Entscheidungshilfe: Jazz-Gitarre (Studium) vs. Flamenco-Gitarre (Leidenschaft) ?

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oliiiii1407
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Hallo liebe user ,
Kurz zu mir , bin Gitarrist, spielte 9 jahre lang e, und akustikgitarre mit pick, studiere Jazzgitarre und und habe keine probleme beim studium, lehrer meinen ich sei technisch schon auf einem sehr hohen level .
Vor 2 jahren entdeckte ich aber Paco de lucias musik für mich, und seitdem übe ich ausschließlich Flamenco , 8 stunden pro tag, und mache sehr gute fortschritte . Jedoch erfordert diese musik wie die meisten sicher wissen , sehr spezielle , und ausgeprägte technikfertigkeiten und mein übungsplan besteht haupstsächlich aus technik , und Stücken um die Technik zu sichern, und eher wenig improvisation.

Nun zu meinem problem :
Ich bin mir zu 100 prozent sicher , dass wenn ich knapp 6-8 jahre so weiter übe , ich bald meinen kann technisch mit dem Maestro mithalten zu können (muss auch nicht jeder glauben )
Und in dieser Plan A vorstellung , komme ich erst nach dieser Zeit oder gar noch später dazu, mich intevsiv weiter mit Jazz, imtpovisation, HL, etc . Zu befassen
Allerdings weis ich auch , dass das studium locker mit gutem erfolg abgeschlossen werden kann.

Allerdings zieht mich manchmal der Gedanke :
Wenn ich mit Flamenco aufhöre , kann ich die ganze zeit in Jazz und picktechnik , harmonielehre etc. stecken , und sozusagend hier meinen level deutlich schneller an die spitze zu bringen , sozusagend die schnellen lorbeeren ernten ..
Denn dieser weg wäre deutlich einfacher ...

Allerdings liebe ich Flamenco mehr , nur würde das noch sehr lange daueren bis das so lauft wie ichs mir vorstelle .

Ein kompromiss aus beidem kommt nicht in frage , (ausser der eh schon bereits erzwungene wegen des studiums)

Nun zu meiner frage: (bitte , denkt nicht ich will hier angeben oder so , mir ist es wirklich ernst . )
Hättet ihr die möglichkeit in dieser Situation , was würdet ihr wählen und warum?

-Also möglichkeit A: extrem hartes üben über viele Jahre , dann später intensiver harmonie und impro studieren , dafür technisch zu spielen wie paco de lucia, (zb)
Studium wird trotzdem easy abgeschlossen

-B
Das selbe programm nur mit jazz gitarre , auch technik, usw, ) und innerhalb weniger jahre zu einem wirklich top E gitarristen zu werden (rede auch von der hohen liga- john mclaughlin, holdsworrth ,etc)
Schnelle erfolge einsacken, viele gigs , mehr komponieren , recorden, schneller bekannt werden , usw)

Wäre cool wenn sich manche in die lage versetzen könnten und mir antworten könnten was sie warum wählen würden

Danke im voraus an alle ,die hier produktive hilfe bringen können !
 
Eigenschaft
 
Nun zu meiner frage: (bitte , denkt nicht ich will hier angeben oder so , mir ist es wirklich ernst . )
Hättet ihr die möglichkeit in dieser Situation , was würdet ihr wählen und warum?

Ich würde auf keinen Fall Unbekannte zu der Entscheidung befragen, die weder mich noch meinen tatsächlichen Stand in den beiden Stilrichtungen, oder meine langfristigen Ziele kennen. An der Hochschule und im direkten Umfeld gibt es sicher Menschen, Mitstudenten, Musiker, Professoren, die das viel besser können...

Ein kompromiss aus beidem kommt nicht in frage , (ausser der eh schon bereits erzwungene wegen des studiums)

Dann wird es mit einer Beratung eh schon schwierig. Ich glaube eh dass, falls Du Berufsmusiker werden willst, eine breite Basis wichtig ist. Das Glück, in einer Stilistik zum bekannten "Maestro" zu werden, haben heute nicht mehr Viele...

habe keine probleme beim studium, lehrer meinen ich sei technisch schon auf einem sehr hohen level .

Ich dachte eigentlich, dass sei eh Eingangsvoraussetzung für ein Musikstudium, Ziel des Studiums sei Theorie, Interpretation, etc. Aber Du scheinst eh sehr auf Technik fokussiert zu sein...

