Doku: Nick Page Guitars - T-Modell Custom Order

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NP Custom Guitars
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Doku: Nick Page Guitars - T-Modell Herocaster Custom Order

Hallo Freunde aller Elektrischen!

Endlich ist es so weit, wie ich in letzter Zeit gelegentlich angekündigt habe, ist der Startschuss für mein Nick Page T-Modell Herocaster Custom Order heute gefallen und ich möchte Euch, falls ihr Interesse habt, am Bau dieser Gitarre teilhaben lassen. Wer keinen Sinn für meine, manchmal etwas ausschweifende Schreibe hat, soll sich einfach nur die mit kurzen Kommentaren versehenen Bilder ansehen und sich seine eigenen Gedanken machen. Ich finde das nicht weiter schlimm, aber ich schreibe nun einmal so und bin auch schon zu alt und eigensinnig, um das noch irgendwie zu korregieren. :)

Eine meiner allerersten elektrischen Gitarren, eine gebrauchte 1968 American Fender Jaguar®, hatte ich mir 1976 während meiner Lehre in einem großen Münchner Musikgeschäft, von meinem damals ohnehin recht spärlichen Lehrlingsgehalt, ich glaube es waren im ersten Jahr 312 DM, gekauft. Ganze 450 DM inklusive Koffer, habe ich damals in 50 DM Raten über mehrere Monate abgestottert. Den Begriff Vintage gab es damals, zumindest im Zusammenhang mit E-Gitarren, noch nicht. Sicherlich hätte auch niemand verstanden, weshalb man für eine alte Gitarre das Vielfache einer Neuen bezahlen sollte. Vintage hieß damals noch Alt und geaged einfach nur verbeult und verkratzt. Aber man war noch nicht so aufgeklärt wie heute, hatte man doch gerade erst ein paar Jahre zuvor die ersten Menschen zum Mond geschossen, Musik kam aus Plattenspielern und die Welt war noch in Ordnung. Zumindest bildete man sich das ein und so etwas wie Internet, das hier für Aufklärung hätte sorgen können, gab es nur bei Captain James T. Kirk in dessen Raumschiff Enterprise an jedem Samstag um 18.30 h.

Seither sind viele Gitarren bei mir ein- und ausgegangen, aber bis zu meiner ersten Telecaster®, einer Fender Blackout Tele MIM hat es fast 35 Jahre gedauert. Letztes Jahr kam dann noch eine ebenfalls aus mexikanischer Produktion stammende Telecaster Classic Player Thinline Deluxe dazu. Beides wirklich sehr ordentliche Gitarren, aber irgendwie fehlte das was man heute Mojo nennt. Mein "Telecaster® Aha-Erlebnis" hatte ich bei einem meiner erste Besuche bei Nick Page, einem Gitarrenbauer, der gleich bei mir um die Ecke seine kleine, aber feine Werkstatt hat und hier mit ein paar Gleichgesinnten Custom Gitarren in bester Qualität fertigt. Inzwischen sind wir gute Freunde geworden und ich weiß meine Gitarren bei ihm in guten Händen. Nick ist Autodidakt, aber ich bin mir sicher, dass ihn jede Form von Ausbildung nur verdorben hätte. Alles was er tut, macht er mit einer perfektionistischen Besessenheit, die man aber wohl braucht, um sich in diesem verrückten Geschäft einen Namen zu machen, den man nicht gleich wieder vergisst. Wer mehr über Nick erfahren möchte, im aktuellen G&B gibt es gerade einen lustig-informativen Report: Zu Besuch bei Nick Page: Back to the Future - Gitarren für Zeitreisende.

Obwohl es in seinem feinen Sortiment kein T-Modell gibt, baut er sie doch hin und wieder als Custom Order nach Kundenwunsch. Und genau so ein T-Modell bekam ich vor einiger Zeit in die Finger. Nach einem kurzen Test an seinem alten Marshall war klar: das ist das nächste Objekt meiner Begierde. Die Vorgespräche und Planungen gingen über einige Wochen, ich hatte mir noch nie eine Gitarre auf den Leib schneidern lassen und hatte nun endlich einmal die Gelegenheit auf jedes Detail Einfluss zu nehmen. Eigensinniger Musiker meets eigensinnigen Gitarrenbauer. Inzwischen hatte ich mich schon daran gewöhnt, jede "Neue" zuerst einmal gründlich zu modifizieren, was meisten damit endete, dass ich die komplette Hardware einschließlich Pickups entfernte, um sie durch höherwertige Teile zu ersetzen und das nicht nur bei Gitarren im mittleren Preissegment. Hier konnte ich bei jedem Schritt und jedem Schräubchen mitreden und davon habe ich wirklich ausgiebig Gebrauch gemacht. Dabei habe ich mich was die Hölzer angeht an Nicks Acid Rain Serie orientiert.

