Eine Band am Leben halten -> Hier einige Vorschläge

  • Ersteller MetalGuitarMan
  • Erstellt am
Auch wenn er es gut meinte (und das rechne ich ihm hoch an), einige Punkte sind diskussionswürdig, die man nicht als Faktum hinstellen sollte.

Mit allem was Du schreibst hast Du vollkommen recht - aber sich über die Idee/den Thread an sich lustig zu machen, trägt zu dieser Diskussion nichts bei und frustriert nur den Threadersteller. Sinnvoller fänd ich es da, darüber zu diskutieren, ob und wie man die genannten Punkte umformulieren könnte, damit die Formulierung einem Neueinsteiger weiterhelfen kann.
Konstruktiv, nicht destruktiv. :)
 
Bei uns gab es noch nie einen "Leader". Das ist dahingehend unvorteilhaft, dass sich oftmals keiner wirklich verantwortlich fühlt, bzw man halt jede Entscheidung diskutieren muss, hat aber den Vorteil, dass man kreativ auf einer anderen Ebene zusammenarbeitet. Wir sind da basisdemokratisch, mit spontanten und nur für den Entscheidungszeitraum bestehenden Koalitionen, die nach der Entscheidung sofort zerfallen und bei der nächsten Diskussion schon wieder anders sein werden. Wobei man den "kreativen" vom "organisatorischen" Bereich von Bands auch trennen könnte. Aber an sich ist meiner Meinung nach der wichtigste Tipp:

Verstehe dich mit deinen Bandkumpanen so gut, dass ihr Freunde seid. Sehen wir es realistisch: Die allermeisten hier machen das ja auf einem Amateurlevel (auch wenn es hier a) einige Profis und b) zumindest semi-professionelle Coverbands gibt), bei dem man doch meistens draufzahlt oder am Ende halt auf +-0 rauskommt. Da man schon einen Großteil der eigenen Freizeit für so ein (kostenintensives) Hobby "opfert", sollte man das wirklich nur mit Leuten machen, mit denen man auch so klar kommt. So zumindest meine zwei Cents dafür...
 
Naja, gut find ich den Punkt mit den unterschiedlichen Musikrichtungen.
Ich hab schon jahrelang allein musik gemacht (hat alles gleich geklungen) und war auch schon in einer Band, die sich 100% einig war (war stinklangweilig) und bin jetzt in einer band, in der von Punk ueber Metal, Classic Rock und Grunge alles moegliche einfliesst. Und plötzlich kriegt das ganze einen doch recht eigenstaendigen Sound und Style. Eingaengige melodien trotz brachialer Breaks und auch mal nem 5/4 Teil. Eigentlich ideal, denn wuerd ich nur machen was ich will, wuerd alles nach Hatebreed oder Pro Pain klingen. Und so spiel ich plötzlich Metal Riffs im angecrunshten 80's Sound und irgendwie wird das mit dem Drummer der eigentlich Slipknot spielen will und dem Saenger der definitv hetfield Fan ist, und mir, der auch mal gern Angus Young Licks spielen wuerd wenn ichs koennte, eine runde Sache, die auch einen gewissen Zuspruch findet. Ich find das ideal, wenn jeder da sein Ding in gewissem Umfang einbringen kann und daraus was neues wird. Wuerden alle exakt den gleichen Background haben, dann kommt da wieder so ne Band raus, bei der man keine 3 Songs auseinanderhalten kann.

Das hat halt aber auch viel mit Respekt und dem Umgang miteinander zu tun und das bringt mich zum Punkt mit dem bandleader, den es bei uns net gibt. Einer checkt Gigs, einer is einfach immer gut drauf und macht Party mit den andern (sehr wichtig nach Gigs), einer macht Flyer, alle trinken gern ein Bier miteinander, die Ziele sind etwa die gleichen (zunimdest die Band betreffend, gern kann einer ein ambitioniertes zweites Projekt angehen). 2 Jahre lange Durchhänger mit fast kompletter Umbestzung gabs auch, aber eigentlich bis auf eine Ausnahme immer im Guten und die Ex Musiker kommen immer noch auf Besuch und zu den Gigs. Man trifft sich einfach gern, sauft sich aber nicht nur sinnlos an, sondern entwickelt auch gemeinsam aus einem am Klo entstandenem Classic Rock/Grunge Riff eine aktuelle Nummer oder jammt besoffen rum und macht gleich 2 nummern und hat nicht den Eindruck die rare Freizeit zu verplempern. Hoff ich mal, bisher scheinen alle zufrieden zu sein.
Und bringt man das dann auch noch halbwegs im gleichklang rueber, dann hauts auch rein. Und so funktioniert zb unsere band reibungslos und wie ich hoffe noch eine ganze Weile.

