[Effekt] BOSS Dual Track Looper RC-30

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Danke dem MB, Roland/Boss und Thomann habe ich die Gelegenheit mit einem Boss RC-30 Looper zu testen und zu spielen (mehr Infos im Feldtest BOSS RC-30 - 10 User testen einen Looper-Thread).

"Ursprünglich" war ich ja eher E-Gitarrist, allerdings habe ich die letzten Jahre den Schwerpunkt dann doch mehr auf die A-Gitarre verschoben, teilweise als Teil einer größeren Band, teilweise aber auch alleine bzw. als Duett oder Trio.

Die Möglichkeit ein Mikro an den Looper anzuschließen hatte mich schon sehr interessiert, allerdings (soviel vorneweg) hat das Gerät hier nicht meine (vielleicht auch zu hohen) Erwartungen erfüllt.

Damit es komplett an einem Ort ist kopiere ich die drei Beiträge aus dem "Feldtest"-Thread noch einmal in diesen Thread, weiter Videos sind noch in der Mache und werden nachgereicht.

Kritik, Anregungen, Nachfragen, Korrekturen, Tipps sind erwünscht!

- - - Aktualisiert - - -

Nachdem UPS und ich erst im dritten Anlauf ein Treffen hinbekommen haben, konnte ich passenderweise zu meinem 40. Geburtstag das Paket mit dem RC-30 in Empfang nehmen.

Doch ähnlich wie ein sommerliches Geschenk zu Weihnachten musste ich bis zum "ersten Kontakt" dann doch noch ein wenig warten. Musik machen auf einer "Tanz in den Mai"-Veranstaltung, 1. Mai regenerieren, eine arbeitsreiche Woche mit (leider) viel Überstunden.... so richtig öffnen konnte ich das Paket dann auch erst heute. Sehr schön für uns Tester: Roland hat an das Netzteil gedacht, so ein Looper dürfte sich sonst als wahrer Batteriefresser herausstellen.

Zur Einstimmung habe ich schnell ein "Unpacking" Video erstellt, trotzdem ich mich angestrengt habe langsam zu sprechen ist mir das nicht immer gelungen. Aufgenommen habe ich es mit meinem Smartphone.



Just im Anschluss habe ich dann natürlich auch schon den ersten Test vorgenommen, den ich für ein weiteres Video wohl auch weitestgehend Wiederholen kann.

Soviel vorneweg: das RC-30 hat quasi eine Schnellanleitung auf dem Boden.
Gut.... weil sie so immer am Gerät ist!
Schlecht ... weil das Gerät üblicherweise auf dem Boden steht :)

Bei meinem Schnelltest habe ich dann relativ schnell die "Recording"-Funktion, die "Overrdub"-Funktion... Stoppen/Starten kennengelernt, habe herausgefunden wie ich zwischen den beiden Loops wechseln kann und mit Hilfe der Pedalbeschriftung (darauf werde ich dann in einem weiteren Video genauer eingehen) und der Schnellanleitung auf dem Boden konnte ich die erstellten Loops auch wieder Löschen. Schon als zweites Stück war ich dann in der Lage beide Songteile von Pink Floyds "Wish You Were Here" einzuspielen, nur mit dem Tempo habe ich es nicht ganz so genau genommen.

Mehr dann demnächst!
 
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Zum richtig intensiven Testen bin ich immer noch nicht gekommen, ich habe aber zwei weitere Videos erstellt.

Im ersten noch eine Gerätebeschreibung, im zweiten dann das erste Mal mit Aufnahme.

Beim Erstellen der Videos und den ersten Tests habe ich aber gemerkt, das mir die paar Stunden auf dem RC2 zum Vorteil gereicht haben, bzw. das sich dadurch manche Funktionen bereits selbst erklären.



Das zweite Video und eine Beschreibung dazu dann gleich im Anschluss.
 
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Und direkt die erste Aufnahme hinterher.

Vorneweg: ich habe mich für ein 4 Takte Riff entschieden ( E - F# - A - E (okay, eigentlich Varationen von F# und A)), beim Overdub spiele ich dann immer wieder das gleiche (passt auf alle 4 Akkorde).

Am Anfang spiele ich das Riff einmal vor, starte die Aufnahme beim zweiten Durchgang (womit der Übergang von Loopanfang und -ende runder klingen sollte, so zumindest meine Erfahrung mit dem RC2), beende sie und gehe dann direkt in den (der/die/das) Overdub. Beim weiteren durchgang habe ich dann ein klein wenig darüber improvisiert, einmal habe ich das Ende der Loop verpasst und am Ende habe ich versucht ein sauberes Ende zu treffen. Ist mir nicht ganz gelungen :)

Tempomäßig scheint das recht gut gepasst zu haben, wobei ich mir nicht sicher bin ob das einfach nur Zufall war oder ob schlichtweg vom letzten Üben noch das richtige Taptempo drinnen war.

 
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Nach vielem Probieren habe ich mich ganz gut mit dem Looper angefreundet. Durch einen Boss FS6 erweitert (den hatte ich bereits vom RC2) werden die Möglichkeiten auch gleich größer, trotzdem gibt es noch ein paar Sachen die ich vermisse (oder vielleicht auch einfach nicht verstehe).