Keine Esche, keine Erle und auch keine Linde oder Korina. Meine Vorgabe für die Gitarre waren 3 Kg plus - minus 10% und so fiel meine Entscheidung auf sehr leichtes Khaya Mahagoni mit fast stehenden Jahresringen und einer gespiegelten, also zweiteilige Ahorndecke mit leichter Riegelung für den Korpus. Das Khaya, das handselektiert und schon einige Jahre bei Nick lagert ist, ist ein sehr leichtes afrikanisches Mahagoni, das sehr dynamisch anspricht und nach meiner Meinung eines der besten Korpushölzer ist. Die Acid Rain von Exoslime, die eine Zeitlang bei mir stand, ist aus der gleichen Planke und hatte in Kombination mit dem Hals aus American Hardrock Maple einen Wahnsinnston, siehe auch*.




Front: Gespiegelte Ahorndecke, vollmassiver Korpus aus Khaya Mahagoni, Binding Vorderseite. Die Decke bekommt ein schönes mattes Dreiton Sunburst, Nitro. Und die Waage sagt: "1784 Gramm, ihr liegt gut im Rennen, Jungs!"



Back: Khaya Mahagoni, Binding bereits vorgefräst. Das Holz wird nach der Beize und der hauchdünnen Nitro Lackierung noch erheblich dunkler, das Mahagoni kommt in einem schönen rotbraun.

Ich habe mich für ein Binding auf der Vorder- und Rückseite entschieden, wie es Fender® bei vielen Deluxe Modellen verwendet und das der Gitarre irgendwie eine sehr edlen Touch gibt. Auf der Vorderseite ist das Binding schon eingelegt, auf der Rückseite ist es schon vorgefräst. Die Ahorndecke ist etwa 5 mm dick, was sich wohl auch etwas auf den Ton auswirken wird. Allerdings ist es eher die optische Wirkung, weshalb ich mich für eine gespiegelte Ahorndecke entschieden habe. Ich denke das war´s fürs Erste, aber ich will Euch noch kurz sagen was weiter geplant ist. Wie bereits erwähnt kommt der Hals aus American Hardrock Maple mit einem schönen dunklen Palisander Griffbrett. Ein 9,5" Griffbrettradius und Dunlop 6105 Frets. Als Pickups und da kann man eigentlich schon sehen wohin die Reise geht, kommt als Neck PU der neue Amber "Custom Hot 60 PAF" von Wolfgang Damm, der die meisten von Nicks Pickups fertigt und als Brigde PU entweder ein Amber "Mr. Twang", oder wahlweise ein Fender 51 Nocaster. Das wird sich aber erst am Amp entscheiden. Das Pickguard wird, ganz Nick Page like, von Toni aus Aluminium mit einigen schicken, aber sehr dezenten, Einlagen gefertigt. Als Tuner kommen Kluson Japan Vintage.

Die schwerste Geburt war allerdings das Bigsby, bei der Telecaster schon immer ein Problemkind. Hier kommt ein von Nick perfektioniertes System, wie es schon die Surfmaster Standard Fat (zweite bzw. dritte von oben) hat, zum Einsatz. Um hier ein verstimmungsfreies System zu bauen, dass auch kein Sustain einbüßt, braucht es schon einiges an Erfahrung. Ich möchte hier keine Interna verraten, jeder Gitarrenbauer hat da seine eigenen Tricks, aber Nick hat es wirklich perfekt gelöst. Hier musste auch die Halstasche korregiert werden. Ich habe die Surfmaster Standard Fat, die eben dieses Bigsby hat, ausgiebig angespielt und wie ein Wilder tremoliert und hatte danach ein fettes Grinsen im Gesicht. Genau so, waren meine einzigen Worte.

