Empfehlungen bzw. Erfahrungen für "richtige" Intervalle des Wechselns von Röhren

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Hallo Community,
ich wollte fragen wie oft ihr eure Endstufenröhren und Vorstufenröhren wechselt.
Ich stelle diese Frage, weil ich mir nicht sicher bin wie oft ich es tun sollte, denn ich spiele eigentlich die meiste Zeit mit Verzerrung (welche allerdings von einem OD-Pedal kommt).
Ich würde mich über jeden Beitrag dazu freuen
Danke im Voraus
LG Guitarfriend
 
Eigenschaft
 
Eigebtlich nur dann wenns anfällt, also wenn eine defekt ist.
Wechsel dann aber das gesamte Set, passierte bis lang etwa alle 5 Jahre.

Meine gebrauchten hatten beide uralte drin, die hab ich auf Nummer sicher gleich gewechselt.
 
Danke für die Antwort.
Und wie bekommt man solch einen Defekt mit?
Ist dann der Ton auf einmal weg?
 
Gibt viele Möglichkeiten, kann fehlender Ton sein, Aussetzer, Feedbackanfälligkeit, schlapper Klang...
Wenn die Teile deutlich älter als 5 Jahre sind und regelmäßig genutzt wurden, würd ich zumindestens die Endstufenröhren tauschen.
Die Vorstufenröhren sind viel langlebiger, die kann man auch Jahrzehnte drin lassen.

Falls die Kiste deutlich über 20 Jahre alt ist, kann man auch drüber nachdenken die Elkos zu tauschen...
 
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Falls die Kiste deutlich über 20 Jahre alt ist, kann man auch drüber nachdenken die Elkos zu tauschen...


...wobei man die erstmal testen sollte, bevor man sie rausreißt. In einem Röhrenamp werden die Elkos eigentlich nicht wirklich gefordert. Ich habe hier Geräte aus den 60ern mit Erstbestückung. Keine Probleme - warum auch :)
 
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Ich weiß nur, dass die irgendwann alt werden und Quatsch machen können - war ja auch nur ein "drüber nachdenken" :)
 
...In einem Röhrenamp werden die Elkos eigentlich nicht wirklich gefordert. Ich habe hier Geräte aus den 60ern mit Erstbestückung. Keine Probleme - warum auch :)

Also ich hatte bereits bei alten Röhrenamps genügend Elkos, die taub, also inzwischen ohne jede Capacitance waren... Das mit der "Forderung" stimmt, aber es nützt wenig, wenn die Hersteller Elkos verbauen, deren Langzeitstabilität nicht gesichert ist.

Bei alten Kisten klar - ob die jemals damit gerechnet haben, dass die Kisten Anno 2017 noch laufen? Wahrscheinlich nicht. Aber wenn bei noch neuen Amps aus der Großserie Mist drin ist, (Blues Junior, Blues Deluxe - die grauen "IC"-Elkos mit z.T. hohen DC-Widerständen), dann finde ich das fraglich.
 
In einem Röhrenamp werden die Elkos eigentlich nicht wirklich gefordert. Ich habe hier Geräte aus den 60ern mit Erstbestückung.

Diese Aussage sehe ich mit etwas Skepsis denn die Temperaturen in einem regelmäßig betriebenen GitarrenAmp setzen den Elkos meist schon sehr zu, Erfahrungen mit HiFi, PA, whatever sind hier jetzt nicht mit einbezogen da diese Amps oft andere thermische Fenster haben. Vor allem (wie @Stratspieler schon bemerkte) wenn der Einsatzbereich am Design der Elkos vorbei geht (85°C Elkos in einem Combo..) oder die Qualität fabriksseitig schon minderwertig ist kann der Ausfall hier schon eher erfolgen...ich könnte zu dem Haufen Illinois Elkos meines Vorredners locker noch drei Dutzend dazuwerfen die teilweise keine 5 Jahre alt sind aber vllt noch 60% oder weniger der Nennkapazität haben oder gar ganz taub sind. Obendrauf stell ich dann noch ein Sixpack aus LCRs die statt 50+50 irgendwas um 35-40µFhaben oder sich schon deutlich ausbeulen...
Und die 60er Jahre Astrons/Mallorys mit Gummidichtkappe aus alten 7enders sind definitiv heutztage für die Tonne, die sind meist furztrocken oder haben sich schon ausgekotzt...
 
