EastWest Sounds live auf der Bühne spielen?!?

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jimmy-key
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Hallo Musiker,

ich brauche euern Rat.

Habe mir die Soundbibliothek "EastWest Quantum Lear (Play Edition)" gekauft und bin äußert zufrieden damit.
Nun würde ich die Sounds gerne mit meiner Band Live auf der Bühne verwenden.
Als Software am PC habe ich bisher immer Ableton Live genutzt.

Im Musikgeschäft wurde mir schon abgeraten einen Laptop mit auf die Bühne zu nehmen ("das würde fast niemand so machen") - aufgrund der langen Ladezeiten für die Sounds und der Anfälligkeit.
Mir wurde vorgeschlagen ähnliche Sounds mit einer Workstation zu erstellen und diese auf der Bühne zu nutzen.

Jedoch habe keine Lust mir die Sounds ein zweites Mal mit einer Workstation zusammen zu basteln und günstig sind die Dinger ja auch nicht gerade ;-)

Konkret suche Ich nun nach einer Software, die ich live einsetzten kann um die Sounds von EastWest über ein Midi-Keyboard anzusteuern.
Am Besten wären folgende Features:
  • Die Sounds werden vor dem Auftritt für alle Songs komplett geladen, damit zwischen den Songs keine lange Ladezeiten entstehen
  • Ich kann die Reihenfolge der Sounds wie ich sie während dem Auftritt benötige programmieren (z.B. Streicher1, Orgel, Streicher1, Streicher2, ...)
  • Ich kann die Sounds am Midi-Keyboard nach einander durchschalten (z.B. per Footswitch)
Das hört sich jetzt vermutlich etwas kompliziert an :gruebel: ...
Bin auch für alternative Lösungen offen :)

Wäre super, wenn ihr eure Erfahrungen, Tipps, Vorschläge, ... hier preis gebt.
Vielen Dank!

Jimmy-Key
 
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Das Programm Forte macht genau was Du möchtest! Es handelt sich hierbei um einen VST-Host für Windows, der es ermöglicht bequem mit mehreren VST-Instrumenten so umzugehen, als hätte man eine Workstation.
- Mann kann damit Layers und Splits erstellen
- Mann kann Klänge vorladen
- Kann seine Setlist einem Stresstest untersziehen.

Es gibt hier mehrere Kollegen, die so auf die Bühne gehen.

In der Theorie bekommt man mit einem PC/Notebook viel Klang für´s Geld.
Für mich persönlich sind leider elementare Fragen noch nicht abschließend geklärt, bevor ich zuschlage.

- Wieviel Rechenleistung braucht man wirklich um ca. 4 Klänge mit ca. 6ms Latenz zu spielen?
- Wie unterscheidet sich die hörbare Latenz von dem was die Karte anzeigt (da kommt noch irgendwas dazu - nur keiner sagt genau. wo noch Zeit verloren geht.
- Wie verhält es es sich bei einem Live-Sommer-Open Air, wenn die Sonne 3 Stunden auf das System knallt? Kann man da einen Ausfall zu 99,999 Prozent verhinern??
- Reicht ein normaler Lüfter dafür aus?
- Manche behaupten, es müsse ein passiver Lüfter sein, da der Lüfter manchmal einstreut und Brummen verursachen kann? Aber dann wird das Hitzeproblem bei einem Open-Air noch größer
- Wie bekommt man die Ausfallsicherheit so hoch wie bei einer Workstation? (Mit Sonne, Erschütterungen, Dongelproblematik usw.
- Ist eine SSD besser als eine Festplatte? Manche sagen, alles wird schneller und erschütterungsfrei. Andere sagen, dass das System mit der Zeit langsamer wird. eine SSD schneller kaputt gehen kann und dass es schwierig wird ein komplettes Image des Systems zu machen, wenn ein Teil des Systems auf eine SSD ausgelagert wird......

Dass muss Dir nicht die gleiche Angst machen wie mir :)
Jetzt weiß ich warum Workstations so teuer sind. 50% bezahlt man für die Sicherheit, dass man keine Ausfälle hat und dass man sich über viele Dinge keine Gedanken machen muss.
 
