Die Lebensaufgabe Live-Mitschnitt

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Christoph K.
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Hallo allerseits,


wie der Titel schon sagt beschäftige Ich mich gerade mit Live-Mitschnitten. Zur Situation muss Ich folgendes sagen: Mein Plan ist es, einen Bandtrailer für eine befreundete Band zu drehen, die Kameratechnik ist überhaupt kein Problem, darauf liegt auch der Fokus da ich mit diesem Film an einer Hochschule bewerben möchte. Ich bin seit langem auch Musiker und gut mit Fragen der Raumakustik und Studiotechnik vertraut, mir fehlt aber vor allem im Live-Bereich die nötige Erfahrung, da man ja mit der Gitarre meistens eher auf der Bühne steht als hinterm Pult.

Trotzdem möchte ich natürlich auch einen guten Sound haben, denn was ist ein Bandtrailer ohne gute Live-Mitschnitte? Nur hier liegt leider das Problem, gestern war ich bei einem Gig dabei und habe beim Mischer das Mastersignal über (gute) Kopfhörer mitgehört und ... das war grausam. Ich dachte zuerst, dass es gut genug sein wird, um den Film damit zu vertonen, nur leider war ich anscheinend im Irrtum. Dass sich am Signal soviel ändert während der paar Meter zwischen PA und Publikum hätte ich nicht gedacht.

Nun frage Ich mich, wie ich das am Besten mache. Mit dem Tontechniker habe Ich eine Weile darüber geredet, dass man sich einen Splitter für das Mischpultsignal und ein vielkanaliges Interface ja auch für einen Abend leihen könnte, das würde sich finanzieren lassen und dafür wäre das Resultat dann gut d.h. Wenn auch die einzelnen Spuren nicht perfekt sind, so kann ich sie dann in der Postproduktion so nachbearbeiten, dass es einigermaßen klingt. Ich brauche aber nicht zu sagen, dass hier keine Kosten die liebsten Kosten sind, also die Splitterlösung so ziemlich die Ausnahme wäre.

Eine zweite Idee ist, dass ich den Raum zusätzlich mikrofoniere und die Signale am PC mische bzw. die Athmos der Mics in den Mix des Pultes blende, aber ich habe keinen Plan wie das klingen könnte. Hier stellt sich auch die Frage, wie man da am Besten mikrofoniert da ich nicht so viele Geräusche vom Publikum mit drauf haben will nur das ließe sich ja z.B. mit Großmembranern einfach nicht vermeiden.


Ihr seht, es ist noch ein langer Weg bis zum Bandtrailer. Meine Frage ist nun, habt ihr schon Erfahrungen mit Live-Mitschnitten, hat der ein oder andere vllt auch mal ein brauchbares Resultat erzielt? Wie machen es die "Großen"?


Gruß,

Christoph
 
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Erstmal zu den "Großen":

Ich denke da wird's meistens auf die Splitter + Aufnahmen aller Spuren hinauslaufen. Da kann man dann im Nachhinein noch alles gut mixen und ggf. sogar was neu einspielen und so Spielereien.

Ich würd's an deiner Stelle auch so machen. Also Splitter + Interface leihen. Dann kannst du später noch alles nachbearbeiten und solltest einen brauchbaren Sound bekommen. Beim Aufnehmen noch drauf achten das nicht zu sehr Übersprechungen drauf sind. Gitarrenboxen evtl wegdrehen. Bass wenn klingt über DI bzw LineOut.
 
Meine Frage ist nun, habt ihr schon Erfahrungen mit Live-Mitschnitten, hat der ein oder andere vllt auch mal ein brauchbares Resultat erzielt?

ALLES mikrofonieren, ggf. über Splitter abgreifen und über ein Mehrkanalinterface soviele Spuren wie nur möglich aufnehmen.
 
Danke erstmal für die Antworten.

Ja, ich habs mir gedacht. Aber ok, da muss man jetzt nicht mehr viel zu sagen, ich habe gerade schonmal geguckt wo man sich im Raum Köln/Bonn einen 16 Kanal Splitter und ein 16 Kanal Interface leihen kann, habe nur nichts gefunden. Irgendeine Idee?