Ich korrigiere / verdeutliche:

In einem thermisch und elektrisch korrekt entwickelten Röhrenamp werden die Elkos eigentlich nicht wirklich gefordert. Ich habe hier Geräte aus den 60ern mit Erstbestückung. Dort sind aber auch ordentliche Kondensatoren verbaut (heute zu bekommen von Fischer & Tausche, Nichicon, Nippon ChemiCon, Epcos, Panasonic usw...) und nicht der Billigmüll, den man heute teils in Gitarrenverstärkern findet. Und die Elkos stehen offen auf dem Chassis, weit weg von den Endröhren und sind luftig aufgestellt.

KAPAZITÄT

Das mit der "Forderung" stimmt, aber es nützt wenig, wenn die Hersteller Elkos verbauen, deren Langzeitstabilität nicht gesichert ist.

Bei alten Kisten klar - ob die jemals damit gerechnet haben, dass die Kisten Anno 2017 noch laufen? Wahrscheinlich nicht. Aber wenn bei noch neuen Amps aus der Großserie Mist drin ist, (Blues Junior, Blues Deluxe - die grauen "IC"-Elkos mit z.T. hohen DC-Widerständen), dann finde ich das fraglich.

Du hast ja Recht. Ich sage aber: Man muss nicht - wie das viele machen - einen "Cap Job" blind durchziehen und einfach alles tauschen, was nach Elkos ausschaut. Und nachher wundert sich der Musiker, warum der alte Marshall nun auf einmal kacke klingt. Man muss nix reparieren, was nicht kaputt ist.
Und andersrum sollten die Hersteller einfach mal weniger Scheiße bauen, dann müssten wir über sowas auch gar nicht diskutieren! (Ja, ich meine das genau so und weniger deutliche Worte sind für die Konstrukte, die ich damit meine, unangemessen!) :(

Obendrauf stell ich dann noch ein Sixpack aus LCRs die statt 50+50 irgendwas um 35-40µFhaben oder sich schon deutlich ausbeulen...
Dann stell aber bitte den Haufen daneben, der nach gleicher Benutzungszeit noch korrekt funktioniert.:D
Auch ein 40µF Elko, der mal 50µF hatte, ist nicht tot. Klar, weniger Kapazität hat er schon, aber wenns zur Funktion reicht und der Elko lediglich langsam austrocknet, warum tauschen? :m_git1:

VIele Grüße
Stephan
 
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Dann stell aber bitte den Haufen daneben, der nach gleicher Benutzungszeit noch korrekt funktioniert

Den gibtsd nich weil ich die dann nicht tausche :D

Auch ein 40µF Elko, der mal 50µF hatte, ist nicht tot. Klar, weniger Kapazität hat er schon, aber wenns zur Funktion reicht und der Elko lediglich langsam austrocknet, warum tauschen?

Einfache Antwort: Kundenservice.
Ich tausch ja auch nicht blind sondern meist auf Rückfrage (außer der Ausfall ist offensichtlich) und ich erkläre den Leuten was es damit auf sich hat incl möglichem Pro und Con. Zu 98% stimmen die Leute zu weil sie wissen dass sie dann ein perfekt laufendes Gerät zurück bekommen das wieder lange seinen Dienst tut (dank F&T oder AjF) und sie nicht in ein paar Monaten/Jahren wieder anrücken müssen weil der nächste Elko beschlossen hat den Dienst zu quittieren. Ich würde den alten Marshalls die ich bisher immer da hatte ja auch gerne standardmäßig wieder Daily oder LCR verpassen nur gibts die nur noch als NOS und der Aufwand die alle vor Einbau zu messen, selekteiren, formieren und wieder zu messen ist mir einfach zu groß. Das kann Larry machen weil er da seine eigene Philosophie hat aber für mich rentiert sich das nicht. Wenn einer darauf bestand die alten Teile zu behalten oder NOS zu verbauen hab ich das auch gemacht mit deutlichem Hinweis das ich da für nix garantiere...auch das wurde akzeptiert...und bisher kam keiner zurück und sagte "hörma, dat Ding tut Shice seit dem Du dran geschraubt hast" sondern das Feedback war durch die Bank positiv.
 