Hier könnt ihr Euch das Bigsby System bei der Surfmaster mit Rollenbridge ansehen:

http://www.nickpageguitars.com/guitars_surfmaster.html

p1020382s.jpg


Nein, das ist nicht Nick Page, der sieht längst nicht so gut aus und spielt auch nur bis zum fünften Bund. :D



PS.: Fast hätte ich es vergessen, die Bauzeit wurde mir mit 3 Wochen angegeben, ich werde also alle 3 bis 4 Tage (das halte ich sowieso nicht aus) nach meinem Baby sehen und Euch mit den neuesten Nachrichten und Bildern versorgen. Gott, drei lange Wochen können ja so verdammt lang sein ...

* https://www.musiker-board.de/review...-nick-page-guitars-acid-rain.html#post6272611
 
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Wow!

Sehr cool, ich wünsch dir viel Spaß bei deinem Bauprojekt und werd mal ab und zu vorbei schauen, zur Standpunktkontrolle ;-)
 
dito

Klasser Start in the Doku Thread Armin, ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht, die Maserung der Ahorn Decke sieht sehr schön aus, die wird ein Knaller werden wenn sie gebeizt und lackiert wird.
Auch das Double Binding an der Decke und Boden runtet das Gesamtbild geschmackvoll ab, das hätte ich genauso bestellt.

Soso, dann sind also deine Tele und meine Strat Bluts, ähm Harzverwandt, wenn der Korpus aus der selbe Planka Khaya Mahogani sind :) coool

Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht, 3 Wochen Bauzeit sind auch eine Kampfansage, und das in der vormusikmessefrankfortstresshektikzeit.

viele Grüsse
Chris
 
Super Armin, freue mich darauf. Gibt und Likes:):great:

Bewerten kann ich dich leider nicht. Aber kommt noch.
 
Vielen Dank für Euer Interesse und die ganzen netten Rückmeldungen.

Heute abend gibt es wieder Bilder, der Body hat das zweite Binding bekommen und die Pickupfächer, sowie die Halstasche sind schon fertig. Darum werde ich nachher meine Lumix schnappen, damit es hier weiter geht. Nach mehreren Tests wird es nun doch kein Amber "Custom Hot 60" am Hals, da der doch etwas viel Output hat, sondern der "Spirit of ´59", ein waschechter PAF und ebenfalls von Amber. In der nächsten Woche geht es der Herocaster dann an den Hals. Übrigens, für alle die es nicht wissen, diese Typenbezeichnung kein Hinweis auf meine Fähigkeiten als Gitarrist sein, sondern nichts weiter, als die Verbindung meines Nachnamens mit einem ähnlichen Modell der Firma Fender. ;)

Ich bevorzuge schon immer ein etwas moderneres Shape, das heißt 9,5" Griffbrettradius sowie eine ovale C-Form für den Hals. Es macht wirklich unheimlich Spaß und es ist auch ein sehr wertvolle Erfahrung, zusammen mit einem Gitarrenbauer wie Nick eine Gitarre zu bauen. Natürlich ist es ein großes Glück, dass wir nur wenige hundert Meter auseinander wohnen und ich deshalb, wenn ich möchte täglich dort einlaufen kann. Mir war es schon sehr wichtig möglichst viel Einfluss zu haben. Früher haben sich bei mir die Gitarren gestapelt, ich glaube mein höchster Stand waren einmal 26. Davon habe ich dann vielleicht 3 oder 4 regelmäßig gespielt, der Rest waren Staubfänger und Herzeiger. Das wäre wahrscheinlich immer so weiter gegangen, ich hätte Unsummen, die ich gar nicht habe, verplempert und doch niemals meine Gitarre gefunden. Irgendwas hat immer gefehlt, war zuviel oder zu wenig. Bis ich vor einiger Zeit den Entschluss fasste mich auf 4 Gitarren zu beschränken, von denen aber jede einzelne meinen Vorstellungen so weit wie möglich entspricht. Es wird sicher noch eine Weile dauern, aber ich komme diesem Ideal immer näher. :)
 
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Zurück von der Visite. Wie schon erwähnt sucht man in dieser Werkstatt vergeblich nach einer computergesteuerten Fräse. Hier werden die Gitarren in Handarbeit gebaut und nicht von Computern. Das liegt sicherlich auch daran, dass es hier keine Serien gibt, sondern jede Gitarre eine Einzelanfertigung ist. Zuerst wird eine Schablone gefertigt und anschließend werden mit einer Handfräse Elektrofach, Halstasche und Pickupaussparungen ausgefräst. Besonders bei der Halstasche ist hier äußerste Präzision gefragt. Arbeitet man hier nur ein wenig unsauber hat der Body eigentlich nur noch Brennwert. Wegen des Bigsby wurde die Halstasche einen Milimeter weniger tief gefräst. Dadurch kann die Bridge etwas höher platziert werden, der Winkel mit dem die Saiten aufliegen wird steiler und sie liegen mit mehr Druck auf.



