Endlich geht es richtig los. Aber Improvisieren?

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So langsam habe ich das Gefühl auch wirklich E-Gitarre zu spielen, bin jetzt seit März letzten Jahres dabei und jetzt starten wir mit Slides, Hammer on, Pull off, nutzen das gesammte Griffbrett.
Ich freue mich. Ich freue mich hoffentlich bald Stücke bekannter Musiker spielen zu können.

Aber es gibt etwas, was mit gar nicht liegt. Improvisieren. Ich brauche Noten. Frage mich ob es eine Typsache ist? Oder kommt es vielleicht noch?

Mein Mann hat mal Impro-Theater gespielt, eine Horrorvorstellung für mich.

Könnt ihr improvisieren? Hat es vielleicht auch etwas mit Mut zu tun?
 
was spielst du denn im Moment? Welche Art von Musik? Welche Songs?

Aber es gibt etwas, was mit gar nicht liegt. Improvisieren. Ich brauche Noten.
...
Könnt ihr improvisieren? Hat es vielleicht auch etwas mit Mut zu tun?
eher mit Kreativität:
Spielen nach Noten ist Reproduzieren. Improvisation ist imho das Gegenteil davon.

"Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten." (Gustav Mahler)
 
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Neben der Technik brauchst du natürlich auch ein paar musiktheoretische Grundlagen, damit du dich passend zur Musik ausdrücken kannst. Ohne geht auch, aber dann wird es "jazzy". ;)
Ein streßfreier Einstieg sind eigentlich immer Backing Track zum Beispiel auf Youtube. Da kann man aus Stil und Tonart auswählen und daheim sich ausprobieren. Mit wachsender Sicherheit fühlt man sich dann auch im Bandrahmen nicht mehr so unwohl. Stück für Stück kann man dann seine Komfortzone erweitern.
Nur Mut!
 
a) ja ich kann improvisieren und kaum Noten ...
b) es hat mMn vor allem mit der Einstellung zu tun. Improvisieren ist geil , befreiend , Kreativität total. Aber eben auch sehr herausfordernd.
 
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Hab neulich ein ganz cooles Video gesehen, er spielt zwar Bass, ist aber für das, was er sagt, egal, stimmt genauso für Gitarre. Das Intro haut einen jetzt nicht umbedingt vom Hocker, aber er sagt später echt paar sehr sinnvolle Sachen.
 
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Arbeite mich gerade durch die Schule der Rockgitarre von Andreas Scheinhütte, natürlich mit Lehrer.

Denke teilweise, es ist doch eine Typ, Mutsache.
Ich hätte keine Problem damit einen wissenschaftlichen Vortrag vor zigtausend Leuten zu halten, aber vor 10 Leuten Theater zu spielen, fänd ich grausam.

Noten kann man richtig spielen oder falsch. Das finde ich einfacher. Beim Improvisieren hätte ich Angst mich zum Deppen zu machen.
Versteht ihr was ich meine?

(So wie ich es einfacher fand zu Schulzeiten eine Mathe als eine Deutscharbeit zu schreiben. Mathe war falsch oder richtig, Deutsch Auslegungsache)
 
Musik ist keine Mathematik. Selbst im etwas stärker reglementierten Klassik Bereich bleibt Raum für die persönliche Note.
Über ein Stück zu improvisieren ist (oder sollte sein) der Ausdruck deiner Persönlichkeit. Und für dich ein Vehikel dich über Musik auszudrücken.
Starr vorgeschriebene Noten- selbst wenn du sie selbst erdacht hast - geben ja meist nicht deinen momentanen Gefühlszustand wieder. Denn der ist ja nicht immer gleich. Genau das ist aber das spannende an der Improvisation.
 
Ja, kann ich und mit Mut hat das imo nur zu tun, wenn man sich nicht drauf einlassen will.

Das hat eher was damit zu tun, dass man die diversen Spieltechniken beherrscht und kombinieren kann. Ist ein bisschen was anderes, wenn man Spieltechnik XY soliert übt, anstatt irgendwo mal, wo es gut passt. Aber das ist imo ne Übungssache.
 
Grundsätzlich ist improvisieren nicht so schwer. Es gibt grundsätzlich 2 Schulen.
EInmal die "Skalenschule". Bei der lernst Du die Skalen und deren harmonischen Kontext. Aus diesem Tonmaterial setzt Du dann die Improviastion zusammen.
Die "Lickschule". Du erlernst zum Einstieg mehere kleine, selbsterdachte Melodien, die Du dann sukksesive miteinader kombinierst.
Zum Einstig würde ich mal versuchen zu einem Playalog Melodien zu singen, zu summen oder auch nur gedacklich zu formulieren....

