Kann man E-Gitarre über Bass-Verstärker spielen?

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Kann man E-Gitarre über Bass-Verstärker spielen?​

Hallo! Ich spiele Bass und auch Akustik-Gitarre und wollte jetzt mal fragen ob ich eine E-Gitarre bzw. Halbakustik-Gitarre (will mir bald eine kaufen) auch über meinen Bass-Verstärker spielen kann (ohne das er #BUMM# macht ;))? Das ist ein Marshall MB30. Ich bin nämlich grad ein bisschen "pleite" also.. hab keinen Geld mehr für eine teure Gitarre UND einen teuren Verstärker, deswegen wollt' ich mir jetzt erst eine gitarre kaufen und den Verstärker dann so in ca. 4 Monaten. Aber ich hab mir gedacht das es doof ist 4 Monate ohne Amp zu spielen... deswegen die Frage.

Liebe Grüße Timo :rolleyes:
 
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hack_meck

Gitarre in Bassverstärker​

Einige alte Verstärker wurden zuerst für Bass gebaut, haben sich dann aber als Gitarrenverstärker durchgesetzt. Der Fender Bassman an vorderster Front, aber auch der Tony Iommi Verstärker der ersten Stunde hat im Produktnamen die Worte Bass & Lead. Was geht also?

"Let your ears decide", sagt der Techniker. Sowohl klanglich, als auch bei der Wahrnehmung verschiedener Lastsignale die anzeigen, ob das ne gute Idee ist.

Die Verstärkerseite:​

Hier habe ich mich beim Entwickler von Laney schlau gemacht. Verstärker die im PreAmp keine große Einflussnahme auf den EQ und die Gain Struktur vornehmen, sind im Prinzip für beides geeignet. Den Verstärker also weitestgehend Clean einstellen und die Zerre...

Gitarre in Bassverstärker​

Einige alte Verstärker wurden zuerst für Bass gebaut, haben sich dann aber als Gitarrenverstärker durchgesetzt. Der Fender Bassman an vorderster Front, aber auch der Tony Iommi Verstärker der ersten Stunde hat im Produktnamen die Worte Bass & Lead. Was geht also?

"Let your ears decide", sagt der Techniker. Sowohl klanglich, als auch bei der Wahrnehmung verschiedener Lastsignale die anzeigen, ob das ne gute Idee ist.

Die Verstärkerseite:​

Hier habe ich mich beim Entwickler von Laney schlau gemacht. Verstärker die im PreAmp keine große Einflussnahme auf den EQ und die Gain Struktur vornehmen, sind im Prinzip für beides geeignet. Den Verstärker also weitestgehend Clean einstellen und die Zerre, falls gewünscht, aus einem Pedal ziehen.

Besonders wenn der Verstärker eine Transistor-Endstufe hat, sollte man ihn deutlich unter seinem Lastlimit benutzen. Während ein Röhrenverstärker am Lastlimit zwar ebenso einbricht, bleibt aber die Welle die produziert wird immer leicht in Bewegung. "Der Verstärker versucht halt dauerhaft wieder aufzustehen". Clipping bedingt eine "flache Stelle in der sonst gekurvten Welle". Der (Transistor-)Verstärker wird dies (per Schutzschaltung) wahrscheinlich verkraften, der Lautsprecher kann damit (und es ist letztendlich egal ob das Clipping von einer Gitarre oder einem Bass erzeugt wird - beides ist ein Impuls am Eingang des Verstärkers) einen Schaden erleiden.

Die Lautsprecherseite:​

Der typische Basslautsprecher kann deutlich mehr Frequenzband darstellen, als das Gitarrenpendant. Er ist also näher an den PA Vertretern als am Gitarrenlautsprecher. Nun produziert aber die Gitarrenverstärkung recht harsche hohe Frequenzen, die bei Verwendung eines Gitarrenlautsprechers "unter den Tisch fallen" und nicht abgebildet werden können. Auch für Recording verwendete - direkt am Verstärker abgegriffene - Signale, werden durch eine Speakersimulation eingedampft. Sofern der Verstärker nicht ins "harte Clipping" geht, wird es dem Basslautsprecher wohl nix anhaben können. Allerdings wird es einen anderen Klang produzieren und kann eventuell kratzig und nervig klingen. Dies muss man für sich selbst probieren.

