Eigener Monitormix für Sänger

[Tina21]

Hu hu! Bitte nicht schimpfen, falls ich nicht im richtigen Unterforum schreibe - ich wusste nicht genau, ob ich hier oder im Unterforum PA-Mischpulte oder Sänger-Equipment posten sollte...

Ich bin Sängerin in einer Rock-Pop-Band - wir sind insgesamt 4 Sänger (2 Main Vocals, 2 Backing Vocals) und möchten nun bei unseren Live-Auftritten unseren eigenen Monitormix auf der Bühne mischen. Wir haben uns das so gedacht: Unsere Mikrofone gehen in ein kleines 8-Kanal-Mischpult, das an unseren Monitorlautsprecher angeschlossen ist. Gleichzeitig sollen die unbearbeiteten Signale natürlich auch ans Hauptmischpult gehen.

Geht das so? Könnt ihr uns vielleicht Tipps geben, wie wir das vernünftig verkabeln?

Liebe Grüße
Tina

 

[AdamIsBass]

Hallo Tina,

finde den Vorschlag eher ungewöhnlich. Wenn ihr eine Rückkopplung mit eurem selbstgemischten Monitoren erzeugt, kriegen das alle Konzertbesucher mit.
Wenn ihr so große Gigs spielt, dass es ein Hauptmischpult gibt, würde ich an eurer Stelle eher versuchen, einen eigenen Tontechniker mitzuschleifen, der mit darauf achtet, dass eure Monitoring-Wünsche Gehör finden.

 

[Tina21]

Hallo Tina,

finde den Vorschlag eher ungewöhnlich. Wenn ihr eine Rückkopplung mit eurem selbstgemischten Monitoren erzeugt, kriegen das alle Konzertbesucher mit.
Wenn ihr so große Gigs spielt, dass es ein Hauptmischpult gibt, würde ich an eurer Stelle eher versuchen, einen eigenen Tontechniker mitzuschleifen, der mit darauf achtet, dass eure Monitoring-Wünsche Gehör finden.

Hu hu Adam,

vielen Dank für deine Antwort!

Es ist so: Unser Mischpultmann ist in der Band nicht unbeliebt, und er bekommt auch einen mehr oder weniger akzeptablen Gesamtsound hin. Leider schafft er es partout nicht, für uns Sänger den Monitorlautsprecher vernünftig abzumischen!
Zuerst haben wir lauter Rückkopplungen auf dem Monitor (PFEIF!!! ), dann dreht er uns Sänger so leise, dass wir uns selber kaum hören können.
Dummerweise ist er absolut resistent, was sachliche Kritik angeht. Zudem ist er noch der Ehemann unserer Keyboarderin und stellt der Band seinen Sprinter als Transportfahrzeug zur Verfügung, also können wir es uns mit ihm auch nicht verscherzen. Wenn wir ihm einen „erfahrenen“ Tontechniker zur Seite stellen würden, wäre er schwer beleidigt – aber wenn wir Sänger unseren Monitorlautsprecher selber abmischen würden, wäre das für ihn noch hinnehmbar.
Ist es wirklich so ungewöhnlich, dass Sänger oder andere Bandteile für ihren eigenen Monitormix sorgen?

Grüße
Tina

 

[omnimusicus]

Hallo Tina,

...Leider schafft er es partout nicht, für uns Sänger den Monitorlautsprecher vernünftig abzumischen!
Zuerst haben wir lauter Rückkopplungen auf dem Monitor (PFEIF!!! ), ...

Das ist leider nicht ungewöhnlich. Auch bei Leuten, die es echt können
Es ist nun die Frage, inwieweit es wirklich hauptsächlich am Pultbediener liegt.
Das ist nicht leicht zu beantworten und könnte nur mit einem Test mit anderen Personen ermittelt werden ... was ja wohl schwierig ist.
Das Equipment macht beim Monitoring schon viel aus. Aufstellung, Lautstärkeverhältnisse der Musiker auch.