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@jimmy key: Also wenn du ausschließlich spielen willst auf der Bühne und ohne Playback oder Sequenzen auskommen möchtest, dann ist Forte sicherlich die optimale Lösung für dich. Allerdings seh ich da momentan ein Problem in deiner Idee und das heißt Play (der Sampler von East West). Auch in der aktuellsten Version kommt es hin und wieder rein zufällig zu Abstürzen, das kann für lange Zeit gut gehen, aber eventuell im entscheidenden Moment nach hinten losgehen. Wenn du alle Sounds vor dem Auftritt laden willst, so mach ich das übrigens auch, dann solltest du unbedingt darauf achten was du lädst und wie es sich auf deinen Arbeitsspeicher, CPU und Audiopuffer auswirkt. East West hat einige libraries die sehr stark an deinen PC Ressourcen nagen, welche library planst du denn einzusetzen? Am geeignetsten wäre sicherlich Goliath. Ein Audio Interface ist sowieso Pflicht, hier solltest du auf gar keinen Fall sparen.
Du kannst die Sounds am Midikeyboard jederzeit per definierbaren Midi CC Befehle durchschalten und sonst damit auch noch dir Zugriff auf Funktionen geben die du kontrollieren möchtest. Dazu braucht es kein Footswitch oder ähnliches.

Mit Ableton Live ist das prinzipiell auch möglich, du hast hiermit sogar noch mehr Möglichkeiten dich kreativ auszuleben, da es sich bei Live immernoch um einen voll funktionsfähigen Sequenzer handelt und nicht wie bei Forte um ein Standalone Hoster. Ich habe schon von einigen Kollegen gehört, dass Live sehr gut auf der Bühne funktioniert hat, wäre eine Überlegung wert um Geld zu sparen.

Soweit erstmal. :)

---------- Post hinzugefügt um 20:55:43 ---------- Letzter Beitrag war um 20:43:36 ----------

- Wieviel Rechenleistung braucht man wirklich um ca. 4 Klänge mit ca. 6ms Latenz zu spielen?

Kommt auf die Größe der Patches an die du gleichzeitig laden willst, eine genaue Angabe kann ich dir hierfür nicht geben. Das ist auch von library zu library unterschiedlich und von Sampler zu Sampler. Allgemein gesagt ist RAM, CPU und Audio Interface das wichtigste, hast du 8 Gigabyte RAM einen Quadcore und ein gescheites Audio Interface, sagen wir Motu oder ähnliches, sind 6 Sekunden locker drinnen.
- Wie unterscheidet sich die hörbare Latenz von dem was die Karte anzeigt (da kommt noch irgendwas dazu - nur keiner sagt genau. wo noch Zeit verloren geht.
Meine Erfahrung die ich hier gemacht habe sagt mir, dass das komplett unterschiedlich ist. Kommt auf dein Audio Interface drauf an, aber allgemein kannst du sicher sein, dass bei einer Latenz von 6 Sek ca alles im grünen Bereich bleiben sollte.
- Wie verhält es es sich bei einem Live-Sommer-Open Air, wenn die Sonne 3 Stunden auf das System knallt? Kann man da einen Ausfall zu 99,999 Prozent verhinern??

Direkte Sonnenbestrahlung lässt sich ja doch vermeiden und wenn dein System gescheit steht und der Lüfter so gut an Luft herankommt, dürfte da in der Regel nix passieren. In einer stickigen Kneipe ist es das gleiche.
- Reicht ein normaler Lüfter dafür aus?

Siehe oben, in der Regel schon.
- Manche behaupten, es müsse ein passiver Lüfter sein, da der Lüfter manchmal einstreut und Brummen verursachen kann? Aber dann wird das Hitzeproblem bei einem Open-Air noch größer

Die Erfahrung hab ich bisher noch nie gemacht. Hoffe ich werde sie auch nicht machen müssen.
- Wie bekommt man die Ausfallsicherheit so hoch wie bei einer Workstation? (Mit Sonne, Erschütterungen, Dongelproblematik usw.