Gruß,
glombi

P.S.: Ich bin ja eher so der "Spatz in der Hand" Typ und würde erst mal das Jazz-Studium abschließen, wenn es Dir eh leicht fällt. Die Grundlagen helfen Dir sicher in jeder Stilistik. Da es Dir ja scheinbar leicht fällt, kannst Du Dich auch weiter nebenher mit dem Flamenco beschäftigen. Ich würde da aber auch versuchen, mehr zu musizieren, als reine Technik zu pauken...
 
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Liebe und Glück, Tod und Steuer, da kann niemand helfen.
Herz und Vernunft müssen keine Gegenpole sein, Verliebtheit und Liebe können welche sein.
Bin auch schnell verliebt, kommt aber vor, dass die Verliebtheit nach einigen Jahren erkaltet. Herauszufinden was Verliebtheit und was Liebe ist dauert leider oft Jahre, oft erkennt man die Liebe erst wenn man sie verloren hat, oder dabei ist sie zu verlieren, wenn man gesenkten Hauptes erkennt, dass die Neue doch nur eine Flucht vor der Anstrengung war.

Ist es Liebe oder bist du verliebt?
 
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Paco de Lucia ist nicht nur ein Virtuose, wie so viele große Gitarristen.
Auch wenn es im Marketing oder den Legenden oft nicht vorkommt, haben diese auch ein tiefes theoretisches Verständnis für die Musik. Das beschränkt sich nicht auf einen einzigen Musikstil. Und genau das macht ihre enorme Variabilität aus und rundet das Gitarristsein ab, vervollkommnet den Musiker.

Gary Moore hat zum Beispiel immer gesagt, dass er keine Noten lesen kann. Aber er hatte ein umfassendes Verständnis für Folk, Rock, Jazz, Blues und die Kombination aus den Stilen.

Ich kann Deine Faszination für den Flamenco sehr gut verstehen! Vielleicht ist es genau der Stil der Dich gerade am meisten fasziniert und motiviert. Dennoch rate ich Dir, unbekannterweise, das Jazzstudium durchzuhalten und Dich im Flamenco erst einmal parallel zu entwickeln. Du wirst von der Theorie und Spieltechnik im Jazzstudium auch sehr viel in Dein Flamencospiel übertragen können und vielleicht entwickelt sich daraus eine ganz besondere Art, die Dich dann einzigartig macht.

Andererseits scheinst Du auch noch sehr jung zu sein. Du hast ja schon zwei Jahre Jazz hinter Dir. Das durchzuhalten und abzuschließen hindert Dich nicht, danach intensiv das Thema Flamenco anzugehen.

Es kann aber auch sein, dass Du gerade in der Phase der "Entzauberung" des Studiums steckst und Dir die Routinen den Spass nehmen. Da kann ich nur sagen: "Halte durch und nimm' das auf Dich!". Ausbildung oder ein Studium formen nicht nur geistige und motorische Fähigkeiten, sondern auch das Durchhaltevermögen und die Zielstrebigkeit, wenn es mal Phasen der Stagnation gibt und einem die Leichtigkeit entgleitet.

"Studieren heißt: sich mühen!"

Viele Grüße, Ray
 
Solche Entscheidungen muss man selber treffen.
Wo du so tief in Musik drinn bist, solltes du es können.

Wer weiß, was in 6-8 Jahre ist.
 
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Ich bin ja sonst ein Fan langer Antworten, aber hier lass ich lieber andere sprechen.

Es irrt der Mensch so lang er strebt.
 
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Kurz zu mir , bin Gitarrist, spielte 9 jahre lang e, und akustikgitarre mit pick, studiere Jazzgitarre und und habe keine probleme beim studium, lehrer meinen ich sei technisch schon auf einem sehr hohen level .

Bei so einem Level, sollte man wissen was man möchte.
 
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Und selbst wenn nicht ...

Unbekannte im Internet zu befragen , die null Ahnung von der Situation haben können,
ist einfach nicht zielführend. Mit anderen Worten sinnlos, suboptimal, mist ......
 
Kurz zusammengefasst. Es geht um Leidenschaft vs. Geld? Da kann ich dich beruhigen... viel Geld wirst du auch als bester Gitarrist ever nicht machen. Als Topmusiker Geld verdienen hat sehr sehr viel mit Glück zu tun. Denn was nützt die beste je gespielte Triole, wenn niemand bereit ist, dafür Geld auszugeben?

Ich beziehe mich auf dein Statement deines Vorschlags B
Schnelle erfolge einsacken, viele gigs , mehr komponieren , recorden, schneller bekannt werden , usw)
--> Das ist sehr naiv.