Spekuliert Euer Mischer darauf, daß Ihr nach wenigen mißglückten Versuchen dann sagt, er soll es doch wieder selber machen mit dem Monitor ??
Oder kennt sich einer von Euch aus mit PA ?

In der Praxis ist es tatsächlich eher ungewöhnlich, daß Sänger selber am Monitor schrauben.
Zum einen, weil viele Sänger eben Singen und nicht Tontechnik betreiben und zum anderen es auch vom Handling ungeschickt ist, im Ernstfall während des Singens zum Pult zu rennen und dort zu schrauben.
Wenn ich in schwierigen Locations mische, habe ich oft eine Hand am kritischsten Monitorregler, um sofort dagegensteuern zu können.
Diese Hand muß aber eben frei sein. Dafür gibt's ja extra die Tonis. Arbeitsteilung eben.

Bei vielen Bands ist inzwischen In-Ear-Monitoring üblich. Das verringert die Feedback-Anfälligkeit enorm und da kenne ich auch genügend Fälle, wo sich die Musiker selbst beim Soundcheck ihren Monitormix bauen. Wenn man da falsch dreht, hat das typischerweise keine so fatalen Folgen wie beim Monitoring mit Boxen.
Dafür ist es natürlich aufwendig ...

Ich persönlich habe mich beim Singen an wenig Monitor gewöhnt. Wenn dann mal der Monitor gut ist, freu ich mich.

Grüße,

der Omnimusicus

 

[Tina21]

Das ist leider nicht ungewöhnlich. Auch bei Leuten, die es echt können
Es ist nun die Frage, inwieweit es wirklich hauptsächlich am Pultbediener liegt.
Das ist nicht leicht zu beantworten und könnte nur mit einem Test mit anderen Personen ermittelt werden ... was ja wohl schwierig ist.

Das haben wir schon ausprobiert. Uns hat im Sommer mal so ein Dorffest für ein ganzes Wochenende gebucht. Am ersten Abend konnte unser Mischpultmann aus beruflichen Gründen nicht dabei sein, also haben wir uns einen Mischer von einer befreundeten Band geliehen. Unser Monitorsound war echt super, wir konnten uns klar und deutlich und einwandfrei hören!
Auch der Gesamtsound war viel besser, das nur nebenbei gesagt.
Am nächsten Abend war unser Mischpultmann (leider) wieder da, und das Erste was er machte, war kopfschüttelnd die Einstellungen am Mischpult zu verändern.
Ergebnis: Zuerst PFEIF!!! Und danach klang der Monitorsound so scheiße wie immer.

Das Equipment macht beim Monitoring schon viel aus.

Unser Hauptmischpult ist ein Peavy 32FX, der Monitorlautsprecher ist von JBL, ich hab ein Sennheiser-Mikrofon, die anderen Mikros sind von Shure. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es am Equipment liegt.

Spekuliert Euer Mischer darauf, daß Ihr nach wenigen mißglückten Versuchen dann sagt, er soll es doch wieder selber machen mit dem Monitor ??

Nee, der spekuliert überhaupt nicht, das war ja unsere Idee mit dem eigenen Monitormix. Der nimmt das grummelnd so hin.

Oder kennt sich einer von Euch aus mit PA ?

In der Praxis ist es tatsächlich eher ungewöhnlich, daß Sänger selber am Monitor schrauben.
Zum einen, weil viele Sänger eben Singen und nicht Tontechnik betreiben und zum anderen es auch vom Handling ungeschickt ist, im Ernstfall während des Singens zum Pult zu rennen und dort zu schrauben.

Da muss niemand rennen - unser Monitor-Mischpult soll ja mit auf der Bühne stehen, einer unser Backgroundsänger wird ihn dann bedienen, der kennt sich auch ein bisschen mit Tontechnik aus. Allerdings weiß er nicht genau, wie die Mikrofonsignale von unserem Monitor-Mischpult ins Hauptmischpult kommen sollen. Das sollten dann Prefader-Signale sein, nicht wahr? Werden die dann über den Aux-Send-Ausgang geschickt? Vielleicht könntet Ihr uns hier noch ein paar Tipps geben.

