für mich genau so.
Und Danke für Deine Infos, macht einiges klarer.

"Noch nicht richtig zueinander gefunden" ist für mich eine gleichbedeutende Formulierung wie Zwischenzustand. Auch das Verwenden einer Bandsoftware, wie immer sie heißen mag, trifft da mein Gefühl und Gehör.

Die Frage, wen Du wie erreichen willst, ist für mich eine der Kernfragen beim songwriting. Das erfährt man am besten am Ende live - insofern ist der Aufbau einer neuen Band schon ein konsequenter Schritt, der parallel mit der weiteren homerecording und songwriting-Geschichte vollzogen werden kann.

Wünsche Dir viel Erfolg dabei!

x-Riff
 
Aber das ist natürlich nur meine persönliche und völlig unbedeutende Meinung, um die du dich auf gar keinen Fall scheren brauchst. :)

Daher ja mein letzter Satz unter meinem ersten Post. Ich habe den nicht ganz ohne Grund dazu geschrieben. Was du draus machst, ob überhaupt und wie du meine Ansicht verwertest, bleibt glücklicherweise deine Entscheidung. :)

Unbedeutend finde ich Deine Meinung eben nicht, das wollte ich ja gerade auch mit dem Koran Zitat (übrigens keine Erfindung von mir) ausdrücken. Mich interessiert schon wie Du zu dieser Meinung kommst. Wenn Du es von der subjektiven vllt mehr auf die objektive Ebene übertragen könntest, hätte ich womöglich auch die Chance, es zu verstehen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wünsche Dir viel Erfolg dabei!

x-Riff
Danke Dir, Du hast mir schon sehr geholfen mit Deinen Beiträgen.
 
Mich interessiert schon wie Du zu dieser Meinung kommst. Wenn Du es von der subjektiven vllt mehr auf die objektive Ebene übertragen könntest, hätte ich womöglich auch die Chance, es zu verstehen.

OKay. Ich tu das aber wirklich nur aufgrund deiner ausdrücklichen Nachfrage, da es nicht mein Anliegen ist, objektiv die Fähigkeiten und Leistungen von Kollegen infrage zu stellen. Ein paar Dinge habe ich ja bereits angemerkt, die durchaus objektiv zu verstehen waren. Ich wiederhole diese Aspekte der Nachvollziehbarkeit halber hier gern nochmal. Komplett objektiv geht es natürlich nicht, da es in der Musik jenseits von Tonhöhe, Tonalität, Phrasierung usw. nicht allzu viele rein objektive Parameter gibt.

Zur Basis:
Objektiv gesehen ist dies ein klassisches, schnörkelloses Bluesschema ohne viele harmonische oder dynamische Variationen. Hier sind also schon mal keine Überraschungen, Wendungen oder Abwechslungen drin. Kennt man die ersten zwei Minuten, erahnt man auch den Rest.

(Halbwegs) objektiv gesehen ist der Song im Verhältnis dazu recht lang.

Zur Gitarre
Objektiv gesehen, also faktisch spielt die Gitarre permanent solo. Sowohl während des Gesangs als auch in zwei (!) eigenen, reinen Soloteilen am Anfang und in der Mitte. Ebenfalls objektiv gesehen rutschen einige Töne in die falsche Tonart, was du ja bestätigt hast.

Jetzt komme ich zwangläufig wieder in den subjektiven Bereich. Ich glaube dir, dass du versucht hast, mit dem Gitarrenspiel die Emotion des Songs zu treffen oder sie zu untermalen. Aber obwohl du recht ordentlich und zurückhaltend spielst, reicht mir persönlich deine musikalische Ausdruckskraft auf der Leadgitarre nicht aus, um ihr fünfeinhalb Minuten permanent zuhören zu wollen. Neben dem bereits erwähnten Abrutschen in eine andere Tonart ist es mMn auch nicht variantenreich genug, um die Aufmerksamkeit über den ganzen Zeitraum zu halten. Aber auch wieder zu dominant, um sie ausblenden oder ignorieren zu können. Ein paar souverän untergelegte Harmonien bei den Strophen und ein einzelner, aber gewitzter Solopart hätten dem Song meiner Ansicht nach gut getan.

Gesang
Objektiv gesehen bist du sicher kein trainierter Sänger und die Stimme klingt eher zurückhaltend, fast im Sprachmodus. Nun - für Blues muss man sicher keine Gesangsakademie besucht haben und grundsätzlich finde ich es vernüftig, dass du gar nicht erst versucht hast, extrovertiert zu shouten oder Ad libs zu singen, wie es im Blues gern mal gemacht wird. So hinterlässt der Gesang immer noch einen angenehmen, nicht störenden Eindruck. Nachteil: Auch beim Gesang nicht viel Abwechslung.

Die Lyrics / der Inhalt
Das ist schwierig. Objektiv sind die Lyrics sehr kurz im Verhältnis zur Länge des Songs. Der Inhalt ist rasant erzählt: Als du in der Nachkriegszeit lesen lerntest, hast du den Satz "Hier wohnen Juden" auf der Häuserwand eines leer stehenden Gebäudes gelesen, der dich irgendwie bewegt hat. Nach Jahren erklärte man dir die Hintergründe des Holocaust. Daraufhin hast du dich der Friedensbewegung angeschlossen.