Langsam nimmt der Korpus nun Gestalt an. Wie schön das Holz, bzw. die Maserung ist, lässt sich allerdings bisher nur erahnen. Durch Befeuchten der Oberflächen kann man aber schon sehen wie schön die Decke einmal werden wird. Inzwischen wurde auch das Binding auf der Rückseite eingeleimt und anschließend auf beiden Seiten bündig abgerichtet.





Für den Halshumbucker gibt es eine Extraschablone, da hier ja ein Humbucker plaziert wird. Am Schluß wird das Elektrofach zuerst vorgebohrt und danach noch sauber ausgefräst. Dann der Body bekommt erst einmal eine Wochenendpause. Die Kabelgänge wurde bereit gefräst, bevor die Decke aufgeleimt wurde. Für die Decke ist später ein Drei-Ton-Burst vorgesehen, dass dann noch ganz fein mit Nitrolack versiegelt wird. Das Mahagoni auf der Rückseite und an der Seite wird gebeizt und anschließend ebenfalls mit Nitrolack lackiert.







Es tut mir leid, wenn ich mich manchmal nicht so 100%ig fachmännisch Ausdrücke, aber ich bin weder Gitarrenbauer noch Schreiner. Falls dadurch Fragen auftreten, keine Scheu und ruhig nachhaken.

Euch ebenfalls ein erholsames, sprich musikalisches Wochenende.

Grüße, Armin H. :)
 
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Es geht gut voran Armin,
Tolle Fotos und sehr gut erklärt, deine Erklärungen waren auch mir als Laie gut verständlich
 
Sehr geil! Und mit einer Tele kann man nie was falsch machen :great: !
 
Das Bigsby: Ich habe lange über ein Bigsby oder Tremolo nachgedacht und muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mir nicht ganz sicher war, ob ich mich dafür entscheiden soll. Ich hatte schon zahllose Beschwerden über nachträglich montierte Tremolos gehört, wo plötzlich das Sustain fehlte, oder bei jeder noch so kleinen Benutzung die Gitarre total verstimmt war. Andererseits spiele ich in letzter Zeit wieder gerne und viel mit dem Bottleneck, wo ein gut funktionierendes Tremolo oder Bigsby schon eine feine Sache sind. Aber nachdem ich einige von Nicks Gitarren mit Bigsby ausgiebig angespielt und mich davon überzeugt habe, dass diese Systeme auch völlig fehlerfrei funktionieren können, habe ich zugestimmt. Nick hat mir auch erklärt, wie es zu den von mir geschilderten Fehlfunktionen kommt und was man bei der Montage eines Bigsby alles falsch machen kann, bzw. worauf man achten muss, um sich späteren Ärger zu ersparen. Ich kann das mit meinen laienhaften Kenntnisse hier wirklich nur bruchstückhaft wiedergeben und sicher wird das der ein oder andere (wie z.B. Cadfael - siehe Link unten) besser vermitteln können. Aber je mehr ich diesem Gitarrenbauerteam um Nick Page auf die Finger schaue, um so mehr wächst meine Hochachtung für dieses Handwerk. Gerade bei Custom Anfertigungen, wo kein Instrument dem anderen gleicht. Wenn es schon so schwer ist die eigene Soundvorstellungen zu artikulieren, um wieviel schwieriger muss es dann für einen Gitarrenbauer erst sein, diese dann auch noch exakt umzusetzen.

"Man muss eben zuhören können und dem Kunden immer wieder auf die Finger schaun." Wie oft habe ich diesen Satz in der letzten Zeit immer wieder gehört?

