Einfluss Röhren beim Marshall Vintage Modern

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Hi,

bevor ich loslege, ja, ich könnte einfach alle Kombinationen probieren, aber bis die Röhren wieder kalt sind, wieder tauschen,... Deswegen würde ich gern weng zielgerichteter rangehen :)

1. Was tun die einzelnen Röhren eigentlich genau beim Marshall? V1 - Eingangsröhre, V2 / V3 ?, V4 - PI - Röhre

2. Was tun die einzelnen Stufen im einzelnen überhaupt. Also was tut V1, die Eingangsstufe genau und die anderen eben. Will das gerne mal verstehen, um gezielter tauschen zu können.

3. Ich habe mir ja einen 12 Jahre alten Vintage Modern gekauft. Endstufen werden nächste Woche gewechselt. Vorstufe hab ich mich an der Emfpehlung von TAD orientiert und folgendes bestellt:

V1:

V2/V4 wurde eine selektierte ECC083 empfohlen. Da ich noch genug gute Engl ECC083 daheim hatte, hab ich diese genommen

V3:

Nach dem Wechsel klingt der VM schon anders. Ich hab wesentlich mehr Gain zur Verfügung, vor allem im Hi Modus. Der Amp reagiert ganz anders. Irgendwie hab ich das Gefühl, er hört sich jetzt Engliger an und nicht mehr so Marshallig. Irgendwie geht mir jetzt der Vintage Touch so ein bisschen ab. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll? Oder bilde ich mir das nur ein?

Und bevor ich jetzt tausend Versionen durchteste, hätte ich halt gern obigen Infos und mich würde interessieren, ob das echt so nen großen Einfluss haben kann oder ob ich mir das alles nur einbilde. Denn schlecht hört er sich nicht an, nur irgendwie find ich anders und ich weiß nicht, ob mir das passt. Der VM ist ja mein Gegenstück zum Engl Powerball, so als Vintage Amp, aber wie gesagt, das Vintage ging mir ein bisschen verloren hab ich das Gefühl. :)
 
Eigenschaft
 
Ich kann nicht vom VM sprechen, da ich keinen besitze. Aber ich spreche mal allgemein über Röhren.

Generell beeinflusst die Röhren den Sound schon. Aber dadurch hast du keine riesen Unterschiede, das ist eher der letzte Feinschliff.

Es ist sehr interessant, dass du sagst, dass du jetzt mehr Gain hast (wobei natürlich hier wieder die Frage ist, wie man Gain definiert...).
Eigentlich sind die 7025-Röhren etwas "braver" als "normale" ECC83.
Die (in meinen Augen extrem teure) "Mullard-Style" soll wohl etwas "vintage" sein.
Hier wäre es sehr interessant, wenn man wüsste, was vorher drin gewesen ist.
Für einen Heavy-Sound würden mir eher TungSol 12AX/ oder TT E83CC in den Kopf kommen. Oder auch eine JJ12AX7. Diese haben etwas mehr Gain als eine 7025.

Allerdings kann es dir auch einfach anders vorkommen, weil die Röhren, die drin waren, schon total unten waren. Kann ich aus der Ferne natürlich nicht beurteilen.

Röhren-Experimente finde ich unglaublich spannend und bin mal gespannt auf heute Abend, weil ich ein bisschen mit meinem JVM was probieren möchte, aber man sollte es auch nicht überschätzen.
TAD-Röhren sind top, keine Frage. Aber das Marketing ist dort auch nicht auf den Kopf gefallen, wenn du weißt, was ich damit meine. ;)
 
Allerdings kann es dir auch einfach anders vorkommen, weil die Röhren, die drin waren, schon total unten waren.
Das hab ich mir auch schon gedacht. Ich mein, waren die originalen Marshall ECC083, die seit 2007 drin waren.

Es ist sehr interessant, dass du sagst, dass du jetzt mehr Gain hast (wobei natürlich hier wieder die Frage ist, wie man Gain definiert...).
Naja, mehr Gain, ich hab im Hi Modus jetzt schon 80iger Metal Töne ohne Probleme, was vorher eher nur bedingt ging. Klar, es ist ein Rockamp, das soll er auch sein.
Vorher ging er bis so GnR maximal.

