DIY: Kabel für Ampswitching via Midi

[QOTSA_Lover]

Hi Zusammen,

ich wolte mir übers WE für meinen Tube Thomsen 5261 Head ein Kontrollkabel bauen. Statt Footswitch, soll zukünftig ein MIDI Switcher die Schaltfunktionen am Amp übernehmen.

Nun habe ich das Kabel beieinander und wollte euch nochmal nach Rat fragen, ob so alles richtig von mir verdahtet wurde...


Der Tube Thomsen (TT) hat hinten ein 5-Pol Din buchse zum anschließen des passenden Fußschalters. Die Pins sind folgendermaßen Belegt:

------3-----
--2------4--
--1------5--

1=MASSE
2=REVERB
3=BOOST
4=CH1/2
5= +



Vorne an meinem gebastelten Kabel ist eine 5-Pol DIN Buchse die an den Amp geht, am Ende des Kabels sind 3 Mono Klinkenstecker die in die Schaltbuchsen des MIDI Gerätes gehen.

Am Tip der Stecker ist jeweils die Funktion (REV Pin2, Boost Pin3, CH1/2 Pin4) und am Ring der Klingenstecker ist immer das +


Stimmt das so?!?!

Es funktioniert soweit alles beim Schalten. Aber was mich stutzig macht, dass +, also der Strom am Gehäuse der Stecker anliegt. Ist das ein Problem?!?


Oder habe ich was falsch verdrahtet?!?

 

[[E]vil]

Ist das ein Problem?!?

so viel saft wirds ja nicht sein, aber du könntest die stecker einfach andersrum verlöten dann hast du das problem nicht

 

[QOTSA_Lover]

Stimmt!

Einfach den + Pol an Tip des Steckers und die Funktion auf Masse legen!!!?!, oder?

 

[DerOnkel]

so viel saft wirds ja nicht sein, aber du könntest die stecker einfach andersrum verlöten dann hast du das problem nicht

Vorsicht!

Wie sieht denn die Spezifikation der Belegung an den Schaltbuchsen des Midi-Switchers aus?

Einfach so Umpolen kann zu einer Fehlfunktion oder sogar zu einem Schaden führen. Also erst einmal nachsehen!

Versorgungsspannungen sind in der Regel auf Masse bezogen. Man sollte es tunlichst vermeiden, diese mit dem Gehäuse eines Gerätes zu verbinden, da sonst unter Umständen ein Kurzschluß entsteht!

Als ihr "selbsternannten" Elektroniker: Bitte mindestens einen Gang zurückschalten und zunächst das elektrische Umfeld zweifelsfrei klären.

Ulf

 

[QOTSA_Lover]

Hi Ulf,

vielen Dank für deinen Hinweis.

Bin bei so Elektroniksachen immer vorsichtig, drum wollte ich auch hier nochmal nachfragen. Ich fühle mich auch echt "unwohl" da rumzubasteln, aber ich kann mir die 150€ für so ein Kabel nicht wirklich leisten momentan. Außerdem bis zu 6 Wochen lieferzeit.

Da habe ich einfach für 20€ selbst Hand angelegt.



Kannst du mir vielleicht sagen, wie ich vorgehen soll?!? Ich verstehe aber nur "Idiotensprache".

Mein Problem ist, dass ich handwerlich immer alles umsetzen kann, aber mir fehlt das Wissen.


Ich habe von VOX einen alten Single-Footswitch. Wenn ich den an mein Selbstgebautes Kabel anstecke, dann funktioniert grade alles wie es soll. Wenn die Funktion AN ist, leuchtet auch die LED des Footswitch. Wenn ich den Stecker jetzt wie oben beschrieben umpole, dann funktioniert das doch normalerweise nicht mehr so wie jetzt, sondern anders herum, oder???

Die Kitty Hawk (Midi Sitcher) funktioniert genauso wie der Fußschalter. Drückt man vorne die Taste, wird der Schaltvorgang getätigt und eine LED brennt auf. Wie bei einem Footswitch auch.

 

[DerOnkel]

Um was für ein Midi-Switcher handelt es sich?

Was sagt das Manual zu den Schaltbuchsen?

Ist ein Schaltbild verfügbar?

So einfach ist das alles leider nicht und aus dem Kaffeesatz läßt es sich schlecht lesen. Also, mehr Info ist gefragt!

Ulf

 

[QOTSA_Lover]

Tja, das Gerät heißt Kitty Hawk Patch Bayette...

Ich habe keine Manual mehr, da gebraucht aus der Bucht und die Gebr. Roy, die damals Kitty Hawk ins Leben gerufen haben, waren lt. Aussage des jetzigen Vertriebs ziemliche "Schlamper". Da bekommt man also nix offiziell...

Und im Netz habe ich bisher nichts finden können.

Als ich das Gerät bekommen habe, war eine Sperre aktiviert, damit man die Presets nicht versehentlich verstellt. Damals habe ich flehend nach einer Bedienungsanleitung gesucht. Letzendlich musste ich Stundenlang rumprobieren... Wie ich die Sperre rausbekommen habe weiß ich bis jetzt nicht...