Gruß,

Christoph
 
Ein Splitter sollte für Monitorplätze eigentlich bei (fast) jeder Veranstaltungstechnik Firma zu bekommen sein. Interfaces ist dagegen schon schwieriger, weil die oftmals in kompletten Recordingracks verbaut sind. Da ist dann eher die Frage, ob du nicht bei kleinen und mittleren Studios in Köln mal anfragst, ob die genau für solche Zwecke ein Setup für Live - Recordings schon fertig haben und das Recording für dich übernehmen. Letztendlich wird das dann ein klein wenig teurer, aber für eine einmalige Investition lohnt es sich dann evtl. und ihr braucht euch nicht mit den Details rumschlagen.
Ansonsten ist der Weg über Splitter + zusätzliche Ambience der Richtige. Nehmt die Ambience Mikrofone auf jeden Fall mit, wenn ihr schon so einen Aufwand betreibt, dann könnt ihr auch das komplette Material hinterher als Live - Aufnahme behalten und habt damit was für Homepages, Referenzes, etc.
 
im Grunde alles, was auch ins Pult geht einzeln aufnehmen, entweder alles vorm Pult Splitten oder die Sends des Pultes nutzen oder wenn das Pult es hergibt, per ADAT - zusätzlich die Gitarren per DI-Box direkt vor dem Amp (kann man dann ggf. Reampen) und Raummikro(s)

Wärste mal 2 Tage früher hier gewesen, war am Freitag in Düsseldorf und hab dort ein Live-Recording gemacht... Bonn war schon letzte Woche (3.12.)

das Ergebnis vom letzten Jahr

[video]http://www.youtube.com/user/MikeDavies001[/video]
 
@ Navar

Danke für den Tip, eigentlich hast du Recht, man bekommt so ne Menge Arbeit abgenommen. Ich würde das nur sehr gerne selbst machen um es dann irgendwann zu können, da Ich bestimmt irgendwann mal mit ner eigenen Band in ner ähnlichen Situation stecken werde.

@ Pico

Ahh, ja knapp verpasst! Wenn du demnächst mal wieder in der Richtung was machst, könnte ich dir wohl mal über die Schulter gucken? Ich denke nirgendwo lernt man mehr als in der rohen, harten Praxis ;)

Damit würdest du mir echt weiterhelfen. Die Aufnahmen können sich ja echt hören lassen, mir fällt auch gerade auf wie viele Möglichkeiten in Sachen Tonschnitt diese Art Aufzunehmen einem dann wieder bietet, das ist die optimale Lösung. Aber btw. ... Der Ton ist ja super, aber am Bild lässt sich doch noch was machen ;) Mit was für Kameras arbeitet ihr?


Gruß an alle,

Christoph
 
keine Ahnung, was das für eine Kamera war - nix besonderes. Da war auch ein Videoteam des Veranstalters da, die haben das -> http://www.weihnachtsplaner.de/weihnachtsfeier_80er.php (da ist aber nur irgendeine fremde Unterlegmusik drunter) gemacht und wollten uns auch das Material zukommen lassen ... irgendwie wurde da aber nix draus.
 
@Christoph:
Selbst machen ist (jedenfalls für mich) in diesem Fall vor allem erstmal eine Frage des Equipments, der Rest vor dem eigentlich Mixprozeß ist mehr Fleißarbeit :)
Der günstigste Splitter den es momentan auf dem Markt gibt ist aus der t-racks Serie von Thomann (the tracks eight) ... Die meisten anderen Splitter rangieren weitaus höher.
Der letzte große Livemitschnitt den ich gemacht hab war für eine 8 köpfige Irish Folk Truppe. Dabei hatten wir das Glück, dass das Pult Direct Outs hatte. Diese haben wir dann mit drei 8er Peitschen auf mein mobiles Recording Rack aus Presonus Firestudio + 2 Behringer ADA8000 gesteckt und haben in 30 Minuten 24 Kanäle am Start gehabt. Das soll eigentlich nur heißen, dass bei entsprechendem Equipment der Aufwand sogar gar nicht so groß ist. Beim Soundcheck wurde dann entsprechend mit eingepegelt und für evtl. Ausreißer noch etwas Headroom zusätzlich gegeben, damit man sich nichts unerwartetes einfängt.