Er verhält sich auf jeden Fall anders, ich hatte aber gestern abend dann nicht mehr so viel Zeit.

Die (in meinen Augen extrem teure) "Mullard-Style" soll wohl etwas "vintage" sein.
Dachte ich mir ja auch... deswegen bin ich ja ein bisscher irritiert. Habe sie auf V3 stecken.

Eigentlich sind die 7025-Röhren etwas "braver" als "normale" ECC83.
Ok, das deutet ja echt drauf hin, dass die Alten schon runter waren. Zumindest in meiner laienhaften Theorie :)

Und dass die zwei Engl ECC083 auf V2 und V4 solchen Einfluss haben können, dass er sich jetzt ein bisschen metallischer bzw. modernern anhört?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Röhren-Experimente finde ich unglaublich spannend und bin mal gespannt auf heute Abend, weil ich ein bisschen mit meinem JVM was probieren möchte, aber man sollte es auch nicht überschätzen.
Klar, meistens höre ich auch Unterschiede, aber nie so extrem wie jetzt beim VM. Was hast du beim JVM vor :D
 
Und dass die zwei Engl ECC083 auf V2 und V4 solchen Einfluss haben können, dass er sich jetzt ein bisschen metallischer bzw. modernern anhört?

Die Engl kenn ich nicht. Aber ich behaupte jetzt mal, dass dies wohl auch irgendwelche "normalen" (was auch immer jetzt normal sein soll... ;) ) ECC83 sind, wo einfach das Engl-Logo draufgedruckt wurde.
Marshall macht ja auch nichts anderes, sind häufig Shuguang oder JJs.

Ich würde mal folgendes probieren: V1 und V2 die TADs, V3 und V4 einmal die originalen und einmal die Engl.
Schätzungsweise wird die V3 am wenigsten am Klang ausmachen.
Bin mir aber nicht ganz sicher, für was welche Röhre beim VM zuständig ist. Müsse ich mal nachschauen.

Wenn du noch gar nicht viel gespielt hast - mach das vielleicht erstmal. Manchmal neigt man dazu, einen "frischeren" Sound gleich als "moderner" abzustempeln.
Ist mir auch schon so gegangen, allerdings bei Saiten. ;)


Was hast du beim JVM vor :D

Durchprobieren. Bin heute Abend bei einem Bekannten, der eine Röhrensammlung. :D
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, er hat bestimmt 25-30 verschiedene 12AX7/ECC83-Röhren.
Mal schauen, wo ich am Ende landen werde oder ob ich ihn so wieder mitnehme, wie er jetzt ist (glaube ich eher weniger... :D).
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal eine kurze Zwischenfrage aus Interesse. Die Röhren die Du neu ausgesucht hast, die werden einfach gegen die vorhandenen ausgetauscht?
Ich lese oft immer beim Röhrenwechsel Bias, neu Einmessen, Techniker,etc.
Ich frage deshalb, weil bei mir irgendwann auch ein Röhrentausch anstehen wird und wenn ich mir den Gang zum Tech sparen kann, wäre das natürlich schön.
 
V3 wird wohl halbseitig für den Loop verantwortlich sein.

Nope, der Loop beim VM ist FET-getrieben, genauso wie der (digitale) Reverb, keine Röhre.
Lt Schaltplan sind die Röhren
V1: Eingang (LD/HD)
V2a, V3b: LD/Blue Channel
V2b und V3a werden HD/White dazu geschaltet
V4: PI
V5/6/7/8: Endstufe (50W nur V6/7)

7025 tun dem VM wirklich gut weil er eigentlich zu viel Gain im HD hat. Dazu würde ich empfehlen in der PI/V4 Position eine ECC81 zu verbauen und beim Endstufentausch unbedingt die max 48mV(2266) bzw 80mV(2466) an den Testpunkten einstellen, geht man drüber leiden die Röhren stark, insbesondere beim 100W da dieser satte 520V auf die Endkolben loslässt während der 50W mit 460V arbeitet (was in meinen Orhen die besser klingende Version ausmacht)...
 
