digitale Notenrevolution?

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Ich lese gerade auf ZeitOnline diesen Artikel https://www.zeit.de/2020/49/enote-app-noten-musik-digitalisierung-musikmarkt-verlage.

Nun benutze ich zwar schon länger auf PC und Tablet die App Songbook und bin damit für meine bescheidenen Ansprüche sehr zufrieden, aber diese scheint mir doch eine ansere Nummer zu sein und weit darüber hinaus zu gehen.

Kennt von euch jemand die App und kann etwas dazu sagen? Ich finde sonst eigentlich nicht viel dazu, finde es aber recht interessant...
 
Eigenschaft
 
Ich kenne die App noch nicht, aber im Artikel steht nichts drin, was bedeutende Neuerungen oder Verbesserungen gegenüber bestehenden Systemen verspricht.

Notenanzeige auf dem Tabelt besteht i.d.R. bisher aus dem Anzeigen von PDF-Dateien, die entweder durch Scannen oder Export aus einem Notensatzprogramm enstanden sein können. Das hat den Vorteil, dass man die gleiche Genauigkeit hat, wie sie auf dem gedruckten Papier vorhanden wäre.

Eine andere Variante wäre (wie z.B. Newzik), die Noten in einem Notensatzformat zu speichern und das anzeigende Gerät die Notengrafik berechnen zu lassen. Das hätte Vorteile in der Qualität der Darstellung, in der Anzeige nur bestimmter Stimmen, in der Ausnutzung des Platzes auf dem Bildschirm, der Möglichkeit der Transposition oder des vom Bandleader/Dirigenten gesteuerten Eingriffs in die Noten...das wären bedeutende Vorteile gegenüber statischen PDF-Dateien.

In fast allen Notensatzforen für die etablierten Programme Finale und Sibelius entstehen regelmäßig Threads, in denen jemand eine Tablet-Version des jeweiligen Programms vorschlägt, um die Noten auf der Bühne zu lesen. Aber die Kundschaft eines einzelnen Programms ist i.d.R. eine zu kleine Nutzerbasis, um die Entwicklung einer solchen App rentabel zu machen. Möglicherweise wäre eine App auf MusicXML-Basis groß genug. Bei eNote sehe ich keinen Hinweis auf MusicXML - und das wäre im Prinzip schon der Todesstoß, denn wie soll sie dann eine relevante Größe, Bedeutung und Nutzerbasis erreichen? Wenn man sich die Geschichte der Notensatzformate der letzten 25 Jahre anschaut sieht man die Entwicklung, die auch sonst in der Grafik- und Musiksoftwarebranche zu beobachten ist: offene Standards verbreiten sich (MIDI-Files, MusicXML), proprietäre Formate stagnieren oder verschwinden (ABC, Darms, NIFF).

Das Problem ist also, woher die MusicXML-Files kommen sollten. Das Abschreiben der relevantesten Werke für den professionellen Musikbetrieb ist eine editorische Herkulesaufgabe, und dazu fehlerbehaftet. Das Scannen und automatisierte Umwandeln in MusicXML ist ebenso fehlerbehaftet - wie im Artikel steht zu 1%.

Hier in Deutschland ist der professionelle Musikbetrieb ziemlich konservativ, aber das steht mit der Professionalität eben in einer Wechselwirkung: 1% Fehler kann sich kaum ein professioneller Musiker beim Spielen erlauben. Ein professioneller Orchestermusiker jedenfalls nicht. Noten sind kritisches Handwerkszeug - wenn 1% Fehlerquote auf dem Pult liegt, wird der Komponist oder das Werk schnell nicht mehr ernst genommen. Zugegeben, auch gedruckte Noten haben eine Fehlerquote - aber oft gespielte Noten haben Eintragungen von den Kollegen, also eine nachvollziehbare Korrekturgeschichte. Sowas müssten dann digitale Noten eben auch haben, was ja geht. Der Musikbetrieb müsste sich an vielen Stellen grundlegend ändern, wenn vom Tablet gespielt wird. Nicht ausgeschlossen, aber sehr unwahrscheinlich, dass das mittelfristig geht.