Kleiner Tip zu Beruhigung: Viele Musiker improvisieren nicht wirklich 100% frei, sondern reproduzieren z.T. einfach Licks, die sie sich bereits vorher erarbeitet haben.
Oder ein Lehrer von mir mal gesagt hat: Man kann nur das aus dem Ärmel schütteln, was man vorher hinein gesteckt hat....
 
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Denke teilweise, es ist doch eine Typ, Mutsache.
Ich hätte keine Problem damit einen wissenschaftlichen Vortrag vor zigtausend Leuten zu halten, aber vor 10 Leuten Theater zu spielen, fänd ich grausam.

Noten kann man richtig spielen oder falsch. Das finde ich einfacher. Beim Improvisieren hätte ich Angst mich zum Deppen zu machen.
Versteht ihr was ich meine?
Ja, verstehe ich.

Mal dumm gefragt: Kannst Du sprechen? - Ich vermute "Ja". Es ist ja ein ähnlicher Entwicklungsprozess:
  • als Babys haben wir gelernt, was Sprache ist, irgendwie entschlüsselt
  • dann erste Worte ge-"sprochen"
  • später dann Sprache neu entdeckt
  • heute ... haben wir einen Gedanken (den wir meist gar nicht mehr bemerken) und drücken ihn per Sprache aus
Beim Musizieren ist es so ähnlich. Ich schlage für Deine Situation vor:
  • spiele zunächst nur für Dich alleine, auch abgeschottet
  • bleibe zunächst in dem Rahmen, den Du bereits kennst UND den Du magst (Slide, Hammer, Pull ...)
  • spiele Vertrautes (Passage, Übung, was öfter in den Sinn kommt)
  • betrachte "Fehler" als Quelle: richtig kultiviert liegt da oft viel drin (Dank ans Unterbewusste)
  • gehe also in diesem Sinne ruhig hier und da über Deinen vertrauten Rahmen hinaus und erweitere so nach und nach Deinen instrumentellen und musischen Horizont
Im Laufe der Zeit wird es dann eher so, als ob man auf einem vertrauten Weg spazieren geht, und hier und da auch mal einer anderen Biegung folgt, zu neuen (musischen) Lichtungen, Bächen, Wiesen ...

Ob, wann und wie Du dann Deine "einsamen Stunden" verlässt und vor Leuten spielst, ist eine andere Geschichte. Vielleicht nie, vielleicht schon bald. Ist ja auch nicht wirklich wichtig. // Ich habe aber den Verdacht, dass auch in Dir so eine "kleine Rampensau" schlummert (Vorträge halten). Ist Dein neues Spiel-Zeug Dir erst vertraut genug wie Dein Sprech-Zeug, dann wird auch dort der musische Gedanke bald hörbar werden. Nenne es "improvisieren" oder einfach "sich ausdrücken", oder "sich mitteilen mit anderen Mitteln".

Was auch auf diesem Weg hilft:
  • versuche, Deine innere Musik wahrzunehmen ...
  • und später, sie auch hörbar zu machen,
  • gerne ohne Gitarre (beatboxen, murmeln, klatschen, tanzen, ...) und auch mit ("murmeln auf der Git")
Das mit den Noten verstehe ich: Sie geben Sicherheit. Aber ... sobald man sie als "Serviervorschläge" versteht, und hier und da abweicht (mehr/weniger Noten spielen, Rhythmik ändern, andere Begleitakkorde ...) ... beginnt eine weitere Freude.

In diesem Sinne :cool:
 
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Grundsätzlich ist improvisieren nicht so schwer. Es gibt grundsätzlich 2 Schulen.

Interessanter Ansatz. :)

In dem Fall würde ich für einen Einsteiger aus dem Bauch heraus Ansatz 2 empfehlen.

Licks sind wie ein Grundvokabular, quasi einfache Worte, aus denen man auch in einer Fremdsprache einen Satz zusammen stellen könnte.

Damit kann man gut auch musikalische Phrasen zusammensetzen lernen. :)

Mit Ansatz 1 kann man dann die höhere Grammatik / Mathematik / wie auch immer erlernen.

Also wie gesagt, aus dem Bauch heraus. :)
 
Kleiner Tip zu Beruhigung: Viele Musiker improvisieren nicht wirklich 100% frei, sondern reproduzieren z.T. einfach Licks, die sie sich bereits vorher erarbeitet haben.
Oder ein Lehrer von mir mal gesagt hat: Man kann nur das aus dem Ärmel schütteln, was man vorher hinein gesteckt hat....
Richtig.