Schnelle Erfolge einsacken und viele Gigs klarmachen hat absolut rein gar nichts mit dem Können auf dem Instrument zu tun.
 
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Endlich mal wieder ein interessanter Thread. Nicht, dass ich Dir zum einen oder anderen raten würde, Du solltest über Deine Lebensplanung nachdenken. Wie alt bist Du denn? Wenn Du (z.B.) 25 Jahre alt bist, kannst Du doch unmöglich fordern, dass Du nach 8-10 Jahren stilistisch genug gelernt hast, um dann auf anderem Gebiet mit der Gitarre etwas anderes zu machen? Wovon willst Du denn leben? Von popligen Gigs? Entschuldige mal, das ist doch hirnverbrannt. Denn das heißt von der Hand in den Mund. Falls Du ambitioniert genug bist, um einen bestimmten Stil zu erlernen, dann gehe in das betreffende Land und lebe dort eine Weile. Dann musst Du allerdings auch Jobs annehmen, die Dir vielleicht nicht schmecken. Abends kannst Du dann die Kneipenszene durchforsten, beobachten oder bei Combos mitspielen. Und dann hast Du 20 Jahre solche Sachen gemacht, kannst gut Gitarre spielen, gibst selbst Unterricht, schnorrst aber immer noch Zigaretten, weil Du an allen Ecken und Enden sparen musst.

Weißt Du, ein entfernter Bekannter von mir (den ich nie wirklich leiden konnte) war zu meiner Jugendzeit in den 70ern DER Virtuose an der Gitarre, spielte in diversen und eigenen Bands und war wirklich ein begnadeter Gitarrist. Auch er entdeckte später Flamenco und Klassik und spielte und spielte, aber es war immer eine brotlose Kunst. Klar, er hat ein paar Platten veröffentlicht, aber unterm Strich ist nix bei rumgekommen. Außer vielleicht dem vergänglichen, trügerischen Ruhm seiner frühen Tage. Das letzte, was ich von ihm hörte, war, dass er mit einem (ehemaligen) Freund von mir zusammen mal privat gejammt hat. Als die Session dann ins Gemütliche übergehen sollte, fragte der doch glatt nach 200€ für den Unterricht, den er erteilt hätte. :D Das war nicht abgemacht gewesen und wie das die meisten empfinden würden, war eine solche Forderung wohl eher eine der Geldnot geschuldete Unverschämtheit. Ich hätte ihm einen Tritt verpasst. Ins Hinterteil. Auf Nimmerwiedersehen. Will sagen: auch Leute, die sehr gut sind, enden bisweilen als Müllfahrer. Wenn Du mit der Musik Geld verdienen willst, dann ist das in erster Linie Glück und Du musst an den Orten spielen, wo Du herausragende Leute findest. Im Übrigen sagt das auch Sting, der sich in einem Video mal in Bezug auf Talent, Erfolg, Glück und Virtuosität äußerte.
 
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Hallo danke für die vielen antworten ,
Lebensbereichte, erfshrungen und tipps!
aber ich habe da wahrscheinlich ein par wichtige details vergessen ...
Also erstens : ist mir sehr wohl bewusst , dass man allein von konzertieren nicht leben kann -muss, ich habe studiere pädagogik und künstlerisch.
Alles weitere (gigs, recorden was auch immer) wäre dann sowieso nur so nebenbei , da es klar ist dass man nie zu selbstsicher in sowas gehen kann .

-Ich bin 20 jahre alt
-das es nicht nur technik ist ist mir auch klar , aber dieses spezielle ziel (um mal technisch auf pacos level zu kommen) erfordert nun mal mind 6-8 jahre nach diesem strengen übungsplan , und das harmonische wissen wächst ja trotzdem weiter -werd ja eh beim studium sozusagend gezwungen -
Und das will ich halt ausnutzen solang ich „jung“bin , denke dass die impulse da noch etwas besser verarbeitet werden
Richtig deep in impro und hl zu gehen , denk ich mir kann ich ja immer noch später!

Und hier habe ich auch den gedanken , dass es eben im umkreis von 500 km nicht wirklich konkurenten gibt , und in dieser schiene eben mehr zu machen ist , bei jazz usw gibt es ja mitlerweile in jedem dörflein spezialisten !

