Eckport - Korrekturfaktoren bei Bassreflex Boxen ???

topo
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Was ist eigentlich genau ein Eckport (siehe Bild 1/2 3, 4)?

Wie ist die Faustformel für die Korrekturen an der Länge für Eckports bzw. Boden/Wandports bei BR Boxen?

Ich dachte eigentlich immer Nr. 3 - aber Nr. 1/2 ist ja eigentlich genauso an 2 Wände angekoppelt.........:confused:


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N'abend,

Als Eckport definier ich 3 und da hab ich beachtliche "Korrekturfaktoren". Das geht bis hin zu 2 oder 2,3 (haengt nicht ausschliesslich von der Position ab, sondern noch dem einen oder anderen Detail). Fuer 1 und 2 komm ich in der Praxis auf etwa 1,7. Tatsaechlich passts nie genau, drum mach ich den Port am Proto absichtlich kuerzer (Faktor 2,5 bzw 2) und stückle mit Konstruktionskleber solange bis mir die Impedanzmessung passt. Wobei man eigentlich das Volumen korrigieren muesste, bei kleinen Aenderungen runde ich das aber grosszuegig, bzw, schmeisse wenn ich grössere Aenderungen erwarte in ein an sich zu grosses Gehäuse entsprechend Styroporblöcke rein. Klingt nach Pfusch und Probiererei, ist es auch, geht fuer mich kaum anders. Passts halbwegs, mach ich alles fest, blas Leistung drauf und mach die akustischen Messungen. Die Verkuerzung des Ports schaff zumindest ich nicht bloss in der Simu. Muss eigentlich immer nacharbeiten am Proto.

cu
martin
 
Hey - danke für die Info. Um noch man ganz sicher zu gehen: du teilst dann die errechnete/simulierte Portlänge durch den Faktor.

Also fiktives Beispiel für Ports der Kategorie 1/2: simmulierte Portlänge 35 cm -> 35/1,7=20,59 cm -> neue Portlänge

Ich frage deshalb noch mal nach, da ich woanders etwas über z.B. Faktor 0,8 gelesen habe.

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Das ist korrekt, ich hatte genau den Fall, hab den Port sogar nur 17cm lang und liege bei der Tuningfrequenz um 3Hz zu hoch. Was zwar immerhin ein 5% Fehler ist, der aber im nunmehr immer groesser werdenden Stack eh von Vorteil ist.

Es stimmt mit den Faktoren aus Unibox also so lala. Ich wuerd aber unbedingt immer nachmessen. Genial ist hier die Lösung aus dem Arta Kompendium fuer den Soundkarten Kopfhörerausgang. Es gibt sicher elegantere Lösungen, aber sicher keine guenstigere :)

Das ganze ist naemlich schon weit komplizierter, Thomas aus dem PA Forum fiel bei einer Box mit sehr geringem Volumen total auf die Nase mit den genannten Korrekturfaktoren. Ausserdem liegen ab und zu die Herstellerangaben fuer die TSP deutlich daneben. Kann man auch mit der Arta Lösung nachmessen. Ich war da ziemlich (negativ) ueberrascht bei meinen PS76.

cu
martin
 
Martin - vielen Dank für den Tip mit Arta!!! :great:

Ich habe aus dem Kompedium mal die entspr. Schaltung mit Pfeilen versehen, wo ich nicht weiß, wie das gemeint ist bzw. angeschlossen wird (mein Physik Unterricht ist einfach zu lange her.......:redface:)??? :confused:

Und beim Headphoneausgang habe ich ja ein Stereo Signal. Welche Seite schließt man denn da an?

