Drop 2 Akkorde

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Kognitive Dissonanz!
Könnt ihr bitte mal einen Blicke auf diese Webseite werfen und mir bestätigen, dass diese Grafiken mit Drop 2 falsch beschriftet sind?
https://www.guitarlessonworld.com/content/lessons/images/drop-2-cmajor7.gif

https://www.guitarlessonworld.com/lessons/drop-2-chords/

Ich hatte aus den Bildern abgeleitet, Drop 2 wäre, wenn der zweite Ton von unten nach ganz oben wandert. Das ist aber meines Wissens nach falsch.
C7 normal: C E G Bb
C7 Drop 2 wäre dann: C G Bb E (falsch)

Drop 2 ist doch, wenn der 2. Ton von oben nach ganz unten wandert.
C7 normal: C E G Bb
C7 Drop 2: G C E Bb (richtig)

Wie heißen dann die Akkorde, die auf den Notenblättern fälschlich als Drop 2 bezeichnet werden (2. Ton von unten nach oben)?
 
Eigenschaft
 
Das sind schon Drop 2-Akkorde: Beim ersten z.B. wird aus C E G B durch "drop" der zweiten Stimme, also von G, ein G° C E H - genau Dein zweites Beispiel (nur das auf den Bildern das B nicht erniedrigt ist). Und genau so auch bei den anderen Akkorden ... Kontrolle: Wenn man den tiefsten Ton nach oben legt, kriegt man überall einen Akkord in enger Lage, wo der "verlegte" Ton an zweiter Stelle (von oben) steht.

H.M.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kognitive Dissonanz!...
Ich hatte aus den Bildern abgeleitet, Drop 2 wäre, wenn der zweite Ton von unten nach ganz oben wandert.

Wie Du selbst korrigiert hast, lag genau da die "kogn. Dissonsanz": aus den Bildern hast Du deinen eigenen (entgegengesetzten) Schluss gezogen.
Text und Beispiele deiner Links sind korrekt.

Drop bedeutet "fallen lassen" es geht also von oben nach unten (im Gegensatz zu deiner Interpretation). Bei Drop 2 ist es der 2. Ton von oben in der jeweiligen Lage, der nach ganz unten fällt.
Beispiel Grundform C E G H (engl. B) -> das G ist der zweite Ton von oben, der ganz nach unten wandert.
Die Grafik zeigt das sehr gut:
drop-2-voicings-figure-1.gif

Quelle: https://www.guitarlessonworld.com/lessons/drop-2-chords/

Wie heißen dann die Akkorde, die auf den Notenblättern fälschlich als Drop 2 bezeichnet werden (2. Ton von unten nach oben)?
Leider zeigst Du dafür kein konkretes Beispiel.
Ich kann daher nur vermuten, dass Du dich bei dieser Frage auf verschiedene Lagen oder Umkehrungen des Akkords beziehst.
https://de.wikipedia.org/wiki/Akkord#Lage_von_Akkorden
https://de.wikipedia.org/wiki/Akkord#Vierkl.C3.A4nge

Außer den Drop 2 kommen für die Gitarre auch die Drop 3 Voicings häufiger vor.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
... wobei man zu Deiner (https://www.musiker-board.de/members/u-d-o-b-e-s-t.155748/) "Entschuldigung" anführen kann, dass nur die Drop-2-Akkorde eine nette Symmetrie aufweisen:

Schreiben wir den Akkord einmal in enger Lage abstrakt hin: T sind die Töne, und die | sind die Intervalle im Vierklang. In der Oktav unterhalb des Vierklangs (links in der Notation) erklingen noch keine Töne - also nix. Die zwei fetten Positionen haben dabei den Abstand einer Oktav:

x|x|x|x|T|T|T|T

Nur führen wir den Drop-2 aus:

x|x|T|x|T|T|x|T

Was rauskommt, ist ein symmetrisches Muster: T|x|T|T|x|T - und das könnte tatsächlich auch durch Erhöhen des zweittiefsten Tones entstanden sein!

Drop 3 ...

x|x|x|x|T|T|T|T --> x|T|x|x|T|x|T|T

... und Drop 4 ...

x|x|x|x|T|T|T|T --> T|x|x|x|x|T|T|T

haben diese Symmetrie nicht, daher kann man dort "nicht auf falsche Gedanken kommen".