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@Stratspieler , @bluesfreak

vorweg, sorry für OT - eine einzige Frage - WER von Euch beiden hatte denn den Marshall Vintage / Modern ?
 
Also bisher waren die Elkos an jedem alten Marshall fällig.

Scheisse klangen die amps hinterher nie. Im
Gegenteil.

Es muss noch netmal brummen oder die Elkos aufgedunsen sein. Man sieht es vorher am Oszi ob die noch ok sind.


Endröhren tauschen wenn sie durch sind? Oder halt kaputt?
 
Hi guitarfriend!

...ich wollte fragen wie oft ihr eure Endstufenröhren und Vorstufenröhren wechselt...

Es gibt keinen "richtigen Intervall" beim Röhrenwechsel, weil es ganz stark darauf ankommt wie stark du deine Röhren belastest - und wie belastbar deine Röhren sind ;)

"Belastung" bedeutet bei Röhren vor Allem viel Hitze über lange Zeit - und mechanische Beanspruchung (z.B. beim Transport, aber auch durch Schallwellen vom Speaker in Combo-Amps...)

D.h. - wenn du deinen Amp nur Zuhause und bei Zimmerlautstärke spielst, werden die Röhren vermutlich 40+ Jahre halten.
Wenn du deinen Amp oft bei hohen Lautstärken und an verschiedenen Orten spielst, werden die Röhren stärker belastet und verschleissen entsprechend früher.


...denn ich spiele eigentlich die meiste Zeit mit Verzerrung (welche allerdings von einem OD-Pedal kommt)...

Die Verzerrung durch ein Pedal belastet deine Röhren eher weniger als mehr - ich würd´also mal mit 20/30 Jahren rechnen bis du die Röhren wechseln musst ;)


Es sei denn du stellst Störgeräusche und/oder Fehlfunktionen fest - wie crazy-iwan in post #4 beschrieb - dann ist halt irgendwas kaputt...


LG - 68.
 
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D.h. - wenn du deinen Amp nur Zuhause und bei Zimmerlautstärke spielst, werden die Röhren vermutlich 40+ Jahre halten.

Ist die Lautstärke wirklich das Kriterium? Bei einer Class A Schaltung stehen sie doch die ganze Zeit unter Saft und gehzeizt werden sie auch... Wärme gibt es genug, etc.. :weird:
 
"Belastung" bedeutet bei Röhren vor Allem viel Hitze über lange Zeit

Ist das wahr? Ich dachte immer, dass häufige Aufheiz- und Abkühlphasen belastender sind als lange Betriebsperioden , vgl. Glühbirnen.
 
ich kann mir vorstellen, das im professionellen Betrieb ggf. öfters gewartet wird, aber sicher auch nicht mehr als der Notwendigkeit geschuldet.

Es gibt keine genaue Vorgabe
mein Hohner Orgaphon von 1966 hat vor 4 Jahren mal nen Service bekommen nach geschätzten 30 Jahren und was defekt? ein Widerstand, ein Trimpoti fürs Bias (das wars)
mein verbasteltes Fender Topteil von 1974 - original Elkos (die Toilettenrollen) sind noch drin, das aktuelle 6l6 Quartett seit 2013.

Wenn mit den Elkos was nicht stimmt hört man das raus,
die Leistung der Endröhren läßt auch irgendwann nach - kann man ja von Zeit zu Zeit einfach mal kontrollieren, wie den Ölstand am Auto (ok nicht gaaanz so einafch)

ansonsten erfreu dich am Sound :)

Grüße
Olli
 
@Stratspieler , @bluesfreak

vorweg, sorry für OT - eine einzige Frage - WER von Euch beiden hatte denn den Marshall Vintage / Modern ?

Hier...den 2266VM mit 50 Watt. :)

Ist das wahr? Ich dachte immer, dass häufige Aufheiz- und Abkühlphasen belastender sind als lange Betriebsperioden , vgl. Glühbirnen.

Du musst das unterscheiden.

a) zwischen früher und heute und
b) eigentlich noch zwischen direkt und indirekt geheizten Röhren.

Wir sprechen heute nur noch über indirekt geheizte Röhren sprechen, denn die direkt geheizten gibt es (in unseren Röhrenamps) nicht mehr.

