Einfacher Live-Mittschnitt

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Hallo,

Ich möchte gerne in naher Zukunft ein paar Live-Mittschnitte meiner Band machen.

Diese sollen hauptsächlich dazu dienen um die eigene Performance zu analysieren und zu reflektieren - dazu wäre es also nicht zwingend notwendig extrem professionell vorzugehen, es wäre schon Klasse wenn man jedes Instrument gut hört.

Als Pult benutzen wir derzeit ein DDX3216 + 1x ADA8000 außerdem besitze ich noch ein Focusrite Scarlett 8i6.

Ich hab dazu mal zwei Lösungen betrachtet:

Setup (Komponenten):
DDX3216 + Asus Laptop (Studio One) + Focusrite Scarlett 8i6 (Interface) + Ambience/Raummikrofon

Focusrite Scarlett 8i6 (Interface):
· DDX3216 (Send?/Monitor?/Aux?/ADA?) --> Input 1 Scarlett (XLR): Gesangsspuren
· DDX3216 (Send?/Monitor?/Aux?/ADA?) --> Input 2 Scarlett (XLR): Toms + Bass Drum (evtl. Bass)
· DDX3216 (Send?/Monitor?/Aux?/ADA?) --> Input 3 Scarlett (Klinke): Summe Links
· DDX3216 (Send?/Monitor?/Aux?/ADA?) --> Input 4 Scarlett (Klinke): Summe Rechts

Ambience/Raummikrofon:
Lösung 1: Mobiler Rekorder auf Stativ/Decke/Traverse:

Problem:
§ Getrennt aufgenommene Spuren müssen synchronisiert werden (machbar)
§ Positionierung auf Stativ / sicherer Platz im Publikum

Kosten:
§ relativ gering (150-200€)

Aufwand:
§ relativ gering


Lösung 2: Größeres Interface mind. 6 Analoge Inputs (eher 8 aufwärts):

Problem:
§ Positionierung im Publikum ebenfalls kritisch
§ Verkabelung der Raummikrofone notwendig

Kosten:
§ mindestens 300€ je nach Vorgehen

Aufwand:
§ hoch (Einarbeitungszeit Interface, Verkabelung zu den Raummikrofonen ohne FOH aufwändig)

Fazit:
· Für einen einfachen Livemitschnitt wäre die erste Lösung sinnvoll!
· Durch das Ambience Mikrofon soll vor allem der Raumklang erfasst werden um einen sterilen Sound der Aufnahme zu vermeiden!
· Die Basssektion und der Gesang sollen im Nachhinein noch bearbeitet werden können um sie aus der Summe hervorzuheben.
· Option 2 wäre für einen besseren Mix notwendig (Optimalerweise müsste man alle Signale vor dem DDX3216 durch Linesplitter aufteilen und trocken in Interface mit mind. 17 Eingängen einspielen)

17 - 19 Eingänge berechnet aus:
· 4x Gesang
· 2x Overhead
· 1x Hihat
· 2x Gitarre
· 1x Bass
· 2x Keyboard
· 7x Schlagzeug (Snare, Tom 1, Tom 2, Tom 3, BD, 2x Overhead)
· (2x Stereo-Paar)

Kleinere Lösung (9 Eingänge):
· 4x Gesang
· 1x Hihat
· 2x Gitarre
· 1x Bass
· 1x Keyboard
· Schlagzeug via Midi


Wie seht ihr das ich denke wenn man die große Lösung fährt, dann hat man halt die Vorteile das man alle Möglichkeiten des Mixings im nachhinein ausnutzen kann hat dadurch aber wesentlich höheren Aufwand und vorallem um einiges höhere kosten (Line Splitter, Interface + Preamps, Stereo-Paar als Raummikrofone).
Simpel wäre wirklich die Lösung als Ambience einen Zoom H4(n) zu benutzen und zusätzlich die wichtigsten Sachen noch mal vom Pult abzugreifen - das wäre zwar ein Kompromiss aber ich stelle mir das Ergebnis garnicht mal so schlecht vor.
 