Gestern kam das Bigsby endlich, wir haben uns in meinem Fall für das kurze Tremola von Duesenberg (ähnlich dem Bigsby B5) entschieden, das sich Nick mit kleinen Veränderungen in Aluminium anfertigen lässt. Die Rollenbrückenkonstruktion für Telecaster wird wahrscheinlich Anfang nächster Woche kommen. Übrigens bekommen alle Metallteile, so auch das Bigsby ein leichtes Aging.



Extra Anfertigung von Duesenberg in Aluminium. Hier das NP Tremola bei einer NP Strich 2.2 "Black Paisley".



Mit Gegensatz zu einer Bigsby Nachrüstung kam man bei einer Neukonstruktion einer Gitarre auf ein "Shimmering", verzichten. Als "Shim" bezeichnet man ein Abstands- oder Distanzstück, mit dem man eventuelle Winkelabweichungen am Halsfuß oder der Halstasche ausgleichen kann. Diese Abweichungen vom Idealmaß, die bei der Montage eines Bigsby enstehen, können aber im Vorfeld berechnet werden, um "negativ addierende" Fertigungstoleranzen bei der Montage auszugleichen. Diese Abweichung vom Idealwinkel, der bei der Montage entsteht, gleicht man bei einem nachträglichen Umbau in der Regel durch ein Stück Funier ("Shim") aus, das in der Halstasche unter den Halsfuß gelegt wird. Im diesem Fall wurde die Fräsung der halstasche neu berechnet, sodass der Hals später in einem perfekten Winkel sitzt. Beachtet man diese ganzen Feinheiten, denn es geht hier z.T. um zehntel Milimeter, hat man später auch ein gut funktionierendes Tremolo. Allerdings glaube ich, dass eine jahrelange Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist. Bei Fender hat man Mitte der 70er Jahre mit der 3-Punkt-Halsjustierung versucht von außen verstellbare Shims einzubauen. An für sich eine geniale Idee, die allerdings voraussetzt, dass bei der Halstasche perfekt und exakt gefräst werden muss. Leider war das durch Einsparungen und eine immer schlechtere Qualitätssicherung nicht immer der Fall, sodass diese an für sich geniale Idee irgendwann zur Lachnummer wurde, wodurch der bis dahin einwandfreie Ruf von Fender schwer geschädigt wurde. Wie das nun einmal so ist, erinnert man sich natürlich nicht mehr an die Instrumente bei denen dieses System wunderbar funktioniert hat, sodern nur noch an die zahlreichen Reklamationen.

Cadfael hat vor einigen Jahren in diesem Forum einen vorzüglichen Beitrag zu Thema "Shimmering" geschrieben:

https://www.musiker-board.de/faq-workshop-e-git/286920-faq-wie-schlimm-shim.html
 
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Wow, das sieht ja fantastisch aus! Ich freue mich mit dir! :)
Klasse Dokumentation! Ich finde diese präzise Handarbeit sehr faszinierend und beeindruckend. Für mich wäre das nichts... dafür fehlt mir die Geduld :D
Schön, dass es Leute gibt, die das können. Ich bin gespannt wie geil das Baby erst aussieht, wenn es fertig ist :hail:

Ach und die Schreibweise und Ausdrücke sind genau richtig. Ich verstehe zumindest als absoluter Newbie alles :rolleyes:

Gruß mit Blues, Dennis
 
Wow, das sieht ja fantastisch aus! Ich freue mich mit dir! :)
Klasse Dokumentation! Ich finde diese präzise Handarbeit sehr faszinierend und beeindruckend. Für mich wäre das nichts... dafür fehlt mir die Geduld :D
Schön, dass es Leute gibt, die das können. Ich bin gespannt wie geil das Baby erst aussieht, wenn es fertig ist :hail:

Ach und die Schreibweise und Ausdrücke sind genau richtig. Ich verstehe zumindest als absoluter Newbie alles :rolleyes:

Gruß mit Blues, Dennis

Danke Dennis. Du machst Dich ja ziemlich rar in letzter Zeit. Was machen die Prüfungen? Mir brechen schon die Daumen ab, vor lauter drücken. Nach zwei anstrengenden, aber sehr interessanten und finanziell rentablen Wochen im Studio habe ich jetzt den Kopf auch wieder etwas frei. Nächste Woche kümmere ich mich um die Gigs am 1. Mai. Dummerweise habe ich etwas Milchkaffee über Eure Bewerbung geschüttet, weil ich wieder einmal Nachts vor dem PC eingeschlafen bin. Den Booster von Dir habe ich schon verpackt, aber ruf mich einfach morgen abend mal an. :)