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????
Die 7025 ist theoretisch eher ne zuverlässigere low noise Version der 12AX7A.
Irgendwann wurden damit dann wohl mal angebliche high gain Versionen selbiger beworben und heute ist es wohl nur noch Marketing.
Die V1 hat den größten Einfluß auf die Zerr-/Übersteuerungsleistungs deines Amps, würde da mal ne selektierte 12AX7A reinhängen, wenn du den Vintage-Charakter des VMs erhalten willst.
TAD geht bei seinen Röhrensets irgendwie immer davon aus, dass jeder Marshallspieler mehr und weicheren Overdrive haben will. Ist halt nicht jedermanns Geschmack. ;)
 
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Die Röhren die Du neu ausgesucht hast, die werden einfach gegen die vorhandenen ausgetauscht?

Die Vorstufenröhren kann man so einfach austauschen wenn man innerhalb der "Familie" bleibt (ECC81/82/83 bzw 7025/5751), bei den Endkolben muss der Bias angepasst werden
 
Die Röhren die Du neu ausgesucht hast, die werden einfach gegen die vorhandenen ausgetauscht?

Vorstufen: "Einfach" austauschen, muss man nichts einstellen.
Endstufen: Bias-Einstellen. Kann man selber machen oder zum Tech bringen. Kostet ab 15€.

Nope, der Loop beim VM ist FET-getrieben, genauso wie der (digitale) Reverb, keine Röhre.
Lt Schaltplan sind die Röhren
V1: Eingang (LD/HD)
V2a, V3b: LD/Blue Channel
V2b und V3a werden HD/White dazu geschaltet
V4: PI
V5/6/7/8: Endstufe (50W nur V6/7)

Danke für die Info!

7025 tun dem VM wirklich gut weil er eigentlich zu viel Gain im HD hat. Dazu würde ich empfehlen in der PI/V4 Position eine ECC81 zu verbauen

Wenn man eher in die "vintage"-Richtung möchte und eh nicht das ganze Gain-Potential braucht, würde ich hier auch mal mit einer 12AT7 oder 12AU7 bzw ECC81/ECC82 probieren.
(macht sich übrigens beim JVM auch gut!)

TAD geht bei seinen Röhrensets irgendwie immer davon aus, dass jeder Marshallspieler mehr und weicheren Overdrive haben will. Ist halt nicht jedermanns Geschmack. ;)
Ich sag ja: Die Marketing-Abteilung von TAD ist gut.
Weich, cremig, voll und rund macht sich immer gut.
 
Die Vorstufenröhren kann man so einfach austauschen wenn man innerhalb der "Familie" bleibt (ECC81/82/83 bzw 7025/5751), bei den Endkolben muss der Bias angepasst werden
Genau, Endstufenröhren nur vom Techniker machen lasssen, außer du weißt genau was du tust. Vorstufenröhren kannst du ziehen und andere stecken, wie schon gesagt, so lang es familiär bleibt. Aber immer schön abkühlen lassen vor dem Wechseln :D
Bei meinem Amptechniker zahle ich nur die Endstufenröhren, Einbau und BIAS über 24h ist inklusive.

Und zu den Empfehlungen.

Also daheim hätte ich noch eine ECC 803 liegen. Und viele Engl ECC083. Rest müsste ich ordner.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
TAD geht bei seinen Röhrensets irgendwie immer davon aus, dass jeder Marshallspieler mehr und weicheren Overdrive haben will. Ist halt nicht jedermanns Geschmack. ;)
Ja, das triffts auch ganz gut. Auch untenrum alles nicht mehr so knackig irgendwie. Schwer zu beschreiben. Alles ein bisschen weicher, wie du sagst. Hmm, kann ihc dann die 7025 sinnvoll in einer anderen Position verwenden, wenn ich sie eh schon da habe? :)
 
Die 7025 ist theoretisch eher ne zuverlässigere low noise Version der 12AX7A.

Theoretisch ja. Praktisch (und auf dem Röhrenprüfgerät) zeigt sich das 7025 meist so im Bereich von 80-85µ liegen während 12AX7 meist um die 100-110µ haben.
Die Spezifikation mag gleich sein aber das Low Noise wird halt vor allem durch eine leicht verringerte Verstärkung "erkauft"...auch wenn da noch andere Dinge wie die Anodenbeschichtung und der Gitteraufbau mit einfließen..
 