An die die sagen , das musst du selber wissen , bzw , auf deinem level müsstest du das wissen ,-
Tja , es gibt halt oft momente im leben wo man sich andere meinungen mit ins boot holen will ;-) seh da nix falsches dran , mal einfach hier zu posten oder ?
Ich verpflicht mich ja zu nichts
 
Ich glaub, mein Rat vorhin ist nicht so angekommen, wie ich es gemeint habe.
Und hier habe ich auch den gedanken , dass es eben im umkreis von 500 km nicht wirklich konkurenten gibt
Das ist eine Kernaussage und sagt einiges über deine Einstellung und deine Erwartungshaltung.
Nehmen wir mal an, es gibt in ganz Deutschland keine "Konkurrenz" zu deinem Spielstil, so nützt es dir immer noch nichts, solange sich kein Konsument für deine Musik interessiert und bereit ist, dafür Geld auszugeben.

Ich glaube, hier schreibe ich mal was zu mir, damit du meine Aussagen richtig einordnen kannst. Musik war immer mein Hobby, nie mehr. Ich habe viel lieber auf die Karte Beruf / Karriere gesetzt.
Vor über 6 Jahren konnte ich das Pensum meines Hauptberufes (IT Software Engineer auf IBM Mainframe) reduzieren, so dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Zu ca. 20% arbeite ich nun auch als Gitarrenlehrer an einer kantonalen Musikschule. Praktisch alle meine Kollegen, welche zu 100% als Musiklehrer arbeiten, beneiden mich etwas um meine 'Privilegien'.

In diesem Kontext aus meinen Erfahrungen:
Mein konkreter Rat geht schon wieder nicht in Richtung Jazz vs. Flamenco, sondern: Passe dein Weltbild etwas an, mache Musik um der Musik wegen und betrachte andere Musiker nicht als Konkurrenten. Musik ist weder Wettbewerb noch Wettstreit. Wer das begreift, der wird reich...zumindest an Charakterstärke.
 
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Es ist vielleicht nicht so wichtig, dass man als Musiker ordentlich sprechen, schreiben, lesen und rechnen kann. Jedoch grundsätzliches Wissen im Bereich der Orthographie und Grammatik sind von Vorteil...

Natürlich kann man ein solches Thema zur Diskussion stellen, keine Frage! Aber Dein Denken scheint von so vielen unausgereiften Aspekten beeinflußt, dass es eventuell besser ist,
mal zu erforschen, was Dich wirklich antreibt. Treibt Dich die Musik an, dann lerne Dein Leben lang immer wieder dazu. Und, man entwickelt, wenn man Glück hat, eine eigene musikalische Sprache. Wenn Dich der Ruhm und das Geld antreiben, brauchst Du eigentlich nur gutes und solides Handwerkszeug sowie Flexibilität ("Musiknuttentum"), mehr wahrscheinlich nicht. Darüber hinaus sind dann Dinge wie Kontakte, das Sammeln von Erfahrungen im Business, Betriebswirtschaft und Glück wichtiger als Deine Fähigkeiten als Musiker...

Ja, ich habe das jetzt mal überspitzt!
 
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"500 Km Umkreis?"
"Konkurrenten"?
"Spezialisten"?

Deine Problemstellung hat m.E. mit der Wahl "Jazzstudium vs. Paco-Wiedergänger" nichts zu tun. Es ist eher Deine Grundhaltung zur Musik als solcher - zumindest nach Deinen Posts. Überprüfe die Motivation, die Dich zum Studium bzw. zur Gitarre/Musik gebracht hat - höre wirklich in Dich rein und hinterfrage, warum will ich das und wohin will ich kommen. Wenn es Dir einfach nur auf den Kompetenzbeweis ankommt (ich habe 10.000 plus X Stunden geübt, deshalb bin ich gut), könnte/wird das sehr ernüchternd werden/sein, wenn es um das Bestreiten Deines täglichen Lebensunterhaltes geht.
 
