Der Wechsel zwischen Kopf und Bruststimme

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Wo Wagner und Liszt sich gute Nacht sagen.
Aloha,

ich hab demnächst Chor Klausur, also Vorsingen, und wir singen zwei Lieder: "The holly and the ivy" und "Der Heiland ist geboren".
Bei beiden Liedern hab ich ein Problem beim Wechsel zwischen Brust und Kopfstimme.

Ich weiß nicht wann ich wechseln soll. Einerseits könnte ich die Lieder immer in Kopfstimme durchsingen(aber wenn man einzeln vorsingt, hört sich das doch komisch an, oder?), andererseits soll ich auch laut genug sein, was ich nicht kann wenn ich einen tiefen Ton mit Kopfstimme singe, und die Stimmung in dem Lied gut rüberbringen.

Ich finde, dass es sich einfach komisch anhört, wenn ich z.B. bei "The Holly and the Ivy"
Immer zwischen Brust- und Kopfstimme hin und herschwanke.

Kennt ihr dieses Problem?
Wie habt ihrs gelöst?
Habt ihr noch Tipps für mich?

Herzlichen Dank schon mal im Voraus
Lg

PS: Würde es helfen, wenn ich euch eine Hörprobe reinstell?
 
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Hello again. :)

Ja, eine Hörprobe würde sicher helfen. Das Problem an sich haben viele und dieser Punkt ist deswegen ein Schlüsselinhalt jeder Gesangslehre: wie bekomme ich die Stimmen nahtlos zusammen? Da gibt es verschiedene Ansichten, Manche bilden erst die Stimmen einzeln aus und mischen dann, Andere sagen, mann muss die Übergänge erst können und dann die Stimmbereiche weiterbilden.

Wann genau du wechseln musst liegt daran, wo in deiner Stimme der 'Bruch' liegt, ist eine Gefühls- und Hörsache. Du merkst ja selbst, dass es ab einem bestimmten Punkt einfach komisch wird, die eine oder andere Stimme zu benutzen. Das was du noch merkst, dieses 'Umschlagen' ist im Idealfall nicht mehr hörbar, weil der Sänger eben nicht die Stimme schlagartig wechselt, sondern vom einen, langsam ins andere Register gleitet, also im Zwischenbereich mischt. So bleiben die Töne 'verbunden', ist auch elementar zB im Speech Level Training, dass die Töne 'connected' sind, das wird dort zuerst geübt. Das braucht aber viel Übung. Hast du denn Gesangsunterricht? Einfach so klappt das nicht so schnell.

Wie gesagt, stell einfach mal eine Hörprobe rein. Manchmal ist es auch gar nicht so extrem, wie man es selbst hört. ;)
 
Ok, ich stell mal eine rein - Beurteilt dann einfach mal, wie extrem oder nicht extrem es sich anhört :D


sunny hunny schrieb:
Ja, eine Hörprobe würde sicher helfen. Das Problem an sich haben viele und dieser Punkt ist deswegen ein Schlüsselinhalt jeder Gesangslehre: wie bekomme ich die Stimmen nahtlos zusammen? Da gibt es verschiedene Ansichten, Manche bilden erst die Stimmen einzeln aus und mischen dann, Andere sagen, mann muss die Übergänge erst können und dann die Stimmbereiche weiterbilden.

Normalerweise hab ich kein Problem die Stimme nahtlos aneinander zu bringen, aber bei manchen Stücken ist einfach der Wurm drin (und die hab ich jetzt blöderweise erwischt).

Bist du eigentlich Gesangslehrerin oder,...? :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Also in der Mischlage drückst du irgendwie, wahrscheinlich weil du's noch nicht richtig mischen kannst. Deine Kopfstimme an sich ist eher dünn, deswegen trägt sie in den unteren Lagen wahrscheinlich nicht sehr gut.

Hattest du schonmal Unterricht/wieviel, wie lang? Wann ist deine Prüfung?
 