Grüße
Tina

 

[schnirk]

Hallo Tina, entweder ihr benutzt für den Monitormix ein Pult mit symmetrischen Direct outs, oder ihr müsst die Signale VORHER splitten, das heisst verdoppeln um beiden Pulten identische Signale zu liefern. So etwas:

the t.racks Eight Mikronfon Splitter​

​

 

[Tina21]

Hallo Tina, entweder ihr benutzt für den Monitormix ein Pult mit symmetrischen Direct outs, oder ihr müsst die Signale VORHER splitten, das heisst verdoppeln um beiden Pulten identische Signale zu liefern. So etwas:

the t.racks Eight Mikronfon Splitter
​

Oh prima, so ein Mikrofon-Splitter ist glaub ich genau das, was wir suchen!
Danke für den Tipp!


Wenn wir jetzt noch ein wenig Keyboard und Leadgitarre auf unserem Monitorlautsprecher wollen, holen wir uns die beiden Signale aus dem Hauptmischpult über den Aux Send und gehen damit per Line In in einen Kanal unseres Monitor-Mischpults. Richtig?

Grüße
Tina

 

[Fish]

..... holen wir uns die beiden Signale aus dem Hauptmischpult über den Aux Send und gehen damit per Line In in einen Kanal unseres Monitor-Mischpults.....

Richtig. Und bitte auf einen Prefader Aux bestehen.

Gruß

Fish

 

[Harry]

Ich habe es jetzt mal in den PA-Bereich verschoben. Da kommt sicherlich noch der ein oder andere Beitrag.

Harry

 

[Kartoffel]

...also haben wir uns einen Mischer von einer befreundeten Band geliehen. Unser Monitorsound war echt super, wir konnten uns klar und deutlich und einwandfrei hören!

Ganz klar: Ihr brauch nur einen Transporter (vielleicht geht auch ein Anhänger?) und ggf. jemand für's Keyboard!

 

[Fish]

Vergiss nicht den neuen Tontechniker..... .

 

[Broadwoaschd]

Vergiss nicht den neuen Tontechniker..... .

Wenn das Material mist ist hilft das aber auch nix Grade Peavey Mischpult und irgendwelche JBL Monitore - das klingt von den Marken her schon nach einer Gefahr von Feedback.
Sicherlich haben beide Hersteller auch gute Sachen. Eben aber auch schlechte.
Und beim besten Monitor der Welt ist es trotzdem noch hilfreich, einen Equalizer für eben jenen Monitor zu haben ;-)

 

[Kartoffel]

Wenn das Material mist ist hilft das aber auch nix

Mit der richtigen Fachkraft geht es doch mit dem Material. S. #5 oder Zitat in #10...

 

[omnimusicus]

Hallo Tina,

... Unser Monitorsound war echt super, wir konnten uns klar und deutlich und einwandfrei hören! ...

Das war natürlich der ideale Test, solch eine Chance gibt's selten. Damit sind schon einige Fragen geklärt

Ein Splitter und ein 8-er-Pult wären da eine technisch saubere Lösung. Wenn der Splitter noch genügend Platz hat, können dann Gitarre und Keys auch gleich mit rein, dann gehen konsequent alle relevanten Kabel erst in den Splitter und von da aus - vermutlich - in die Stagebox für's Hauptpult.
Wenn nicht schon vorhanden, wäre ein graphischer EQ für den Monitor gut.
Das ganze läßt sich nett in ein Case verpacken.

Klar, relativ großer Aufwand, der eigentlich vermeidbar sein könnte.
Aber ein Transporter und neuer Keyboarder sind vermutlich teurer als der Splitter und ein kleines Pult

Ich kenne das, manchmal sind personelle Verwicklungen nicht trivial auflösbar ...

