Drummer finden - irgendwie seltsam??

  • Ersteller DarkStar679
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Nachdem meine Band 5 Drummer verschlissen hat, kann ich die Drummer in zwei Kategorien einordnen: ...
Ich wĂŒrde (nach 42 Jahren als Gitarrist oder Bassist in xy Bands, von denen nur eine lĂ€nger als ein Jahr "gehalten" hat) unabhĂ€ngig vom Instrument fĂŒnf Kategorien jenseits der menschlich-sozialen Passung und des Anspruchs/der Ziele anbieten.
1. Jemand ist (noch?) nicht gut genug, um auf dem Niveau der Band mitzuhalten.
Nicht böse gemeint, ich bin auch schon "wegen UnfÀhigkeit" gefeuert worden -
mal zu recht, mal zu Unrecht.
Je nach Bandkonzept und Zielvorstellung kann mensch mit denen aber durchaus arbeiten,
wenn es menschlich gut passt und die besser werden wollen (also wirklich ĂŒben).
Denn xyz spielen zu lernen ist viel leichter und geht viel schneller,
als zu lernen, kein Arschloch zu sein - Letzteres klappt meiner reichhaltigen Erfahrung nach nie.
2. Jemand ist gut genug, um auf Bandniveau mitzuhalten, aber noch nicht so weit, "einen eigenen Kopf entwickelt" zu haben.
Oder will einfach nur spielen - also auch gern das, was vorgegeben ist oder wird.
Mit denen kann mensch gut arbeiten.
Es kann aber passieren, dass die eines Tages tatsÀchlich eigene Ideen verwirklichen wollen.
3. Jemand ist gut genug, um auf Bandniveau mitzuhalten, und hat "einen eigenen Kopf entwickelt".
Da wĂŒrde ich mir die Ideen der Person mal genau anhören - vielleicht sind sie besser als das, was vorgegeben wurde/wird.
(Interessant in dem Zusammenhang sind die Schildungern von Stewart Copeland ĂŒber die Arbeit mit Sting (->Youtube).)
4. Jemand ist besser als das Bandniveau und hat "einen eigenen Kopf entwickelt".
Das kann auf 2. oder 3. hinauslaufen.
5. Völlig unabhÀngig vom eigenen Vermögen passt die eine Person einfach nicht zum Stil der restlichen Band.
Schön, wenn es gleich auffÀllt.
... Wieso arbeiten die meisten Musiker songdienlich, wÀhrend die Drummer immer eine Sonderstellung beanspruchen und nach Gusto in die Songs durch ihr Spiel nachteilig eingreifen? ...
Das findest Du bei jeder Art von Instrumentalist:innen.

... Frei nach dem Motto, ich brauche keinen Kapellmeister, ich weiß was ich tue!
Und der Kapellmeister bist Du?
Kommunizierst Du das auch gleich von Anfang an?
Denn es gibt ja auch verschiedene Arten von Bands:
1. Typ: Wir dengeln uns unseren Sound unsere Arrangements quasi basisdemokratisch zusammen.
Untergruppe: wer den Song geschrieben hat, hat eine Art Vetorecht bezĂŒglich dessen, "was geht und was nicht".
2. Typ: Wer den Song geschrieben hat, hat die alleinige Entscheidung darĂŒber, was geht und was nicht.
Untergruppen mit diversen Abstufungen:
2.1. Echte Könner:innen am Start, die nicht nur tolle Songs, sondern auch tolle Arrangements raushauen.
Da ordne ich mich gern ein/unter. Und wenn ich selbst einen Song am Start mit Arrangemt einbringe ...
2.2. Möchtegerns: Songs so lala und/oder Arrangements so lala, Möchtegerns: aber unfÀhig, VerbesserungsvorschlÀge zu akzeptieren, manchmal auch nur anzuhören.
Da bin ich schneller weg als das erste Bier an einem warmen Sommerabend.
3. Die Mastermind/Captain Manyhands-Bands:
Das eine oder die zwei Genies liefern fertige Songs und Arrangements,
die 1:1 realisiert werden sollen.
Bandmusiker:innen sind lediglich ErfĂŒllungsgehilf:innen.
Kommt fĂŒr mich dann drauf an, ob es wirkliche Genies sind oder sie nur glauben, sie wĂ€ren welche.
Bei einem wirklichen Genie könnte ich mir sowas noch vorstellen.
Eingebildete Genies und/oder Leute, denen es sachgrundfrei primÀr darum geht, Chef:in zu sein, sind mir ein GrÀuel.