Normalerweise waren früher mal die Heizfäden relativ stabil gebaut und dazu relativ wärmeträge. Ausnahmen gab es immer schon, manche der alten ECC z.B. glühen hell auf, um dann schnell auf Normalglühen runter zu gehen. Diese Heizer bringen das Kathodenröhrchen zum Glühen, welches beginnt, Elektronen zu emittieren. Früher war das den Röhren mehr oder weniger egal; dennoch sprach man auch damals schon immer (aber nicht nur aus diesem Grund!), dass man z.B. die Röhrengeräte nach dem Ausschalten nicht unmittelbar sofort wieder einschalten soll.

Gehen wir heute davon aus, dass die Heizer (also die Heizfäden) kein Billigdreck sind, dann sind die heutzutage meistens in Ordnung, wenngleich auch hier Ausnahmen die Regel sein können - mir ist erst vor kurzem an einer neuen Ruby 12AX7 einer der beiden Heizfäden durchgegangen trotz korrekter Fadenspannung.

Die Belastung einer Röhre kommt aus den im Betrieb anliegenden Spannungen und der Art des Kathodenmaterials. Wenn hier hohe Spannungen (Anode und Schirmgitter) anliegen, so ergibt sich fast wortwörtlich aus der "Saugwirkung" ein hoher Elektronenstrom in der Röhre, der dazu führen kann, dass bei schlechtem Kathodenmaterial dieses regelrecht vom Kathodenröhrchen abgesprengt wird und dann Feuerwerk in den (i.d.R. meistens nur hochbelasteten End-) Röhren bringt. Früher hat diese Bariumoxidchemikalie sehr fest auf den Kathodenröhrchen gehalten (die Hersteller haben lange vor dem Endverbraucher die Chemikalie eingebrannt), heute kann es u.U. noch passieren, dass hier Mist produziert wird.

Glühlampen sind hier ein nicht ganz so geeignetes Beispiel, denn die produzieren keinen Elektronenstrom.

...In einem thermisch und elektrisch korrekt entwickelten Röhrenamp...

Naja, Stephan; Du schreibst es ja selbst. Wenn - wie leider so oft heutzutage - nur Billigmist als Röhrenamp auf den Markt geschmissen wird, dann ist das leider die gängige Praxis und Du beschreibst hingegen fast schon so etwas wie die schöne Theorie: Weil es gibt mehr schlecht konstruierte Kisten als offenbar wirklich gute. Die Letzteren sehen relativ selten einen Tech, während der schlecht konstruierte Mist einfach häufiger auf unseren Werkbänken landet. Ist fast reine Statistik. ;)


*Krümelkacker ON*

In der Schweiz spricht man von Capacitance. Und da wird auf z.B. oft eine Spannung "eingespiesen"... :D

*Krümelkacker OFF*

;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn - wie leider so oft heutzutage - nur Billigmist als Röhrenamp auf den Markt geschmissen wird, dann ist das leider die gängige Praxis und Du beschreibst hingegen fast schon so etwas wie die schöne Theorie: Weil es gibt mehr schlecht konstruierte Kisten als offenbar wirklich gute.

Mal so locker daher gefragt für den Laien:
Gibt es denn Hersteller, die (nach eurer fachlichen Einschätzung) gut konstruierte Amps bauen? Oder ist alles, was in einigermaßen Serie produziert wird, Mist?
 
Mal so locker daher gefragt für den Laien:
Gibt es denn Hersteller, die (nach eurer fachlichen Einschätzung) gut konstruierte Amps bauen? Oder ist alles, was in einigermaßen Serie produziert wird, Mist?

Mal ebenso locker geantwortet: Im Prinzip ja, aber!

Du kannst einen Hersteller haben, der baute meinetwegen vor Jahren einen Amp super auf. Dann wurde dieser Amp - vielleicht nur wegen des Herstellernamens: "Wie - der baut auch Amps??? Die können ja nix taugen!" - von den Kunden weniger gut abgenommen, so dass der Hersteller ihn wieder vom Markt nahm. Dann hat er ihn durch einen anderen Amp / Nachfolger ersetzt, der aber war schlechter konstruiert, weil man inzwischen kostengünstiger aufbauen wollte oder musste - und schon hast Du einen Hersteller, der sowohl bestens als auch schlechter konstruierte Amps am Markt hatte.

Alles was einigermaßen in Serie produziert wird, ist somit nicht immer nur Mist - das kann man eben so pauschal ned sagen.
 
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