H.M.
 
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EDIT: Ich glaube jetzt habe ich die Beschriftung verstanden, es bezieht sich darauf, welcher Ton jetzt tatsächlich im Bass liegt, und nicht, von welchem Akkord ursprünglich hergeleitet wurde. Das hatte nicht kapiert.

Ursprünglicher Beitrag:
Hmm. Ok, ihr bezeichet die Umkehrungen von C7 ebenfalls als C7, ich war jetzt davon ausgegangen dass es nur genau einen C7 gibt , C E G Bb.

Aber trotzdem ist doch dieser Drop Akkord in der Grafik hier kein Drop 2 vom dem C7 in Originalposition ohne Umkehrung (bzw. Cmaj7).
Die Grafik zeigt C G B E. Es müsste doch aber G C E B sein.

C E G B
G C E B

Das verwirrt mich deswegen, weil der C7/G auch separat aufgeführt wird. Zu diesem gehört doch der Drop 2: C G B E

cmaj7-jpg.530203


EDIT: Ich glaube jetzt habe ich die Beschriftung verstanden, es bezieht sich darauf, welcher Ton jetzt tatsächlich im Bass liegt, und nicht, von welchem Akkord ursprünglich hergeleitet wurde. Das hatte nicht kapiert.
 

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    cmaj7.JPG
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Zuletzt bearbeitet:
Aber trotzdem ist doch dieser Drop Akkord in der Grafik hier kein Drop 2 vom dem C7 in Originalposition ohne Umkehrung (bzw. Cmaj7). Die Grafik zeigt C G B E. Es müsste doch aber G C E B sein.
Drop 2 am Beispiel C G B E erklärt (B = dt. H), ganz von Anfang an:

Den Ausgangspunkt bildet die Grundstellung des Vierklangs C E G B. Die Grundstellung ist die Abfolge der tonleitereigenen Terzen in engster Lage (= diatonische Terzschichtung).

Bei einem Vierklang lassen sich drei Umkehrungen bilden, indem der tiefste Ton oktaviert wird. Für das Beispiel sind das die erste Umkehrung (Grundton C oktaviert) E G B C,
die zweite Umkehrung (Terz E oktaviert) G B C E und
die dritte Umkehrung (Quinte G oktaviert) B C E G.
https://de.wikipedia.org/wiki/Akkord#Umkehrungen_von_Akkorden

Aus der zweiten Umkehrung G B C E fällt beim Drop 2 Voicing das C in den Bass und ergibt C G B E.

Am Rande, C7 und Cmaj7 muss man auseinanderhalten.
X nehme ich jetzt stellvertretend für jede der zwölf chromatischen Tonbezeichnungen (C, C#, D...):
X7 bezeichnet immer einen Dominantakkord mit dem charakteristischen Tritonus (Intervall 3 Ganztöne) aus Durterz und kleiner Septime des Akkordes.
Xmaj7 bezeichnet dagegen einen Durakkord mit großer Septime, der in Durtonarten für den Akkord der ersten Stufe (Tonika) oder den Akkord der vierten Stufe (Subdominante) steht.

Gruß Claus
 
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Ok, dann ist jetzt alles klar. Danke!

Oder eine letzte Frage: der gedroppte Ton wandert immer nach ganz unten oder eine Oktave nach unten (evtl. ergibt das ein anderes Ergebnis? Weiß ich jetzt nicht).
 
Immer eine Oktave nach unten. In der Regel macht es keinen Unterschied, da der 2. von oben zum untersten nie mehr als eine Oktave höher liegt.

Es gäbe ein paar extreme Akkorde, wo es einen Unterschied machen würde. Z.B. C add9 add#11, c' e' g' d'' fis'': d'' wird zu d' und liegt damit über dem tiefsten c'. Aber das ist - glaube ich - vernachlässigbar.

Es gibt aber neben dem drop2 auch den drop3 und den drop2+4.
Gerade beim letzteren ist wichtig: 2 eine Oktave runter und 4 auch eine Oktave runter, damit liegt die gedroppte 2 immer über der gedroppten 4, ist also nie tiefster Ton.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hmm. Ok, ihr bezeichet die Umkehrungen von C7 ebenfalls als C7, ich war jetzt davon ausgegangen dass es nur genau einen C7 gibt , C E G Bb.