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Zuletzt bearbeitet:
Na jetzt hast mich aufgeblattelt....
Ich hab die Platine im Auto liegen, schreib dir morgen wie das verlötet is und hau ein Foto dazu.

cu
martin
 
hallo,

ich häng mich mal kurz hier rein, da ich schliesslich die platine für den dodl verbrochen hab...

die pfeile kennzeichnen die masse, in diesem fall also den masseanschluss der 3,5mm input/output-klinke der soundkarte.

beim hp-out der soundkarte kann man entweder linken oder rechten kanal verwenden!

der lautsprecher, dessen impendanz ich messen möchte, wird hier also nur am kopfhörerverstärker der soundkarte betrieben, ist aber für derartige messungen völlig ausreichend!

hope this helps!

liebe grüsse, alex
 
Danke! Ich werde das mal am Wochenende nachbauen/verdrahten.

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Da ausgerechtnet bei Conrad dieses Wochenende kein 100 Ohm Wiederstand vorrätig war, habe ich mich eben kurz an die "Holzstäbchen" Methode gemacht.

Das hat auch soweit (ich habe eine etwas andere Befestigungsform benutzt) sehr gut funktioniert. Danke noch mal für die Tips.

Nun habe ich festgestellt, dass ich bei 35Hz und bei 46Hz die geringste Membranauslenkung habe - also zwei mal.
In der Simutlation ist der Sub auf 41Hz getuned.

Wie interpretiere ich jetzt, diese Ergebnisse? :confused:




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Hallöchen, Topo,

wenn das Ergebnis so stimmt, hast du kein normales Bassreflex gebaut, sondern dein System wirkt entweder als Doppelbassreflex, als Transmissionline, Horn, tapped Horn oder ne wilde Kombi davon. Da die Portfläche ja wahrscheinlich kleiner ist als deine Membranfläche fällt Horn wohl raus, bleibt also DBR, TML oder tapped Horn - nur hier gibt es mehrfache Auslenkungsminimas. Der tiefer liegende Punkt sollte normalerweise etwas geringer auslenken als die höherliegenden Punkte.

Ohne genaue Ansicht deines Aufbaus läßt sich das nicht beurteilen. Es könnte sein, dass dein Reflexkanal so weit ins Gehäuse reicht, dass es wie ein durchgängiger Kanal wirkt. Wahrscheinlicher ist aber, dass der Magnet das eigentliche Volumen unterteilt und dadurch das Doppelreflexsystem zur Anwendung kommt. Hierbei arbeitet eine BR-Box mit meist eigentlich zu kleinem Gehäuse mit seinem Resonator in ein zweites BR-Gehäuse, dadurch ergeben sich zwei Abstimmfrequenzen und zwei Auslenkungsminima. Das Ganze ist aber schwer sinnvoll anzustimmen, können auch nur wenige Simu-Programme, z.B. LspCad.

Berechne halt mal die exakte Querschnittsfläche im Bereich des Membransystems. Bei Eckports und ausladenden konventionellen Magentsystemen fängt man sich da sehr leicht eine Einschnürung ein.

Ciao, Deschek
 

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Ich glaube, ich muss die Messung noch einmal machen, da eigentlich aus meiner Sichtweise keine der Vermutungen zutrifft.

Siehe Fotos vom Prototypen.

Das Gehäuse hat aussen eine Tiefe von 58,5 cm und eine Höhe von 67cm und 48cm Breite.
Die BR Ports haben eine Höhe von 7,8cm und eine Länge von 29cm (incl. Abzug wg. Korrekturfaktor).
Die Port Crossarea ist 339 cm2.

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Hallöchen, Topo,

ja, das Gehäuse läßt eigentlich keine Rückschlüsse auf so ein Fehlverhalten zu. Engstelle gibt es keine und selbst wenn der Port zusammen mit dem eigentlichen Volumen als TML oder ähnliches wirken würde, wäre die Wirklänge zu kurz um so tiefe Resonanzfrequenzen zu erhalten.
Nochmal messen erscheint mir auch sinnvoll...