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Also ich finde es toll, dass Du hart an Dir arbeiten willst und das auch tust. 8 Stunden täglich sind durchaus eine Hausnummer! Gratuliere. Aber bedenke, dass Du das unmöglich auf Dauer durchhalten kannst, denn nebenbei gibt es ja auch noch "Leben" und "Broterwerb". Ganz ehrlich, ich glaube, wenn Du (später mal, nicht z.Zt.) 2 Stunden täglich üben kannst, also ungefähr 15 Stunden pro Woche, was Du momentan als 2-Tages-Pensum erledigst, kannst Du froh sein. Sei Realist! Ohne Dir das jetzt madig machen zu wollen. Angenommen, Du hast das Glück, einen 8-Stunden Vollzeitjob als Broterwerb zu ergattern, dann kommen noch 1 Std. Fahrzeit und Einkaufen hinzu, eine Freundin oder Frau (jaja ;) ), die ein Anrecht auf Deine ungeteilte Aufmerksamkeit hat, von sagen wir 3-4 Stunden täglich - und wenn Dir das zuviel erscheint, lass die Finger von Frauen!!! :D und werde Gitarrenmönch. :D Schau, Du bist jetzt 20 Jahre alt und voll ambitioniert, das ist klasse und ich finde es sagenhaft, ehrlich. :engel: Aber Du wirst nicht 20 Jahre alt bleiben. Vielleicht lässt Du Dich bequatschen - ich will das mal spaßeshalber so nennen - und wirst mit 35 Jahren Vater. Ach Du Scheizze! Dann kommt hinzu, dass Du nochmal 2-4 Stunden an Übungszeit einbüßt und außerdem sicherstellen willst oder musst, dass die lieben Kleinen nicht verhungern. :evil: Hast Du mal Deine "freien Stunden" überschlagen? Also ich komme auf einen Tag von etwa 14 Stunden, in dem Du "leben" musst. Und jetzt die von mir geschätzten 2 Stunden Übungszeit täglich dazu, dann bist Du bei 16 Stunden Wachzeit. Und 8 Stunden Schlaf sind auch realistisch, also ist Dein Tag bereits voll ausgebucht. Wir sehen, stell Dich auf 2 Stunden täglicher Gitarrenarbeit ein. Und solange Du noch keine ernsthaften Verpflichtungen hast, kannst Du gern 8 Stunden üben, aber pass auf, dass Du keine psychischen Schäden nimmst. :cool: Mit 28 Jahren ist Dein Studium definitiv zuende und Du kannst Dir überlegen, ob Du promovieren willst. Vielleicht in Astrophysik wie Brian May? ;) Im Ernst, versuche, Deine Lebensplanung auf Dein Gitarrenspiel abzustimmen. Pädagogik kannst Du auch in Valencia studieren. Mach das! Du bist Europäer. Dort kannst Du den Insidern auf die Finger schauen und lernen. Aber bitte siehe Musik nicht als Wettbewerb und unter Konkurrenzgesichtspunkten, sondern als Möglichkeit, verschiedene Talente und Strömungen zu einem Großen zu vereinen. Angenommen, Du triffst einen spitzenmäßigen Keyboarder. Ist es nicht besser, zusammen zu arbeiten und nicht ständig beweisen zu müssen, wer die größere Koryphäe ist? Sei kooperativ und lernbegierig. Gönne anderen ihr Können und werde nicht arrogant. Dann wirst Du viel mehr von der Musik profitieren als wenn Du sie als Turnierplatz begreifst.
 
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Ich bin 20 jahre alt

aber dieses spezielle ziel (um mal technisch auf pacos level zu kommen)

Und hier habe ich auch den gedanken , dass es eben im umkreis von 500 km nicht wirklich konkurenten gibt ,

Schon mal über Leistungssport nachgedacht ....? Denn daran erinnert deine Einstellung.
Das hier

mache Musik um der Musik wegen und betrachte andere Musiker nicht als Konkurrenten. Musik ist weder Wettbewerb noch Wettstreit.

ist auch mMn das A und O beim Musik machen. Du brennst dafür Musik zu machen um der Musik willen und nix anderes.
Dir ist es egal ob und wie lange du dafür Scheiße fressen musst oder nicht. Dann kannst du Profi werden.
Alles andere ist suboptimal und naiv bis zu geht nicht mehr.

Und zu Paco de Lucia. Den hab ich ca 1982 mit dem bekannten Lineup Al di Meola/Mclaughlin Live gesehen.
Und ja er war beeindruckend, aber weil er sehr aus dem Bauch heraus, also mit viel Leidenschaft und Gefühl gespielt hat. Deutlich mehr als Al di Meola ,
der sehr kontrolliert war und oft den selben schnellen Kram gemacht hat. Technik interessiert im Publikum niemanden !!!
 
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Ich habe mir mal ein paar alte Beiträge von dir durchgesehen....

Entschuldigung wenn ich Frage, aber wo studierst du denn? Auf einer staatlichen Musikhochschule oder an sowas wie "Deutsche Pop" oder eines der vielen "guitar institutes" etc. ?

