timur_doumler schrieb:
@Ray: Kannst du bitte kurz den Unterschied zwischen Coilsplitting und Coiltapping erklären? Ich dachte immer, das wäre dasselbe, nämlich wenn bei einem Humbucker eine der beiden Spulen gegen Masse kurzgeschlossen wird.
Coilsplit ist das Teilen der beiden Spulen. Coiltap ist eine echte Spulenanzapfung. Das gabs z.B. bei leicht overwound SCs: derkomplett SC fürn etwas kräftigeren Ton, angezapfter SC für den stratigeren scharfen sound.
Coilsplit geht immer, selbst wenn du kein 4-conductor Kabel hast. Im Zweifelsfall muss man Kappen abnehmen oder rumfrickeln, aber irgendwo kommt das Kabel aus der ersten Spule raus und geht in die zweite rein.
Coiltapping geht nur, wenn der PU ne Anzapfung hat. D.h du fängst (normaerweise) innen an, wickelst bis zur Hälfte, machst dann quasi ein "Y", führst ein Kabel raus, wickelst das andere weiter bis zum Ende.
Beim Tappig hast du also den gleichen PU mit selber Bauart und Magnet, aber weniger/mehr Wicklung. Splitting dagegen ist einfach ein ganzer Coil weniger. Geht also auch nur bei HBs.
Bartolini war früher Meister dieser PUs. Oder wars Joe Barden? Vergessen...zumindest hatten die welche mit 6 Kabeln und auch das Monsterteil mit 8, wenn ich das recht im Kopf haben. Bartolini Beast II oder so. HB mit Split und mehreren Tap-Möglichkeiten. Das Ding hatte soviel Verschaltungsmöglichkeiten, dass einem wohl schwindlig wurde.
Hat sich aber alles nicht durchgesetzt. Bei SCs war die Anzapfung zu schwach, bei HBs reichte auch Split oder Parallelschaltung.
Schaller war afaik auch mal sehr eifrig mit solchen Sachen dabei.
Split und Tap wird heute oft synonym gebraucht, weils echte Spulenanzapfung eigentlich nimmer gibt.
In Donald Brosnacs Buch "guitar electronics" findet man den ganzen Krempel noch. Im Internet wird man kaum noch fündig.
EDIT: gute Erklärung auch hier, 4. Beitrag:
http://www.musicplayer.com/cgi-bin/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=19;t=007426;p=