Bereits jetzt spielen ja viele Leute vom Tablet. Ich auch, seit 7 Jahren (hatte heute morgen damit sogar einen Auftritt (!), was ja momentan Mangelware ist). Die Vorteile sind bedeutend, die Nachteile hinnehmbar, der Aufwand für den professionellen Betrieb immens.

Noten auf dem Tablet sind ein komplexes Thema, und der Zeit-Artikel streift nur einige Aspekte, lässt aber leider einige wichtige aus.
 
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Habe mir die App auch gerade mal angeschaut. Sieht für mich ganz cool aus. Eigentlich genau das was mir fehlt, aber:

Für mich als Coverbandmusiker, der noch viele andere Dinge wie Setlisten und Midifunktionen benötigt, ist es dann nichts. In anderen Bereichen könnte ich mir das aber gut vorstellen.
 
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Warum sollten sich die Musikverlage wegen Enote Sorgen machen? Im Gegenteil. Schließlich müssen die Noten, die in Enote angezeigt werden, irgendwo her kommen. Die winzige Firma hinter Enote wird es kaum schaffen, selbst brauchbare Ausgaben von Werken zu erstellen, auch wenn die so alt sind, dass das Copyright lange abgelaufen ist. Für noch geschützte Werke brauchen sie ohnehin eine Lizenz.

Für mich sieht das eher so aus, dass die Verlage zusehen können, ob aus Enote etwas wird. Dann können sie es mit Lizenzen für ihre Ausgaben als zusätzlichen Vertriebskanal nutzen.
 
Weiß Jemand, was genau diese App denn angeblich tun soll ??
Im Grunde das, was man bereits beim maschinellen Lesen handgeschriebener Formulare gemacht hat.
(eine der ersten Anwendungen bei denen neuronale Netze im grösseren Umfang kommerziell erfolgreich eingesetzt wurden)
Dh so ein System nutzt eine Mustererkennung, die durch umfangreiches „Training“ auch unscharfe Kriterien handhaben kann.
Funktional verhält sich das zwar wie ein Filter, ist aber völlig anders aufgebaut.
 
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Es ändert eine ganze Menge an der Funktion ;)
Als „Filter“ ist das neuronale Netz selbstoptimierend, mit parametrischen Filtern (Bedingungen) wäre dieselbe Aufgabe nicht lösbar, weil die Komplexität in nicht mehr praktikable Bereiche steigt (Zeit und Rechenleistung).
 
Ok, sortieren wir einmal.


Die AI-Anwendung eNote könnte mit Neuronalen Netzen realisiert sein ... das wäre allerdings nur eine von vielen AI-Techniken.

Auch ein Neuronales Netz hat Eingänge (Daten) und Ausgänge (Daten im Sinne von Entscheidungen). Mathematisch ist das eine Abbildung. Abbildungen können alles sein, wie etwa kontinuierlich, diskret, kausal, akausal,stetig, unstetig, chaotisch im mathematischen Sinne usw. ist. Aber es sind: Abbildungen von n Eingängen auf m Ausgänge.

Über die Einfachheit des Innenlebens (Black Box) muss man oder kann man keine Aussage machen. "Kompliziertheit" oder "Aufwand" sind keine funktionalen Argumente ;-)

Der IQ einer AI-Anwendung wird noch lange nahe "strunz-dumm" liegen. Gekünstelte Intelligenz, wie die wort- und sinngetreue Übersetzung der AI lautet, sagt etwas über das Nachahmen der Natur in Technik. Es sagt überhaupt nichts über das, was wir Menschen gerne mit "Intelligenzleistung" umschreiben.

Weil viele Nichttechniker diese an sich einfachen Zusammenhänge nicht kennen, neigen Berichterstattungen zum Überziehen, etwa im Sinne von "weil es mit KI/AI gemacht ist, muss es gut oder gar uns überlegen sein". Nichts könnte ferner liegen. Auch Tesla beispielsweise muss noch niedrigstbezahlte menschliche Click-Worker einsetzen, um ihren Verkehrserkennungen halbwegs richtige Richtig/Falsch Entscheidungen als Referenz zu geben ("Lernen", oder besser "Parameter anpassen").