Man unterscheidet in der Regel zwischen der Qualität des Akkordes und dem Voicing. Die Akkordqualität bezeichnet welche Kategorie es sich handelt (zb. maj7, 7, m7, ...), unabhänig von der Umkehrung oder drop2, drop3, drop2&4. Das Voicing bezeichnet dann die genaue Verteilung der Töne.

Man kann zu jedem Akkord verschiedenste Voicings finden. Man kann sich bei einem alleinstehenden Voicing manchmal streiten welcher Akkord das eigentlich ist. C E G A Könnte man C6 nennen, oder als Umkehrung von Am7 sehen. Der harmonische Kontext entscheidet dann. Oft sind Voicings für Harmonieinstrumente auch ohne Basston, weil den dann eben ein Bassinstrument spielt. Es gibt also viele Möglichkeiten.
 
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Noch ne andere Frage:
Macht es Sinn / ist es üblich, von Drop Akkorden Umkehrungen zu bilden?
Grüße
 
Unbedingt sollte man Akkordumkehrungen üben, wenn man Jazz spielen will - es gibt sogar noch mehr zu tun. :D

Drop 2 Voicings werden auf der Gitarre über 4 benachbarte Saiten gespielt. Das bedeutet, man übt mit dem Basston auf der 6. Saite (E) die Grundstellung des Vierklangs plus 3 Umkehrungen, also einen Akkord auf den Saiten E A D g.
Dann übt man das mit dem Basston auf der 5. Saite (A), also über die Saiten A D g h und schließlich mit dem Basston auf der 4. Saite, also über die Saiten D g h e.

Gerade die Voicings mit den Basstönen auf der A Saite ab der 5. Lage und auf der D Saite sind sehr praktisch, wenn man mit Keyboard und/oder Bass spielt bzw. begleitet - dann matscht es nicht bei den tiefen Tönen.
Weil mit dem Basston auf der 5. Saite ab der 5. Lage gespielt wird, ist man natürlich im gleichen Tonbereich wie mit dem Basston auf der 4. Saite. Der Sinn des Übens beider Voicings ergibt sich dann, wenn man Akkordverbindungen spielt und noch mehr, wenn man mit diesem Wissen Standards spielt. Bei Jazzgitarristen siehst Du oft, wie extrem ökonomisch ihre Bewegungen im Lagenspiel sind, wenn gleiche Töne in aufeinanderfolgenden Akkorden einfach liegen bleiben, wie geschmeidig sich daraus Akkordverbindungen ergeben und wie gut das Ergebnis klingt.

Passende Übung: http://www.jazzguitar.be/drop_2_chords.html
Die anderen Akkordtypen lassen sich leicht ableiten: aus dem abgebildeten maj7 die Septim einen Halbton/Bund tiefer fingern ergibt dominant 7 Akkorde.
Die dominant 7 behalten und die Durterz einen Halbton tiefer fingern ergibt min 7 Akkorde.
Mollterz und dom 7 behalten und die Quinte einen Halbton tiefer fingern ergibt die halbverminderten Septakkorde (half dim 7, ø).
Mollterz und verminderte Quint behalten und nun die b7 noch einen Halbton tiefer nehmen ergibt die verminderten Vierklänge (dim 7, o). Diese tiefalterierte kleine Septime entspricht im Intervall, dem Greifen und natürlich dem Klang einer Sexte, das nennt man enharmonsiche Verwechslung. Es ist aber dennoch harmonietheoretisch eine Septime. :nix:
Greift man den dominant 7 Akkord und fingert nur die Quinte einen Halbton höher, erhält man den übermässigen Vierklang, Beispiele Akkordsymbol für C: C aug7, C+7, C7(#5).


Nicht verzweifeln, das ist für viele Gitarristen erst einmal schwerer Stoff und jede Menge Arbeit. Peter Fischer schrieb sogar, dass an dieser Stelle viele Gitarristen aussteigen. Ich kann auch längst nicht alle Umkehrungen für die verschiedenen Akkordtypen, sondern nur eine Handvoll. Ansonsten wird getrickst, vorzugsweise mit 2- bis 3-stimmigen "shell voicings".
https://www.alle-noten.de/Gitarre-E-Bass/Gitarre/Survival-Guitar.html

Gruß Claus
 
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