Ja der obere Grenzton den du noch mit der Bruststimme rausdrückst klingt nicht gut. Aber das ist bei jedem so, der noch nicht geübter ist. Der klingt dann so nach "leid, oh ich muss den ton unbedingt singen können" ;)

Die Kopfstimme ist schon teilweise sehr schön. Mein Rat ist es: üben üben üben, viel singen und viel kopfstimme trainieren. Die entwickelt sich damit und ich weiß kein anderes mittel um das problem sonst zu lösen.

ich hatte am anfang auch dieses problem, aber mit dem singen lernst du ja deine stimme kennen und irgendwann kennst du die notenspanne ganz genau zwischen der du auf die kopfstimme wechselst.
 
Üben ist richtig - aber gerade in dem Bereich bitte unter geübter Anleitung und nicht auf eigene Faust. Wenn man zu oft falsch 'pfeift', kann das die Stimme auf Dauer auch ausdünnen.

@ninanna:
Scheint ein weit verbreitetes Problem zu sein, deswegen sag ich das hier auch nochmal. ;) Versuch' einmal beim Singen deinen Mund eher oval, tendenziell nach oben/unten zu öffnen anstatt breit nach links und rechts. Es wird zwar oft von 'lächeln' beim Singen gesprochen, aber das ist in anderen Sphären von Relevanz und bei dir hört es sich an, als wäre dein Mund einfach zu schmal, dein Kinn zu weit nach vorn und dein Kehlkopf oben.

Deswegen: bei der Höhe nicht 'hoch' denken, sondern als ob dich jemand am Steißbein nach unten leicht in die Knie zieht, so dass dein Rücken lang wird. Gleichzeitig dir stimmlich vorstellen, dass der Ton von deinem Hinterkopf her über deinen Scheitel zum Mund geht. Du musst in der Kopfstimme mehr Resonanz und Volumen bekommen. Auch wichtig: lockerer Kiefer. Vorher mal Kauen und ein paar Grimassen schneiden, Kiefer schütteln - und anfangs ruhig auch mal nicht so deutlich artikulieren, dafür aber die Resonanz im Kopf (NICHT im Kehlkopf!) fühlen.
 
Hallo ihr Beiden!

Erst einmal vielen Dank für euer Feedback!

Sunny Hunny, wie meinst du dass mit der dünnen Kopfstimme? Denn ich finde eigentlich nicht, dass sie dünn klingt.
Bei der Mischlage hast du recht, da drück ich, weil ich nicht in die Kopfstimme rutschen wollte.

Ok, ich versuche bald noch mal eine Aufnahme zu machen ,bei der ich versuche das zu beachten.
:)

€: Was mir nicht so ganz klar ist, wie klingt denn bitte eine volle Kopfstimme?! Kannst du mir da ein Beispiel liefern?
 
Ok, ich durchforste mal das Internet.

Gegenfrage: spürst du mit Kopfstimme die Resonanz im Gesicht und um die Nase rum? Es hört sich zumindest nicht so an.
 
Nein spüre ich nicht. Aber manchmal ist das bei mir so - Dann kribbelt auch teilweise die Nase. Bisher war das meistens nur, wenn ich richtig laut gesungen habe.
Sollte ich das?

Nein, Gesangsunterricht habe ich nicht. Aber ich singe seit 7 Jahren im Chor, wo auch auf die Stimmbildung geachtet wurde (Gott sei Dank :D).

Und wurde leider noch nicht gesagt, wann genau die Prüfung ist, aber ich gehe davon aus, dass sie in 2-3 Wochen sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, es geht nicht vorrangig um Lautstärke. Was aber eine gestützte Kopfstimme mit Resonanz hat ist eine weitere Tragweite. Also auch piano und pianissimo werden in der letzten Reihe gehört. Bei dir verpufft da noch viel Luft, die nicht in den Ton geht. Also versuchen den Mund runder zu machen, Kinn/Kiefer locker und probier mal, so oft es geht dieses Kribbeln in der Nase zu haben.