Sprich: das Problem kann auch mit Dir, Deinen Erwartungen und Ideen bzw. Deiner diesbezĂŒglichen Kommunikation zusammenhĂ€ngen.
Meine grundsÀtzlich Erfahrung: je besser Musiker:innen auch im Songwriting und Arrangement sind,
desto entspannter nehmen sie alternative VorschlÀge auf und wenn sie ihnen gefallen, sogar an.

Anekdote:
Eine meiner letzten Erfahrungen war die mit einer Band, die schon seit Jahrzehnten mehr oder minder ausschließlich im Proberaum eigene Songs gespielt hat. Die Songs waren ganz gut, die meisten Arrangement waren ok, außer das da eben nicht viel Platz fĂŒr eine zweite Gitarre war.
Grund: der langjÀhrige zweite Gitarrist konnte nicht wirklich spielen, die erste Gitarre hat also viel "zugebratzt".
Schon ok - ich habe dann ggf. sehr kleine Parts dort reingesetzt, wo sie Platz hatten und musikalisch Sinn ergaben.
Aber eben kaum was von meinem VorgÀnger "nachgespielt".
Klappte bei den ersten 5,6 Songs gut.
Dann kam es zum Eklat, weil ich ein zu 50% wirklich grauenhaft einfallsloses Arrangement fĂŒr einen der besten Songs kritisiert habe (zugegebenermaßen etwas flappsig) und Ă€ndern wollte. Meinung dieser Band:
"Wenn bei neuer Gitarrist bei [Name einer sehr berĂŒhmten und erfolgreichen Band] anfĂ€ngt,
dann stellen die ja auch nicht alle Arrangements um."
Finde die zwei Kardinalfehler.
Beitrag automatisch zusammengefĂŒgt:

Es gibt fertige Aufnahmen, welche als Vorlage dienen. ...
Es fehlte aber vielleicht die ganz klare Ansage:
"Wir suchen eine/n Drummer:in, der/die genau das spielt,
was auf den Aufnahmen zu hören ist."
 
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2.2. Möchtegerns: Songs so lala und/oder Arrangements so lala, Möchtegerns: aber unfÀhig, VerbesserungsvorschlÀge zu akzeptieren, manchmal auch nur anzuhören.
Da bin ich schneller weg als das erste Bier an einem warmen Sommerabend.
3. Die Mastermind/Captain Manyhands-Bands:
Das eine oder die zwei Genies liefern fertige Songs und Arrangements,
die 1:1 realisiert werden sollen.
Bandmusiker:innen sind lediglich ErfĂŒllungsgehilf:innen.
Kommt fĂŒr mich dann drauf an, ob es wirkliche Genies sind oder sie nur glauben, sie wĂ€ren welche.
Bei einem wirklichen Genie könnte ich mir sowas noch vorstellen.
Eingebildete Genies und/oder Leute, denen es sachgrundfrei primÀr darum geht, Chef:in zu sein, sind mir ein GrÀuel.
Ich bin ja jemand, der immer sagt, was er denkt und in diesem Fall denke ich das du d den Nagel auf den Kopf getroffen hast.
@DarkStar679
Du wirst das nicht gerne hören, was ich bis jetzt so von dir gelesen habe, schÀtze ich das aber so ein, sorry.
 
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@DarkStar679

Die „Erkenntnis“ und jetzige Diskussion gab es ja hier 1:1 im Prinzip schon mehrfach.

Eine wirkliche Erkenntnis fĂŒr dich wĂ€re doch:

1. Deine Drum-Vorlagen sind genial
2. Sie sind essenziell fĂŒr Funktionieren deiner Songs
3. Dazu mĂŒssen sie 1:1 nach deiner Vorlage gespielt werden
4. Kein anderer Drummer kann das so spielen
5. Du bist ein noch besserer Drummer als Gitarrist

-> Setzt dich selber an die Drums und sing weiter, so wie z.B. Phil Collins. Es ist sicher leichter, einen willigen Gitarristen zu finden.

Obwohl ich da schon den nĂ€chsten Thread aufziehen sehe: Der meint, meine Songs durch rhythmisches Gefrickel kaputt machen zu mĂŒssen, höchstens drei der 80 Effekte auf meinem Board fĂŒr einen geilen Sound zu brauchen oder gar sein eigenes Board mitbringen zu wollen. Dabei muss er es doch nur genau so gut machen, wie ich es vormache


Gruß,
glombi
 
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Was ich an der Sache nicht verstehe:
Wenn es einen Song gibt, dann halten sich die Gitarristen an Tonart und Melodie, die SĂ€nger ebenso und singen den vorgegeben Text und nicht "Hoch auf dem Gelben Wagen", und nur die Drummer sind hoch kreativ und weichen von den Vorlagen erheblich ab.

