Einige MIDI-Fragen (Line POD 2.0, PC-Zeugs usw)

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So, hallo, jetzt brauch ich mal eure Hilfe :)

Erstmal eine Beschreibung von meinem Rack-Setup:

-Line 6 POD 2.0
-Behringer Ultrafex EX3100 (als Ent-Digitalisierer oder um es mit den Worten eines anderen Boardmitgliedes zu sagen: "Warum ist dein Cleansound so fett?")
-Behringer Composer MDX2000 (als Gate und Soundkarten- und DSP-Übersteuerungsschutz bei Cleansounds)
-Behringer Virtualizer DSP1000

Da ich erst demnächst ein MIDI-Board und den dazu passenden Looper und Switcher bauen werde habe ich momentan noch keine Tretzugriffsmöglichkeit auf das Rack, d.h. ich muss manuell an den einzelnen Geräten kurbeln bzw sie bypassen. Und das nervt.
Besonders der POD ist nicht sooo toll zu bedienen mit seinen Mehrfach-Belegungen von Tasten usw. Daher hab ich mir bei justmusic einen USB <=> MIDI- Adapter gekauft, um eben die Einstellungen am PC vornehmen zu können und auch die Sounddatenbank von Line6 nutzen zu können. Auch für den DSP1000 hab ich ein PC-Programm Dabei gibts aber ein paar Probleme:

1. Line 6 Monkey findet den POD problemlos, sogar mit Auto Detect
2. Line 6 Edit findet aber dummerweise garnix, d.h. ich kann das Interface auswählen, aber ich sehe nicht, dass da was Daten schicken/empfangen würde. Die ganzen Tipps im Internet bezüglich Java 1.5/1.6 hab ich durch (bis gestern morgen um 4 oder so), bringt alles nix.

3. Das Programm für den DSP1000 lässt sich nicht starten, egal unter welchem Windows (Ich meine damit den Kompatibilitätsmodus von XP).

Soviel zu den Problemchen, hier die Lösungsansätze:

- Kennt eventuell einer eine alternative Software für den POD, also sowas wie einen Drittanbieter-Editor?

- Kennt einer ein kleines Programm, mit dem ich am PC sowas wie ein MIDIboard basteln kann, d.h. dass ich da ein paar Program Changes usw senden kann ohne gleich Logic oder sowas zu kaufen?

- Kann mir jemand sagen, was die professionelle MIDI-Verbindungsart ist? Ich denke mal 5pol XLR?

Damit wäre mir schon sehr geholfen.

Falls jemand eine Diskussion über die Qualität der Geräte anfangen will, das können wir gerne tun, aber erst wenn die eigentlichen Problemchen geklärt sind.

MfG OneStone
 
Eigenschaft
 
Abend OneStone,

ich versuchs mal kurz und knapp, ohne gezielt auf Deine Problempunkte einzugehen (vielleicht lösen sich durch meine Ausführungen einige Probleme von alleine):

Lade Dir das kostenlose Programm MidiOX herunter. Damit kannst Du MIDI-Signale senden und empfangen + optional hast Du ein virtuelles MIDI-Board zur Verfügung, mit dem Du ein richtiges Board für den Boden simulieren kannst. Das Programm könnte eventuell auch Deine anderen Probleme lösen, da es System-Exclusive versteht (senden & empfangen möglich) und die Editor-Programme letzlich genau dasselbe machen - nur eben in modellspezifischen Oberflächen verpackt. Das ist praktisch ein Programm für alles, welches Dir den Einstieg in MIDI obendrein etwas erleichtern kann, da man genau sieht was momentan passiert.

MIDI ist zwar digital, aber das sagt nur etwas über die Übertragungsart aus. Nicht über den Inhalt des Datenstroms. Soll heißen: Digital ja, es gibt aber keinerlei Clock-Synchronisation oder Fehlerkorrektur (wie man es beim Gigabitlan, Ethernet oder anderen digitalen Protokollen kennt). Man kann vom PC aus also nicht wirklich erkennen, ob ein Gerät mit dem MIDI-Interface verbunden ist oder nicht...es werden nur bei Bedarf oder auf Anfrage Daten verschickt und der Kram läuft nicht wie bei USB per Plug&Play ab. Häufig kann ein PC keine Daten mit einem Gerät austauschen, weil sich das Gerät in einem falschen Modus befindet. Die Bezeichnung ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. Manche Geräte können immer Daten austauschen und andere müssen in irgendeinen Edit-Modus versetzt werden.

Eine professionelle Übertragung von MIDI in dem Sinne gibt es nicht. Du wirst allerdings Formatwandler finden, die MIDI entweder auf schnurlosem Wege übertragen oder Symmertrierboxen, die den Einsatz von symmetrischem XLR erlauben (Hersteller fallen mir gerade keine ein - es gibt sie jedoch). Du musst eines wissen: MIDI ist gemessen am heutigen Stand 1. veraltet 2. unsicher und 3. für etwas völlig anderes als die Equipmentsteuerung entwickelt worden. Auch wenn eine Modernisierung durch jeden Hobbyelektroniker im Bastelkeller möglich wäre, gibt es einfach keinen all zu großen Markt dafür.
MIDI übertragt eigentlich Klanginformationen. In Zeiten von VST-Plugins und der USB-Schnittstelle, macht sich keiner mehr die Gedanken an MIDI etwas zu verbessern.