Das war's doch im Prinzip, oder?

Ganz ehrlich und objektiv? In dieser Form wirst du deinem Anliegen, eine ganz persönliche Geschichte zu erzählen, nicht gerecht. Das, was du tatsächlich erzählst, ist eine sehr allgemeine, ja eigentlich sogar eine Kollektiv-Erfahrung, mit der etliche Nachkriegsgenerationen früher oder später konfrontiert wurden und werden. Und ja - auch viele aus meiner Generation schlossen sich der Friedensbewegung an. Ich hätte den Text fast genauso schreiben können, nur dass ich die Jahreszahl leicht hätte anheben müssen. Und die Häuserwand war bei mir eine Leinwand im Filmraum meiner Grundschule.

Die Hinweise von @x-Riff im Lyricsforum, sich mehr auf die (wahren und fiktiven) Geschichten im und ums Haus zu konzentrieren, würde ich unbedingt beherzigen. Wie du das ins Format deines Songs bringst, hängt von deiner Kreativität ab. Du könntest auf Wiederholungen (Textzeilen und ein Gitarrensolo) und "Allgemeinwissen" verzichten. Dass Juden verfolgt und systematisch getötet wurden, wissen wohl die meisten. Für deinen Text wäre es daher wichtiger, diesen Teil der Deutschen Geschichte in Verbindung zu dir und diesem Haus plastisch und persönlich werden zu lassen.

Fazit:

Objektiv gesehen bietet der Track textlich, sprachlich, inhaltlich, harmonisch, spielerisch und strukturell kaum Abwechslung oder Höhepunkte . Subjektiv gesehen muss das nicht jeden stören.

Objektiv gesehen ist innerhalb dieses Rahmens alles recht solide umgesetzt, sofern man sich an den Dissonanzen nicht stört. Groove stimmt, Intonation ist okay, Phrasierung auch. Subjektiv gesehen reicht mir das nicht, um den Track objektiv gut zu finden.
 
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Zur Basis:
Objektiv gesehen ist dies ein klassisches Bluesschema ohne viele harmonische oder dynamische Variationen. Hier sind also schon mal keine Überraschungen, Wendungen oder Abwechslungen drin. Kennt man die ersten zwei Minuten, erahnt man auch den Rest.

(Halbwegs) objektiv gesehen ist der Song im Verhältnis dazu recht lang.

Danke für Deinen sehr ausführlichen Beitrag, damit kann ich in der Tat viel mehr anfangen.

Richtig, es ist ein klassisches Bluesschema, Wobei Blues nicht bloß ein Schema ist, sondern von Gefühlen lebt. Deswegen passt Dein Statement nicht, daß man nach 2 Minuten schon alles kennt. Als Beispiel nehm ich mal "Red House" von Jimi Hendrix, was Du vermutlich kennst. Dieser Blues hat eine ganz ähnliche Struktur, auch die Lyrics sind nicht umfangreicher als in meinem Song. Ich war bei einem Konzert von Hendrix 1969 in Münster, wo er das Stück fast 20 Minuten lang gespielt hat und ich fand es keine Sekunde zu lang. Jetzt wirst Du antworten, ja Hendrix war ein Virtuose, Du bist nur ein Gniedler.
Ich würde mein Spiel auch nie mit der Virtuosität von Hendrix vergleichen wollen, aber daß mein Spiel ohne Gefühl ist, stimmt nicht, ohne Gefühl könnte ich keinen Blues spielen. Kann natürlich sein, daß meine Gefühle Dich durch mein Spiel nicht erreicht haben.
Sicher könnte und will ich mein Spiel noch verbessern. Ich hab für das Demo nur einen einzigen Take gespielt. Bei der Endfassung werde ich vermutlich mehr Takes spielen und dann den optimalen auswählen.

Mist, jetzt geht plötzlich das Zitate einfügen nicht mehr, trotz Multidingens. Deswegen später mehr.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Objektiver Nachteil: Auch beim Gesang nicht viel Abwechslung.

Da muß ich Dir Recht geben, mit meinem Gesang bin ich selber auch nicht zufrieden. Aber damit muß ich wohl leben, in meinem Alter, fast siebzig, noch Gesangsstunden zu nehmen, bringt vermutlich nichts.
Ich fänds gut, wenn das in der Band ein "richtiger" Bluessänger performen würde.

Das war's doch im Prinzip, oder?

Nein, sorry, das wars längst nicht. In der Antwort auf einen Beitrag von x-Riff hab ich ausführlich dazu Stellung genommen. Der Songtext allein konzentriert sich auf zwei Bereiche. Die ersten beiden Strophen fassen zusammen, wie ich als Kind das Geschehen erlebt habe, die letzte Strophe ist sozusagen die Auflösung des "kindlichen Staunens" und beschreibt das, was sich für mich daraus ergeben hat.