Ja, die Die Telly wird echt super. Nick macht einen tollen Job. Ich bin sicherlich auch kein einfacher Kunde. Die Explorer habe ich übrigens behalten, wir haben uns anders geeinigt. Die Idee mit dem Tremolo kam mir auch erst, als der Body schon ausgeschnitten war. Matthias wollte gerade schon mit der Halstasche beginnen, als Nick in letzter Sekunde noch den Buzzer gedrückt hat. Aber warte mal ab, da kommen noch einige Überraschungen. Meine 62er bekommt auch gerade ein totales Freshup, Du wirst sie kaum noch wiedererkennen. So long, bis morgen also.

Besser Blues als Minus, Armin ;)
 
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Schöner Bericht - allerdings ist das Tremola aus Alu keine Extraanfertigung, sondern Standard. Gibt es in Nickel, Gold und Alu. Verwende ich auch, Verstimmungen gab es noch nie.
 
Schöner Bericht - allerdings ist das Tremola aus Alu keine Extraanfertigung, sondern Standard. Gibt es in Nickel, Gold und Alu. Verwende ich auch, Verstimmungen gab es noch nie.

Hallo Rainer, da habe ich mich auch etwas missverständlich ausgedrückt. Natürlich ist das keine neue Tremola Konstruktion, sondern das Teil bekommt später von jemanden, der sich gut darauf versteht, eine Nachbehandlung. Das Alu Tremolo wird noch leicht geaged, damit es ein paar Jahre auf dem Buckel hat und bekommt ein anderes Decal. Ansonsten sind Maße und Material Standard und nicht anders als Göldö es in den Handel bringt. Aber wie ich schon erwähnt habe ist es schön, dass immer einige aufmerksame Fachleute am Start sind, die das korregieren und helfen solche Mißverständnisse aufzuklären. ;)

- - - Aktualisiert - - -

:rofl:

Was bekommt die Gute eigentlich für eine Schaltung? "Standard"? Oder wird z.B. der HB splittbar?

Hey Dennis, so genau habe ich darüber noch nicht nachgedacht, gesplittet wird jedenfalls nix. Ich habe selten Humbucker gehört, die auch gesplittet gut geklungen haben. Mir reichen auch 2 oder 3 Sounds und brauche keine Jimmy Page Schaltungen mit 27 Varianten. Aber das ist Geschackssache. Ich hatte das bei meiner 62er HSH lange Zeit und eigentlich so gut wie nie davon Gebrauch gemacht. Der Amber "Spirit of ´59" haben auch nur das klassische, einadrige Baumwollkabel mit Metallgeflecht-Abschirmung und lassen sich nicht splitten. Mit vieradrigen Anschlußkabel muss man sie extra bestellen. Beim Bridge PU bin ich mir noch nicht schlüssig und schwanke zwischen dem Fender "51 Nocaster" und dem Amber "Mr. Twang". Ich warte am Besten und teste beide. :)
 
Hi Armin,

ich habe gerade erst diesen interessanten Thread entdeckt und natürlich sofort abonniert. Das gerade die Tellis von Nick Page etwas besonderes sind kann ich bestätigen. Ich war schon vor längerer Zeit scharf auf eine seiner Paisley Tellis. Im Gitarrenstudio Neustadt, mitten in der Pfalz kann man einige Gitarren von Nick anspielen. Dort fand ich unter einigen phantastischen Gitarren eine Thinline Telli die tonal ihres gleichen sucht. Nick hat ihr eine Aludecke eingepflanzt und dadurch hat sie einen ganz besonderen Ton den ich gerne mit growly bezeichne. Kommt auch durch den fetten Hals, ja diese Telli hat nen richtigen beefy Neck! Anbei ein Bildchen. Ich werde an anderer Stelle mal ein Review dazu schreiben.

