Enharmonische Verwechslung

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Bierpreis
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Hallo, ich spiel eigentlich Bass und habe hier nichts zu suchen, aber es hat sich trotzdem eine Frage ergeben, die wohl entweder hier oder im Musiktheorie Forum richtig sein könnte. Mich beschäftigt das schon seit tagen, für euch wird das vermutlich selbstverständlich sein. (Wie ich auf die Frage gekommen bin schreibe ich unten in diesen Post)
Und zwar die enharmonische Verwechslung bei bundlosen Saiteninstrumenten.
Bundierte Saiteninstrumente lassen ja keinen Unterschied zwischen enharmonisch verwechselten Tönen (willkürliches Beispiel Cis vs Des) zu. Bei bundlosen Instrumenten wie vielen Steichern könnte man ja aber den Unterschied zwischen Cis und Des auch in der Tonhöhe und nicht nur im Kopf stattfinden lassen. Aber da könnten ja im Zusammenspiel mit "wohltemperierten" Instrumenten Kollisionen entstehen.
Also die Frage in kürze: Spielt ihr im Beispiel Cis und Des als gleichen Ton (also "wohltemperiert") oder unterscheiden die sich in dem Fall. Oder ist der Unterschied in der Praxis so gering das sich darum keiner kümmert?

Hintergrund der Frage: In den 50ger Jahren hat Leo Fender den Bundierten Bass erfolgreich auf dem Markt gebracht und nannte ihn "Precision Bass" - weil die Tonhöhe dann durch Bundstäbchen im Gegensatz zum Kontrabass festgelegt wird und weniger genauigkeit vom Spieler erfordert. Es tauchen aber auch "Precision Bässe" in fretless (also ohne Bünde) auf - aber da ist er ja garnicht mehr "Precision". :gruebel:
 
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Hi Bierpreis!

Es ist bei mir so, daß ich im Zusammenspiel mit einem "wohltemperierten" Instrument wie etwa Klavier anders intoniere als solo oder mit anderen Streichern, am stärksten fällt mir das immer bei den Terzen auf - und was bin ich froh, daß ich kein absolutes Gehör habe. Es ist ja nicht so, daß man bei einem bundlosen Instrument immer totsicher den Ton sofort genau trifft, Intonation ist eigentlich eine Lebensaufgabe. Die Kunst liegt in einer blitzschnellen Korrektur des Tons und die fällt in einer "reinen" Stimmung anders als in einer "wohltemperierten" aus. Insofern denke ich nicht bspw. an Cis oder Des, es ergibt sich einfach aus dem musikalischen Kontext. Beim frettless E-Baß ist es genauso, wobei ich diesen wesentlich schwerer zu intonieren als einen Kontrabaß finde: Viel längeres Griffbrett ohne Hilfen wie Daumenstop, die Töne liegen näher beieinander - und ich übe auch nicht mehr so viel auf so einem Teil ;) .

Und naja, so präzise war der ursprüngliche Preci ja auch nicht, die frühen Modelle ('51 - '57) hatten ja nur zwei längsverstellbare Saitenreiter, die Saitenpaare E/A und D/G hat man dadurch ja auch nie wirklich wenigstens oktavrein einstellen können. Die lediglich drei Saitenreiter bei der Telecaster habe ich immer als noch größeren Mangel empfunden.

Grüße

Thomas
 
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Auch ich intoniere solo oder mit anderen nicht wohltemperierten Instrumenten anders als mit "wohltemperierten".
Das kann sogar bedeuten, dass ein h, das als Leitton zum c führt höher ist, als ein h das vom c kommt...
Bei "uns Streichern" ist das Hören m.E. noch erheblich wichtiger, als bei Gitarren und Tastendrückern.
 
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