Ciao, Deschek
 
Inzwischen ist folgender Korrektur Faktor für die im Bild mit 1 und 2 bezeichnete Bausweise für den Sub basierend auf einer Portberechnung mit 2 freien Enden (two free ends) von 1,55 rausgekommen (Holzstäbchen Methode).

Nun geht es an die finalen Versionen der Sub's.

Noch mal Danke an alle für die tolle Unterstützung.:):great:


Topo :cool:
 
Grüß dich topo,

der Eckport ist bei dir im Bild die Nr. 3, eben weil er in der Ecke sitzt.
Eine Faustformel ist net immer so einfach, es kommt auch drauf an, welche Ausgangsrechnung benutzt wird, oder eben welches Programm.

Nr 1 und 2 sind aber 4-eckig, haben somit 4 Wände, der Eckport nur 3.
Ein Eckports darf immer kürzer ausfallen als ein anderer Port, eben da nur eine Wand kürzer ist, alle anderen viel länger.
Um so weniger längere Wände ein Port hat um so länger muss er ausfallen.

Port 1 ist zB quasi der gleich wie Nr. 4, allerdings hat dieser 2 längere Wände, Nr.4 aber nur eine.
Wobei man Port 1 und 2 eher als einen Port sehen sollte, welcher in der mitte nur nen Verteifungsbrett hat, somit hat der Port 3 längere Wände.

Auch runde Ports/BR Rohre, welche in Wand- oder Ecknähe sitzen müssen kürzer ausfallen!

Ich persönlich simuliere immer ohne Endcorrektion und multipliziere auf die Länge circa 0,7 drauf.
Passt in den meißte Fällen recht gut für Eckports, aber je nach genauer Position, Länge usw. fällt der Wert nach meinem Gefühl immermal etwas anders aus, hier macht's eben einfach die Erfahrung.

Allerdings passt das nicht immer 100%ig, um Messungen und Korrekturen kommt man sehr selten herum!
Das krasseste Beispiel war mein neuster Sub mit dem RCF LF15N401, hier hat rein garkeine Simulation gepasst und habe 4 verschiedene TSP-Sätze von dem Chassis.
Der Proto musste über 5x komplett umgebaut werden.

Anderes Beispiel mein MB-115 (RCF LF15G401), hier hat die Simulation zu 95% mit den Finalen Messungen zusammengepasst.

PS:
ich simuliere am liebsten mit WINISD pro Alpha, dem Alten also. Funktioniert sehr gut, wenn man weiß wie man damit umzugehen hat.
MaxSPL (inkl. VC Erwärmung) muss man allerdings manuell rechnen, hier liefert das Programm keine korrekten Werte, da es mit 8 Ohm Rechnet.

Anm.:
Es sollte nicht nur die Impedanz sondern auch der Frequenzgang vermessen werden.
beides auch net unbedingt nur bei 1W, sondern ruhig mal bissel mehr drauf buttern, damit sich die VC etwas erwärmt, sonst verhält sich der Sub komplett anders im Betrieb!

Auch sollte bedacht werden, dass wenn Ports verlängert oder verkürzt werden, das Volumen der Box sich entsprechend verändert, was vor allem bei kleinen Boxen oder großen Ports krasse Auswirkungen haben kann.
Auch deswegen sollte nicht nur die Impedanz, bzw. das Tuning gemessen werden.

Je nach Tiefgang des Subs sollten die Ports groß genug ausgelegt werden, damit keine Strömungsgeräusche entstehen. (Einfach mal im WINISD grob nach der Luftgeschwindigkeit schauen)
Eine Faustformel ist circa 1/4 bis 1/2 vom SD, theoretisch um so größer um so besser, ABER zu groß ist auch nix, da sonst Portresos entstehen können was unschön klingt, siehe RCF ESW1080 ;)
Wenn die Ports zu klein sind, kann man sowas auch als NotReflex sehen, ist aber nen anderes Thema.

Bei Topteilen ist das alles noch viel kritischer, hier kann die Position vom Port schon extrem viel aus machen!
 

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