Ein Rat von mir: Mach es so, wie es jeder macht. Auch die "Großen" und lass MIDI wie es ist. Zur Not kannst Du Dir bei einer größeren Kabellänge eine Repeaterbox anschaffen oder Du lässt Dir ein äußerst gutes Kabel mit hochwertigen Steckern anfertigen. Du solltest den Kompatiblitätsgedanken im Hinterkopf behalten.

Grüße und einen guten Rutsch,

Jens
 
Hallo Jens,

danke für den Tipp mit dem Programm, muss ich gleich mal testen :)

Zu der Sache mit MIDI: Ich weiß schon, was MIDI ist und wie das funktioniert. Dass es veraltet ist, das sehe ich in der Form jetzt nicht, weil die Organisation mit PCs und CCs ist an sich einfach und genial und für den Anwendungsfall (Presetumschaltung mit Direktkontrolle mancher Parameter) absolut angemessen. Dass ich hier keine NoteOn-Befehle verschicken will usw das ist schon klar.

Mit der Frage nach "professionellem MIDI" meinte ich eigentlich lediglich den Umstand, dass DIN ein Steckverbinder ist, der im Rack seinen Zweck erfüllt - es gibt ja auch gute DIN-Steckverbinder, aber eben an einem Controllerboard oder am Eingang am Rack nichts zu suchen hat, weil es weder die mechanische Stabilität (versehentliches Draufsteigen usw) aufweist noch die Steckzyklen verträgt die XLR mühelos überlebt. Außerdem sind DIN in den wenigsten Fällen verriegelbar (Renkverschluss, Schraubverschluss gibts, ja, aber die wenigsten Geräte unterstützen das...), daher dachte ich eben an XLR 5pol. Angedacht war dabei lediglich ein Ersatz des Steckverbinders, nicht des Protokolls oder der Datenform an sich (Eingang mit Optokoppler zwecks Potentialfreiheit, invertierte 5V-Logik usw...).

Ich habe XLR 5pol schon an MIDI-Anlagen gesehen, die Frage war jetzt lediglich, ob es da sowas wie einen Standard gibt, also ob man 5pol XLR allgemein als "professionellen robusten MIDI-Stecker" verwendet.

:)

MfG OneStone
 
Du hast Recht damit, dass MIDI logisch und einfach aufgebaut ist. Das ist die Seite der Software. Von Seiten der Hardware ist bei 10-15 Metern Kabelweg Schluss (unter normalen Bedingungen). Kommen erschwerte Bedingungen hinzu, gehen Pakete verloren oder kommen bruchstückhaft an. Da es keine Fehlerkorrektur oder dergleichen gibt (was nach heutigem Stand eigentlich kein Problem wäre), erfährt auch niemand etwas davon, dass etwas nicht angekommen ist...

Ich habe XLR 5pol schon an MIDI-Anlagen gesehen, die Frage war jetzt lediglich, ob es da sowas wie einen Standard gibt, also ob man 5pol XLR allgemein als "professionellen robusten MIDI-Stecker" verwendet.

Von Physik/Elektronik hast Du mehr Ahnung als ich :). Was die Verbreitung angeht, musst Du jedoch mit ziemlich mageren Zahlen rechnen. Das dürfte in etwa eine ähnliche Userzahl sein, wie Harting-Stecker an Rack-Cases zum Einsatz kommen, um mehrere Racks oder Komponenten mit möglichst wenig einzelnen Kabeln zu verbinden. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, sich um solche Dinge Gedanken zu machen und es auch umzusetzen. Wenn es aber letzlich um Leben und Tod geht und schnell improvisiert werden muss, wird es glaube ich nicht vom Typ des Steckers abhängen ob der Gig rundgeht oder nicht. Ein guter Gedanke ist es auf jeden Fall und im Grunde genommen würde eine Variante mit 3pol XLR auch schon ausreichen.

:)
 
Ich habe jetzt einmal schnell die aktuellen Midi-Boards angeschaut, und die einzige Leiste, die etwas anderes als die "Standard-Midi-Stecker" (DIN-Buchsen) verwendet, ist der/die/das Diezel Columbus. Dort ist ein XLR-Stecker verbaut (3-polig, nehme ich an).

EDIT: Ich habe in der Anleitung nachgesehen: Es ist eine 3-polige Buchse.
 
Bei 3pol ist das mit der Phantomspeisung dann ein bisschen schwierig :D

Und zu der Sache mit den 10-15 Metern: Das mag sein, dass da manche Leitungstreiber Probleme damit haben...aber ich denke, dass man das hinbekommen sollte...

Egal, jetzt geh ma erstmal feiern!

Edit: Ich wusste es doch...
http://www.axess-electronics.com/sc/images/D/fx1b_hi.jpg

MfG OneStone

PS: Das Programm erschlägt einen geradezu, muss mich da mal reinarbeiten, scheint ein feines Tool zu sein :)
 

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