Deine und die Anregung von x-Riff, das kindliche Erleben ausführlicher einzubeziehen, finde ich äußerst interessant. Aber es würde den Rahmen des von mir gewählten Bluesschemas sprengen. Ich arbeite aber bereits daran, einen neuen Text und Song zu machen, der dann diese Anregungen mit einbezieht. Vermutlich wird das eher ein Folkstück werden.

Danke Dir auf jeden Fall für Deine Antwort, jetzt haben wir uns wohl schon ein bisschen besser kennengelernt, oder? ;-)

Ps: Dein Song "Der Systemische Berater" hat mir richtig gut gefallen, toller satirischer Text!
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann natürlich sein, daß meine Gefühle Dich durch mein Spiel nicht erreicht haben.


Jetzt drehst du es selbst wieder auf die subjektive Ebene, die mir ja von Anfang an lieber war. ;)

Jetzt wirst Du antworten, ja Hendrix war ein Virtuose, Du bist nur ein Gniedler.

Nein - das werde ich sicher nicht tun. Wie du hoffentlich gemerkt hast, hatte ich nie vor, dich und dein Spiel zu diskreditieren. Es macht allerdings auch keinen Sinn, dass du andere berühmte Gitarristenbeispiele in die Argumantation einbeziehst, die auch mal lange Soli auf einem Bluesschema spielten. Denn das einzige, was ich von dir kenne, ist eben dieser Track und nur darauf bezog sich mein Statement. Und ob mein Statement "passt" oder nicht, spielt ehrlich gesagt überhaupt keine Rolle. Genau darum habe am Anfang gesagt, dass du dich darum nicht scheren musst. Aber umstimmen wirst du mich auch nicht. Weder mit Hendrix, noch mit Nugent, Gallagher, BB King, Moore, Clapton, Waters usw...

BTW ist der Begriff "Gitarrengniedler" auch nicht abschätzig gemeint, sondern wird meistens liebevoll-ironisch ganz allgemein für "Sologitarristen" angewandt. ;)

aber daß mein Spiel ohne Gefühl ist, stimmt nicht

Habe ich so nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass mir "persönlich deine musikalische Ausdruckskraft auf der Leadgitarre nicht ausreicht, um ihr fünfeinhalb Minuten permanent zuhören zu wollen".

.... ein kurzes, prägnantes Solo dagegen hätte ich mir gern angehört. Und ich bin mir sicher, dass du das gefühlvoll gespielt hättest.

Nein, sorry, das wars längst nicht. Der Songtext allein konzentriert sich auf zwei Bereiche. Die ersten beiden Strophen fassen zusammen, wie ich als Kind das Geschehen erlebt habe, die letzte Strophe ist sozusagen die Auflösung des "kindlichen Staunens" und beschreibt das, was sich für mich daraus ergeben hat.

Ja - ich habe das wohl gelesen. Aber ich habe es nicht gehört oder gespürt. Die Lyrics müssen für sich selbst sprechen, nicht anhand der Erläuterungen, die du dazu abgibst.

Ps: Dein Song "Der Systemische Berater" hat mir richtig gut gefallen, toller satirischer Text!

Danke. Ist auch so'ne Art Bluesschema und vielen Hörern zu lang und zu gleichförmig. ;)
 
BTW ist der Begriff "Gitarrengniedler" auch nicht abschätzig gemeint, sondern wird meistens liebevoll-ironisch ganz allgemein für "Sologitarristen" angewandt. ;)

ok, wenn Du das so sagst.
Ich hatte es allerdings nach der Lektüre des Artikels im Südkurier auf den Du Dich beziehst, anders, eben abwertend, aufgefasst.
Aber seis drum, alles gut.;-)

Übrigens, Ich finde Deinen Song überhaupt nicht zu lang, und die Gleichförmigkeit verstehe ich als musikalische Spiegelung des satirischen Textes, der ja die Oberflächlichkeit dieser Berater entlarvt.
 
Ich hatte es allerdings nach der Lektüre des Artikels im Südkurier auf den Du Dich beziehst, anders, eben abwertend, aufgefasst.

Auch da wird der Gniedler lediglich als jemand bezeichnet, der nur knapp am Virtuosen vorbei geht. Also nicht als "schlechter Gitarrist".

Ich selbst benutze es eher so, wie es hier in den meisten Artikeln benutzt wird:

https://www.google.de/search?q=Gitarrengniedler

... und da werden auch Santana, Sambora, Bonamasse und Co zu den Gniedlern gezählt. Es ist ein Spaßwort des Feuilleton, um das man sich nicht so viele Gedanken machen sollten. ;)

Ich finde Deinen Song überhaupt nicht zu lang

Ich auch nicht. Am Anfang stand halt der Text. Und da das Thema sehr ergiebig war, musst die Dauer sich halt unterordnen. ;)
 
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Also nicht als "schlechter Gitarrist".

Ich selbst benutze es eher so, wie es hier in den meisten Artikeln benutzt wird:

Alles gut, hatte es zunächst in den falschen Hals gekriegt wie man es hier in Westfalen so sagt, nehme Dir aber jetzt ab, daß Du es nicht böse gemeint hast.
 

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