Ich hindere keinen Drummer Songs zu schreiben und wĂŒrde exakt seinen Vorgaben folgen.....aber bisher kam aus dieser Ecke nicht mal ein Ansatz zu einem Song.
Beitrag automatisch zusammengefĂŒgt:

@glombi
Vielleicht erwarte ich einfach zuviel.

Vielleicht sollte ich ĂŒberlegen, die Band als one-man Studioprojekt zu betreiben und auf Mitmusiker zu verzichten. Keine Liveaufritte mehr.

Wie befriedigend muss das Leben eines Dirigenten sein, wenn sein Orchester widerstandslos der Partitur folgt.
 
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Wenn es einen Song gibt, dann halten sich die Gitarristen an Tonart und Melodie, die SĂ€nger ebenso und singen den vorgegeben Text
Mit wie vielen Gitarristen und SĂ€ngern hast du schon zusammengearbeitet?

Ich kenne aus der Fraktion nĂ€mlich ebenso viele, die sich die eine oder andere kreative Freiheit rausnehmen und (wenn auch bisweilen eher subtil oder schlicht durch Vergesslichkeit) gewisse Songparts auch mal ganz anders spielen, als ursprĂŒnglich komponiert, besonders wenn es um Gitarrensolos geht.

Nach allem, was ich hier gelesen habe, schließe ich mich der EinschĂ€tzung der anderen an: du suchst eigentlich ErfĂŒllungsgehilfen, die einfach nur deine Songs spielen, weil du live nunmal schlecht selbst alle Instrumente gleichzeitig bedienen kannst.

In so einer Band habe ich auch mal gespielt und diese schlussendlich letztes Jahr nach knapp 5 Jahren verlassen, weil es trotz regelmĂ€ĂŸiger gegenteiliger Bekundungen des “Masterminds” immer wieder darauf hinausgelaufen ist, dass er es am Ende so gedreht hat, dass er ja doch der einzige sei, der vom Songwriting was verstĂŒnde und wir anderen schlicht zu doof dafĂŒr wĂ€ren.

Und solche Leute brauchen keine Band, sondern bezahlte Sessionmusiker.
 
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Ich selber kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, dass die so fertig FÀhigkeiten der meisten Menschen Hinsichtlich aller Instrumente um Arrangement doch beschrÀnkt sind.

Ein Kumpel von mir hat die Angewohnheit, seine sonst weitestgehend ausgefertigt zu prÀsentieren, wenn ihm ein gutes Riff einfiel. Was passierte? Er setzte Drums ein, die entweder unmöglich umzusetzen waren (typisches PhÀnomen: glaubt, dass n hindu-gott mit 6 armen am Schlagzeug sitzt) oder aber absolut unpassende und undienliche Rhythmen verwendet.

Er ist aber auch in der Lage einzugestehen, dass seine FÀhigkeiten dahingehend beschrÀnkt sind. Da kommt dann die "Korrektur" der mitmusiker ins Spiel. So kommt man zu Teamplay.

Was du suchst sind keine Teamplayer und solltest es auch genau so kommunizieren. Es ist auch seltsam von Teamplay zu sprechen, wenn man letztendlich nur diktiert, was passieren soll. Du willst also de facto keinen Teamplayer.

Der Ansatz ist nicht verwerflich, das will ich auch nicht ausdrĂŒcken. Aber da gehen Erwartung und RealitĂ€t etwas auseinander. Im Endeffekt sind Schlagzeuger ebenso wie alle anderen Musiker auch ein StĂŒck weit kreative Köpfe und wollen sich verwirklichen. Songdienlichkeit kommt erst danach und muss im Endeffekt auch erst erlernt werden. Der aha Moment kommt dann (hoffentlich) irgendwann.

Im Amateurbereich ist man aber auch grundsÀtzlich kein Profi. Die Band in der man spielt ist -gerade als Schlagzeuger - hÀufig die einzige und man möchte sich einbringen. Es gibt nicht viele im Amateurbereich, die mehrere drumsets haben. Und mit nur einem Schlagzeug ist das Spielen in mehreren Bands eher eine logistische Katastrophe. Diese Musiker sind also nicht das, was du suchst.

Das selbst einbringen ist bei dir allerdings nicht gewĂŒnscht, weil du mit deinem Song eine Vision hast, die du unbeeinflusst umsetzen willst. Du willst also jemanden, der deine Vorgaben erfĂŒllt. Quasi einen reinen Dienstleister. Das im Hobbybereich zu finden ist eher die Nadel im Heuhaufen.

