ich geb auch unterricht ohne "lehrbuch". meist hör ich den schülern songs raus, anhand derer wir bestimmte themen behandeln können (spieltechniken, harmonielehre usw.). ich finde mit einem lehrbuch ist man zu festgelegt, man kann zu wenig auf die bedürfnisse des schülers eingehen. es kommt natürlich auch vor, dass wir teile aus (bereits gekauften) büchern machen, aber für den unterricht selbst braucht sich bei mir niemand ein buch zu kaufen (außer vielleicht sehr junge schüler. bei denen hab ich die erfahrung gemacht, dass solch ein buch ihnen oft bestätigung gibt, wenn sie sehen, dass sie nicht mehr auf der ersten seite sind sondern schon über die hälfte des buches können. auch kann man bei denen oft weniger (nicht gar nicht) auf deren musikgeschmack eingehen, da der selten schon so ausgeprägt ist...).
zudem gibt es manche schüler (das ist nicht bei allen so, aber eben bei manchen), die wenn sie noten (bzw. tabs) haben, einen song oder eine skala oder sonst was einfach nicht auswendig spielen können, oder nur mit viel aufwand. wenn man von anfang an mit "wenig" noten spielt (mehr mit dem gehör arbeiten, was ich auch für später enorm wichtig finde), prägt man sich vieles schneller ein (das ist aber auch wieder von schüler zu schüler unterschiedlich, manchen muss ich alles aufschreiben, damit sie's sich bis nach hause merken können (kommt aber auch auf deren tagesform an). in der folgenden stunde kann es aber durchaus vorkommen, dass sie die noten nicht mal rausholen, weil sie sie nicht benötigen).
es gibt durchaus sehr gute lehrücher und ich will niemandem davon abraten sich so eins zu kaufen, aber der gitarrenunterricht muss nicht unbedingt auf solch ein buch aufbauen.