Hier mal ein Beispiel:
Ist auf Englisch und nur Einsingen, also nicht unbedingt 'schönes Singen', aber es erklärt hoffentlich, was ich meine, zumal es sich auch mit den Übergängen beschäftigt. :)

http://www.youtube.com/watch?v=IIgnxfiCoss
 
Nein, es geht nicht vorrangig um Lautstärke. Was aber eine gestützte Kopfstimme mit Resonanz hat ist eine weitere Tragweite. Also auch piano und pianissimo werden in der letzten Reihe gehört. Bei dir verpufft da noch viel Luft, die nicht in den Ton geht. Also versuchen den Mund runder zu machen, Kinn/Kiefer locker und probier mal, so oft es geht dieses Kribbeln in der Nase zu haben.

Wenn ich das Kribbeln in der Nase habe, habe ich das Gefühl, dass keine Luft aus meiner Nase herausgeht, ist das normal?
 
Naja, man singt ja auch hauptsächlich durch den Mund, ne? ;) Wenn 'zu' viel Luft durch die Nase geht, kannst du genau diese Luft nicht mehr zur Klangerzeugung (=Singen) nutzen.
 
Ich möchte noch gerne ein Feedback in ganz anderer Richtung geben: Übe das Englische /th/! De holly and de ivy fällt schon sehr auf.
Zunge zwischen die Zähne und los gehts! Und in jedem "ich kann nicht" steckt immer ein wenig ein "ich will nicht" drin. Ich bin überzeugt, dass du das th erlernen kannst, gerade als Sänger.


Grüße
Cörnel
 
Wie war denn das Vorsingen? :)
 
Das kann ich dir dann am Montag sagen :)

(passend dazu: Davor der Besuch in der Staatsoper, war aber ein Zufall, dass das mit den Terminen so gefallen ist. So ist man dann gleich passend eingestimmt :D)
 
Aloha SunnyHunny und an alle anderen,

hier ist der versprochene "Bericht":
Nachdem wir uns mangels Zeit mehr oder weniger gut eingesungen hatten, haben wir erst noch mal alle Stücke durchgesungen und blöderweise kam ich immer einen bis zwei Halbtöne höher an, als ich sollte... :eek: Fragt mich nicht warum, ich kanns mir nicht erklären, sonst passiert mir sowas nicht....
Jedenfalls die Klausur begann, die Atmosphäre war ganz entspannt und es hat eigentlich ganz gut geklappt. Naja, ich war ziemlich nervös (war schließlich meine allererste Chorklausur) und meine Stimme hat beim ersten Stück noch ziemlich geztittert, die Höhen hab ich auch z. T. vermasselt und zu gepresst gesungen, was mit der Nervosität zusammenhing (--> Luftmangel)
Beim zweiten Stück (The holly and the ivy) lief das ganze viel besser und hat ziemlich gut geklappt. :) :)
Dann noch vom Blatt singen, das ging auch gut.
Insgesamt bin ich ganz zufrieden (12 oder 13 Punkte für die dies interessiert ^^). :great::great:

Danke euch für eure Hilfe! :great:
 
Hey cool. :)

Ok, für die Motivation will ich Folgendes: GIB MIR BITTE SOFORT EINEN INSTANT TIPP WIE ICH VOM-BLATT-SINGEN LERNE! AAAAH! :eek: Intervalle kann ich hören und singen, aber adhoc vom Blatt geht nicht! :( *heul*
 
Leider ist "vom Blatt singen" eine Sache, die in erster Linie eins verlangt: üben, üben, üben, üben. Wenn Du zu lange nicht übst, verlernst Du das auch wieder.
 
instant Tipp?
Hmm es gibt das OpenSource Programm "Solfege" - Damit kannst du Intervalle und Tonleitern singen lernen.

Und sonst? Mir hat Klavier spielen geholfen.

Wenn man sich etwas mit Harmonien auskennt, dann kann man auch die Töne etwas "erraten" wenn du nicht ein f vom Blatt singen kannst (kann ich auch nicht.) - Für mich ist das sozusagen der Mastertipp ^^ Weil so ziemlich alles besteht ja aus Harmonie.

Du sagtest du kannst Tonleitern und Intervalle singen, aber im Prinzip besteht doch ein Musikstück nur daraus?! (Oder meintest du nur Terzen?)


(by the way, es waren 13 Punkte, wie ich gestern erfuhr :romeo: )
 

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