Peter55 hatte ja schon angedeutet das die Klangqualität exzellent ist, dem kann ich voll und ganz zustimmen, wobei mein Bericht sich in erster Linie auf die Benutzung mit der E-Acoustic und teilweise einem Mikro bezieht.

Mit dem Mikro möchte ich auch gleich anfangen, denn da fehlen mir einfach Regelungsmöglichkeiten (ich hatte das mit meinem AKG Headset getestet), ein entsprechender Vorverstärker (oder ein entsprechendes Effektgerät) wären da sicherlich hilfreich. Der Mix klappt mit dem Input Level Regler recht gut, im Grunde kann man da auch nichts falsch machen. Schön wäre es, wenn man unabhängig voneinander aufnehmen könnte (also auch wenn man singt nur die Gitarrenspur aufzunehmen), das würde wohl aber den Preis des Gerätes sprengen (und etliche Taster mehr benötigen).

Mein erstes Zusammentreffen mit einem Looper hatte ich bei einer Musikmesse (müsste 1992 gewesen sein), als eine Schweizer Firma den Paradis Looper vorgestellt hat (später wurde daraus die Oberheim / Gibson Echoplex), ich war sehr beeindruckt wie der Musiker am Stand einen Song Stück für Stück mit Overdubs aufgebaut hatte. Im Grunde ist es auch das, was ich gerne mit einem Looper machen möchte: Live einen Song aufbauen und mit der Prämisse habe ich auch getestet.

Man kann auch ganze Songteile oder Songs „daheim“ vorbereiten, was bei komplexeren Strukturen auch notwendig ist (denn die lassen sich live nicht umsetzen, zumindest nicht so wie ich mir das vorstelle). Das Einspielen aus externen Quellen habe ich nicht getestet, laut Handbuch (und Anschlüssen) ist es aber möglich über eine Mini-Stereoklinke einen MP3 Player oder über USB WAV Dateien in den Speicher zu übertragen (über USB kann man auch auf die gespeicherten Loops zugreifen, praktisch wenn man sich bestimmte Sequenzen aufheben will).

Kurz noch ein paar Begrifflichkeiten:
Aufnahme-Modi:
  • Normal Rec: Die Aufnahme startet sobald man „Rec“ drückt
  • Auto Rec: Die Aufnahme startet sobald ein Signal am Eingang vorliegt (beim Beenden versucht das RC-30 dann den Rhythmus zu bestimmen)
  • Count-In Rec: Nach Drücken der “Rec” Taste gibt das Gerät einen Takt des Rhythmus vor und fängt dann mit der Aufnahme an.
Nach vielem Probieren hat sich für mich der „Auto Rec“ Modus als der Optimale erwiesen, das muss wohl aber jeder für sich selber herausfinden.

Stop-Modi:
  • Loop: Standard (die Loop wird ständig wiederholt)
  • One-Shot: Die aufgenommene Sequenz wird einmal wiederholt und dann gestoppt
  • Fade-Out: Nomen est Omen – die Sequenz wird ausgeblendet
  • Loop End: Wenn man während die Sequenz läuft die Stoptaste drückt, wird die Sequenz noch einmal fertig gespielt
Leider lässt sich der Stop-Modi nur auf gespeichterte Sequenzen anwenden, bei nicht gespeichtern geht also nur der “normale” Loop Modus, was Schade ist, mir hätte der “Loop End” als Standard Modus besser gefallen.