Dein System in ein Rack einbauen und für eine gute Belüftung sorgen. Die Dongleproblematik ist immer nur so hoch wie die Gedächtnissproblematik des Users. Ich befestige meine USB Anschlüsse immer zusätzlich mit Klebeband, dass keinerlei Ruckeln entstehen kann. Erschütterungen, nun ja, kommt drauf an in was für einer Band und wo du spielst, dürfte normalerweise kein Problem darstellen.
- Ist eine SSD besser als eine Festplatte? Manche sagen, alles wird schneller und erschütterungsfrei. Andere sagen, dass das System mit der Zeit langsamer wird. eine SSD schneller kaputt gehen kann und dass es schwierig wird ein komplettes Image des Systems zu machen, wenn ein Teil des Systems auf eine SSD ausgelagert wird......

Fakt ist, dass manche Sample libraries auf SSD deutlich besser performen, aber das ist wirklich kein MUSS, die Ladezeiten mit normaler Festplatte dürften locker ausreichen, bei einem System das ansonsten halbwegs anständig bestückt ist. Ein komplettes Image zu erstellen ist nie einfach, mag wohl stimmen.

Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.;)
 
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Erst einmal vielen Dank für die hilfreichen Antworten bisher.

@R.Cato:
Mit Ableton Live habe ich mein Glück schon probiert, jedoch war es mir leider bisher nicht möglich, dieses so zu bedienen, dass es meine Anforderungen erfüllt. Ich kann zwar auf verschieden Spuren verschiedene Sounds legen und diese über Midi an und abwählen, jedoch war es mir bisher nicht möglich, die einzelnen Spuren immer mit der gleichen Taste (in zuvor festgelegter Reihenfolge) durchzuschalten. Bisher musst ich immer z.B. Spur 1 aktivieren, anschließen diese wieder deaktivieren, dann Spur 2 aktivieren, wieder deaktivieren ....
Vielleicht reichen meine Kenntnisse auch nur nicht aus und es gibt doch einen Weg mit Ableton?!?

Den Fußschalter habe ich ins Spiel gebracht, da ich die Hände gerne zum spielen frei habe und es so ganz praktisch finde :great:

Playback wollen wir auch abspielen, jedoch ist das bisher über iPod geplant, damit dies der Drummer erledigen kann.

@jimmy key: Allerdings seh ich da momentan ein Problem in deiner Idee und das heißt Play (der Sampler von East West). Auch in der aktuellsten Version kommt es hin und wieder rein zufällig zu Abstürzen, das kann für lange Zeit gut gehen, aber eventuell im entscheidenden Moment nach hinten losgehen.

Das hört sich ja überhaupt nicht gut an :(
Aber da wird es in dem Fall wohl leider kein drum herum geben.
EastWest ist schon angeschafft.

Zu der Library die ich einsetzten will: Wird wohl häufig auf die Symphonic Orchestra rauslaufen.

Das Programm Forte hört sich ganz gut an :)
Denke Ihr meintet das: http://www.brainspawn.com/ ???
Vielen Dank für den Tipp.
Werde es mal ausprobieren :)
 
... Fakt ist, dass manche Sample libraries auf SSD deutlich besser performen, aber das ist wirklich kein MUSS, die Ladezeiten mit normaler Festplatte dürften locker ausreichen, bei einem System das ansonsten halbwegs anständig bestückt ist. Ein komplettes Image zu erstellen ist nie einfach, mag wohl stimmen. ...
ich hab vor einiger Zeit mal eine besonders flotte SSD angeschafft (RevoDrive II mit PCIe Anschluss als 4 fach Raid 0)
Was schnelleres gab es zu der Zeit nicht... und da misst man natürlich schon aus Neugier mal nach.
Ich hatte auch eine gute Testroutine, die einige tausend Dateien in stupider Weise auf und zu machte um ein paar Werte auszulesen.
Ergebnis: die SSD war gut 3x so schnell wie eine WD Green HD 750GB (letztere also ein eher 'lahmes' Exemplar)
Lächerlich, wenn man die 'Leistungswerte' der Revo kennt.
Witzig war auch, dass der Test im zweiten Durchlauf von der HD exakt genauso schnell lief wie von der SSD :eek:
Kunststück, die Daten standen schon im Lese-Cache von Windoze :p

