Eigene Riffs, Melodien schreiben

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Hallo zusammen,
ich möchte euch nach Tipps und Anregungen fragen, wie ich es endlich umsetzen kann, eigene Musik zu schreiben?
Ich weiß nicht mal, welche Skalen und Akkorde ich angehen könnte und diese dann auch noch interessant zu gestalten. Selbst wenn ich nun eine nette Melodie habe, weiß ich gar nicht welche Akkordprogression dazu passt. Tabs von Lieblingsliedern bringen mir in dem Fall gefühlt auch nichts weil ich den Aufbau und Zusammenhang nicht kapiere.
Erstmal will ich mit einem Riff und einer Melodie im Stile Melodic Death Metal anfangen und dann im besten Fall darauf aufbauen, einen eigenen Song zu schreiben.

Ich würde mich sehr über Hilfestellungen freuen und wie man sich dem Thema fix annähern kann.

Gruß, Jermaine
 
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Die aller ersten Riffs/Songs werden sicher nicht die interessantesten sein, aber das macht nichts.

Ich würde zunächst typische "Metal Skalen" wählen, die den tiefsten Ton deiner Stimmung als Grundton haben.
Bei Melodic Deathmetal Bands ist es häufig C-Standard oder Drop C.
Skalen dann C Moll, C harmonisch Moll oder C Phrygisch.

Für die Rythmisgitarre erst einmal nur Powerchords und dazu einfach ein wenig mit einer Melodie probieren, wie man sie dazu im Kopf hat. (Oder erst die Melodie und dann mit Powerchords probieren, was dazu passt)
Wenn man eine zweite Melodie Stimme will, ist es eine sichere Sache mit einem Terz zu harmonisieren.

Die Melodie im Chorus ist ziemlich wichtig. In den Strophen kann man so kleine Fragmente einstreuen, die das so ein wenig teasern.

Man muss einfach anfangen..irgendwann entwickelt man ein Gefühl dafür,.probiert mehr aus und die eigenen Songs werden auch interessanter.
 
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In diesem Kurs ist eine mögliche Vorgehensweise mMn. ganz gut beschrieben. Er nennt die verwendete Tonleiter B-aeolian, also B-Moll, weil er seine Gitarre in B-Standard gestimmt hat. Das Melodiewriting ist im zweiten Teil, insgesamt sind es drei Teile:


View: https://youtu.be/YUX6ah2MEVE

Edit: Songwriting, Mixing, Mastering für erfahrenere Gitarreros:


View: https://youtu.be/dWgG8ALnjp4
 
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Ich bin ziemlich flott einer Band beigetreten, als ich mit dem E-Gitarrenspiel angefangen hatte. Das hat mir am meisten gebracht, bin ich der Überzeugung. Es gibt in der Regel irgendjemanden in der Band, der sich mit Skalen oder Tonleitern gut auskennt. Und wenn nicht hört ihr meist, dass irgendetwas schief ist.
Was mir auch geholfen hat ist erst einmal etwas zu covern. Aber das Gitarrenspiel mit anderen ist meiner Meinung nach der beste Lehrmeister.
Insgesamt bringt spielen (also durchaus covern) einfach viel um sich zurecht zu finden. Durchaus hält sich das Verständnis erst einmal im Rahmen. Aber irgendwann bricht man dann doch mal aus diesem Rahmen aus. Das kann aber sehr frustrierend werden. Was meiner Meinung nach auch dazu gehört.
Du kannst das beste Zeug der Welt haben ... spielen nimmt dir keiner ab.

Die Bücher von Troy Stetina sind super, hab aber mittendrin immer abgebrochen (Metal Rythm Vol 1 und 2, Fretboard Mastery und Thrash). Ist dann doch immer theoretisch. Und ich wollte spielen.
Gut geschrieben sind sie dennoch, wenn auch auf englisch sind sie leicht verständlich.

Es sei denn natürlich du hast Bock dich mit der ganzen Theorie auseinander zu setzen. Dann brauchst du Sitzfleisch, wirst aber vermutlich was das Song-Schreiben angeht schneller voran kommen, wenn du ohne Band bleiben willst.
 