Das schmälert alles die Leistung etwa von eNote nicht, hilft aber, sie richtiger einzuordnen. Im Übrigen kämpfen alle AI/KI-Anwendungen mit den selben technischen Feinheiten aller Filterentwickler, wie etwa Fehlklasssifikationen/Fehlentscheidungen: Die 4 Felder bleiben eben (wahr als wahr erkannt - ok, wahr als falsch - nein, falsch als wahr -nein, falsch als falsch - ok) und sind selten mit dem sicheren Ereignis und oft mit dem Fehlschluss befüllt. Und dazu kommen dann noch, wie bei jeder Neuerung, ein paar bisher unbekannte Spezifika, die das Leben dem Techniker und dem Anwender schwerer machen.

Also, es bleibt Technik, die wir Anwender umso besser beurteilen können, je mehr wir die Begriffe "künstlich" und "intelligent" dabei streichen ;-)


Bis dann ;-)
 
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Die meisten hier, die bereits einen digitalen ‚Notenmappen-Ersatz‘ nutzen, verwenden Sheets, und keine herkömmlichen Seiten mit Noten. Und genau hier liegt der große Unterschied. Bis auf wenige Ausnahmen passen meine Songs auf eine Seite, während Noten eines Songs meistens deutlich mehr als eine Seite benötigen, und zudem auch bei Skalierung < DIN A4 nur schwer lesbar sind. Selbst wenn die Apps auf dem Tablet über Funktionen wie Autoscroll verfügen oder man per Fusschalter umblättern kann, wird das Handling schwierig.
Engte verstehe ich so, dass die Anzeige interaktiv ist, also die Darstellung sich automatisch anpasst, weil sie das gehörte analysiert.
 
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Die meisten hier, die bereits einen digitalen ‚Notenmappen-Ersatz‘ nutzen, verwenden Sheets, und keine herkömmlichen Seiten mit Noten. Und genau hier liegt der große Unterschied. Bis auf wenige Ausnahmen passen meine Songs auf eine Seite, während Noten eines Songs meistens deutlich mehr als eine Seite benötigen, und zudem auch bei Skalierung < DIN A4 nur schwer lesbar sind. Selbst wenn die Apps auf dem Tablet über Funktionen wie Autoscroll verfügen oder man per Fusschalter umblättern kann, wird das Handling schwierig.

Ich lese ausschließlich Noten auf dem Tablet, weitgehend problemlos. Aber das iPad pro mit 12.9 ist dann schon nötig, kleiner macht keinen Sinn, wenn man DINA4-Scans verwendet. Ein schwieriges Handling kann ich so nicht nachvollziehen. Die Vorbereitung ist aufwändig, ja, aber wenn alle Noten erst mal erfasst sind, spart das iPad mit ForScore enorm Zeit und Nerven. Mehrere Kollegen und Schüler hier im Umfeld machen das ähnlich und profitieren vergleichbar.

Engte verstehe ich so, dass die Anzeige interaktiv ist, also die Darstellung sich automatisch anpasst, weil sie das gehörte analysiert.

Bei Enote sehe ist nicht, dass die Rede davon ist, dass die App zuhören soll...stattdessen:
Enote basiert daher auf einer kleinteiligen digitalen Rekonstruktion des Notenmaterials, die ein Algorithmus auf Grundlage gescannter Noten erstellt. Bei der Zeichenerkennung liegt das Programm mit einer Genauigkeit von 99 Prozent weit über dem, was bisher Standard war.
(aus dem Zeit-Artikel)

Sieht also so aus, als sei es im wesentlichen eine Notenscan-Software mit inhaltlicher Erkennung.
An sowas wird seit 30 Jahren gearbeitet, ohne bedeutende Fortschritte. Wenn jetzt bedeutende Fortschritte kommen, wäre das überraschend.
 
Ich sehe solche Programme mit gemischten Gefühlen. Ja es ist praktisch, gerade als Orgelspieler möchte man ja keine 30 Kg an Notenbüchern schleppen und da ist ein Tablet eine tolle Sache.

Aber....
Bei einem Buch so unhandlich es manchmal auch sein kann, kann ich zumindest sicher sein dass ich daraus in 25 Jahren auch noch spielen kann. Natürlich anständiger Umgang vorausgesetzt. Bei den ganzen Apps kauft man oft keine Noten sondern die Lizenz diese zu nutzen, so lange das Angebot existiert oder die Rechte beim Anbieter liegen. Bedeutet für den Nutzer dann auch dass alles was er gekauft hat früher oder später verschwinden wird, spätestens dann wenn der Anbieter den Dienst einstellt.

Ich kann nur für mich sprechen, aber so lange ich nicht die vollständigen Rechte (z.B zum Ausdruck und archivieren) erhalte mit dem Kauf sondern nur eine Lizenz die mich abhängig von der Verfügbarkeit des Angebots macht, werde ich von solchen Dingen die Finger lassen.
 
Solange die Noten in PDF Format vorliegen und auf dem Tablet verarbeitet werden und nicht in proprietärem Format für eine bestimmte App vorgesehen, und nur darüber zu nutzen, sehe ich das Problem nicht. Ob Du noch in 25 Jahren etwas in der Art wie Dein jetziges Tablet nutzen würdest oder vielleicht schon was deutlich fortgeschritteneres, z.B. eine virtuelle Brille, in der das angezeigt wird, ist dann einen andere Sache.

Die Sache mit der Langlebigkeit von Datei-Formaten und ihre Lese- bzw. Nutzbarkeit ist eine andere Geschichte. PDF und auch verschiedene Bildformate halten sich schon ziemlich lange. Was anderes war dies bei Office Formaten, ich erinnere nur an die Entwicklung von Word Perfect und AmiPro bis sich endlich Microsoft durchgesetzt hat. Und selbst beim eigenen Word-Doc-Format gab es schon Probleme, dass man plötzlich alte Dateien nicht mehr öffnen konnte. Allerdings ist das nur eine Sache der Orgnaisation, dass man gelegentlich Dateien mit altem Format in ein neues konvertieren muss, wofür es i.d.R. sogar Tools gibt, dass man nicht jede Datei einzeln anfassen muss.
 
Es wäre natürlich am besten einfache Textformate zu nutzen die sich ohne eine Software zumindest öffnen lassen. Solche gut Dokumentierte Formate kann dann ja immer eine Software in der Zukunft anzeigen. Ich glaube PDF ist da recht unproblematisch weil es ja quasi klar ist wie die Dateien aufgebaut sind. Wobei ich PDF für Noten eher ungeeignet halte. Die Displayauflösungen werden in Zukunft ja nicht geringer und dann sieht es verwaschen aus, es muss also am besten direkt von der Software gerendert werden und nicht einfach nur Grafiken angezeigt werden.
 
Es wäre natürlich am besten einfache Textformate zu nutzen die sich ohne eine Software zumindest öffnen lassen.

Digitale Textformate erscheinen einfacher lesbar, weil der ASC-Standard von 1963 und der heutige Unicode-Standards seit 1991 so extrem weit verbreitet sind...das muss aber nicht unbedingt so bleiben. Falls sich andere Zeichencodierungen langfristig etablieren, könnte es evtl. künftig zu Mehrdeutigkeiten kommen, welche Daten nun eigentlich was darstellen...u.a. durch solche Angaben wie "<meta charset="utf-8"/>" in HTML-Seiten wird ja klargestellt, welche Kodierung verwendet wird und wie die nachfolgenden Zeichen zu interpretieren sind. Textdateien sind also bereits jetzt nicht immer eindeutig, und ob künftige Digitalarchäologen Texte lesen und interpretieren können, kann noch spannend werden.

Solche gut Dokumentierte Formate kann dann ja immer eine Software in der Zukunft anzeigen.

Zumindest zu unseren Lebzeiten sollte das gehen, ja.

Ich glaube PDF ist da recht unproblematisch weil es ja quasi klar ist wie die Dateien aufgebaut sind. Wobei ich PDF für Noten eher ungeeignet halte. Die Displayauflösungen werden in Zukunft ja nicht geringer und dann sieht es verwaschen aus, es muss also am besten direkt von der Software gerendert werden und nicht einfach nur Grafiken angezeigt werden.