Versteh mich nicht falsch. Es gibt auch mehr als genug Musiker im Amateurbereich, die sich ums songwriting nicht kĂŒmmern wollen, weil sie es sich selbst nicht zutrauen und sind dankbar, wenn man ihnen alles vorgibt. Gerade bei Melodieinstrumenten kommt das hĂ€ufig vor. Bei Schlagzeugern kommt allerdings irgendwann der Techniker durch. Da gibt dann auch die Marke " ich ha. Das ganze Schlagzeug bezahlt, ich benutze auch das ganze Schlagzeug" und das immer und jederzeit. Das ist der Punkt, an dem das Selbstvertrauen kommt. Da entsteht gerne auch eine gewisse Ignoranz. Hatte ich auch lange Zeit. Viele kommen da auch nicht raus.

Und da ist der Ansatz den du brauchst; klipp und klar sagen, dass du keine Show Off Drummer willst sondern einen Dienstleister, der deine Vorgaben erfĂŒllt. Du wirst dann allerdings mit ziemlicher Sicherheit mit einem unschönen Nebeneffekt konfrontiert. Die Musiker, die sich darauf einlassen, wollen auch was geboten bekommen. Im Endeffekt wird vom Rest die absolut gleiche ProfessionalitĂ€t erwarte, um aus dem Einsatz auch eine Gegenleistung zu erhalten. Meist in Form von Geld aus bezahlten Auftritten.
 
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Ich glaube, das ist ein wenig ein Grundproblem oder Grundprinzip zwischen Drums und anderen Instrumenten... andere Instrumente haben meist einen notierbaren Ablauf, typische Melodien und Akkordfolgen, an die man sich meist hĂ€lt, wenn der Song immer gleich klingen soll. Drummer notieren ja eher selten oder nur gewisse Phrasen, ausser vielleicht im Klassik-Orchester-Bereich. Die haben einen Rhythmus im Kopf, den sie mehr oder weniger frei spielen, das halte ich fĂŒr normal. Ich denke, dass man sich da ĂŒber einen kompletten Song auch nicht jeden Schlag merken kann und deswegen glaube ich (bin ja Keyboarder), dass Drummer eben von Haus aus um die vorgegebene Rhythmik herum immer etwas Improvisieren, also frei spielen, ihrem GefĂŒhl fĂŒr den Rhythmus eine Ausdrucksform geben. 2x hintereinander gespielt wird vermutlich nie auf den Schlag gleich gespielt werden von den meisten Drummern. Also ist die Herangehensweise an einen Song sicher grundverschieden. Aber sicher ist ein halbwegs guter Drummer auch in der Lage, einen wichtigen Grundrhythmus zu halten, also nicht aus einem Swing einen Marsch zu machen, und an gewissen essentiellen Stellen eines StĂŒckes spezielle immer gleiche Phrasen zu spielen (bei typischen Breaks z.B.). Das Schreiben sich meine Drummer dann auch auf oder merken es sich. Was sie in der Zwischenzeit trommeln ist mir wurscht, solange der Rhythmus passt, es gut klingt, ich mich da rhythmisch dranhĂ€ngen kann und die LautstĂ€rke dazu passt (nicht tothĂ€mmern bei leisen Passagen z.B.).
Vielleicht waren Deine Drummer technisch nicht in der Lage, die akustische Vorlage möglichst genau zu kopieren oder sich zu merken, dann waren sie zu schlecht fĂŒr den Level Deiner Band. Oder sie waren nicht gewillt einen Song so zu spielen, wie er vorgespielt wurde, dann passen sie nicht zum Bandkontext, der hier anscheinend besteht. Aber eine gewisse Interpretationsfreiheit muss man einem Drummer einfach zugestehen, finde ich. Die spielen einfach nicht nach Noten meist sondern es fließt aus dem Kopf. Ich denke Drumming in Bands ist in grossen Teilen wie Improvisieren an Melodieinstrumenten: Unter gewissen Grundvorgaben den Raum dazwischen fĂŒllen, so wie es dem StĂŒck dienlich ist, aber eben auch so, wie es gerade eben aus dem Kopf rausfliesst (mache ich als Keyboarder ĂŒbrigens bei Begleitung auch in gewissem Maß. Rhythmus und Akkord sind vorgegeben...).
Ich hoffe niemand steinigt mich hier fĂŒr meine Keyboarder-Interpretation der Drummer-Seele. Aber so glaube ich funktioniert Drumming in grossen Teilen und das finde ich auch gut so...
Vielleicht stellst du hier mal ein Soundbeispiel als MP3 ein, damit man versteht, um was es sich handelt, denn es ist finde ich nicht so ganz klar, ob das m, was du forderst, eigentlich eine einfache Sache ist die schlichtweg von den Drummern ignoriert wird, oder ob Deine AnsprĂŒche schon wirklich schwierig umsetzbar sind.
LG, Frank
 
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Teamplayer, ich unterwerfe mich den Anforderungen und WĂŒnschen.
Ich habe nie ein Problem damit, mich einem Song unterzuordnen, und exakt die WĂŒnsche des Komponisten umzusetzen.

