Edelstahl leitfähig >> Masse abführen?

  • Ersteller Joachim_H
  • Erstellt am
J
Joachim_H
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.04.24
Registriert
20.06.04
Beiträge
2.915
Kekse
6.190
Hallo, vieleicht ne blöde Frage, aber kann ich bei einem Steg aus Edelstahl die Masse abführen. Kenne mich nicht mit der Leitfähigkeit aller Legierungen aus, sorry.:rolleyes:

Gruß, Joachim
 
Eigenschaft
 
Hm, ok, ist ja schnell wieder geändert bei einer Telecaster.
Danke,

Joachim
 
Servus Joa,

hm, die Leitfähigkeit von Edelstahl ist wirklich nicht berühmt; guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrische_Leitfähigkeit

Ob du damit ein echtes Problem kriegst, weiß ich zwar nicht (dazu gibt´s hier sicher Berufenere). Aber wenn du auf der Safe Side bleiben willst, könntest du z.B. eine Beilagscheibe zwischen Feder und Bridge auffädeln und die mit Masse verbinden.

LG
Chris
 
Im Wesentlichen geht es wohl darum die Stahlsaiten auf Masse zu legen, da wird ein Steg aus demselben Material wohl geeignet sein. :)

Wobei ich mich sowieso frage, warum das bei der vorhandenen Telecaster nicht schon gemacht sein sollte?

Ich bin kein Experte, aber die Leitfähigkeit und der daraus resultierende Widerstand spielen wohl hauptsächlich dort eine Rolle, wo auch (hohe) Ströme übertragen werden. Beim Ableiten irgendwelcher Störungen passiert das wohl nicht.
 
Naaaaaaaaja...Stahl mit Edelstahl zu vergleichen is relativ gewagt.

---- Disclaimer: Ab hier wirds technisch, nur lesen wenn man wirklich interessiert ist ;) ----

Edelstahl (V2A, V4A oder wie er sonst noch heißt) ist in aller Regel eine Legierung wo ein X vorne dran steht (Also z.B. X5CrNi18-10, so heißt "V2A" eigentlich).
Das X bedeutet (wenn ich mich da richtig erinnere), dass die Legierungselemente mehr oder genau 5% der Legierung ausmachen - da kann also ein bedeutender Teil Material drin sein, der überhaupt nicht leitet (Und die beliebten Legierungsmetalle - Chrom, Nickel etc. - haben auch noch gerne mal eine Leitfähigkeit die so ein Fünftel bis Zehntel der Kupfer-Leitfähigkeit ausmacht).
In unserem Beispiel mit dem V2A bedeutet die Formel, dass der Stahl aus 0,5% Kohlenstoff, 10% Nickel und 18(!)% Chrom besteht!
Von dir angesprochen - Stahl an sich - besteht _nur_ aus Eisen und Kohlenstoff. Der technisch interessante Bereich der Legierung hier geht allerdings von 0% bis ca. 6,67% Kohlenstoff. Alles darüber ist zu porös und nicht brauchbar. Bereits ab ca. 2%(!) Zählt so eine Eisen/Kohlenstoff-Legierung nicht mehr als Stahl, sondern als Gusseisen.

Das ist schon was anderes, nich wahr?
Einmal Stahl - mit mindestens 98% Eisen - auf der anderen Seite Edelstahl - wo man gern mal nur noch 60-70% Eisen drin hat.
Und dabei ham mer noch die ganzen Superlegierungen rausgelassen, da gehts auf 60-70% LEGIERUNGSanteile rauf - und derer hat man da dann auch mal knappe 100 Stück drin ;)

----------------------------------------

Fazit:
Die Dinger differieren in ihrer Zusammensetzung schon sehr deutlich - allerdings glaube ich persönlich nicht, dass man das extrem merkt. Zumindest den Unterschied Eisen/Edelstahl.
Wenn man Kupfer oder Silber als Vergleichsmaterial nimmt - definitiv. Aber dagegen stinkt Eisen dann genauso ab wie Edelstahl ;D
 
habe gerade gestern von einem wohnungsbrand gehört, der durch eine stromleitende dunstabzugshaube aus edelstahl entstanden ist. also ich denke, da ist ausreichende leitfähigkeit gegeben.
 
Es ist natürlich richtig, dass die Leitfähigkeiten zwischen unterschiedlichen Legierungen erheblich variieren und Stahl und Edelstahl zwei verschiedene paar Schuhe sind.
Nichtsdestotrotz reden wir hier über sehr kleine Widerstände von allenfalls ein paar Ohm. Wenn die Kontaktierung also gut realisiert ist, spielt das im Zusammenhang mit der Saitenerdung keine Rolle.
 
Ein Punkt sollte -neben VDE konformen Konstruktionen- nicht vergessen werden.

Für Edelstahl nur gleichartige Schrauben / Muttern / U-scheiben ... wie das Basismaterial verwenden. Ansonsten lößt sich unter Einfluss von Temperatur + Feuchtigkeit das unedlere Material mit der Zeit auf. Oder Du hast zumindest Oxidationsprobleme...