Etwas vorsichtiger sollte man mit einem vom Verstärker verzerrten Signal sein. Hier bewegt man sich an der Lastgrenze des Verstärkers und Clipping (nicht Verzerrung) kann eintreten. Durch Clipping wird die Sinuswelle in der Spitze abgeflacht, weil der Verstärker dies nicht mehr darstellen kann und den Deckel drauf packt. In diesen Zeiten wäre also keine Bewegung im Lautsprecher, er verharrt am "Limit" des Hubes. Thermische Belastung entsteht und der Lautsprecher kann Schaden nehmen. Transistorverstärker liefern dies "konsquenter flach" als Röhrenverstärker deren Signal auch am Lastlimit immer noch leicht pulsiert. Auch hier sollte man also genau hinhören, ob der Speaker "kotzt".

Ein Bass Lautsprecher ist konstruktionsbedingt auf mehr darstellbare Frequenzen ausgelegt als ein Gitarrenlautsprecher. Dieser hat sozusagen einen "eingebauten Filter" und reduziert den Frequenzumfang auf das, was wir als wohlklingenden Ton der Gitarre wahrnehmen. Im Signal am Ausgang eines Gitarrenverstärkers ist aber deutlich mehr drin - eben auch hohe, kratzige und teilweise stark ausgeprägte Frequenzen und Spitzen. Was wir an dieser Stelle also aus dem Basslautsprecher hören und als "überbetont" wahrnehmen, wird im Zweifel auch den beweglichen Teilen des Lautsprechers nicht auf Dauer gefallen. Durch größere als die erwarteten "Spitzen", kann er sich schneller abnutzen.

Und daher auch die Aussage von oben: "Let your ears decide" ... wenn ihr nach dem Lesen dieses Textes auf den Klang achtet und den Verstärker selbst nicht am Limit betreibt, dann funktioniert Gitarre in Bassverstärker durchaus.

Gruß
Martin
 
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Lösung
Jupp, das geht, E-Gitarre über Bassamp ist kein Thema. Es wird wohl nicht besonders gut klingen, aber kaputt geht dadurch nichts.
 
ein freund von mir spielt eine gibson sg durch einen älteren ampeg svt top + marshall 1960 bx vintage...das klingt sehr gut und er hat auch keine probleme bisher gehabt
 
Ist es auch möglich verzerrt zu spielen ohne effect Gerät? Gain und treble ganz hoch oder so?

:rolleyes:
 
der Marshall MB30 hat doch einen treble-knob und einen gain-knob, wenn ich mich nicht irre... aber ich kann dir nicht sagen wie das mit gitarre klingt, da der kerl eine große anzahl an bodenpedalen besitzt
 
Jep.. danke nova... werd' es dann ja sehen.. ich teste es dann mal mit der E-gitarre von nem Band Kollegen! :rock:

LG Timo
 
Gitarre über Bassamp klingt garnicht so scheisse, zumindest clean. Für verzerrung sollte dann schon ein externes pedal vorhanden sein.
 
Habe es selber mal getestet und finde auch dass es sich garnicht mal so schlecht anhört.
Logischer Weise klingt es etwas tiefer. Geht vieleicht wenn man die Tiefen herausdreht!?!
 
der verstärker von "meinem" basser hat einen ausgezeichneten cleansound, schön voluminös und rund (is ja auch n fender, nicht?^^) für verzerrung musst du allerdings schon etwas externes benutzen....
 
