
cyanite
Registrierter Benutzer
Hey!
Ich dachte mir ich schreibe mal ein bisschen was zu meinen jüngsten Erfahrungen mit Verstärkersimulationen. Ich habe die letzten anderthalb Jahre mit Guitar Rig 3 XE verbracht und bin nach Antesten der Konkurenz von Amplitube, Waves und Overloud bei Peaveys ReValver MKIII gelandet. Vor einiger Zeit hatte ich außerdem kurzzeitig ein Eleven Rack daheim.
Ich muss sagen, dass mich zuletzt von den großen beiden keine so recht zufriedenstellen konnte. Ich teste immer hauptsächlich die Rectifier Simualtionen. Habe selbst einen besessen und nutze immernoch die Recto Endstufe über Mesa Cabs.
Amplitube: Hat einen überglatten, dicken Plastiksound und brauch sich vor Line6 Produkten nicht verstecken (und das ist kein Kompliment). Davon war ich richtig enttäuscht.
Guitar Rig ist etwas rauher und authentischer, hat insgesamt aber auch nicht wirklich soein besonders echtes Spielgefühl, auch ein bisschen von dieser merkwürdigen künstlichen dicke im Sound. Ich habe hier allerdings auch nur die Matched Cabinets zur Verfügung gehabt - obs die große Version besser macht weiß ich nicht sicher, bezweifle ich aber.
Was die kleineren betrifft, so gabs in Waves GTR Solo keinen Recto, sondern nur einen JMP-1. Klang brauchbar, aber auch nicht herausragend echt vom Spielgefühl her. Recht vergleichbar mit Guitar Rig.
Overlouds TH-1 ist nun die, die für mich noch am ehesten an den ReValver ran kommt. Der Recto klingt recht authentisch, aber auch hier etwas von diesem dicken Bauch, der einen leichten Plastik-Touch reinbringt.
Etwas außen vor ist Avids Eleven. Da es nur auf ProTools läuft kommt es eh nur für wenige in Frage. Die Sounds sind sehr authentisch - allerdings klingt es eher nach fertigen Studiosounds: Laut und fertig produziert, man dreht sich hier in 5 Minuten den Studiosound von Nickelback zusammen. Bei den clean und crunch Sounds überzeugt die große Dynamik - im Prinzip die ultimative Software, wenn man auf fertige Studiosounds steht (übrigens ist das Eleven Rack an einer Gitarrenendstufe absolut unbrauchbar).
Ich persönlich wollte eine Software, die einfach möglichst echt klingt: Wie ein Amp an einer Box, 1-2 Mics davor und das wars. Was die Mics aufnehmen soll aus meinen Boxen kommen. Und ziemlich genau das macht der ReValver. Es klingt nicht nur insgesamt sehr echt, sondern die Amps wurden meiner Meinung nach auch in ihren Charakteristika sehr gut getroffen. Die Boxen- und Micsimulation - übrigens wichtiger als man denkt - läuft über Impulse Responses, die man bei Bedarf (und der besteht) durch kostenlose und/ oder kostenpflichtige aus dem Netz erweitern kann. Vom Spielgefühl und der Authentizität des Klangs (schön dreckig) ist der Peavey Revalver meiner Meinung nach unübertroffen. Was die Flexibilität betrifft spielt er aufgrund der IR-Cabs/ Mics ganz vorn mit - das kann man allerdings über kostenfreie Plugins auch bei allen anderen erreichen (und ich empfehle es unabhängig von der eingesetzten Software jedem).
Allerdings hat der Peavey ReValver auch teils deutliche Mängel:
- instabil
- sehr viele Bugs, die sich auf das Endresultat der Produktion nicht auswirken, aber z.T. nervig werden können
- sehr hohe CPU Last bei höchster Qualität
- hässlich wie die Nacht
- nur ein Bassamp, klanglich eher "standard" - hat leider mit Ampeg o.ä. nicht viel zu tun
Dass es im Vergleich zu anderen Simulationen eine eher begrenzte Auswahl an Amps hat Werte ich nicht als Minus: Entweder es ist ein Amp drin, den man für seine Zwecke gebrauchen kann, oder eben nicht - dann sollte man sich woanders umschauen. Allerdings ist das meiste abgedeckt: Metal mit den 6505/+ und 3120, Rock mit Recto, JSX und JCM900, Crunch mit Classic 30, AC 30, Marshall Bluesbreaker (oder so? ein 62er Marshall Bluesamp jedenfalls), und dann gibts noch einige clean und crunch Amps die ich mir nicht weiter angesehen hab... ein Fender ist auch dabei.
Abschließend noch Samples: Das gleiche Riff je einmal am Recto, am 6505+ und am 3120, allesamt über die gleichen Boxen- und Mic-Simulationen laufend. Ich glaube es waren Recto Cabs mit je nem Mix aus 57 und 421 (in unterschiedlichen Positionen):
http://www.onelastsummer.com/public/keep/ReValver.zip
Vielleicht hilft das ja irgendwem bei ner Entscheidung. Übrigens gibt es von allen erwähnten Sims - außer dem Eleven - auch Demos, mit denen ihr euch eine eigene Meinung Bilden könnt.