Eigenschaft
 
vom Raumklang einer live-location hast du genug Einfluss auf allen beteiligten Mikros (bleed etc)
den wirklichen Raum willst du eher nicht in der Aufnahme haben
(der klingt mikrofoniert idR noch um einiges schlimmer als rein menschlich gehört)
mit einem guten Reverb plugin entsteht durchaus eine 'echte' Wirkung
(Valhalla Room wäre für $50 ein preiswerter Vertreter oder falls du es noch irgendwo findest das freie Reverb von Kjaerhus)

über die (relativ) lange Zeit eines Auftritts würde ein zweiter, unsynchronisierter Digitalrecorder immer driften - wenig spassig

da würde ich eher das Drumkit mit Recorderman-Technik (oder anderem reduzierten Mikrofonsetup) aufnehmen
nach dem Motto: weniger, aber besser (Zitat Dieter Rams) ;)

cheers, Tom
 
Am Drumkit sind nur die Becken zu höhren - der Rest geht über Mesh-Felle + Trigger durch ein DDrum 2 ins Pult.
Bass geht auch durch DI direkt ins Pult.

Heißt also ich komme nicht drum herum alles komplett einzeln aufzunehmen? Oder komme ich irgendwie mit meinen 6 Inputs hin? (8 gingen auch brauche ich aber einen Preamp mit S/PDIF)
 
wenn bereits praktisch alles über das Pult geht - dann sollte das (je nach Ausstattung) 16 Adat Kanäle ausspielen können
hätte den Vorteil, dass du das Aufnahme-Setup im Pult ablegen kannst

ein Aufnahmerechner mit entsprechenden Adat-Eingängen kann ein simples, billiges Teil sein
die älteren RME Karten sind inzwischen sehr günstig, dito die Creamware Pulsar Karten
bei beiden Systemen gibt es Aufnahme-Software, die unabhängig vom Sequencer arbeitet
(bei RME in Totalmix, bei Creamware VDAT, beide zeichnen 16-32bit auf)
SATA-Platten lassen sich ja leicht wechseln - nach der Session nimmt man sie einfach mit...
mit anderen Worten: ich würde ein dediziertes Aufnahmesystem nutzen, das beim Band Equipment bleibt
ich habe mal testweise mit einer Notebookplatte(!) 32 Spuren auf einem 1,5 GHZ Itx-Rechner aufgenommen

cheers, Tom
 
Hast du richtig erkannt alles fährt über das Pult - ich möchte die Spuren halt wirklich alle trocken aufnehmen.
Das müsste ich mal mit meinem Bandkollegen klären welche Optionen wir am DDX noch haben (mit dem Live-Mix an sich hab ich relativ wenig zu tun).

Rein rechnerisch kann das DDX mit 2 ADAT Modulen + 2x ADA8000 dann 16 Kanäle I/O.

Fraglich ist aber ob das ADA8000 I/O gleichzeitig macht oder ob die Kanäle in einer Richtung dann gelockt sind -> dann nämlich ginge das aktuell so nicht denn wir benötigen ja auf jedenfall auch mehr als 16 In's .

Irgendwie ist das alles relativ undurchsichtig mit dem DDX da ich nicht genau weiß wie viele Kanäle das Ding jetzt maximal beherrscht...


EDIT:
http://www.behringer.com/assets/DDX3216_P0066_M_DE.pdf

Ich glaube in 15.2 (S.52) ist der Sachverhalt gut beschrieben. Anstatt eines Recorders würde man also wie Telefunky erwähnt hat einen Rechner mit einer PCI o. PCIE Karte mit den entsprechenden Kanälen benutzen.