Nachdem ich am Equalizer "rumgemacht" habe kling es eingentlich auch nicht schlecht.
(habe mit Effektpedal verzerrt)
 
der gitarrist von tool spielt teilweise auch über nen marshall 100watt bass amp
 
Das beste Beispiel, dass E-Gitarre über einen Bass Amp "gut" klingen kann, ist wohl der Fender Bassman - der Rest ist Geschichte.

Von welchem Amp hat sich Marshall damals inspirieren lassen ? :D
 
habt ihr euch mal das durchgelesen?

http://www.justchords.de/bass/faq/ampspeaker.html

" ... Darum: Vorsicht mit dem Übersteuern von Bass-Amps oder Gitarren-Amps über Bass-Speaker, Vorsicht mit verzerrten Signalen auf Bass-Lautsprecher! Und je härter verzerrt, desto gefährlicher für den Speaker.

Zurück zum Thema: Gitarre über Bass-Boxen ja, aber nicht zu hohe Pegel, wenn verzerrt schon gar nicht. Und klingen tut es in der Regel auch nicht besonders gut. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: der alte Fender Bassman mit 4x10"-Speaker war und ist eine beliebte Gitarren-Anlage, aber auch nicht für HiGain und Metal, sondern in Blues und Pop..."

:( jetzt werd ich wohl aufhörn verzerrt über n bassamp zu spieln

kann man eigentlich n bass und Mfx-board wie zoom g7 oder korg (weiß grad nich wie se alle heißen) spielen?? oder schrottet das auch iwas???
 
ähh.. ich harke besser nochmal nach: Kann man jetzt verzerrt nur auf einem Bass-LAUTSPRECHER nicht spielen oder auch nicht auf einem Bass-AMP??

LG Timo
 
Den Amp interessiert das nicht - Bass-Speaker sind dagegen schnell überlastet, zumal sie, wie in dem genialen Link von apostel ja auch erklärt, oft wesentlich breitbandiger übertragen als Gitarren-Speaker ... Also verzerrt über Bass-Speaker nur sehr leise, dann sollte wohl nix passieren.
Aber nur mit vorgeschaltetem Verzerrer bitte, nicht über den Gain des Amps zum Clippen bringen - zum einen klingt das im Fall eines Transistor-Combos grausam, zum anderen ist das wirklich schädlich für den Amp!
Clean kann das aber richtig gut klingen, tatsächlich. Schließe zuhause meine Gitte gern mal schnell an meinen Warwick-Übungscombo an, und das iss jetzt wirklich net der Brüller-Amp schlechthin, klingt aber clean sehr voluminös und angenehm :)
Zum Schluß noch 'n Tip: 'Nen gebrauchten Roland Micro Cube gibt's immer mal wieder für 'nen Fuffi, klingt sehr gut, ist für zuhause locker ausreichend und dank möglichem Batteriebetrieb auch für Urlaub, Badesee oder Isarstrand perfekt - ein brauchbares Distortion-Pedal kostet da schnell mal mehr, und wird vor dem Bass-Amp immer nur 'ne suboptimale Notlösung bleiben!
 
Ich spiel auch über ne Bassbox ^^
Also ich weiß nicht ....... es gibt Leute die spielen Jahzehnte über ne Bassbox und es passiert nichts.
(Meine Box ist seit 78 in Betrieb)
 
Wie g'sagt - es kommt immer auf das Wie an! Clean kein Problem, und kann sehr gut klingen. Heftigere Zerrgrade können (heißt nicht, dass sie's müssen) die Speaker aber durchaus schädigen. Ist die Frage, ob man's drauf ankommen lassen will - ich sag' jetzt nicht, dass es nicht auch gut gehen kann ;)
 
Ich hab einmal mit der E-gitarre unseres Gitarristen über meinen Amp gespielt, mit gain ganz auf - war eigentlich ganz okay - aber wenn es ihm schadet muss ich mir wohl noch ein Pedal kaufen. Hätte jemand auf anhieb eine idee, welches ich mir kaufen könnte?

LG Timo
 

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