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@jermaine


Für Songwriting benötigt es weder Harmonielehre noch Skalen.

Einfach das was man im Kopf hat, auf die Gitarre übertragen.

Dabei extrem viel experimentieren. Eigene Akkorde durch experimentieren zum klingen bringen.

Jeder Riff den ich für die Band entwickle, geschieht durch Inspiration von innen.

Da mache ich mir keine Gedanken ob das überhaupt in einer Harmonie ist.

Und je öfter Du genau das machst, desto leichter wird es Dir fallen Akkorde, Melodien zu generieren die nur von Dir selbst entstehen.

Dein Gehör ist das wichtige.

DANACH, kannst Du irgendwann mit Harmonielehre beginnen und dann dies analysieren wenn Du möchtest, wenn überhaupt.

Am Reißbrett entsteht in der Regel kein Song ...


Die aller ersten Riffs/Songs werden sicher nicht die interessantesten sein, aber das macht nichts.

Für die Rythmisgitarre erst einmal nur Powerchords und dazu einfach ein wenig mit einer Melodie probieren, wie man sie dazu im Kopf hat. (Oder erst die Melodie und dann mit Powerchords probieren, was dazu passt)

Man muss einfach anfangen..irgendwann entwickelt man ein Gefühl dafür,.probiert mehr aus und die eigenen Songs werden auch interessanter.
Das von @ChP sind auch die richtigen Ansätze
 
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Ich bin da auch bei @OliverT , das Wissen um Skalen und Harmonien gibt zwar einen „Korridor“, was so zusammenpasst, gleichzeitig ergibt so auch ein Gerüst, in dem man dann „gefangen“ ist. Einfach zu Drumbeats rumprobieren und im Kopf Melodien oder Riffs entstehen zu lassen, ist für mich der „Way to go“.
Es gibt natürlich auch sehr erfahrene und gut ausgebildete Musiker, die ihre Harmonie-Legosteine genau kennen (…ja, da jetzt noch die Subdominate dazu, dann bekommt das den richtigen Charakter…), aber das ist nicht mal eben in drei Forum Posts erklärt, geschweige denn verstanden und gekonnt….
 
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Die ehernen Gesetze der Kreativität :hat: :
  1. Don't overthink it.
  2. Versuch macht kluch.
  3. Wenn es sich gut anfühlt, ist es gut.
  4. Never stop trying.
Nimm es nicht zu ernst und verkrampf nicht. Probiere Dinge aus. Erweitere Deinen Werkzeugkasten mit den Riffs und Licks, die Dich bewegen und versuche daraus eigene Ideen zu entwickeln.
 
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Hier sind schon viele gute Ratschläge und Ansätze genannt worden! Diesen solltest du noch dazu nehmen: Erwarte nicht, dass du schnell zu einem guten Songschreiber wirst! Sowas kann man sich nämlich durch Fleiß nicht mal eben drauf schaffen. Befolge die Ratschläge hier und dann wird sich irgendwann zeigen, ob du gute Songs und Riffs schreiben kannst. Vielleicht aber auch nicht. Du brauchst nämlich neben Wissen auch ein gewisses Talent und Kreativität dazu. Und das hat eben nicht jeder
 
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Ich bin da auch bei @OliverT
Ich diesmal nicht und ich ärgere mich immer noch dass ich nicht viel eher mit dem Theoriekram angefangen habe.
Dieser Versuch-macht-klug-Weg kostet nämlich ZEIT, die man mit ein wenig Theoriegrundwissen musikalisch viel besser nutzen kann. Sich dieses Grundwissen anzueignen kostet allerdings dank Youtube kaum Zeit.

Es geht hier nicht darum einfach nur Riffs zu kreieren sondern:
Selbst wenn ich nun eine nette Melodie habe, weiß ich gar nicht welche Akkordprogression dazu passt.
Genau dazu hat der gute Uncle Ben neulich mal wieder einen möglichen Weg gezeigt:


View: https://youtu.be/ksVhtJtls_k
 
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Ich diesmal nicht und ich ärgere mich immer noch dass ich nicht viel eher mit dem Theoriekram angefangen habe.
Dieser Versuch-macht-klug-Weg kostet nämlich ZEIT, die man mit ein wenig Theoriegrundwissen musikalisch viel besser nutzen kann. Sich dieses Grundwissen anzueignen kostet allerdings dank Youtube kaum Zeit.
Eventuell reden wir auch aneinander vorbei.