Ich finde ganz interessant, wie Du in allen Deinen Posts, in denen Du ĂŒber die Unbill Deiner Mitmusiker in der einen oder anderen Form - aber immer vollkommen emotionslos - berichtest, den Begriff "Team" oder auch "Teamplayer" strapazierst.

Als Beleg, dass Du ein so formidabler Teamplayer bist, lieferst Du dann Begrifflichkeiten, wie z.B. "Unterwerfung" oder auch "Unterordnung" zu. Beides hat mit "Teamplay" aber nicht das allergeringste zu tun. Unterwerfung und Unterordnung sind im Bereich von "Rudeln" (im besten Fall) und "Diktaturen" (im schlimmsten Fall) angesiedelt.

In meiner FreizeitaktivitĂ€t (aber genauso auch in meiner beruflichen), wĂŒrde ich mich nie unterwerfen oder unterordnen, nur weil jemand das wĂŒnscht. Dass "der Song vor die Hunde geht", sieht vielleicht nicht jeder gleich. Obgleich der "Komponist" natĂŒrlich einen erheblich stĂ€rkeren Bezug zu seinem Werk und dessen UnverfĂ€lschtheit haben mag, als alle anderen. Also jene, die ich in Deinen Berichten als Deine Hilfsarbeiter wahrnehme.


Du wirst dann allerdings mit ziemlicher Sicherheit mit einem unschönen Nebeneffekt konfrontiert. Die Musiker, die sich darauf einlassen, wollen auch was geboten bekommen. Im Endeffekt wird vom Rest die absolut gleiche ProfessionalitÀt erwarte, um aus dem Einsatz auch eine Gegenleistung zu erhalten. Meist in Form von Geld aus bezahlten Auftritten.
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Ich finde ganz interessant, wie Du in allen Deinen Posts, in denen Du ĂŒber die Unbill Deiner Mitmusiker in der einen oder anderen Form - aber immer vollkommen emotionslos - berichtest, den Begriff "Team" oder auch "Teamplayer" strapazierst.
Ich vergleiche es mal mit dem Fußball.
Ziel ist es, Tore zu schießen. Damit bestmöglich funktioniert, gibt es Torwarte, Verteidiger, Mittelfeld und StĂŒrmer.
Alle diese Spieler haben ihre Aufgabe und Funktion. So wird der Torwart in der Regel keine Tore schießen aber es gibt einen Spielaubau um den Ball ĂŒber die Spieler hinweg von hinten nach vorne zu spielen. Und jeder Spieler unterwirft sich seiner Funktion.

Ich erwarte von einem Drummer, daß er den Songablauf kennt, die Geschwindigkeit, ob 4/4 oder 3/4 ob Shuffel oder nicht.

Ich schĂ€tze es nicht wenn ein Drummer mir mit lauten Blechen in den Gesang hinein hĂ€mmert, oder Fills an die falsche Stelle setzt, sodass Gitarre und Bass nachrĂŒcken mĂŒssen, damit der Ablauf passt.

Also versuche ich den Songablauf festzulegen, damit das Spiel wie aus einem Guss klingt.

Das schrĂ€nkt den Drummer natĂŒrlich ein, den Song in beliebiger Art zu spielen. Und da hakt es.
Ganz zu schweigen von Konzepten wie Spannungsbögen duch dynamisches Spiel.
 
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Vielleicht erwarte ich einfach zuviel.

Vielleicht sollte ich ĂŒberlegen, die Band als one-man Studioprojekt zu betreiben und auf Mitmusiker zu verzichten. Keine Liveaufritte mehr.

Wie befriedigend muss das Leben eines Dirigenten sein, wenn sein Orchester widerstandslos der Partitur folgt.