Die SSD hat nur dann Vorteile, wenn die Daten das erste Mal gelesen werden (der bekannte Windoze Start) oder sehr gross sind und viele Positionierungen innerhalb der Bibliothek notwendig wären.
Gerade kleine und 'preisgünstige' SSDs können zum Bummerang werden. Die Ausfallrate ist bei einigen Exemplaren exorbitant...
So deute ich zumindest den Gesichtsausdruck vom PC Händler meines Vertrauens.

damit kein falscher Eindruck entsteht: die Revo war nur deshalb so 'schlecht', weil die Aktion sie einfach nicht genug gefordert hat.
es gibt durchaus Server-Anwendungen, wo sie richtig hinlangt. Aber die hier relevanten Anforderungen sind davon weit entfernt.

Latenz hat übrigens nicht mit Rechenleistung zu tun.
Ich habe genau dieselbe Latenz auf einem 1GHZ P3 wie auf einem 3GHZ CoreDuo.
Es ist eher eine Frage, was die CPU sonst noch um die Ohren hat (Hintergrunddienste) oder wie geschickt die Hardware des Boards mit ihren Resourcen umgeht. Logischerweise natürlich auch die Qualität der Treiber-Programmierung.

cheers, Tom
 
SSDs sind ein Kapitel für sich, aber generell gilt: Finger weg von solchen, mit JMicron-Controller. Das sind meistens die "billigen". Wenn da Intel oder Sandforce verbaut ist, kann man den Kram nehmen.

Tom hat recht, Latenz ist eine Frage der Programmierung (aber liegt auch an der Systemarchitektur), da zeigt sich, wie gut und ob auch die Hardware optimal von der Software ausgenutzt wird. Das ist am ehesten bei Hardware der Fall und am wenigsten bei Laptops etc. Ein PC/Mac ist ja ein flexibles System mit universeller Treiberarchitektur, und diese Flexibilität hat ihren Preis. Eine Hardwarekiste verzichtet auf die Zwischenschichten wie HAL und spricht seine Hardware eben direkt an, kann sie also optimal ausnutzen, weil keine Architekturschnittstelle für Treiber mit verwaltet werden muß. Daß auch Hardware so seine Latenzen haben kann, gibts Beweise genug, und das liegt an schlamperter Programmierung der Firmware.

Die Begründung des Musikgeschäftes fürs Abraten vom Laptop auf der Bühne, daß das mit dem Laptop auf der Bühne keiner machen würde, ist ziemlicher Blödsinn, derjenige sollte vielleicht öfter mal zu Konzerten gehen oder entsprechende Mitschnitte anschauen, das straft seine Aussage Lügen. Ansonsten hat er ja nicht unrecht, vor allem wenn man sich die Preise für gebrauchte Sampler anschaut. Wenn ich gerade so lese, worauf man da alles achten muß, wäre mir das ja nix, andererseits artet Hardware eben auch wieder in Schlepperei aus ...

Eigentlich eine Marktlücke für die Hersteller, einen universellen Hardware-Sampleplayer im 1HE Rackformat zu bauen, der alle möglichen Formate lesen und abspielen kann, also sowas wie ein Oberheim DPX-1 mit aktueller Technik und entsprechenden Speichermedien.
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank für die vielen wertvollen Hinweise.....
Nur eine Frage noch zur Rechenleistung und der Latenz.
Ist das wirklich unabhängig voneinander?
Ich habe auch auf einem schwachen Rechner eine kurze Latenz spielen können (6ms). Aber sobald man etwas komplexere Programme hatte, gab es ein Knacksen. Mit höheren Latenzeinstellungen ging das Knacksfrei.
Hätte ein schnellerer Prozessor dem Ganzen nicht die Puste gegeben, auch Rechenintensivere Klänge knacksfrei auszugeben?

