Dann sag ich mal was dazu. Ich glaube auch, dass man es anders hört, wenn man die Zusammenhänge beim Hören nachvollziehen kann.
Es handelt sich hier um zwei Akkordfolgen (die ich jetzt einfach mal "Themen" nenne), die umspielt werden. Das eine sehe ich so als metal-iges Thema, während das andere eine jazzige Akkordprogression ist.
Das Metal-Thema A basiert auf Powerchords, mit alterierten Tönen. Also am Anfang ein A-Powerchord mit veränderter 1(+/-), die dann zur 5 geht und dann ein paar Akkorde wieder zurück zur 1 führt. Also Powerchordig-Metalig.
Das Jazz-Thema B besteht aus 2-5-1-Verbindungen, in denen jeweils die 1 um einen Ganzton nach unten moduliert wird. Also 2-5-1 Tonartwechsel nach unten, 2-5-1, Tonartwechsel, und so weiter.
Also grundsätzlich zwei verschiedene Elemente. Nun fangen diese auch unterschiedlich an. Das Metal-Theme A fängt halt mit dem 16tel-Gedudel an, mit der powermetaligen Rhythmus-Gitarre, und wird dann durch die Klavier-Passagen aufgelockert.
Dagegen fängt das Jazz-Thema B mit einer eher langsamen Rhythmusgitarre und gehaltenen Melodie-Noten an. Diese Passage ist auch nicht ganz so lang, weil ich da eine komplette Wiederholung etwas zu lang fand. Dann schraubt sich die Rhythmusgitarre wieder in Powermetaliges Powerchordgeschrammel, wird also wieder schneller, und wechselt wieder in Thema A. Dabei nimmt aber die Melodie an Geschwindigkeit ab und spielt eher ganze Noten und Viertel. Das ganze wird wieder aufgelockert durchs Klavier und schraubt sich dann mit der selben, gleichmäßigen Rhythmusgitarre ins Thema B zu schrauben, was von der Melodiegitarre wiederum schneller ist als in seiner ersten Passage. Das ganze schraubt sich dann soweit nach oben, dass am Ende Rhythmus, Klavier und Melodiegitarre alle zusammen spielen. Dann kommt ein bisschen geklimper, und alles löst sich in das Outro auf, in dem die gehaltenen Synth- und Orgelklänge vom Anfang nochmal wiederholt werden.
Ich bin der Meinung, wenn man sich reinhört, bemerkt man die unterschiedlichen Schnellungkeits- und Spannungsverläufe ziemlich gut. Wenn man andererseits nur auf die Drums oder nur auf die Rhythmusgitarre hört, entgeht einem die Hälfte.
Was mich am meisten wurmt, ist, dass im zweiten Durchlauf Thema A und B so ähnlich klingen, obwohl sie eigentlich komplett unterschiedlich klingen. Wenn man es ein paar mal hört, dann sind die Unterschiede recht deutlich. Ja, man muss sich reinhören. Ich hatte schon überlegt, einfach im Thema A und B unterschiedliche Keyboard-Sounds zu verwenden, aber in dem Kontext klingt für mich alles, was nicht Klavier ist (also synth lead, strings oder sowas) ziemlich unpassend und scheiße.
Vocals will ich auch nicht reinbauen (könnte man benutzen, um Thema A und B eindeutig voneinander abzugrenzen), weil dann entweder die Instrumente untergehen oder ich zusätzliche Passagen einbauen müsste, die das ganze noch mehr in die Länge ziehen würden.
Die Rhythmusgitarre will ich auch nicht komplizierter machen, weil mir die Einfachheit sehr gut gefällt, und dabei die Unterschiede in der Melodiespur schön betont werden.
Tja, ich kann gerade ziemlich viel dazu sagen, weil ich das ganze Teil gestern mit ner Freundin von mir, die Jazzerin ist, nochmal durchgegangen bin, und wir die Feindetails rausgearbeitet haben. Ihr gefällts. Hm.
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Aemilian:
zu "berichtigen" gibts da nichts, man hört halt, was man hört. Aber ich glaube, manchmal kann man noch mehr raushören, wenn man sich etwas reinhört.
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Cruzado:
die Wiederholungen waren mir wichtig, gerade am Anfang, weil mir der rausgearbeitet Kontrast zwischen dem Klavier und dem Gitarren-Gedudel sehr gut gefällt...