FĂŒhle ich dieses Aussage nur so extrem krass oder sind diese wirklich erschreckend? Du sprichst von Befriedigung, wenn Menschen dir widerstandlos folgen? Ist absoluter Gehorsam dir gegenĂŒber eine Maxime in deinem Leben? Was fĂŒr ein GefĂŒhl löst es in dir aus, wenn man dir nicht folgt oder dir sogar Widerworte gibt? GrundsĂ€tzlich ist diese (vielleicht sogar narzisstisches) Verhalten mir nicht fremd, allerdings finde ich es gerade im Bereich Musik komplett fehl am Platz. Musik lebt von dem Miteinander, lebt von der KreativitĂ€t und von Emotionen, nicht von einer Pfeife nach der sich alle zurichten haben.

NatĂŒrlich ist es ein möglicher Weg, dich von deinen Mitmusikern und Mitmenschen zu lösen und ausschließlich allein Musik zu machen aber was stillst du dann? Nicht das BedĂŒrfnis nach guter Musik, sondern das BedĂŒrfnis, dass das alles so lĂ€uft, wie du es dir vorstellst. Diese Einstellung finde ich, auch ĂŒber die Musik hinaus, fragwĂŒrdig.
 
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Fußball hat ein gemeinsames Ziel. Gewinnen. Du spielst im Team um ein bestmögliches Ergebnis im Spiel zu erzielen. Das macht Profis im Sport aus. Auch da hast du dann irgendwelche "Superstars" dazwischen, die alles alleine machen wollen. Die bleiben trotzdem drin, weil sie Ergebnisse erzielen. Du willst eine Band, in der du den Ton angibst, das Arrangement fertigst und sprichst von Teamplay. Dabei fĂŒhrst du dich auf wie Christiano Ronaldo, der sauer ist, dass man ihm den Ball nicht fĂŒr die TorschĂŒsse zupasst.

Eine Band damit zu vergleichen zeigt, dass du ein Team unter dir als Trainer zusammenstellen willst. Du zeigst darĂŒber hinaus auf, dass die einzige Art in deiner Band Musik zu machen die ist, die DU unter guter Musik zusammenfasst. Ergo du brauchst Mitstreiter, die deinen Sinn guter Musik teilen. Alles Andere akzeptierst du nicht. Dadurch sind die Schlagzeuger, die ihrem Gusto folgen, aber nicht eigensinnig, sondern DU, weil die Band, von der du Sprichst, offenbar dein persönliches Magnus Opum sein soll. Und du hast dabei ĂŒbrigens die Stirn zu glauben, dass nur DU allein in der Lage bist, den Song in seiner Ganzheit zu erfassen. DU hast die Stirn zu behaupten, dass der Song nur aus einem Guss klingt, wenn DU den Songablauf festlegst. Du willst eine Band, in der du den Ton angibst, das Arrangement fertigst und sprichst von Teamplay. Dabei fĂŒhrst du dich auf wie Christiano Ronaldo, der sauer ist, dass man ihm den Ball nicht fĂŒr die TorschĂŒsse zupasst.

Du bist mir in der Vergangenheit schon als Überanalytiker aufgefallen, der Musik mehr als Bachelor of Science als Bachelor of Arts betrachtet. Damit kommst du automatisch in die Zwangslage, Mitmusiker zu finden, die ebenso denken und sich deinem Gusto unterordnet und Musik nach gewissen Regeln macht.

Leider bist du mir in der Vergangenheit auch schon als ziemlich ignorant aufgefallen. Du hast deine eigene Art und Wahrnehmung und lĂ€sst nicht daran rĂŒtteln. Ergo kommt es hier auch immer wieder zu Meinungsreibereien. Statt zu akzeptieren, dass ein Groß der Member hier deiner Meinung nicht folgt, redest du dich immer wieder im Kreis und basierst alles auf deinen Gusto. Hier gehen sehr sehr hĂ€ufig Eigen- und Fremdwahrnehmung auseinander. Das MĂŒndet in Gegenwind, dem du immer wieder mit Ausreden ausweichst.

Das fĂ€llt dann unter die Kategorie "Agree to Disagree", was auch fein wĂ€re. Aber dadurch erĂŒbrigt sich auch jede Diskussion. FĂŒr deine ursprungsaussage, dass es zwei Arten von Drummern gibt: Die einen können es nicht, die anderen wollen nicht, wie ich es will, wirst du hier sicherlich keine Gegenliebe ernten. Irgendwie entwertest du damit auch irgendwie sĂ€mtliche Schlagzeuger. Was ich schade finde.