Ich dachte mir ich schreibe mal ein bisschen was zu meinen jüngsten Erfahrungen mit Verstärkersimulationen. Ich habe die letzten anderthalb Jahre mit Guitar Rig 3 XE verbracht und bin nach Antesten der Konkurenz von Amplitube, Waves und Overloud bei Peaveys ReValver MKIII gelandet. Vor einiger Zeit hatte ich außerdem kurzzeitig ein Eleven Rack daheim.
Ich muss sagen, dass mich zuletzt von den großen beiden keine so recht zufriedenstellen konnte. Ich teste immer hauptsächlich die Rectifier Simualtionen. Habe selbst einen besessen und nutze immernoch die Recto Endstufe über Mesa Cabs.
Amplitube: Hat einen überglatten, dicken Plastiksound und brauch sich vor Line6 Produkten nicht verstecken (und das ist kein Kompliment). Davon war ich richtig enttäuscht.
Guitar Rig ist etwas rauher und authentischer, hat insgesamt aber auch nicht wirklich soein besonders echtes Spielgefühl, auch ein bisschen von dieser merkwürdigen künstlichen dicke im Sound. Ich habe hier allerdings auch nur die Matched Cabinets zur Verfügung gehabt - obs die große Version besser macht weiß ich nicht sicher, bezweifle ich aber.
Was die kleineren betrifft, so gabs in Waves GTR Solo keinen Recto, sondern nur einen JMP-1. Klang brauchbar, aber auch nicht herausragend echt vom Spielgefühl her. Recht vergleichbar mit Guitar Rig.
Overlouds TH-1 ist nun die, die für mich noch am ehesten an den ReValver ran kommt. Der Recto klingt recht authentisch, aber auch hier etwas von diesem dicken Bauch, der einen leichten Plastik-Touch reinbringt.
Etwas außen vor ist Avids Eleven. Da es nur auf ProTools läuft kommt es eh nur für wenige in Frage. Die Sounds sind sehr authentisch - allerdings klingt es eher nach fertigen Studiosounds: Laut und fertig produziert, man dreht sich hier in 5 Minuten den Studiosound von Nickelback zusammen. Bei den clean und crunch Sounds überzeugt die große Dynamik - im Prinzip die ultimative Software, wenn man auf fertige Studiosounds steht (übrigens ist das Eleven Rack an einer Gitarrenendstufe absolut unbrauchbar).
Ich persönlich wollte eine Software, die einfach möglichst echt klingt: Wie ein Amp an einer Box, 1-2 Mics davor und das wars. Was die Mics aufnehmen soll aus meinen Boxen kommen. Und ziemlich genau das macht der ReValver. Es klingt nicht nur insgesamt sehr echt, sondern die Amps wurden meiner Meinung nach auch in ihren Charakteristika sehr gut getroffen. Die Boxen- und Micsimulation - übrigens wichtiger als man denkt - läuft über Impulse Responses, die man bei Bedarf (und der besteht) durch kostenlose und/ oder kostenpflichtige aus dem Netz erweitern kann. Vom Spielgefühl und der Authentizität des Klangs (schön dreckig) ist der Peavey Revalver meiner Meinung nach unübertroffen. Was die Flexibilität betrifft spielt er aufgrund der IR-Cabs/ Mics ganz vorn mit - das kann man allerdings über kostenfreie Plugins auch bei allen anderen erreichen (und ich empfehle es unabhängig von der eingesetzten Software jedem).
Allerdings hat der Peavey ReValver auch teils deutliche Mängel:
- instabil
- sehr viele Bugs, die sich auf das Endresultat der Produktion nicht auswirken, aber z.T. nervig werden können
- sehr hohe CPU Last bei höchster Qualität
- hässlich wie die Nacht
- nur ein Bassamp, klanglich eher "standard" - hat leider mit Ampeg o.ä. nicht viel zu tun
Dass es im Vergleich zu anderen Simulationen eine eher begrenzte Auswahl an Amps hat Werte ich nicht als Minus: Entweder es ist ein Amp drin, den man für seine Zwecke gebrauchen kann, oder eben nicht - dann sollte man sich woanders umschauen. Allerdings ist das meiste abgedeckt: Metal mit den 6505/+ und 3120, Rock mit Recto, JSX und JCM900, Crunch mit Classic 30, AC 30, Marshall Bluesbreaker (oder so? ein 62er Marshall Bluesamp jedenfalls), und dann gibts noch einige clean und crunch Amps die ich mir nicht weiter angesehen hab... ein Fender ist auch dabei.
Abschließend noch Samples: Das gleiche Riff je einmal am Recto, am 6505+ und am 3120, allesamt über die gleichen Boxen- und Mic-Simulationen laufend. Ich glaube es waren Recto Cabs mit je nem Mix aus 57 und 421 (in unterschiedlichen Positionen):
http://www.onelastsummer.com/public/keep/ReValver.zip
Vielleicht hilft das ja irgendwem bei ner Entscheidung. Übrigens gibt es von allen erwähnten Sims - außer dem Eleven - auch Demos, mit denen ihr euch eine eigene Meinung Bilden könnt.
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