Viele Grüße
Michael
 
im Grunde ist es lächerlich (von der Sache her), dass man sich eine Frage wie diesen Thread überhaupt stellen muss... heute...
ich kann mich noch gut dran erinnern, dass ich das 1GB Piano aus der ersten Version Gigasampler mit einem Siemens Celeron 333 unter Win98 mit 256 MB Ram über eine 10MBit Leitung im Netzwerk spielen konnte :eek:
Es war seinerzeit eins der top Argumente für das System, dass man die Samples zentral auf einer Netzwerkplatte haben konnte und jede Workstation automatisch Zugriff hätte. Was auch den Live Einsatz vereinfacht hätte.
Heute schlage ich mich mit der 10 fachen Taktfrequenz, dem 25-fachen Speicher und 8 CPU-Kernen rum und kämpfe um freie Interrupts...
Gigasampler fand ich eine wirklich coole Alternative, aber mit Gigastudio haben sie im Prinzip selbst den Anfang vom Ende initiiert...
(nur mal nebenbei bemerkt)

cheers, Tom

---------- Post hinzugefügt um 12:52:28 ---------- Letzter Beitrag war um 12:27:15 ----------

Hätte ein schnellerer Prozessor dem Ganzen nicht die Puste gegeben, auch Rechenintensivere Klänge knacksfrei auszugeben?
üblicherweise nicht, wobei natürlich die Programmierung der 'anspruchsvollen' Anwendung schon einen Einfluss haben kann.
Ein einfaches Beispiel:
das Programm ist ein Software Synth, der nur ein Fenster mit Namen zeigt und auf Midi Daten reagiert... funktioniert tadellos (angenommen).
nun bekommt das Programm eine Oberfläche, die zusätzlich einen Pegelausschlag und vielleicht eine animierte Wellenform zeichnet.
In dem Moment werden die Midi Daten nicht nur in Töne umgesetzt, sondern es werden 2 Grafiken animiert, was bei jeder Veränderung (des Bildschirminhalts) Interrupts an die Grafikkarte erzeugt.
In dem Moment muss der Prozessor die Arbeit an den Tönen unterbrechen und Daten an's Grafiksystem senden.
Würde jetzt gleichzeitig eine Aufzeichnung laufen, so wäre mit dem Festplattensystem eine dritte (komplexe) Komponente beteiligt.
'Rechnen' tut der Prozessor dabei so gut wie nicht, entscheidend ist vielmehr, dass sich die Zeitrahmen für die jeweilige 'Aufgabe' nicht ins Gehege kommen.
Das ist jetzt sehr grob vereinfacht, weil es nur das Prinzip zeigen soll.
In der Realität laufen da nicht 3 sondern eher 200 Prozesse parallel (bei einem typischen Win7)
Bei einem Win98 wären es vielleicht 20 gewesen... siehe Beispiel oben ;)

cheers, Tom
 
Micha, denk mal an die Ataris zurück, die hast ja sicher noch mitbekommen. Zwar nicht bei Audio, aber Latenz gibts ja auch bei MIDI, und das war selbst beim 8MHz Atari ST nur dann ein Thema, wenn man es wirklich übertrieb, sprich: für einen Datenstau auf der MIDI-Leitung sorgte, das lag aber an MIDI und nicht am Rechner.

Im Gegensatz zu MIDI ist digitales Audio schon was Anderes und erst wirklich möglich geworden durch schnellere Prozessoren, insofern ist Latenz und Rechenleistung nicht so wirklich unabhängig voneinander, denn es braucht eine gewisse Grundrechenleistung. Audioaufzeichnung ging ja bereits beim Atari Falcon, einigen Amigas und schnelleren Macs (mit 68030 oder neuer) in CD-Qualität. Geht aber auch anders: Ensoniq Mirage hatte eine, wenn auch sehr flotte 8Bit-CPU drin, den 6809. Und: die Rechenleistung alleine ist es auch nicht.

Was nützt die schnellste CPU/MCU, wenn sie nicht auch adäquat eingebunden ist, sprich: Bustakt, Busbreite und Anbindung der Schnittstellen? ein 24Bit-Wandler, der seine Daten aus Spargründen in 8Bit-Paketen über den Bus schicken muß, weil der Hersteller nur eine 8Bit-CPU verbaut hat, ist ein Witz, auch wenns eine schnelle CPU ist. Parallele Datenverarbeitung spart Zeit, und um die geht es ja bei den Latenzen.