Ich bin ABSOLUTER Befürworter für Harmonielehre.
Spiele Jazz, Fusion, Funk, Blues, Metal, Rock, fast alles was es gibt und kenne mich auch dahingehend mit Harmonielehre sicherlich sehr umfassend aus.

Egal wo ich bin, egal was im Backingtrack läuft, dank Harmonielehere kann ich jederzeit jammen, ohne das jemand 100% weiß ob das eingespielt oder improvisiert ist. (außer ich habe mal einen schlechten Tag) ;)

ABER, um Songs zu schreiben, bedarf es all dem nicht!!!!!

Die meisten meiner Gitarrenschüler, die ihre eigene Songs schreiben, und da sind echt richtig gute Sachen dabei, haben NULL Ahnung WAS sie da spielen!
Aber es klingt gut, da es vom Gehör und nicht von "Regeln" kommt.

Tipp: Lies Dir mal das aktuelle Periphery Interview in der Gitarre & Bass 05/2023 durch. Selten, war ich so überrascht wie von diesem Interview, vor allem was Marc Holcomb betrifft.
 
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Ich würde es eher von der didaktischen Seite betrachten:

Glaubt irgendwer, dass es was gebracht hätte, sich zuerst mit Grammatik und Rechtschreibregeln zu beschäftigen um danach die ersten paar kleinen 2-Zeiler und schlussendlich eine eigene Geschichte schreiben zu können?
Wie damals in der Schule: Zuerst lernt man das Alphabet, dann mal z.B. den Satz "Das Auto ist rot" eigentlich eher auswendig zu schreiben - nebst einen Haufen anderer einfacher Sätze. Dann fängt man an, die zu variieren und eigene Sätzchen zu schreiben- die idR. furchtbar und voller Fehler sind, aber hin und wieder ist auch ein durchaus lesenswerter dabei.

Und dann irgendwann, wenn man zumindest ganz grundsätzlich darin halbwegs fit ist beginnt einem der Lehrer zu erklären, wie man darin Haupt- und Eigenschaftswörter, Zeiten, Fälle, .... suchen kann und warum das eigentlich alles so ist.


Vielleicht passenderer Vergleich: Man will Koreanisch lernen.
Was tut man? Naja, vermutlich mal einfache Phrasen wie "Ein Bier bitte", "Wie spät ist es",.... auf koreanisch erstmal auswendig zu lernen - und bei den Versuchen, die eigenständig zu adaptieren wird sich das für einen Koreaner anfangs wohl sehr seltsam anhören (und dem Lernenden Input und vor allem Korrektur von kundigerer Seite sehr gut tun, aber Try and Error geht natürlich auch alleine, dauert meist nur länger und braucht entsprechend längeren Atem) - jedenfalls, je öfter man das macht, irgendwann wird man Muster erkennen und dann macht es wohl durchaus Sinn, sich mit der Grammatik, Konventionen und Rechtschreibregeln, die in dem Fall koreanische Sprachforscher aus dieser Sprache herausgeforscht haben zu beschäftigen.

Aber von Null weg mit dem Grammatikbuch zu beginnen und zu Fragen, was man sich da besser genau anschaut.... Grammatik ohne Sprache ist totes Wissen. Musiktheorie ohne Musik genau so.

LG
 
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Dieser Versuch-macht-klug-Weg kostet nämlich ZEIT, die man mit ein wenig Theoriegrundwissen musikalisch viel besser nutzen kann.
Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Wenn man genau weiß wo man Hingreifen muss, damit der Ton, den man im Kopf hat, klingt,.dann kann man das natürlich aus dem Gefühl heraus machen. Aber was habe ich am Anfang herumgestümpertn, um eine ganz simple zweite Stimme zu bauen, weil ich nicht wusste in welcher Tonart ich gerade spiele usw.