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Ja, das triffts auch ganz gut. Auch untenrum alles nicht mehr so knackig irgendwie. Schwer zu beschreiben. Alles ein bisschen weicher, wie du sagst. Hmm, kann ihc dann die 7025 sinnvoll in einer anderen Position verwenden, wenn ich sie eh schon da habe? :)

Probiere doch mal als V4. Dadurch könnte er etwas zahmer werden.

Die Spezifikation mag gleich sein aber das Low Noise wird halt vor allem durch eine leicht verringerte Verstärkung "erkauft"

Finde es aber interessant, dass die bei TAD mit "vollem Gain" beworben wird. Ich kenne die TAD 7025 nicht, aber die 7025er, die ich bisher probiert habe, hatten alle etwas weniger "Gain".
 
Finde es aber interessant, dass die bei TAD mit "vollem Gain" beworben wird.

Was auch nicht falsch ist denn das Datenblatt einer 7025 gibt einen µ Wert von ca 84 - 102 an, je nach Schaltungsbedingung, eine 12AX7 wird mit ca 94-104 angegeben, insofern kann man da eine 7025 durchaus mit "vollem Gain" bezeichnen. Außerdem sind die Toleranzen bei Röhren so weit das es da ohne weiteres breite Überschneidungen geben kann...
 
Was auch nicht falsch ist denn das Datenblatt einer 7025 gibt einen µ Wert von ca 84 - 102 an, je nach Schaltungsbedingung, eine 12AX7 wird mit ca 94-104 angegeben, insofern kann man da eine 7025 durchaus mit "vollem Gain" bezeichnen. Außerdem sind die Toleranzen bei Röhren so weit das es da ohne weiteres breite Überschneidungen geben kann...

Überschneidung klar, aber wenn ich jetzt zu 100% ehrlich sein würde, sollte es eher heißen: "In der Regel etwas weniger Gain als eine herkömmliche 12AX7".

Wenn ich natürlich eine 12AX7 mit 95 erwische und eine 7025 mit 100 hat die 7025 wieder mehr Gain.
Habe ich jetzt eine 85er 7025 gegen eine 105er 12AX7 spüre ich hier wieder einen deutlichen Unterschied.

Kann natürlich sein, dass TAD für seine Selected-Röhren nur 7025 mit 95µ oder mehr nimmt, dann können sie das behaupten. Weiß ich aber nicht.

Bei Röhren helfen in meinen Augen zwei Sachen ungemein:
1. ausprobieren
2. nicht so viele Gedanken drüber machen (was mit oft recht schwer fällt :D)
 
V1: Eingang (LD/HD)
V2a, V3b: LD/Blue Channel
V2b und V3a werden HD/White dazu geschaltet
V4: PI
V5/6/7/8: Endstufe (50W nur V6/7)
Herzlichen Dank dafür. Aber für mich als Laie zum Verständnis.
Was bedeutet V2a, V2b, V3a, V3b?
Ich hab mir mal den Schaltplan angeschaut, werde daraus aber nicht schlau :)
Im groben würd ich sagen, V2 und V3 sind in beiden Modi, also LD und HD aktiv, nur irgendwie anders :D
 
Jede 12AX7 hat 2 Stufen, und jede nimmt eine Rolle ein.
V2a ist also Rolle a von Röhre 2.
Ja, gut, so was in die Richtung hab ich mir schon gedacht. Aber wird dann 2a irgendwie anders durchlaufen oder geht über andere Wege, denn an der Röhre an sich kann sich ja nix ändern :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
So, erster Test abgeschlossen :)
V1: Mullard
V2: 7025
V3/V4: Engl ECC083

Wieder ein ganz anderer Amp, eher so wie vorher.
Heißt, sehr Vintage mäßig. Nix hört sich nach Metal an, alles sehr rockig, egal, wie hoch man dreht :)
Brummt aber ziemlich stark im HD, was er mit den originalen auch gemacht hatte. Mit der Schaltung von gestern war das rel. weg. Mal abkühlen lassen und weiter probieren :D
 
Aber wird dann 2a irgendwie anders durchlaufen oder geht über andere Wege, denn an der Röhre an sich kann sich ja nix ändern :)
Entweder das Signal läuft durch 2a oder nicht, die können getrennt angefahren werden.
Im PI hat auch 4a und 4b jeweils ihre Seite die sie macht ;)
 

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