Es kommen oft aber auch bei der Hardware noch Latenzen dazu, man denke nur mal an den D50. Oliver "Musictronics" Schwarz hat das Ding komplett analysiert und festgestellt, daß das oft angemeckerte Rauschen der Samples nicht von den Samples stammt, sondern durch die verwendete, zu schwache CPU, die die Samples nicht schnell genug auslesen kann. Ist ja auch ddämlich, das per Software zu machen, gerade im Jahr 1987. Marcus Ryle war da schlauer: in den kleinen Alesis Drumschachteln werkelt eine billige MCU (8031), das Auslesen der Samples aber macht ein schnelles Gate Array. Da steckt nichts anderes drin als ein programmierbarer Zähler, durch die Integration auf einem einzigen Chip spart man sich die Einzelbauteile und damit Platz, Aufwand und auch Geld.
 
Die Latenz hat DEFINITIV mit der CPU zu tun. Das selbe Forte Rack mit dem selben Interface kann ich auf dem schnelleren Laptop mit deutlich geringerer Latenz spielen als am älteren Backup Laptop. CPU, Plugin und die Interface Treiber bestimmen die Latenz. Wobei ein vernünftiger Treiber Grundvoraussetzung ist.

lg
 
um das 'definitv' deiner Aussage zu belegen, hättest du in den 'Backup-Laptop' eine schneller CPU einsetzen müssen... ;)
andere Hardware, anderes IO-System, andere Treiber.

Dass manche Programme (oder Plugins) nicht genug 'Rechenleistung' bekommen liegt an der spezifischen Programmierung.
Entweder schlecht (der Entwickler wusste es nicht besser) oder schlampig (hatte keine Zeit).
Das sollte man eher nicht zur Grundlage von Überlegungen zu Latenzfragen machen... unsicheres Terrain.

cheers, Tom
 
Hochspannender Thread!
Hat noch jemand eine Idee, mit welcher GÜNSTIGEN Soundkarte man Latenzarm spielen kann?
Ich brauche einen 20 Euro(!) Klinkenausgang und einen Treiber, der für geringe Latenzen sorgt. Dafür ist mir eine RME viel zu teuer.
Mehrere Hundert Euro sehe ich für eine Soundkarte nur ein, wenn ich Ein- und Ausgänge ohne Ende habe und die Karte auch noch Rechenarbeit abnimmt.
Aber Latenz liegt ja nur am Treiber.
Bitte sagt mir, dass es nicht wie bei Rasierklingen ist, wo nur die teuren ordentlich rasieren :)
 
um das 'definitv' deiner Aussage zu belegen, hättest du in den 'Backup-Laptop' eine schneller CPU einsetzen müssen... ;)
andere Hardware, anderes IO-System, andere Treiber.

Dass manche Programme (oder Plugins) nicht genug 'Rechenleistung' bekommen liegt an der spezifischen Programmierung.
Entweder schlecht (der Entwickler wusste es nicht besser) oder schlampig (hatte keine Zeit).
Das sollte man eher nicht zur Grundlage von Überlegungen zu Latenzfragen machen... unsicheres Terrain.

cheers, Tom

Hehe, sogar das kann ich aufgrund meines Stand PCs belegen. Hab mir eine schnellere CPU gekauft und danach deutlich weniger Latenzprobleme. Das ist allerdings schon ca. 4 Jahre her. Damals mit einer M Audio Delta 44.

Es ist doch auch nur logisch! Latenzprobleme hat man dann, wenn der Rechner die eingehenden Midi Daten nicht schnell genug auf die Plugins anwenden kann (sehr laienhaft gesagt, ich weis!). Welche Latenz grundsätzlich möglich ist, hängt nur vom Treiber ab. Ab wann allerdings Latenzprobleme, sprich Aussetzer und Knackser, auftreten bei denen man dann die Latenz raufschrauben muss, da spielt die CPU eine wesentliche Rolle!

@gmaj7: ich würde schon die 100-200€ für die gängigen Einsteiger Dinger ausgeben. Eine bessere Karte hat eben auch bessere Treiber! Mein Dual Core 2,5Ghz mit 3GB Ram hat bisher für alles ausgereicht. Da waren auch mal mehr als 4 Sounds/Plugins am Laufen und die CPU Auslastung hab ich noch nie über 50% gesehen. Mein Fazit: Vergiss den Kronos! Forte, Komplete 8 und Arturia Analog Laboratory und du hast um 1000€ (inkl. Interface) ein System, das den K in den Boden stampft.

Lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Duplobaustein:
150€ wären noch in Ordnung.
Bei allem darüber weiß ich einfach nicht, WOFÜR ich das Geld ausgebe, wenn ich NUR einen Stereoausgang benötige.
Ist Windows so LATENZKAPUTT, dass man nur mit Treibern aus der Raumfahrt an denen 50 Personen gleichzeitig entwickeln diesen Mangel ausgleichen kann? :)

Viele Grüße
Michael
 
Auch hier definitiv nein. Mehr als die gängigen 250€ Interfaces (z.B. Focusrite Scarlet/Saffire, NI Kontrol, MAudio Fast Track,...) ist sinnlos. Ich habs auch nur mit der Onboard Karte und Asio4All auf unter 10ms geschafft, wobei ich da nur immer Pianoteq gespielt habe.

Es kann durchaus sein, dass die ganz kleinen Interfaces auch gute Treiber haben, da fehlt mir der Erfahrungswert. Kannst es ja mal 30 Tage testen! ;)

Lg
 
Hat noch jemand eine Idee, mit welcher GÜNSTIGEN Soundkarte man Latenzarm spielen kann?

ESI Juli@ wäre sowas, ist aber wirklich eine Karte (PCI), kein externes Interface.

Ich brauche einen 20 Euro(!) Klinkenausgang und einen Treiber, der für geringe Latenzen sorgt. Dafür ist mir eine RME viel zu teuer.

Hast Du Firewire am Rechner? Dann könntest Du mal meine Terratec Phase X24 probieren, die war auf dem Mac eigentlich recht gut, auf Windows mangels Interface und Interesse nie probiert.

Bitte sagt mir, dass es nicht wie bei Rasierklingen ist, wo nur die teuren ordentlich rasieren :)

Ordentlich rasieren ist nicht alleine eine Frage der Klinge, sondern auch eine der Technik. Wenn einer ein Kinn hat wie Averell Dalton wird er neben einer guten Klinge auch eine entsprechende Technik brauchen, sonst ist er schneller in der Notaufnahme einer Klinik als er schauen kann:D
 
Hehe, sogar das kann ich aufgrund meines Stand PCs belegen. Hab mir eine schnellere CPU gekauft und danach deutlich weniger Latenzprobleme. Das ist allerdings schon ca. 4 Jahre her. Damals mit einer M Audio Delta 44. ...
ok, das erklärt einiges... so'n Teil hatte ich auch mal zur Probe... 1 Tag :p
wir müssen hier keine Wortklauberei betreiben, aber es war ursprünglich von Latenz die Rede, nicht von Latenzproblemen.
Im Fall der Delta war der Treiber (ziehmlich) sicher suboptimal und konnte dann wohl Boden per CPU-Schub gutmachen.
Dass auch dieser Aspekt existiert, habe ich ja nicht ausgeschlossen.

In einer konkreten Problemsituation ist es aber strategisch günstiger zunächst der Einbindung des Interfaces auf den Zahn zu fühlen, in erster Linie ob Interupt-Sharing mit einer wichtigen Systemkomponente besteht (zB Grafik, Festplattencontroller) und ob eventuell ein Übermass an Hintergrunddiensten aktiv ist. Eine schnellere CPU bringt in solchen Fällen keine Fortschritte.

cheers, Tom
 
Häh??? Die Delta hat, wie alle M Audio Karten die ich kenne, Supertreiber!

Nochmal: welche Latenz grundsätzlich möglich ist, hängt vom Treiber ab. Ab wann man aber bei aufwändigen Projekten (oder live bei mehreren VSTis) die Latenz raufschrauben muss, damit es keine Latenzaussetzer gibt, hat vor allem mit der CPU zu tun. Ist ja auch nur logisch und darum ging es gmaj7 ja! Er möchte zumindest 4 Plugins unter 10ms spielen. Da wirds im allgemeinen (natürlich abhängig von den verwendeten Plugins) vom Core Duo und 2 GB Ram abwärts eng.
 

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