Einen Link habe ich damals gefunden im Netz. Der sah aber so mysteriös aus, dass ich nicht auf die Seite gegangen bin...


Oh, mann, keine Ahnung...



Was wäre denn, UNABHÄNGIG VOM SWITCHER, die konventionellste und logischte Methode um das zu verkabeln?!? Ich muss da immer an Bogner denken. Die bieten für den XTC auch ein Kabel an (MEDUSA) um den Bogner zu midifizieren.

 

[DerOnkel]

Am Tip der Stecker ist jeweils die Funktion (REV Pin2, Boost Pin3, CH1/2 Pin4) und am Ring der Klingenstecker ist immer das +

Die einfachste Lösung ist immer eine Anfrage beim Hersteller der nette Herr Thomsen hat mir mitgeteilt, daß bei dem Gerät mit Diodenstecker das betreffende Relais durch Anlegen von + (in diesem Fall eine Spannung zwischen 6,7V und 7,5V) an dem entsprechenden Anschluß (Rev. Boost, Channel) schaltet.

Bei anderen Geräten wird das Relais gegen Masse geschaltet.

Es muß also zunächst verlässlich festgestellt werden, wie die Situation tatsächlich aussieht. Dazu prüft man zunächst mit einem Voltmeter, ob am Verstärker zwischen den Anschlüssen 2, 3, und 4 der Diodenbuchse eine Spannung gegen Masse zu messen ist. Wenn ja, werden die Relais vermutlich gegen Masse geschaltet.

Ist keine Spannung zu messen, dann prüft man den Widerstand der Anschlüsse 2, 3, und 4 gegen Masse. Wenn dort jeweils ein Relais liegt, dann sollte der zu messende Widerstand ein paar hundert Ohm betragen.

Ist das der Fall, dann kann man im eingeschalteten Zustand Anschluß 2 und Anschluß 5 kurz miteinander verbinden. Hört man ein leises "Klick" und der Reverb ist aktiviert, dann ist alles klar und es gilt tatsächlich die von Thomsen gemachte Aussage.

Der Midi-Switcher muß dann in der Lage sein, an seiner Schaltbuchse die Spannung "durchzuschalten". Eine Verbindung mit der Gehäusemasse ist dabei jedoch unbedingt zu vermeiden. Midi-Switcher, die das können verfügen häufig über Relais. Andere Schaltungstechniken sind da unter Umständen ungeeignet. Solange über die Technologie des Switchers weiter nichts bekannt ist, würde ich von blinden Experimenten absehen.

Ulf

 

[QOTSA_Lover]

Hi Ulf,

also erstmal wirklich aller aller herzlichsten Dank für deine aufopferungsvolle Hilfe... Das ist echt Wahnsinn und wird prompt mit einer guten Bewertung gedankt...

Echt wahnsinn von dir, wie hilfsbereit du bist... DANKE

Ich habe soeben gemessen...

Wenn man nochmal davon ausgeht:

------3-----
--2------4--
--1------5--

1=MASSE
2=REVERB
3=BOOST
4=CH1/2
5= +


Spannung an Pin1 gemessen gegen Masse ergibt ca. 7,4 Volt
Widerstand an pin 2,3 und 4 ergibt 2x ca. 168 Ohm, einmal 60 Ohm

Verbinde ich Pin 4 mit Pin 5 schaltet der Kanal um. Verbinde ich Pin 4 mit Pin 1 (also Masse), schaltet das Relais nicht um.



Somit schaltet der Amp quasi um, wie von TT beschrieben.

Jetzt habe ich nur keine Ahnung, wie ichs verdrahten soll, bzgl. der Kitty Hawk. + an Masse oder + an Tip des Klinkensteckers? Über das Gerät ist absolut nichts zu finden.

Was vielleicht hilfreich sein könnte: Ich habe nen Mesa Dual Rectifier. Der hat Klinkenbuchsen zur Ansteuerung mit Rackswitchern.

Da steht zu den Schaltbuchsen aber lediglich: "These jacks allow (usually MIDI-programmed) operation of your amplifier's functions from an external switching source. In either case, the switching is accomplished by connecting ("shorting" the jack's "Tip"; to its "Ring"; (or ground.)"

Die Kitty Hawk schaltet den Amp ohne Probleme....

 

[QOTSA_Lover]

Nochmal kurzer Nachtrag für alle die es hier interessiert...


In einem detaillierten Gespräch mit Tube Thomsen wurde mit gesagt, dass das Schalten mit Midi-Switchern eigentlich kein Problem ist, aber nur wenn:

- das Gerät via Relais switcht
- die Masse der jeweiligen Switch-Buchse nicht mit der Gehäusemasse des Midiswitchers verbunden ist



Das Kittyhawk Patchbayette schaltet via Relais und ist daher geeignet. Die Masse des Gehäuses und die des Switch1 sind getrennt. Somit geht es eigentlich ohne Probleme.



Danke nochmal an alle die hier gepostet haben für den Denkanstoß. Ohne euch hätte ich wahrscheinlich einfach drauflos geswitcht


Gruß