Ich halte deine herangehensweiße nämlich ehrlichgesagt auch eher für naiv. Wenn du an einer staatlichen Hochschule studierst, dann nimm auf jeden Fall den Zettel mit und studier da fertig...

Erstens ermöglicht dir der Abschluss an einer Musikschule zu unterrichten, im öffentlichen Dienst, und daher die Option auf ein vernünftiges, wenngleich für einen Studienabschluss verlgeichsweiße bescheidenes, Grundgehalt. Davon kannst du leben. In den USA sieht das vll anders aus, aber in Deutschland ist dieser Zettel etwas wert. Fürs freischaffende Spielen brauchst du ihn natürlich nicht, aber er ist ein Sicherheitsnetz.

Zweitens: Um freischaffend bestehen zu können, reicht es onehin nicht nur das zu können was du an der Hochschule lernst. ( die du ja ohne Probleme nebenbei machst...) Wie in anderen Berufen auch, musst du nach der Uni-Grundausbildung nochmal neu "eingelernt" werden, in das tatsächliche Berufsumfeld. Die Hochschule ist gerade in künstlerischen Studiengängen auch einfach eine Kontaktbörse. Falls du das noch nicht gemerkt hast, sag ichs dir jetzt. An vielen Hochschulen kommt man deswegen auch wesentlich leichter rein, wenn man vorher beim Prof unterricht hatte. Und wenn du dann fertig bist, hast du ein Netzwerk an Kommilitonen und Alumni der Hochschule, die dir Gelegenheiten zuschieben dich zu etablieren, die andere unter Umständen nicht so leicht haben. Auch das ist etwas wert. Daher wäre es für mich persönlich jetzt keine Option den Abschluss nicht fertig zu machen.

Die Chancen mit Jazz oder Flamenco Geld zu verdienen schätze ich als gleichermaßen recht gering ein. Was glaubst du wieviel Spanier es gibt die da schon in den Startlöchern stehen.... Auch wenn die nicht im Umkreis von 500km von dir wohnen, was wohl auch eine falsche Einschätzung deinerseits ist ( da ist man nämlich schon fast durch halb Deutschland durch, im Übrigen....)

Ich würde dir empfehlen konservativ fertig zu studieren und dabei möglichst viel Zeit für die Leidenschaft Flamenco freizuschaufeln. Wenn du diese Stücke analysierst, genauso so wie spanische Gitarrenklassiker wie Tarrega , Albeniz etc, die Romantische Kompositionsstrukturen aufweisen, dann lernst du da auch ne gute Portion über Harmonielehre (u.a. Kontrapunkt) , die einen anderen Blickwinkel bietet als die Jazztypische Akkord-Skalen- Sichtweise.

grüße B.B.
 
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Herrlich, wie vernünftig hier alle sind. Eigentlich will er nur wissen, ob ihr euch für die rote oder die blaue Pille entscheiden würdet. Jetzt kommen die meisten hier mit "nimm keine Pille".

Ich hab jedenfalls Respekt vor den hier beschriebenen Ambitionen (ich wäre physisch und psychisch selber nicht in der Lage, mir fehlt es an Charakter). Klar, es gibt ein Risiko und das kann man auch betonen. Aber man muss ja nicht seine eigene Wertvorstellungen auf einen jungen Menschen derart gewaltätig pressen.

Wenn alle immer nur vernünftig gewesen wären, hätt es wahrscheinlich nicht mal Feuer (zu gefährlich!) oder das Rad (gibt es doch keinen Markt für!) gegeben. Es muss halt auch ein paar Leute geben, die ein weit entferntes Ziel im Auge haben und dennoch zielstrebig loslaufen.
 
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Wir sind eben keine 20 mehr ...

Und selbst wenn man das weg läßt, bleibt mehr Konkurrenzdenken beim TE als der Wunsch Musiker zu sein, mit all den Konsequenzen die das hat.

Ja, wir sind wahrscheinlich fast alle nicht professionell unterwegs, haben aber die Gründe dafür schon mal angeführt, damit Oliiiii1407 sich selbst seine Gedanken machen kann.

Selbstverständlich kann man auch einfach machen was man will und wie man es will, jedoch wurde darum gebeten bei einer wichtigen Entscheidung zu helfen. Da sind wir erfahrenen und desillusionierten Musikusse doch auch als Bedenkenträger gefragt!

ES GIBT IMMER NOCH KEINEN IRONIE-BUTTON! :opa:

Vielleicht kann jemand mal einen vorschlagen, skizzieren...

Ray
 
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