Es sollte also eigentlich möglich sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube diese Unklarheit war seinerzeit nicht ganz unbeabsichtigt...
das war ursprünglich ein recht günstiges Digitalpult
die Adat Erweiterungen waren quasi obligatorisch, wenn man es für Aufnahmen (naheliegend) nutzen wollte
und für die Karten haben sie richtig Geld genommen (selbst heute sind die in der Bucht nicht billig) :p

aber das hätte wie gesagt strategisch-ergonomische Vorteile
einmal eingerichtet braucht man am Aufnahmerechner praktisch nur noch 1-2 Schritte
die Verkabelung beschränkt sich auf 2 Lichtleiter + 1 sync entweder als coax oder ebenfalls Lichtleiter (TOSLink)
Rechenleistung ist vollkommen nebensächlich, nur das PCI Bussystem sollte flott sein
(das ist es aber bei allen älteren Intel Systemen, mein Beispiel war ein altes Atom-Board von Foxconn)

der ADA8000 kann gleichzeitig Ein/Ausgabe, aber der Sendeteil wird möglicherweise für sync benutzt
dh das Pult ist (idR) Clock-master, der ADA8000 wird über BNC oder TOSLink als slave synchronisiert

schau mal in die FAQs von RME, da gibt's viele Hintergrundinformationen
das Aufnehmen aus Totalmix fand ich persönlich nicht ganz so intuitiv beim Einrichten
da ist das Creamware System mit dem virtuellen Adat als Oberfläche für meinen Geschmack einfacher
(bei sehr alten Pulsar Karten sollte man darauf achten, dass der VDAT auch auf den Lizenzen ist - das war nicht immer der Fall)
Creamware speichert die Spuren als kontinuierliche .wav Dateien, die vorher angelegt werden ('formatiert')
das hat den Vorteil, dass die Datei bei der Aufnahme bereits existiert und quasi Schreibgarantie besteht

RME hat dafür als Pluspunkt die sehr gute Synchronisation der Digitalschnittstellen und die kompakteren Karten
das Speicherformat sind 'interleaved' .wav Dateien bei denen die Blöcke 'on the fly' angelegt werden

beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile, sind aber heute ausgesprochen günstig zu bekommen
ps: die eleganteste Lösung wäre 'eigentlich' ein Fostex Harddisk-Rekorder (bekommt man fast nachgeschmissen)
dummerweise sind die sehr zickig was ihre Festplatten betrifft, es muss IDE sein
(ob ein IDE-SATA Konverter funktioniert ist Glücksache)
die Platten allerdings speziell formatiert und lassen sich am Rechner nicht direkt auslesen

cheers, Tom
 
Ist ganz schön kompliziert so ein Live-Recording - ich glaube aber einmal verstanden und gut aufgesetzt ist das die Einarbeitung wert.

Was mich jetzt noch wurmt 16 Kanäle kann ich also vom DDX auf ADAT Routen wenn ich das verstanden hab - ich hab ja aber 17!
Jetzt seh ich hier mehrere Möglichkeiten einzusparen:

- Nur ein Overhead für die Becken (Welche Art von Mikro speziell Richtcharakteristik wäre hier zu empfehlen?)
- Schlagzeug (Trommeln) via Midi vom DDrum holen und aufzeichnen (Späteres sampeln könnte tricky werden)
- Keyboard Mono (für mich die schlechteste Option)
- Schlagzeugmix komplett auf einen Kanal legen (auch eher uncool)
 
ich würde Keyboard mono+midi wählen
das mono Signal mehr oder weniger als guide Spur, die Sounds dann per Midi abspielen
(beim Keyboard ist es imo weniger zeitkritisch als bei den Drums)
Keyboards werden viel zu oft 'stereo' aufgenommen, was dann im Mix zu obskuren Raumverhältnissen führt
(durch zugeseierte Grand-Piano und String Einstellungen bis zu aufgeblasenen Synth Effekten...)

cheers, Tom
 
Alles klar.

Also meine Wahl (hab mal kurz den Markt sondiert) würde für das Interface auf ein HDSP9652 fallen, ist wenn man bedenkt was das Teil alles kann gebraucht recht günstig zu bekommen.
Würde das RME erstmal in meinen Desktop-PC einbauen und das Erste mal so verwenden.

Sollte ich mit der Lösung klarkommen würde ich dann mal schauen ob ich mir nicht irgendwie ein Rechner im 19" Format bauen kann um das ganze dann in ein Rack zu verbauen (hab sowieso eins übrig).
Dazu eventuell ein 19" Preamp (oder auch 2 :D) und ich hätte auch gleich nen guten Ersatz für mein Scarlett was dann auch durch eine deutlich bessere Lösung ersetzt wäre.
 

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