Problematisch könnte es vor allem dann werden, wenn man des Equipment erst am Veranstaltungstag selbst zur Verfügung hat und sich erstmal damit auseinandersetzen muss. Da kann eine einfache Treiberinstallation schon zu Panikattacken führen *g*.

Eine andere Möglichkeit ist zum Beispiel die Kombination mit einem Digitalpult wie zum Beispiel dem Yamaha 01v96 oder dem Presonus Studio Live. Ich hab das auch mal mit dem Yamaha Pult gemacht und hab dabei die ADAT Out des Pults auf eine RME Karte im Rechner gesteckt. Problematisch ist dabei allerdings, dass man spontane Routingänderungen im Pult selbst, auch im Recording nachführen muss. Mit dem Studio Live ist das einfacher, weil die Kanäle einfach 1x1 per Firewire übertragen werden. Die wahrscheinlich sauberste Lösung ist die mit den Splittern, vor allem, wenn Live - Techniker und Recording - Techniker zwei unterschiedliche Personen sind, hier kann dann einfach jeder in seiner eigenen Baustelle rumbasteln. Wenn man auch den FOH Mix selber macht, ist natürlich ein Pult mit einem einfachen Firewire Direct Out Routing die einfachste Lösung, sonst steht man doppelt unter Strom.
 
Ok, späte Antwort ;)


Danke erstmal für die ganzen Infos, ich überlege gerade in ein paar verschiedene Richtungen. Ich habe bis jetzt noch kein 16 Kanal Interface gefunden, dass ich mir mal eben ausleihen kann. Ich überlege schon fast, mir den Kram zu kaufen und die Geräte dann möglicherweise entweder wieder zu verleihen, oder das Ganze dann etwas zu professionalisieren. Hängt natürlich sehr davon ab, wie schnell ich mich in die Materie reinarbeiten kann.

Wie gesagt, Ziel Nummer 1 ist erstmal, ein paar gute Live-Mitschnitte für den Film, den ich drehen will, zu machen. Ich habe ein Budget Rahmen von 1,500€ für Geräte, die gut sind und somit auf jeden Fall in 2 Jahren auch noch ne gute Form machen. Da ich selbst viel Musik mache würde sich das allein schon deswegen lohnen, da ich zusätzlich Live-Mitschnitte meiner eigenen Band machen kann.

Für 1,500€ brauche ich mindestens ... einen 16 Kanal Splitter und ein 16 Kanalinterface. Ich würde gerne alles direkt auf mein Macbook Pro aufnehmen, da dort eh schon die passende Software für die Post ist. Nun frage ich mich, was die besten Lösung ist, gibt es "das Gerät" in sachen 16 Kanal Interface? Ich habe mehrere gefunden aber alle machen maximal den Eindruck einer Notlösung, kriegt man für 700/800€ gute 16 Kanal Pulte? Ich wage es fast zu bezweifeln ...

Dieses Pult ... hat für diesen Preis trotzdem alles was drin sein soll, ich frage mich nur, wo hier die Qualität steht. Ich brauche keine 95<% der möglichen State-of-the-art Qualität, aber meine Ohren erkennen das meiste unter 80%.

Wenn das keine zu schöne Geschichte ist, dann würde ich da ja fast zugreifen. Ansonsten, könnt ihr mir Geräte empfehlen, die etwas höher liegen in der Preisklasse, aber gebraucht auch nicht 1000€ überschreiten? Es sollte auf jeden Fall ein 16 Kanal Interface sein, es muss kein kompletter Mixer sein, aber mit 16 XLR muss das Ding irgendwie klarkommen.


Ich hoffe der Sache langsam näher zu kommen ;)


Gruß,

Christoph
 

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