Du missachtest dabei aber vollstĂ€ndig, dass es dabei auch noch Schlagzeuger gibt, die in der Lage sind, das vorgegebene so auszubauen, dass es den Song wirklich zusammenklebt. DafĂŒr ist natĂŒrlich Erfahrung notwendig im Bandspiel. Technisch gute Schlagzeuger gibts z.b. auf Youtube mehr als genug. Die wĂŒrden in einer Band aber absolut overperformen. Due bist aber ganz weit davon entfernt. Nur weil du jetzt seit etwa zwei Jahren Schlagzeug spielst heißt das noch lange nicht, dass du eine Drumline fĂŒr ein Instrument von vorne bis hinten durchkomponieren kannst. Da kommt IMMER noch der Effekt dazu, dass aus der Idee ĂŒber die Zeit etwas vollstĂ€ndiges wird, indem jeder, der echte Expertise in seinem Bereich an den Tag legt, diese in den Song mit einfließen lĂ€sst. Der Ablauf des Songs Ă€ndert sich dadurch ja nicht per se. Aber es gibt immer ein paar Kleinigkeiten, die du - absolut ohne Vorwurf und absolut ohne Wertung - mit deiner bisherigen Technik gar nicht umsetzen kannst, die allerdings fĂŒr den gewissen Biss sorgen wĂŒrden. Du sagst, zwar, dass du dir gerne dazu die Idee des Drummers anhörst, worauf du meiner Meinung auch angewiesen bist, die Ideen aber nur dann hinnimmst, wenn DU findest, dass sie den Song nicht zerstören. Du denkst in dem Fall tatsĂ€chlich nicht wie ein Mitglied einer Band sondern wie ein Produzent.

Du gehörst - so ist das in meiner Sicht - zu einem Schlag Musiker, mit dem ich nicht in einer Band als Mitglied zusammenspielen könnte. Sag mir hingegen, ich bekomme pro Auftritt 500 Euro plus Sprit und hab von dir die Garantie, dass ich auch regelmĂ€ĂŸige Auftritte bekomme, dann Spiele ich 1:1 das was du willst. Aber auch nur, weil es dann mein Job ist und ich wĂŒrde es auch nie als mehr betrachten. Da wĂ€re aber in der Tat kein Platz fĂŒr KreativitĂ€t.

Die RealitĂ€t sieht aber auch da nicht wirklich genau so aus. Denn selbst die Live-Musiker von Pop-KĂŒnstlern wie Ariana Grande, Shania Twain usw. hast du als Profimusiker Freiheiten - weil man auf Expertise und Songdienlichkeit zĂ€hlt.

Hinsichtlich simpler Songs: Ja, simple Songs sind im Regelfall sehr eingĂ€ngig und Erfolgreich. Da ist aber ein Punkt, den du nicht vergessen darfst - die Songs sind in ihrer Gesamtheit interessant. Ein Teil von Songs, die du hier postulierst, sind hingegen in etwa so interessant wie 2 Minuten nur BordunklĂ€nge von Dudelsack und der Drehleier. Ist auch simpel. Aber unheimlich langweilig und monoton. So meine Meinung. Interessanter Stoner Rock ist fĂŒr mich eher sowas wie Castle Rat.
 
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...
Ich schĂ€tze es nicht wenn ein Drummer mir mit lauten Blechen in den Gesang hinein hĂ€mmert, oder Fills an die falsche Stelle setzt, sodass Gitarre und Bass nachrĂŒcken mĂŒssen, damit der Ablauf passt.

Also versuche ich den Songablauf festzulegen, damit das Spiel wie aus einem Guss klingt.
Das ist sicher erwartbar und sollte von JEDEM Mitspieler befolgt werden... Egal ob Drummer oder sonstiger Instrumentalist. Wenn Deine bisherigen Drummer alle das NICHT befolgen, dann waren sie einfach nicht die richtigen Drummer fĂŒr Deine Band bisher, dann verstehe ich Deinen Unmut durchaus. Ich mag das auch nicht, wenn in meinem Piano-Solo (akustischer Pianosound ist ein eher leises Instrument) alle voll reinknallen und ich und die anderen mein Solo kaum mehr höhern können, da ist Piano bis Pianissimo im Hintergrund angesagt... oder wenn eine leise gesungene Vocal-Strophe durch Trommelwirbel, Gitarrenkadenzen und Fullpower-Hammond-Orgel "getötet" wird. Aber das zeichnet eben relativ gute Musiker aus, dass sie sowas begreifen und umsetzen und in der Band auch kommunizieren können/dĂŒrfen... Also vielleicht hattest Du wirklich bisher die falshen Drummer...
Und jetzt hört doch hier mal auf mit teilweise persönlich werdenden SĂ€tzen... jeder darf doch seine Meinung kundtun und man muss nicht auf eine Person schießen indem man auf den Stil frĂŒherer Postings verweist usw... Haben wir das nötig in diesem Forum, das unserem gemeinsamen Hobby oder sogar Beruf gewidmet ist? Wir sind doch hier nicht bei Facebook wo oft jeder ĂŒberall reinstĂ€nkert und jede Diskussion oft in Shitstorms endet!!!
LG, Frank
 