Gruß,

der Omnimusicus

 

[Fish]

Oder Ihr spendiert Eurem Mischer mal eine Fortbildung.... .

 

[Tina21]

Wenn das Material mist ist hilft das aber auch nix

Du kannst auch Equipment für 100.000 Euro hinstellen - wenn der Mann am Mischpult keine Ahnung hat, hilft auch das beste Material nix.

Oder Ihr spendiert Eurem Mischer mal eine Fortbildung.... .

Würde er niemals machen - der gehört zu der Kategorie Mensch, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Dabei weiß ich ehrlich nicht, was ihn zu diesem Job als Mischpultmann eigentlich qualifiziert. Der hat mal vor ein paar Jahren ab und zu als DJ gearbeitet; das ist seine einzige Erfahrung mit PA.
Das Problem ist eben auch, dass er sich mit dem Schlagzeuger und den beiden Gitarristen sehr gut versteht. Die trinken immer gerne Bier zusammen und gehen auch mal gemeinsam ins Fußballstadion. Also hat er neben seiner Frau noch weitere Fürsprecher in der Band.
Aber wie hier schon geschrieben wurde: Manchmal sind personelle Verwicklungen nicht trivial auflösbar.

Ein Splitter und ein 8-er-Pult wären da eine technisch saubere Lösung.

Was ist denn mit dem Vorschlag eines Mischpults mit symmetrischen Direct Outs? Wäre das auch eine technisch saubere Lösung?
Hättet Ihr da vielleicht Kaufvorschläge, welche Mischpulte für diese Zwecke geeignet wären?

Grüße
Tina

 

[Dudais]

Hallo Tina,

ich würde dir den

Crest Audio X 18RM​

​

empfehlen.

Klingt sehr gut, ist mit ein bisschen Interesse simpel zu bedienen, du hast alles in einem Gerät und brauchst keine externen Splitter, nachdem das eine dezidierte Monitorkonsole ist und für jeden Input schon einen Splittout mit verbaut hat.
Für Zukünftige Aufgaben seid ihr damit auch gerüstet, bei 12 möglichen Monitorwegen ist auch ein Stereo-Inear problemlos realisierbar...

BTW _für den Rest: Hat Allen&Heath die 12M Version vom MixWizard bei der Version 4 aus dem Programm geschmissen!?

 

[Kartoffel]

Aber wie hier schon geschrieben wurde: Manchmal sind personelle Verwicklungen nicht trivial auflösbar.

Naja, Du hast denen doch nicht Deine Seele verkauft o.ä. Technisch kann man ja einiges lösen. Aber vielleicht bist Du es, der sich lösen muss...?

 

[Tina21]

Naja, Du hast denen doch nicht Deine Seele verkauft o.ä. Technisch kann man ja einiges lösen. Aber vielleicht bist Du es, der sich lösen muss...?

Dann müsste nicht nur ich mich lösen, sondern die anderen drei Sänger auch, und dann stünde die Band komplett ohne Gesang da. Wir wollen die Band ja auch nicht verlassen - wir sind schon eine ganze Weile zusammen und haben auch Freude am gemeinsamen Musizieren. Leider hat es gewisse Veränderungen gegeben, als unser alter Mischpultmann Anfang des Jahres weggezogen ist und sich der Mann der Keyboarderin als Nachfolger angedient hat. Aber das ist aus meiner Sicht kein Grund, alles hinzuwerfen, wenn die Probleme durch einen Mikrofon-Splitter und ein kleines Monitor-Mischpult technisch relativ einfach zu umgehen sind.

 

[Nickolaus]

Bliebe immer noch der schlechtere Sound vorne raus. Und du sagst ja selber, mit nem anderen Toni hats wesentlich besser geklungen.
Solche Geschichten waren u.a. der Grund warum ich meine letzte Band verlassen habe. Mit so renitenten Leuten, die dann auch noch schlechte Ergebnisse liefern kann ich persönlich einfach nicht

-\\ Gesendet von meinem Todesstern via Laserkanone //-