prost
martin
 
M
  • Gelöscht von Xytras
  • Grund: Vollkommen überflüssig - les meinen letzten Beitrag. Und lerne "Zitat+" zu verwenden... :(
M
  • Gelöscht von Xytras
  • Grund: Vollkommen überflüssig - les meinen letzten Beitrag. Und lerne "Zitat+" zu verwenden... :(
dem mit dem ko
mpromissen kann ich nur zustimmen. in vielen fällen ist es SCHWACHSINN.
ich bin bei uns zwar leader, aber es hat sich bewährt.

ich halte es immer so: ich lasse eigentlich immer die band entscheiden, so wie es kommt. gibt es unstimmigkeiten übernehme ich das vollrecht auf die entscheidung. SOWAS kann eine band retten und gold wert sein.

auch mal die rollen tauschen. gebt euch aufgaben. es ist einfach nur wichtig sich als leader nicht wie der überalpha aufzuspielen. leader sein bedeutet nicht sich wie king kong aufzuführen und zu kommandieren. wenn du gut bist, folgen dir die leute, weil du sie überzeugst, ohne dass du groß diskutierst oder redest. weil sie wissen du respektierst sie und dass sie das zurückbekommen.

das schwierigste an einer band ist meiner meinung nach, dass man die verhältnisse im blick haben sollte. wenn einer kreativer als der andere ist, gibt es schnell neid und selbst der coolste kumpel wird zum kotzbrocken. legt dann einfach die karten auf den tisch und redet.

wir haben übrigens alle eine kleine analsonde gekauft, weil wir handy und telefonkosten sparen wollten. man muss nur die hacken zweimal zusammenschlagen, dann sendet die sonde ein signal an die anderen. und dann heisst es wieder: hoppla, es vibriert in meinem arsch - na dann auf zur probe, marsch, marsch, marsch!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich halte es immer so: ich lasse eigentlich immer die band entscheiden, so wie es kommt. gibt es unstimmigkeiten übernehme ich das vollrecht auf die entscheidung. SOWAS kann eine band retten und gold wert sein.

Meine Zustimmung. Manchmal muss eine kurzfristige Entscheidung her. Und wenn sich die Band in einer offenen Diskussion nicht einigen kann, sollte es einen geben, dessen Stimme doppelt zählt. Auch sollte es nur einen, oder maximal zwei Personen geben, die als Ansprechpartner für Außenstehende (z.B Veranstalter) fungieren.

Ich habe beides (mit und ohne Leader) bereits erlebt. Ohne Leader gab es unzählige Diskussionen. Diese haben mehr Zeit in Anspruch genommen, als Musik zu machen. Wir wollten, sollten es jedem Einzelnen Recht machen, weil sich jeder voll einbringen sollte, wollte, durfte... Ich will das jetzt nicht als generell schlecht bezeichnen. Die Gespräche waren fair, oft interessant und meistens auch recht produktiv. Die Musik war am Ende richtig gut: Ein Stilmix aus New-Rock und Classic-Rock mit Punk und einer Prise Country. Leider ging es so nur sehr schleppend voran und es kamen nur ca. 1-2 Gigs pro Jahr zu Stande. Das führe ich zum Teil darauf zurück, dass sich niemand wirklich zuständig gefühlt hat, oder dass niemand den anderen auf die Füße treten wollte. Wenn ich nun hin und wieder Kontakt zu dieser (mittlerweile Ex-) Band habe, höre ich immer wieder von Diskussionsrunden, ausgefallenen Probeterminen, regem Emailverkehr, aber leider immernoch nichts von Gigs.
Ich möchte hier anmerken, dass eigentlich alle anderen von MetalGuitarMan angesprochenen Punkte hervorragend funktioniert hatten: Immerhin hat die Band einen Zeitraum von über anderthalb Jahren ohne festen Sänger überstanden! :gruebel: ...

Bei meinen beiden aktuellen Bands gibt es "Leader". Und das funktioniert gut. Die Leader sind tolerant und von allen akzeptiert (beides extrem wichtig!). Lassen aber ihre Rolle nicht raushängen und nutzen ihre Position auch nicht aus.
Als ich den Eröffnungsbeitrag gelesen habe, dachte ich schon, dass sich das Thema Band-Leader hier zum Schwerpunkt entwickeln wird. Aber ich habe den Eindruck, dass einige Menschen mit einer Führungsperson besser arbeiten können, als ohne. Und das muss nicht zu Lasten der Kreativität oder der Gemeinschaft gehen.
 
Oh Gott, das kenne ich. Als ich damals eine Band gegründet habe war das genau so. Jeder wollte alles.. Jeder wollte Songs schreiben, Texte schreiben, jeder wollte bestimmen, den Sound formen. Aber bei vier völlig unterschiedlichen Meinungen gibt das ein Chaos. Auch schlecht ist, wenn zwei zusammenhalten und die anderen zu einem Kompromiss bewegt werden sollen.