Auch hier ist der Unterschied, ob ich nur an der Hand gehen kann (nur mit Noten), oder auch gerne einmal so laufe, wie ich es erprobte (Fehlertoleranz / Improvisationstoleranz).
 
Neben der Technik brauchst du natürlich auch ein paar musiktheoretische Grundlagen, damit du dich passend zur Musik ausdrücken kannst. Ohne geht auch, aber dann wird es "jazzy". ;)
Möchte wetten, dass sich da unter Jazzern schnell welche finden, die genau das Gegenteil behaupten. Aber wahrscheinlich klingt für Dich guter Jazz nur ungewohnt, weshalb Du glaubst, die machen zusammenhangloses Zeug.

 
Ich finde Jazz-Musik fürchterlich. Zu Aufdringlich für Hintergrundmusik, zu langweilig für Vordergrundmusik. Aber anderes Thema. ;)
 
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Grundsätzlich ist improvisieren nicht
zu verallgemeinern! Und niemand muss improvisieren. Die meisten können es wahrscheinlich irgendwie lernen, mache aber halt auch nicht.

Dem einen fällt es leicht, interessant und richtig zu improvisieren. Dem anderen ist sowieso alles egal, der macht einfach, egal ob anderen davon die Ohren bluten. Und der nächste möchte halt keine Fehler machen oder sich keine Blöße geben.

Man kann sich alle Tipps anhören, muss aber bezogen auf einen selbst nicht als für bare Münze nehmen.

Ich kann die Bedenken der TE gut nachvollziehen. Bei mir ist es aber weniger die Angst, mich zu blamieren, sondern vielmehr, dass ich meinen eigenen Ansprüchen nicht annähernd gerecht werde, was sehr frustrierend ist…

Gruß,
glombi
 
Seinen Ansprüchen nicht gerecht werden. Genau. Aber vielleicht sollte ich es mal im stillen Kämmerlein, wie vorher vorgeschlagen wurde probieren.
 
Möchte wetten, dass sich da unter Jazzern schnell welche finden, die genau das Gegenteil behaupten. Aber wahrscheinlich klingt für Dich guter Jazz nur ungewohnt, weshalb Du glaubst, die machen zusammenhangloses Zeug.


Ne, wahrscheinlich hast aber du die Anführungszeichen und den damit zum Ausdruck gebrachten Humorfaktor missdeutet....
Ich höre Jazz leidenschaftlich gern in jedweder Ausprägung. Die Methapher erschien mir daher für einen Einsteiger aber nachvollziehbar.
 
"Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten."
(y),
Denke teilweise, es ist doch eine Typ, Mutsache.
ich denke, es ist eine Sache des Zuhörens. Beim Nachspielen nach Noten hast du den Blick sozusagen auch immer auf das Notenblatt gerichtet, solange du es nicht auswendig kannst. Beim Improvisieren mußt du dich davon lösen. Du solltest erstens auf die Musik hören, die abläuft und zweitens auf dich selber. Beim Blues kann man anfangs gerne auch nur 2 oder 3 Töne verwenden, die quasi im richtigen Moment gespielt, ein gutes Klanggefühl erzeugen. Im Laufe der Zeit erweitert man automatisch die Anzahl der zu spielenden Töne und deren Variationen. Im Grunde kann man das auch als Anfänger, ohne grossartige musiktheoretische Kenntnisse, wie gesagt, man muß sich rein gefühlsmässig darauf einlassen, und bei der Musik ist das Wichtigste nun mal das "Zuhören!!!".
Dein Anspruch darf dabei nicht sein, wie Improvisieren die "grossen" Gitarristen, die haben auch alle klein angefangen. Vor allem beim Zusammenspiel mit anderen Leuten, sei es Rock, Blues oder Jazz steht, nochmal, immer das Hören!!! auf das, was gerade abläuft an erster Stelle. Viel Glück, versuch es.
 
Möchte wetten, dass sich da unter Jazzern schnell welche finden, die genau das Gegenteil behaupten. Aber wahrscheinlich klingt für Dich guter Jazz nur ungewohnt, weshalb Du glaubst, die machen zusammenhangloses Zeug.
Möchte wetten, dass deswegen das Wort "jazzy" in Anführungszeichen gesetzt ist, und dass deswegen ein Zwinkersmiley unmittelbar dahinter steht.
 
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