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Vielleicht sollte ich ĂŒberlegen, die Band als one-man Studioprojekt zu betreiben und auf Mitmusiker zu verzichten. Keine Liveaufritte mehr.
Das wĂ€re vielleicht eine gute Variante fĂŒr Dich. Es bleibt dann halt beim Mittelmaß. Alle Instrumente sind irgendwie ok, aber auch nicht sonderlich spannend oder irgendwie inspirierend gespielt. Die rhythmischen Ideen in Deinen Songs waren fĂŒr mich bisher eher auf einem niedrigen Basisniveau und ohne den Input von anderen wird das wahrscheinlich auch so bleiben, denn woher soll es sonst kommen?

Du hattest irgendwo mangelnde Dynamik und Spannungsbögen bei verschlissenen Schlagzeugern bemĂ€ngelt - eben genau das geben fĂŒr mich Deine StĂŒcke gar nicht nicht her, ich habe diese immer eher als Klangkollagen oder lange ausgewalztes Motiv gehört. Nicht gehört habe ich ausgetĂŒftelte Harmoniefolgen und/oder rythmische Arbeit (nicht nur der Drums, sondern der ganzen „Band“), die sich irgendwie wesentlich vom BummTschak absetzen. Diese Art der Vorlagen könnte vielleicht auch ein Grund sein fĂŒr die Versuche der Trommler, da irgendwie Pepp dran zu bringen - der Versuch ist aber aufgrund Deiner Einstellung dazu von vorne herein zum scheitern verurteilt.

Erinnerung an mich selbst: ich hatte geschrieben, ich bin hier raus. Warum hatte ich das geschrieben? Weil wie immer jede (auch konstruktive) Kritik und anderslautende Meinung von Dir entweder ignoriert oder verdreht wird. Es beginnt mit einer steilen These, dann arbeiten sich alle dran ab, und am Ende Àndert sich nichts. Daher: ich bin jetzt wieder raus!
 
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Es ist ja ein wirkliches Kompliment, mit Ronaldo verglichen zu werden (sieht gut aus, kann fantastisch spielen), aber das wÀre zuviel der Ehre.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich verstÀndlich machen kann.
Ich habe nichts dagegen VorschlÀge des Drummers zu diskutieren oder auszuprobieren. Und wenn seine VorschlÀge eine Verbesserung darstellen, immer gerne.

Probleme sehe ich, wenn unabgesprochene VerÀnderung vorgenommen werden die den Song Ablauf beeinflussen.
 
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FĂŒhle ich dieses Aussage nur so extrem krass oder sind diese wirklich erschreckend? Du sprichst von Befriedigung, wenn Menschen dir widerstandlos folgen?
Es geht nicht darum, mir zu folgen, sondern der Komposition.
Es geht mir nicht darum, daß der Drummer jeden Schlag kopiert, sondern um die Wiedererkennbarkeit der ursprĂŒnglichen Komposition.
 
Probleme sehe ich, wenn unabgesprochene VerÀnderung vorgenommen werden die den Song Ablauf beeinflussen.

Die entstehen im Spielfluss. Einfach direkt im Anschluss ansprechen und gut ist. FĂŒr sowas gibts ja Proben. FĂŒhlt sich der Schlagzeuger auf den Schlips getreten, dann passt eh was nicht.
 
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Was Du suchst ist ein Sessionmusiker, den man wegen seines Könnens bucht und weil man weiß, dass er genau das macht, was man will. Diesen Menschen bezahlt man dann entsprechend
So ist es. Wer zahlt, bestimmt die Musik. Ein echtes Bandmitglied im unbezahlten Bereich will mitreden. WĂŒrde ich auch wollen.
Ich mache aber auch gelegentlich Jobs als Freelancer oder Sub fĂŒr kommerzielle Bands, da kann ich mich drauf einlassen nach Vorgabe zu reproduzieren.
 
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Es ist ja ein wirkliches Kompliment, mit Ronaldo verglichen zu werden (sieht gut aus, kann fantastisch spielen), aber das wÀre zuviel der Ehre.
Du erinnerst mich echt an den Gitarristen meiner alten Band. Der hat es auch geschafft, aus jeglicher Kritik noch ein Lob fĂŒr sich zu drehen, wĂ€hrend die anderen ja alle keine Ahnung haben :rolleyes:
 
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