Gruß

Fish
 
MIT edelstahl zusammen oxidieren die teile schneller?? die oxidationsprobleme hat man doch auch ohne edelstahlteile??
und: gitarre <-> vde-konform ??? noch nie gehört. ab amp is schluss mit vde. der ist allerdings vde schutzklasse 1, soweit ich weiß. zumindest die röhrenamps.
:screwy:
 
Ja, MIT Edelstahl...

Sobald ungleiche Materialien aufeinandertreffen gibts sowas Nettes das sich Kontaktkorrosion nennt. Eisen/Eisen wird weniger rosten als Eisen/Edelstahl.

Achja, isses eigentlich besonders cool, sich nur an das Mindestmaß an Standards zu halten? Oder zusätzliche Informationen als sowieso uninteressant zu deklarieren und das dann auch noch mit so nem depperten Smilie zu untermauern?
 
Der Post war gar nicht arrogant gemeint. Daher habe ich ja Fragezeichen hinter meine FRAGEN gesetzt.
Ich wüsste nur nicht, dass E-Gitarren VDE konform sind. Was ich auch für nicht durchführbar halten würde, mit dem Smiley war also nicht Fish_1 gemeint.
 
Das mit dem VDE Konform habe ich schon ernst gemeint. Du glaubst gar nicht was ich da schon alles gesehen und gehört habe. Es könnte ja sein das Du Deine Masse z.B. zum Schutzleiter abführen willst.... .
Gegen einen korrekt ausgeführten Potentialausgleich spricht wiederum nichts.

Mit dem Screwie muß ich lone lobo aber recht geben. Diesen Smilie interpretiere ich auch als deppert, scheibenwischer, nicht mehr ganz klar....

Gruß
Fish
 
---- Disclaimer: Ab hier wirds technisch, nur lesen wenn man wirklich interessiert ist ;) ----

Edelstahl (V2A, V4A oder wie er sonst noch heißt) ist in aller Regel eine Legierung wo ein X vorne dran steht (Also z.B. X5CrNi18-10, so heißt "V2A" eigentlich).
---- Disclaimer: Ab hier wirds technisch, nur lesen wenn man wirklich interessiert ist ;) ----
:rolleyes:
Naja, "V2A" oder "V4A" sind Bezeichnungen der (Thyssen)Krupp-AG, wobei so einiges unter der Bezeichnung gehandelt wird.
Eine grobe Übersicht gibt es dort: http://www.dew-stahl.de/index.php?id=1381 (gleich der erste "Stammbaum" in der Liste)

Billiges Besteck wird übrigens teils aus sog. 18/8 Stahl (1.4310). Da darf man sich nicht wundern, wenn der "rostfreie Edelstahl" irgendwann doch rostet....
 
züborch;3321547 schrieb:
MIT edelstahl zusammen oxidieren die teile schneller?? die oxidationsprobleme hat man doch auch ohne edelstahlteile?? [...]
Hintergrund dieses Phänomen ist übrigens die Elektrochemische Spannungsreihe.
Ein paar Links dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrochemische_Spannungsreihe
http://www.der-andreas.de/elektrochemische korrosion.html
http://www.google.de/search?sourcei...216&q=elektrochemische+spannungsreihe+metalle

Im Fall der Gitarre dient als Elektrolyt die normale Luftfeuchtigkeit und wesentlich wirksamer:
Dein Handschweiß.


Ein sehr unwahrscheinliches Beispiel in grober Kurzform:
Du benutzt Saiten aus purem Gold (<-Finanzkrise lässt grüßen) und deine Brücke ist z.B. aus reinem Magnesium, dabei schwitzt du wie "ein Schwein":D.
Nach relativ kurzer Zeit würde sich Oxidation (Zersetzung) an deiner Brücke einstellen, da das unedlere Metall als "Opferanode" wirkt.
Deinen Saiten aus Gold wurde (fast) nichts passieren.


Andreas
 
Oh, so genau wollte ichs nicht wissen:great:
Hammer, was Ihr alles wißt. Super.
In "Planet Wissen" haben sie auch das Thema STAHL behandelt. Aber eher oberflächlich_und es ging mehr um die Herstellung, Verarbeitung und die Einsatzgebiete.
Aber ich hab ja Euch.

Ich hab jetzt den Draht zwischen einer Pickupverstellschraube und Stegplatte eingeklemmt.
Wenn das nicht reicht, werde ich die Masse wohl von jedem der 3 Reiterböckchen aus Alu ableiten müssen, wobei ich die dann noch von der Eloxierschicht befreien muß. Boah:mad:
Aber schauen wir mal.

Gruß und danke,
Joachim
 
Ein sehr unwahrscheinliches Beispiel in grober Kurzform:
Du benutzt Saiten aus purem Gold (<-Finanzkrise lässt grüßen) und deine Brücke ist z.B. aus reinem Magnesium, dabei schwitzt du wie "ein Schwein":D.
Nach relativ kurzer Zeit würde sich Oxidation (Zersetzung) an deiner Brücke einstellen, da das unedlere Metall als "Opferanode" wirkt.
Deinen Saiten aus Gold wurde (fast) nichts passieren.


Vielleicht könnte man das aufgelöste Magnesium aber noch als Talkumpuder benutzen.......
 
Böhmorgler;3322950 schrieb:
Vielleicht könnte man das aufgelöste Magnesium aber noch als Talkumpuder benutzen.......

Aber nicht auf der Gitarre :D
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben