Der Amp spielt natürlich eine wichtige Rolle, da hast Du völlig recht. Allerdings soll es schon mit einem JB ja viel besser funktionieren, was dafür spricht, dass der Amp das grundsätzlich kann.
Es wird halt schon auch am PU liegen. Dynamik ist einfach nicht seine Stärke, deshalb klingt er ja auch so fett. Gerade im Vergleich zum JB hat er zwar ähnlich viel Output, aber halt viel mehr Bässe und Tiefmitten. Die überfahren die Vorstufe schnell, obwohl man sie vordergründig gar nicht so bewusst wahrnimmt wie die Höhen.
@Granizo :
Von daher würde ich eine Parallelschaltung auf jeden Fall mal ausprobieren. Das klingt doch nochmal anders als ein Coilsplit, gerade durch die reduzierten Tiefmitten und Bässe. Du könntest dieses Diagramm hier nehmen und anpassen:
http://volovets.info/files/ibanez-rg-wiring-diagram-5-way-with-jem-and-webtor-me-inside-for.jpg
Wenn Du die Anschlussweise für Hals- und StegHB gegeneinander austauschst, hast Du die Positionen Hals/beide gesplittet/beide HB/StegHB parallel/StegHB Reihe. In meiner Warmoth HH-Strat habe ich einen EvH Wolfgang am Steg, der ist auch nicht gerade schlank und wird auf die Weise sehr svhön brillant.
Der vorhandene Treble Bleed muss auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Du könntest mal versuchen, ihn so abzuändern, dass mehr Höhen im Verhältnis zu den Bässen erhalten bleiben. Versuchs mal mit 680pF. Da sich beim Kondensator die Kapazität in der Parallelschaltung addiert (anders als bei Widerständen), könntest Du aber auch einfach mal verschiedene Werte zum vorhandenen dazu klemmen. Fang mal mit einen zweiten 330pF an und geh dann weiter hoch. Viele Hersteller verwenden auch noch Widerstände parallel zum Kondensator, Suhr zB 150 KOhm. Dimarzio empfiehlt 560pF + 300 KOhm Widerstand. Der zusätzliche Widerstand lässt den Treble Peak nicht ganz so heftig werden.
PRS hat zumindest bei seinen älteren Gitarren mit dem heißen HFS-Humbucker einen kleineren Cap (180pF) ohne Widerstand verwendet. Könnte eventuell auch funktionieren - durch den kleineren Wert setzt der erhalten bleibende Höhenanteil frequenzmäßig höher an, was die Verzerrung auch im Hochmittenbereich etwas weiter reduziert, wenn man runterdreht.
Eine ganz einfache Möglichkeit wäre es noch, den Treble Bleed erst mal wegzulassen und auf 50s Wiring umzulöten. Damit reagiert das Volumepoti besser, es gehen auch ohne Treble Bleed weniger Höhen verloren, und es ergeben sich zahllose weitere Variationen. So bekommt man das Signal auch schön ausgedünnt, wenn man zugleich auch den Treble-Regler etwas zurücknimmt, wenn man das Volume zurückdreht. Ich weiß, beim Standard Wiring wirds dann schnell unbrauchbar dumpf, aber beim 50s Wiring reagiert das ganz anders, eher dünnen die Mitten aus. Habe ich inzwischen fast in allen Gitarren mit HB. Einen TB verwende ich dabei gar nicht mehr.
Gruß, bagotrix