Die Vocals ,,nach vorne“ bringen

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Nyne
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Hallo zusammen, mich würde mal interessieren wie ihr eure Vocals nach vorne bringt. Es gibt ja zich Möglichkeiten und es funktioniert immer mal eine andere Variante. Würde gerne noch mehr Techniken kennenlernen da ich auch ganz gerne einfach mal an Vocals rumspiele und höre was bei raus kommt.

Ich habe bisher mit 2 Techniken sehr gute Ergebnisse erzielt. Zum einen per Parallel-Compression und zum anderen mit einer einzelnen Effektkette welche im Grunde aus Substraktivem EQ gefolgt von Kompressor und additiven EQ besteht. evtl. Noch ein DeEsser. Je nach Situation auch mal ein wenig Tape Saturation. Reverb und Delay über SEND.

Wobei mir grade noch einfällt, dass serielle Compression auch ganz geil sein kann. Habe da erst einen recht kräftigen Kompressor benutzt welcher von einem EQ gefolgt war. Drauf wieder ein dezenter Kompressor gefolgt von DeEsser.

erzählt doch mal von eure häufigsten Techniken.
 
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Also, ich benutze da hauptsächlich den Lautstärkeregler. Das ist jetzt nicht ironisch gemeint.

Ich bin aber auch generell kein großer Freund von Kompressor und anderem Brimborium. Ich komme eher von den klassischen Aufnahmetechniken.

Was ist das Ziel Deiner Frage ? Gehen sonst die Vocals bei Dir unter ?
Zuviel Bearbeitung hat bei mir schnell den Eindruck zur Folge, daß die Vocals wie eine platte Folie vor der Band kleben (teils auch bei Profi-Produktionen). Ich persönlich habe es lieber, wenn sich alle Instrumente und Sänger in einem gemeinsamen Raum befinden. Das hat für mich dann mehr Tiefe.
Aber da mag es verschiedene Geschmäcker geben ... ;-)
 
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Ich dachte immer Reverb und Delay schieben die Vocals mehr nach hinten.
Ich hab aber nicht wirklich großartig Ahnung vom Mischen und Produzieren wie man unschwer auf meinem Youtube Kanal raufinden kann. ;-)

Ich versuche die Vocals irgendwie zu isolieren also sie im Stereobild wohin zu stellen wo kein anderes Instrument steht.
 
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moin,
Ich dachte immer Reverb und Delay schieben die Vocals mehr nach hinten
nur soviel reverb nutzen, daß du erst beim muten des reverb merkst, daß einer drin war und predelay nicht unter 20 ms, eher deutlich mehr. delay nutze ich eher gar nicht und würde sich auch nicht wirklich mit dem predelay vertragen.
(für alles gibt es natürlich ausnahmen)
parallelkompression wird (meiner meinung nach und in zeiten von dry wet reglern) deutlich überbewertet. ich habe den veradacht, das stammt vor allem aus analogen zeiten.
bis vor kurzem hatte ich immer auch mäßige kompression auf den vocals, hatte aber nie ein 'aha erlebnis'. das hat sich gerade mit dem hier
https://klanghelm.com/contents/products/MJUC/MJUC.php
geändert.
horst
 
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Für mich ist da gute Kompression das Mittel der Wahl. Wie und was genau, ist situationsabhängig.
Ich arbeite auch gerne mit parallel-Kompression. Da auf der kompressionsspur dann oft noch ein eq mitarbeitet ist es da mit dry/wet-Regler nicht getan. Manchmal reicht auch schon ein saturation auf der vocalspur. Wie gesagt. Je nach Situation.
 
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Da auf der kompressionsspur dann oft noch ein eq mitarbeitet
korrekt :) . hab' viel damit rumgespielt, auch mit parallelem saturator, aber das erreichte hat mir nie wirklich überzeugt.
ganz anders der oben erwähnte kompressor.
 
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Hi :hat:

Was meine Vorredner geschrieben haben ist bestimmt richtig, dennoch vermisse ich ein wenig den Mix als Ganzes.
Will man die Stimme ganz vorne im Mix, braucht die Stimme Platz. Das bedeutet, dass man das nicht in der Stimme fixen kann, sondern bei den anderen Spuren ansetzen muss.

Zur Bearbeitung der Stimme selbst:
Was sie bestimmt nach vorne holt, ist ein konstanter Pegel. Wie auch immer das erreicht wird (Sättigung, Verzerrung, Kompression, Lautstärkeautomation etc, alles erlaubt)
Meistens benutze ich 2 Kompressoren in Serie. Einer fängt die Spitzen ab (sehr kurze Attack- und Relesezeit), und der zweite nehme ich meistens ein 1176, der schön färbt und länger anhaltende Pegelunterschiede ausgleicht. Der 1176, hab ich die Erfahrung gemacht, dass man da extremst in die Kompression fahren kann (15-20dB Gainreduction ist kein Problem.) Im Gegenteil.. Die Stimme ist vermutlich nicht mal so dynamisch, dass sie 20dB Pegelunterschiede aufweist. Bedeutet: Der Kompressor ist dauerhaft zwischen 10-20dB Gainreduction. Klingt erstmal unlogisch, und die Meisten sagen: Bitte nur leicht komprimieren. Aber der 1176 regelt in diesem Bereich besser, als wenn man nur leicht in die Gainreduction fährt.
Was die Stimme auch sehr hervorholt ist das Predelay im Hall. Das darf gut 100-200ms aufweisen.. Klingt nach heftig viel , ist es auch, aber probiers mal aus;) Der Hall löst sich von der Stimme und positioniert sich hinter dem Gesang. Der Gesang bleibt sehr direkt, vorne im Mix, klingt sehr trocken, und trotzdem ist viel Hall da.
 
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...., ich schreibe hier alles mit. :embarrassed:
 
Klar. Platz für die Stimme ist natürlich essentiell. Aber wenn man vocals Solo auf einer abhöre mit guter Tiefenstaffelung hört, kann man sehr schön hören wie die Vocals nach vorne kommen. Je nach Mikro, Sänger, signalkette muss man da ganz unterschiedliche Wege bestreiten.
 
Genre: Pop/Rock/Metal

was ich immer gerne mache, serielle komprimierung nacheinander mit 2 unterschiedlichen Kompressoren:
sprich: zuerst ein 1176 oder Distressor, mit schnellem Attack und Release, und anschliessend noch einen LA3A

Was ansonsten auch sehr gut funktioniert um die Stimme nach vorne zu bekommen ist Waves RVox

danach darf man die Stimme natürlich nicht in Reverb und Delay ertränken, und beim Reverb augenmerk auf das Pre-Delay setzen!

Kann auch ziemlich geil und energisch klingen wenn man mit einem Charakter-EQ (Pulteq, Neve,..) zuerst ordentlich boosted und dann im nächsten Schritt richtig fest komprimiert (auch da ist der Distressor mein bester Freund) und so die Performance schön mit Energie anreichert, nach vorne bringt und perfekt unter Kontrolle ist.
funktionoiert aber nicht immer und muß aber auf alle Fälle zum Song, und zur Stimme des/der Sänger/in passen.
 
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Was die Stimme auch sehr hervorholt ist das Predelay im Hall. Das darf gut 100-200ms aufweisen.. Klingt nach heftig viel , ist es auch, aber probiers mal aus;) Der Hall löst sich von der Stimme und positioniert sich hinter dem Gesang. Der Gesang bleibt sehr direkt, vorne im Mix, klingt sehr trocken, und trotzdem ist viel Hall da.
Ich stell mir das immer über die virtuelle Position des Vocal Mikros im Hallraum vor. Wenn das Mikro ganz nah an der Stimme ist, ist kaum das Direktsignal ohne delay und der Hall brauch gefühlt ewig bis er zum Mikro kommt, also langes Predelay. Ist das Mikro virtuell weit weg, so erreicht Direktsignal und Hall das Mikro zur selben Zeit, sprich wenig bis kein Predelay. Und somit kann man schon mal mit dem Parameter ganz gut Instrumente bzw Stimmen nach vorne holen oder nach hinten schicken.
Delays benutze ich auf der Stimme inzwischen sehr gerne, entweder subtil um die Räumlichkeit zu unterstützen oder etwas mehr um mit einem passenden Hall richtigen Effekthall zu basteln, oder rben um wirklich Shatterechos oder klassische Tempodelays zu basteln.

Grundsätzlich werden ja viele Fehler im Arrangement gemacht, so auch die Probleme rund ums verdecken der Lead-Stimme. Da sollte man an sich zuallerallererst ansetzen. Ist das Malheur passiert und man kann es auch nicht mehr ändern dann hilft vielleicht auch mal ein Sidechainkompressor oder -ducker der beim Einsetzen der Stimme entweder den ganzen Rest leicht wegdrückt oder nur die Signale, die direkt in Konkurrenz zu Stimme sind.

Das sind so meine Tricks, die ich oft genug auch Live einsetze, denn dirt ist das Thema allgegenwärtig und noch etwas komplizierter da man durch die ständige Gefahr eines Feedbacks ja noch eingeschränkter ist als im Studio.
 