Höhere Displayauflösungen als jetzt machen für Noten nicht allzuviel Sinn, zur Darstellung einer musikalisch sinnvollen Zeichenmenge reichen die aktuellen Displayauflösungen aus. Schon jetzt kann in PDF eine Grafik mit 1200dpi und mehr gespeichert werden. Im PDF-Format kann sowohl eine Grafik gespeichert werden (das passiert, wenn man z.B. einen Scan einer Notenseite als PDF speichert), oder es kann eine Seite mit positionierten Zeichen eines Zeichensatzes beschrieben werden (das passiert beim Speichern aus einem Notensatzprogramm heraus). Die zweite Möglichkeit würde theoretisch Eingriffe in den Notentext ermöglichen, aber MusicXML (mit SMuFL) und seine Nachfolger sind natürlich viel variabler als PDF, was diese Perspektive angeht.

Und da stimme ich dir zu: das Rendern von Noten in der Anzeigesoftware wäre ein entscheidender Fortschritt. Allerdings ist der Markt rund um Musik und Noten so klein - es lohnt sich für große Firmen nicht, viel Arbeit dort zu investieren, und kleine Firmen können die Erstellung einer Render-Software, die professionellen Ansprüchen genügt, kaum bewältigen.
 
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@HaraldS Es gab ja mal eine App die speziell auf die Bedürfnisse von Profis abgestimmt war. Komplett mit einem Pedal über dieses der Musiker umblättern kann bei Bedarf. Das war wohl primär für Orchester aber ich weiß leider weder wie dieses Projekt hieß noch was daraus geworden ist.

Aber am Rendern in der App geht wohl kein Weg vorbei wenn man eine Variable Ansicht haben möchte die sich an die Bedürfnisse anpassen kann.
 
Es gab ja mal eine App die speziell auf die Bedürfnisse von Profis abgestimmt war. Komplett mit einem Pedal über dieses der Musiker umblättern kann bei Bedarf. Das war wohl primär für Orchester aber ich weiß leider weder wie dieses Projekt hieß noch was daraus geworden ist.
Möglicherweise "Mobile Sheets Pro"? Die Beschreibung trifft jedenfalls auf diese App zu, sie ist für den professionellen Gebrauch gemacht und wird auch von Profis benutzt.

Aber am Rendern in der App geht wohl kein Weg vorbei wenn man eine Variable Ansicht haben möchte die sich an die Bedürfnisse anpassen kann.
Das PDF-Format ist proprietär ein Vektor-Format, und wenn die Vorlage aus vektorisierten Elementen besteht, was z.B. bei Schriften, damit auch Notenschriften, der Fall ist, kann eine PDF-Datei praktisch beliebig skaliert werden - ohne dabei pixelig zu werden.
Alles PDF´s, die ich z.B. aus Finale erstelle, lassen sich problemlos skalieren mit PDF-Readern, aber auch in Mobile-Sheets, wobei die Maximalgröße in Mobile Sheets praxisgerecht limitiert ist - mit 5 cm großen Vierteln kann man auf der Bühne nichts anfangen.

P.S.:
Auch PDF-Dateien, die ihren Ursprung in Pixelformaten haben (z.B. Scans) lassen sich skalieren, wobei die ursprüngliche Pixelstruktur aber irgendwann zum Vorschein kommt abhängig von der Scan-Auflösung.
 
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Möglicherweise "Mobile Sheets Pro"? Die Beschreibung trifft jedenfalls auf diese App zu, sie ist für den professionellen Gebrauch gemacht und wird auch von Profis benutzt.

Ich habe das Video wieder gefunden ich weiß aber nicht ob dies die von dir genannte App ist. Dem Rest mit dem PDF stimme ich dir zu, muss aber gestehen dass ich von den Möglichkeiten wenig Ahnung habe und es eher oft negativ im Praxiseinsatz erlebt habe. Kann natürlich auch am PDF liegen welches ich dann hatte.
 
... ich weiß aber nicht ob dies die von dir genannte App ist.
Nein, das ist nicht "Mobile Sheets", sondern eine andere App. Ich kann nicht erkennen, von wann das Video ist, aber das meiste daraus ist bei "Mobile Sheets" ein alter Hut. Umblättern per BT-Fußschalter geht selbstverständlich, es sind schon lange verschiedene Fußschalter erhältlich und die, die ich kenne sind alle lautlos (für die Bühne oder Produktionen eine absolute Selbstverständlichkeit!).
Eintragungen sind auf vielfältige Weise möglich, von verschiedenen Stifttypen bis hin zu verschiedenfarbigen Textmarkern, diese Eintragungen bleiben in der Datei erhalten beim Schließen.