Man kann aber die schönsten Melodien schreiben...es muss Grooven, erst recht wenn man in kleinen Clubs live spielen will. Das habe ich auch am Anfang vernachlässigt und nur nerviges Gedudel produziert.
 
Ich wollte ja auch sicher nicht sagen Finger weg von der Theorie, aber nicht via "Wie schreibt man eigentlich theoretisch Songs".

Also ich hab mein Theoriewissen nicht via Songwriting aufgebaut, sondern indem ich Sachen, die es schon gab analysiert hab (sprich: Hauptsächlich die Stücke, Parts, Riffs, ... die man eben im Laufe der Zeit gelernt hat).

Wenn man anfängt, sich mit Skalen, Akkorden und Akkordfortschreitungen zu beschäftigen macht das doch viel mehr Sinn (mMn) an konkreten Beispielen, dabei gleichzeitig damit kreativ umgehen zu wollen halte ich für eher kontraproduktiv, das sind 2 verschiedene Paar Schuhe - wenn der TO meint, er blickt da überhaupt nicht durch, die Grundlagen an Harmonielehre zu lernen und in ein- und demselben Schub auch noch daraus Stücke zu produzieren halte ich eher für einen Overkill.

Das würde ich auf jeden Fall trennen, direkt durch Beschäftigung mit Theorie Songwriting zu betreiben halte ich die Gefahr für gar nicht so klein, dass beides leidet. Wenn der TO sich z.B. zusammensucht, was denn nun lokrisch ist weil das offenbar im Metal gerne verwendet wird, wer sagt denn, dass er ohne "funktionierendem" Grundtonempfinden, ohne Dur/Moll-Unterscheidung mit dem Tonvorrat nicht doch einfach wieder z.B. was aeolisches bastelt weil sich das schlüssiger anhört - und womöglich dann (wie im MuTh Sub vielfachst dokumentiert ist) zu dem Schluss kommt, all diese Modi wären ja dasselbe?

Und auch bei Griffbrettorientierung bzw. "wo man hingreifen muss, damit der Ton, den man im Kopf hat, klingt"- klar macht das Sinn, sich damit zu beschäftigen. Aber dann doch eher mal mit irgendeinem Riff, das einem gefällt und von dem man dadurch schon eine fixe, sehr sichere Klangvorstellung hat. Dann ist dieser Ton im Kopf nämlich eine belastbare Referenz und man erkennt idR. schnell, wenn man daneben liegt.
Ein Kind muss auch zuerst mal einfache Sätze von Mama und Papa, die es verstanden und sich gemerkt hat (und damit ebenso eine sichere "Klangvorstellung" davon hat) korrekt nachsprechen lernen bevor es eigene Sätze bilden und die sicher auszusprechen lernen kann.

Wenn nun der TO meint:
Ich weiß nicht mal, welche Skalen und Akkorde ich angehen könnte und diese dann auch noch interessant zu gestalten.
Würde ich doch eher raten, sich diese Skalen und Akkorde differenzierter anzuschauen, da ist man dann bei:
- Stufenakkorde in Dur
- Stufenakkorde in Moll
- Gängige Kadenzen
- Intervalle bestimmen/ "Was macht welches Intervall in welchem Akkord", begonnen mit dem akkordbildenden Dreiklangstönen, dann mit 7/ maj7, dann die weiteren Tensions, was sind Avoid Notes/.....
- Tongeschlecht bestimmen
- Grundton/ Tonika, allg. Akkordfunktionen bestimmen
- Rhythmus raushören/ die Wirkung von Schwerpunkten verstehen

Jeden dieser Punkte kann man für sich nochmal feiner zerlegen und auch einen Haufen Übungen machen und vor allem, damit das Ganze mit einer Klangvorstellung verbunden ist am besten versuchen auf das anzuwenden, was man schon kann bzw. gerade lernt und/oder eben konkrete Beispiele suchen (z.B. den ersten Takt des Donauwalzers für einen Durdreiklang in Grundstellung oder das erste "birth-" von Happy Birthday ist eine große Sexte usw.).

"Allgemein theoretisieren", ohne Basis und das dann auch noch gleichzeitig konkret anwenden bleib ich bei: Wird eher wenig bringen.
LG
 
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