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Will man die Stimme ganz vorne im Mix, braucht die Stimme Platz.

Nicht nur die Stimme. Alles braucht Platz. Wenn schon am Mixbus IN 0 dB oder darüber ankommen dann ist das Mist. Da kommen bei mir nicht mehr als 9 dBVu an. Jede Menge Luft nach oben.

Mehr oder weniger habe ich unterdessen einen fixen Vocal Chain. Zumindest für Lead.

Zuerst Syra von Flux Audio. Ein Kompressor, der nicht nur oben abschneiden kann, sonder auch unten anheben. Der schneidet explosive Peaks ab und hebt den Keller auf die nächste Ebene.

Dann ein Neve 1081. Egal was man mit dem bearbeitet, das wird immer gut.... (;
Und der hat einige gute Vocal Preset. Gut für faule Sack Menschen wie mich.

Den Abschluss macht ein LA-2A Silver.

Ebenfalls immer mit dabei, Copper Time Cube. Das nennt sich zwar Delay, wird aber nicht so verwendet. Einstellungen:

Anmerkung 2020-07-06 170046.jpg


da geht es per Send drauf. Der macht einfach nur was breiter und gibt einen räumlichen Eindruck.

So wie es dann rüberkommt, bekommt man das garantiert in jeden Mix. Upfront, eingebettet, was immer auch gewünscht wird.

Alles andere wird durch den Song definiert. Also Hall oder weitere Zutaten.
 
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Also für mich persönlich sind im HipHop die Vocals das wichtigste bzw. Die Sprachverständlichkeit. Daher versuche ich immer diesen ,,Dampfwalzeneffekt“ zu erzeugen. Und nach der Dampfwalze am besten noch glatt poliert XD.

Ich nehme da immer ganz gerne Kontra K oder Ali As als Beispiel was Vocalsound angeht
 
Kann exoslime nur zustimmen, so macht man einen guten Vocal Sound. Ergänzend würde ich noch sagen, dass das dezente Herausheben der Höhen viel dazu beiträgt, eine Stimme nach vorne zu holen. Ich nutze dazu gerne den Maag EQ, der macht eine schöne Brillianz auf die Stimme. Aber auch der erwähnte RVOX von Waves macht neben der Kompression auch etwas Excitement dazu.
 
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zuerst ordentlich boosted
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Herausheben der Höhen

Was boosted man da?
Welche Frequenz?
Je nach Männer, Frauen verschieden?
Oder je nach Stimmlage?
Oder beides?

Also ich hab ja sowieso nicht das Equipment das ihr da alle erwähnt aber ich denke man kann die Tipps ja mit dem eigenen was halt vorhanden ist nachmachen. Wird dann vielleicht nicht ganz so wie beim Original aber helfen wirds wohl.
 
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Welche Frequenz?
Je nach Männer, Frauen verschieden?
kann man nicht pauschalisieren, ist je nach Anwendungsfall unterschiedlich, sprich hinhören und ausprobieren, ich weiss, blöde Antwort, aber es ist ja auch das Ausgangsmaterial immer ein anderes und das was runderhum passiert (der Song, die Instrumente,) sind ja auch immer anders, und das alles muß man zusammenfinden lassen

Aber beim boosten eher breitbandig, das wirkt dann natürlicher,
entgegensätzlich beim säubern, hier meist eher schmalbandig absenken.

mit den Plugins und Werkzeugen die bei deiner DAW dabei sind, kommst du schon sehr weit, das reicht auf alle Fälle aus!

Was sehr viel weiterhilft, ist das aktive vergleichen mit anderem, professionell aufgenommen Tonmaterial, und man bekommt dann ein Gespür dafür, was einem fehlt oder das was zuviel ist.
 
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Was boosted man da?
Welche Frequenz?
Je nach Männer, Frauen verschieden?
Oder je nach Stimmlage?
Oder beides?

Also ich hab ja sowieso nicht das Equipment das ihr da alle erwähnt aber ich denke man kann die Tipps ja mit dem eigenen was halt vorhanden ist nachmachen. Wird dann vielleicht nicht ganz so wie beim Original aber helfen wirds wohl.
Einfach selber ausprobieren. Es ist unseriös zu sagen, "booste bei xy kHz denn da holst du die Stimme nach vorne". Das ist ganz vom Material (Sänger, Mikro, Aufnahmetechnik, usw.) abhängig. Der Tipp war ja nicht umsonst dass du "die Höhen boosten sollst", das habe ich auch durchaus so gemeint. Von wo bis wo und wie viel kannst nur du entscheiden.
 
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Kann man/soll man hier auch Beispiele posten?
 

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