Tracks:
Das RC-30 bietet pro Sequenz (Speicherplatz) 2 Tracks (Spuren) an, die einzeln aber auch parallel laufen können. Entscheidend dabei ist: die zuerst aufgenommene Spur gibt die Länge vor, mein Versuch die beiden Songteile von Pink Floyds „Comfortably Numb“ auf Track 1 (Strophe) und Track 2 (Refrain) zu verteilen hat deshalb nicht funktioniert, bei U2s One ging das recht gut da die Riffs für Strophe und Refrain da aus 4 Takten bestehen.
Praxis:
Damit bin ich dann schon am zentralen Punkt: am einfachsten lassen sich Songs spielen, die im Grunde nur eine Struktur haben (Beispielhaft: Save Tonight, Eagle Eye Cherry, das nur aus Am F C G besteht). Einmal eingespielt kann man da wunderbau aufbauen. Aber auch Lieder bei denen es zwei (gleichlange) Songteile gibt (nur Refrain und Strophe) bzw. wenn man eine Bridge nicht vom Looper mitspielen lässt geht auch das noch recht gut. Das eben erwähnte „One“ von U2 besteht aus 3 Songteilen: ein 4 taktiges Riff für die Strophe, ein weiteres 4 Takte langes für den Refrain, einer Bridge und ein Outro das aber das Riff des Refrain benutzt. Um saubere Übergänge hinzubekommen habe ich bei Strophe und Refrain immer erst beim zweiten Durchlauf mit der Aufnahme angefangen (auch bei vielen anderen Sachen die ich gespielt habe bin ich so vorgegangen). Das Umschalten der Tracks lässt sich mit einem angeschlossenen FS6 wunderbar vornehmen, wenn man das mit der rechten Taste des RC-30 selber machen will, dauert es einfach zu lange (Taste zwei Sekunden gedrückt halten und dann muss man ja noch vorher den anderen Track stoppen und den neuen Starten).
So lässt sich auf alle Fälle wunderbar zwischen den beiden Songteilen wechseln und man kann Overdubs einspielen. Hier und da kann man auch noch wunderbar mit der „Undo“ und „Redo“ Funktion arbeiten: man nimmt einen Overdub auf und lässt ihn mit abspielen, durch langes drücken der linken Taste wird der/die/das letzte Overdub ausgeblendet, drückt man nochmal lange auf die Taste wird er/sie/es wieder eingeblendet.
Mit dem FS6 lässt sich auch schön zwischen den Sequenzen schalten (rauf und runter), wobei das erst richtig interessant wird (meiner Meinung nach), wenn man auf gespeicherte Sequenzen zugreifen möchte.
Ebenfalls recht gut geeignet sind Lieder mit Solo, bei denem das Rhythmusriff hinter dem Solo schon vorher im Lied vorkommt (das ist dann die Gelegenheit das Aufzunehmen um es später wieder zu geben). Relativ gut konnte ich das bei „Like the way I do“ umsetzen (das Solo wird über dem Riff des Chorus gespielt, d.h. man kann das schon gemütlich vorher für die spätere Verwendung aufnehmen).
Fazit:
Das RC-30 ist ein mächtiges Tool, das allerdings noch Wünsche offen lässt. Ich bin mir auch nicht sicher ob die großen Geschwister von Boss oder die Konkurrenzprodukte die Lücken schließen können oder ob meine Ansprüche da einfach nur zu hoch sind.
Beim Spielen gilt aber: „mal eben so“ losspielen ist nicht, man muss sich schon recht gut überlegen welche Songs und / oder Songteile zum Loopen eignen. Nebenbei kann man den Looper aber auch wunderbar nutzen um externe Einspieler im Set einzubauen.
Sicherlich kann man auch wunderbar Backingtracks vorbereiten, das setzt aber (wenn Pausen im Backingtrack vorhanden sind) sehr gutes Timing, vor allem aber feste Songstrukturen voraus: mal eben einen Refrain oder eine Strophe mehr spielen geht dann halt nicht.
Auch im Zusammenspiel mit anderen Musikern offenbaren sich sehr schnell Tempoprobleme, denn die Loop hält das vorgegebene Tempo.
Der Mikroeingang… ist eine nette Zugabe, für die wirklich praktische Anwendung fehlen mir die Steuerungsmöglichkeiten.

Drei Videos mit Songbeispielen (One, „With or without you“ (beide von U2) und „Like the way I do“ (Melissa Etheridge) reiche ich bald nach.
 
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Himmel! Da ließt man ja Ewigkeiten dran. Absolut informatives und interessantes Review. Besten Dank dafür (auch wenn mir persönlich diese großen Teile zu kompliziert sind).

Gruss, Eggi
 
Himmel! Da ließt man ja Ewigkeiten dran. Absolut informatives und interessantes Review. Besten Dank dafür (auch wenn mir persönlich diese großen Teile zu kompliziert sind).

So lange kommt mir das gar nicht vor, zumal es noch so viele Sachen gibt, die man beschreiben müsste! :)

Kompliziert .... ist es halt am Anfang, ohne sich damit zu beschäftigen, kommt man nicht weit, andere Effekte sind da definitiv einfacher zu handhaben (alleine das die Taster verschiedene Funktionen für... einmal Drücken (je nach Zustand auch Unterschiedliche, z.B. Record, Play, Overdub auf einer Taste), einmal lange Drücken (> 2 Sekunden) doppelt drücken, mehrfach (wenn kein Tempo vorhanden ist zum eintappen der Geschwindigkeit)... gemeinsam mit anderen Tasten (Sequenz löschen) muss man halt wissen.

So oder so... hier ein Video, dass die Kombination mit dem FS6 (dem Doppelfußtaster) beschreibt und ein Beispiel bei dem beide Spuren einer Sequenz genutzt werden:

 
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Und noch ein Beispiel hinterher: bei Melissa Etheridge wird später das Solo über dem Riff des Chorus gespielt (Dm, Bb, C). Während des ersten Chorus hat man dann die optimale Gelegenheit der die das Loop für später aufzunehmen. Dabei nehme ich nicht den ersten Durchlauf, sondern den zweiten, so habe ich eher die Chance das es einen sauberen Übergang gibt (Zwischen Strophe und Refrain ist ein A7, das ja doch irgendwie in die Aufnahme mit reinkommt. Indem ich den zweiten Durchgang nehme, habe ich den Übergang von C auf Dm und es klingt (meiner Meinung nach) runder.



Für "One" (nächstes Video, vermutlich Ende der Woche) werde ich dann auf gespeicherte Sequenzen zugreifen, (bzw. den Aufbau demonstrieren).
 
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