Nun soll es aber hier um Armins NP Telli gehn. Ich freu mich schon auf weitere Bilder ;)
 

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Hi Armin,

ich habe gerade erst diesen interessanten Thread entdeckt und natürlich sofort abonniert. Das gerade die Tellis von Nick Page etwas besonderes sind kann ich bestätigen. Ich war schon vor längerer Zeit scharf auf eine seiner Paisley Tellis. Im Gitarrenstudio Neustadt, mitten in der Pfalz kann man einige Gitarren von Nick anspielen. Dort fand ich unter einigen phantastischen Gitarren eine Thinline Telli die tonal ihres gleichen sucht. Nick hat ihr eine Aludecke eingepflanzt und dadurch hat sie einen ganz besonderen Ton den ich gerne mit growly bezeichne. Kommt auch durch den fetten Hals, ja diese Telli hat nen richtigen beefy Neck! Anbei ein Bildchen. Ich werde an anderer Stelle mal ein Review dazu schreiben.

Nun soll es aber hier um Armins NP Telli gehn. Ich freu mich schon auf weitere Bilder ;)

Cool, Du hast Dir also die Tele in Sherwood Green geholt. Ein phantastisches Teil. Und ich habe mich schon gefragt, ob es in diesem Board denn gar keinen Page User gibt. Ich kann Dir nur gratulieren und Dich ermutigen ein Review zu schreiben, um den Leuten diese phantastischen Gitarren näher zu bringen. Am Montag geht es bei mir weiter, der Korpus ist soweit fertig und Nick macht sich am Montag an den Hals. Ich schwanke noch zwischen einem normale Pickguard und einem aus Alu. Optisch kommt das ohnehin phantastisch und vom Ton bringt das Alu noch so ein fettes Extra Twang. Bei einer komletten Aludecke kommt das ja noch viel intensiver. Mit exoslimes Acid rain konnen wir dann ja schon bald einen Nick Page Userthread aufmachen. :D

Karl Dieter ist ja eine feine Adresse, wenn es um edle Instrumente geht und seine Auswahl liest sich wie das Who ist Who deutscher Gitarrenbauer Elite. Hartung, Tausch, Schwarz Custom und viele andere feine Hersteller sind bei ihm vertreten. Letztlich sind die Instrumente auch nicht teurer als die Teile aus den Custom Shops der beiden Marktführer. Und hier wird oft in größerer Sorgfalt und Liebe zum Detail gearbeitet. Weißt Du in etwa wie schwer Deine Tele geworden ist und was Nick für den Korpus und Neck für Hölzer verbaut hat? Gruss, Armin :)
 
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Hi Armin,

danke dir für die Glückwünsche. Nun, ein Review wird kommen, das hat diese außergewöhnliche Gitarre auf jeden Fall verdient. Karl Dieter ist auch ein sehr netter Mensch und hat reichlich Ahnung und Erfahrung was guten Ton betrifft. Er hat ja u.a. auch immer selektierte Ware aus dem 7ender CS im Lager. Da waren bisher auch immer superleckere Tellis dabei. Aber diese Nick Page stach immer vom Ton her heraus. Ich nahm sie in die Hand, spielte sie trocken und hatte da bereits ein Aha-Erlebnis, was sich am Amp dann nochmals bestätigte.

Ich habe sie gerade auch wegen des geringen Gewichts von knappen 3 Kilo gekauft. Der Body besteht bis auf die Aludecke aus Erle. Der Hals ist aus einem sehr alten und relativ dunklen Stück Ahorn mit Palisander Fretboard gefertigt und hat eine bemerkenswerte Steifigkeit. Nick hat ja bekanntlich einen sehr guten Bestand an alten, teils sehr alten Tonhölzern. Alleine dies rechtfertigt bereits den gehoben Preis. Ich übertreibe nicht wenn ich behaupte, da hört und spürt man jeden Cent!

Ich bin gegenüber vielen hier im Forum bereits ein alter Bluessack, hatte zig gute Gitarren in den 35 Jahren, aber selten so eine Freude wie mit dieser Nick Page Telli. Es ist definitiv (m)ein Burner!

Freu dich auf deine Telli!
 
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Hallo Bluesliebe,

du hast wirklich eine sehr schöne Nick Page Tele, Armin hat mir zufälligerweise genau diese letzte Woche mal auf mein FB Profil gepostet.
Ein Review davon würde ich sehr gerne lesen.

Nun bin ich aber mal gespannt wie es mit Armins Tele weitergeht!

Gute Idee übrigens mit dem Nick Page Guitars Userthread :)

lg
exoslime
 
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