Im Endeffekt haben dann die Bandmitglieder sich nur gegenseitig die Ideen des anderen schlecht gemacht "Nee das klingt nach blabla" - nur um ihre eigenen Ideen druchzusetzen. Eifersucht, Neid und niedere Machtspiele sind dann der Fall. Ihr denkt das ist was außergewöhnliches? Die allermeisten Bands kämpfen damit. Ja manche Bands die leben davon. Andererseits halte ich eine Sache für wahr: Wenn mir meine Bandmitglieder kein Kontra geben, fühle ich mich manchmal auch unwohl. Ich brauche das, dass ich mich mit den Leuten auch streiten kann, wenns dazu kommt. Ich will keine künstliche mega freundliche Atmosphäre. Das wäre unrealistisch. Manchmal muss man die Grenzen spüren um einen Mensch besser zu verstehen.

Ich erkannte diesen Schwachsinn und von dem Tag an war ich dann einfach der Bandleader. Für mich war klar, ich will so nicht mehr proben und dann habe ich kurzerhand eine Aufgabenverteilung vorgeschlagen, die auch funktioniert hat. Das mit dem Leader hat sich dann langsam von alleine etabliert. Zum erstaunen von mir, kam dann nach ein paar Wochen ein Bandgefühl auf und alle waren glücklicher damit. Dann konnte man endlich weniger diskutieren und wieder mehr Musik machen. Aber ich kenne das 1:1. Bei uns wurde Anfangs nach Unstimmigkeiten sicherlich jede Probe fast nur geredet. Wenn es bei Diskussionen nicht zu einem Ergebniss kam, hab ich halt eingehakt und das war gut so. Aber: Schnell habe ich gemerkt, dass der ein oder andere nicht so ambitioniert war in der Musik, wie er es erst behauptete. Es gibt viele junge Leute, die ihre Bands sehr schleifen lassen und im Endeffekt nicht viel hinzaubern, was schade ist. Und bei den Leuten die gegangen sind, hat sich das auch nicht geändert. Wenn man sie fragt was bei ihren Bands so läuft kommt immer: Ach nicht viel, is mir auch nicht so wichtig. Aber irgendwann gehts sicher ab. Ich denke dann meist zurück wie es mit der Person bei uns war und muss schmunzeln... ;)

Wisst ihr, ein Leader muss nur dann agieren, wenn die Gruppe unter sich einfach Mist baut. Der Leader ist dann für die klügere Entscheidung zuständig um dem Allgemeinwohl zu dienen. Also immer, wenn es endlose Diskussionen gibt, da führt dann kein Weg dran vorbei.
 
wenn eine band nicht aus sich heraus funktioniert, das heisst motiviert ist zwischenmenschlich alles klappt und musikalische einigkeit besteht, dann sollte sie sich auflösen. das ist meine quintessenz aus 18 jahren banderfahrung.
 
Neben den zwischenmenschlichen gibt es meiner Ansicht nach zwei wichtige Eckdaten zum "Erhalt" einer Band:
1. Habt ein gemeinsames Ziel. Sei es der nächste Größere Auftritt, ein Videodreh, eine CD... ein Ziel, oder hochtrabend eine "Vision"...
Zielloses vor-sich-hin-proben kann schnell dazu führen das einer unzufrieden wird und die Lust verliert.

2. Habt ungefähr die gleiche Vorstellung davon, welchen Aufwand ihr zum Erreichen dieses Ziels bzw für die Band allgemein betreiben wollt. Es bringt nix wenn einer nur das nötigste macht und über jeden Handgriff stöhnt, wenn andere sich da tagelang reinhängen. Das führt früher oder später zu Spannungen.

Die restlichen Punkte fallen für mich unter soziale Kompetenz. Wenn das nicht vorhanden ist, verkriecht euch besser im Heimstudio...
 
Neben den zwischenmenschlichen gibt es meiner Ansicht nach zwei wichtige Eckdaten zum "Erhalt" einer Band:
1. Habt ein gemeinsames Ziel. Sei es der nächste Größere Auftritt, ein Videodreh, eine CD... ein Ziel, oder hochtrabend eine "Vision"...
Zielloses vor-sich-hin-proben kann schnell dazu führen das einer unzufrieden wird und die Lust verliert.

2. Habt ungefähr die gleiche Vorstellung davon, welchen Aufwand ihr zum Erreichen dieses Ziels bzw für die Band allgemein betreiben wollt. Es bringt nix wenn einer nur das nötigste macht und über jeden Handgriff stöhnt, wenn andere sich da tagelang reinhängen. Das führt früher oder später zu Spannungen.

Die restlichen Punkte fallen für mich unter soziale Kompetenz. Wenn das nicht vorhanden ist, verkriecht euch besser im Heimstudio...

vollste zustimmung !
 

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