[Deutscher Text] Mir geht's gut

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Hi,

und der zweite im Bunde. Teile davon trage ich schon ziemlich lange mit mir rum, weil mich die "populäre" deutsche Musiklandschaft mittlerweile schon länger ziemlich stört.

Code:
Ich höre gerne jeder Art moderner Musik,
doch manchmal leid‘ ich an spontaner Anglophobie.
Denn was mich bisweilen im Radio stört,
dass man kaum noch Lieder in der eig’nen Sprache hört.

Und wenn, dann klingt das eher nach Musiktherapie,
denn der deutsche Sänger neigt zur Melancholie.
So langsam wird man in die Depression gedrängt,
wenn ich so drauf wär‘, hätt ich mich längst aufgehängt.

Ref.:
Ich bin glücklich, nicht wie Clueso!
Und sowieso, der ganze Rest, der sich andauernd hängen lässt.
Mir geht’s gut, ich bin anders als ihr!
Wenn eure Texte authentisch wärn, dann wärt ihr doch schon längst krepiert.

Die deutsche Popmusik tut gern intellektuell,
in dieser Szene gibt’s mehr Leid als bei RTL.
Jeder Künstler, jedes Lied dieselbe Leier,
ihr kopiert nun schon seit Jahren Herbert Grönemeyer.

Natürlich ist in diesem Land nicht alles perfekt,
jeden Tag ‘ne neue Schweinerei aufgedeckt.
Ihr verfallt darüber in ne Depression,
in meinen Augen ist das bloß die Kapitulation.

Ref.:
Ich bin wütend, nicht wie Clueso!
Und sowieso, der ganze Rest, der sich andauernd hängen lässt.
Ich hab‘ Wut, ich bin anders als ihr!
Wenn alle eurer Meinung wär’n, dann wärn wir doch schon längst krepiert.

Natürlich habt auch ihr ein Recht auf Existenz,
und tragt Verantwortung für eure Tausenden Fans.
Die nehmen euch den Scheiß den ihr da singt einfach ab,
da gebt ihr ein ziemlich jämmerliches Vorbild ab.

So züchtet ihr euch eine depressive Nation,
Wirtschaft, Lobby, Politik, die freuen sich schon.
In Anbetracht der Lage wär‘ es angebracht,
wenn ihr eure Fans ganz einfach einmal wütend macht.

Ref.:
Ich bin wütend, nicht wie Clueso!
Und sowieso, der ganze Rest, der sich andauernd hängen lässt.
Ich hab‘ Wut, ich bin anders als ihr!
Wenn alle eurer Meinung wär’n, dann wärn wir doch schon längst krepiert.

Gruß,

Tim
 
Eigenschaft
 
Hello SkaKarnickel,

sehr schoene Idee das! ich denke damit sprichst du einigen aus der Seele ;)
Ich hingegen hab nach der ersten Strophe erstmal die Augen verdreht - "schon wieder ne PseudoPunkAttituede!" dachte ich - aber ab strophe 2, jaaa, da gefallen mir deine Ideen sehr, das wirkt frisch und du schaffst es imo Abgedroschenheit u vermeiden. Vor allem die zusammenfassenden letzten Zeilen einiger Strophen kriegen mich rum ;)
"Wenn eure Texte authentisch wärn, dann wärt ihr doch schon längst krepiert."
geil!

Diese Frische rettet den Text, denn man kann sich dadurch darueber hinwegfreuen, dass er melancholische Musik, Kommerzgedanken, deutsche Liedermacherbräsigkeit, Anglophilie und die NSA Affäre in einen Topf haut, dann aber selber doch mal Wut bekommt und selbst iwie nicht so gut drauf ist. ;)
Das als kleine Kritik. ;)

Nun ist die Frage, ob du dafuer schon ne Vertonung im Kopf hast? Wenn man ihn liest, ruckelt er hier und da rhytmisch schon noch ein wenig, aber das koennte durch die Vertonung ja kompensiert werden.

Kurz: Ich denke, er ist gut, und lebt von seinen punktuellen Ideen. Wenn du ein richtiges Juwel draus machen moechtest, muesste man den Inhalt und Rhytmus nochmal auf harte Konsistenz pruefen ;)

Gruesse,
JTE
 
Hi JTE,

danke für dein Feedback! Wenn ich dich richtig verstehe, fehlt dir so ein wenig der rote Faden? (Stichwort "alles in einem Topf"). Das scheint bei meinen Texten generell öfter aufzutreten, ich sollte mir vor dem Schreiben schon genauer festlegen, in welchem Rahmen ich mich bewegen will.

Eine Vertonung ist nicht nur im Kopf, ich hätte sogar einen "Rough draft" im Angebot (Zwei nuschler und der Chorus etwas "gezogen", bin das Singen aufs Metronom noch nicht so gewohnt):



Gruß,
Tim
 
Hi JTE,

danke für dein Feedback! Wenn ich dich richtig verstehe, fehlt dir so ein wenig der rote Faden? (Stichwort "alles in einem Topf"). Das scheint bei meinen Texten generell öfter aufzutreten, ich sollte mir vor dem Schreiben schon genauer festlegen, in welchem Rahmen ich mich bewegen will.

nja,
so in etwa...also, das handwerkliche, sprachlich-kreative fehlt dir ja nicht...es ist eher eine inhaltliche Frage. ich meine du machst in der ersten Strophe ja das Thema "pro-deutsche Texte" auf. Dann schwingts aber in der naechsten direkt ueber zur oft beklagten intellektual-melancholiesuppe deutscher "liedermacher". dazu kommen dann noch ein paar andere Seitenhiebe usw. Das koennte man imo staerker fokussieren. Aber die Kritik ist jetzt vielleicht auch ein wenig aufgebauscht durch meine persönliche präferenz. Denn ir faellts auch immer schwer diesen Rahmen einzuhalten. Das ist dann aber meist der Fall wenn mir die Ideen ausgehen.

Was diesen hier angeht...also ich finde das Thema ist eher die bräsige Melancholie vieler (deutscher) Liedermacher. Darauf wuerde ich mich konzentrieren und dahingehend die erste Strophe nochmal durchgehen.

mhh...so als Anregung...weil mir grad danach ist...ein Storming:
Dass du dir schon nicht mehr traust das Radio einzuschalten, weils wohl schon wieder Todesnachrichten gibt
Oder dass du jetzt chinesisch radio hoerst, damit du´s nciht verstehen musst.
Oder dass bei Clueso statt der Stimmung nur die Frequenz aendert von (von 0-100 Hertz nur Schmerz!) ;)
Oder dass du als Sterbehilfe jetzt eine gute Dosis Deutschpop empfiehlst. Total Legal, tot egal.
Oder dass es erstaunlich ist, dass dein Radio nicht schon freiwillig abschaltet.
Oder dass man vielleicht ne Gluecks-Quote einfuehren sollte.


Wat mach ich hier eigentlich?!
Der Text iss ok...vergiss es, hatte nur Lust drauf auszurutschen ;)

gruesse,
JTE



PS:
Kann den LInk nicht oeffnen, liegt vielleicht an meiner lahmen Verbindung...
 

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