Einzig wird kein Zeilenumbruch gemacht beim Vergrößern, das ist auch logisch, da die Struktur der fertigen PDF-Seiten ja nicht verändert wird. Dazu müssten die Noten in einem anderen Format vorliegen, z.B. XML, aber Mobile Sheets kann nur PDF und Grafik-Dateien wie JPEG laden und verarbeiten. Wobei mir der Nutzen für so einen Zeilenumbruch bei fertig ausgearbeiteten Noten nicht ganz klar ist.
 
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Einzig wird kein Zeilenumbruch gemacht beim Vergrößern, das ist auch logisch, da die Struktur der fertigen PDF-Seiten ja nicht verändert wird. [...]Wobei mir der Nutzen für so einen Zeilenumbruch bei fertig ausgearbeiteten Noten nicht ganz klar ist.

Von so einer Funktion habe ich noch nie gehört, klingt aber interessant. Als Idee: vielleicht hilft das bei den Chor-Popsongs im amerikanischen Octavo-Format (6.75 x 10.5.″, Quelle), wenn man sich die Klavierstimme rausschreiben will? Da sind ja oft nur zwei oder drei Takte pro Zeile, man könnte aber - wenn man die Noten verkleinert - evtl. 4 Takte pro Zeile haben.

Bisher schreibe ich mir die Klavierstimmen immer mit Finale raus, um die vollen inhaltlichen und layouttechnischen Eingriffsmöglichkeiten zu haben; es wäre natürlich charmant, wenn man das vereinfachen könnte.

@HaraldS Es gab ja mal eine App die speziell auf die Bedürfnisse von Profis abgestimmt war. Komplett mit einem Pedal über dieses der Musiker umblättern kann bei Bedarf. Das war wohl primär für Orchester aber ich weiß leider weder wie dieses Projekt hieß noch was daraus geworden ist.

Mein Eindruck beim Lesen internationaler und deutscher Musikforen ist, dass ForScore die größte Verbreitung und die meisten Features hat, die es für professionellen Einsatz qualifizieren. Ich mag mich irren. Wie jeder User bin ich möglicherweise in einer Informationsblase meiner verwendeten Software gefangen. Und ja, es gab in den letzten Jahrzehnten immer wieder den "Digitalen Notenständer", der auf der Musikmesse, in den Foren, im Netz, im Musikladen heftig angepriesen wurde und einige Monate in der Versenkung verschwand. Zum Beispiel:

https://store.powermusicsoftware.com/digital-music-stands/
https://scora.net/
http://virtmus.com/
https://www.musicreader.net/de/
https://www.gvidomusic.com/
http://www.digitalmusicstand.eu/Default.aspx
https://www.keytarhq.com/digital-music-stand.html
https://theretiredengineer.wordpress.com/2020/12/13/digital-music-stand/
https://www.cosc.canterbury.ac.nz/tim.bell/espresso/index.html
https://www.wis.co.uk/andy/dms.html
https://www.worshipextreme.com/music-stand

P.S. Nachtrag: im von dir verlinkten Video "Noten vom Blatt spielen leicht gemacht | Einfach genial | MDR" wird die App "Scorefab" vorgestellt. Die Domain http://www.scorefab.com/ steht mittlerweile zum Verkauf. Hintergründe: https://www.371stadtmagazin.de/371magazin/items/Vom_Scheitern_als_Startup_Scorefab_aus_Chemnitz.html . Das so als Beispiel.


Solche Entwicklungen gibt es mind. seit 1990, aber nach wie vor spielen professionelle Orchester i.d.R. von Papier. Viele andere professionelle Musiker auch. Selbst bei ganz vielen doch eigentlich technikaffinen Hollywood-Filmorchester-Recordng-Sessions (YT-Suche "orchestra recording session") steht i.d.R. nur Papier auf dem Pult. Das hat seine Gründe! Digitale Noten sind meiner Einschätzung nach eine Nische in der kulturellen Nische der notengebundenen Musikwelt, aber trotzdem kommen immer wieder Firmen auf die Idee, ihr Produkt als "professionell", "innovativ" oder "revolutionierend" anzupreisen, aber gleichzeitig die diesbezüglichen Bedürfnisse professioneller Musiker zu ignorieren.
 
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