Entwickelt sich die Musik zurück ???

  • Ersteller DJ Nameless
  • Erstellt am
Du hast Recht: Eigentlich müsste der Thread in etwa heißen: "Entwickelt sich der Musikgeschmack des Publikums zurück?". Eigentlich wollte ich auf dieses gesellschaftliche Phänomen heraus, weil mir halt auffällt, dass es zwar vom Angebot her immer mehr neue Musikrichtungen, Subgenres usw. gibt, aber keine Strömung schafft mehr den Durchbruch beim Publikum; die wollen nur das Alte hören...
 
"Entwickelt sich der Musikgeschmack des Publikums zurück?".
Wenn das die Frage ist, antworte ich:
Ja, im großen und ganzen schon.
Es gibt allerdings noch eine Menge Ausnahmen. Uns Forenmitglieder beispielsweise.

Aber wenn ich das schon höre: "Das is Atzenmusik!", "Po-, Po-, Po-, Pokerface, Po-, Po-, Pokerface!", "ZWAN-ZICH-ZEN-TE-META!!!"
Dann frage ich mich ernsthaft, wie hirnverbrannt man sein muss, um bei so einer ... Musik nicht das weite zu suchen.
mMn sind das pürierte Fäkalien!
Es gibt eine Menge richtig gute Musik in den verschiendensten Genres, ob Rock, Electronica oder "handgemachte" Musik (Jazz, Funk, Blues...) und ich habe den Eindruck, das diese von allen am wenigsten gehört wird.
Und das ist verdammt schade.
 
Aber wenn ich das schon höre: "Das is Atzenmusik!", "Po-, Po-, Po-, Pokerface, Po-, Po-, Pokerface!", "ZWAN-ZICH-ZEN-TE-META!!!"

Solchen Bullshit gab es aber schon immer und wird es immer geben. Für Leute, die richtige Musik hören wollen, gibt es dann die "ernsthafte" Musik. Du liest ja auch nicht die BILD-Zeitung, wenn du dich informieren willst, oder? ;)

Ich z.B. bin kein Freund von Scooter, Atzen, Lady Gaga und Konsorten, also suche ich solche Veranstaltungen gar nicht auf, wenn ich weiß, dass solcher Müll da gespielt wird.
 
Früher gab es ja nur hochwertige und ernsthafte Musik :rolleyes:
http://www.youtube.com/watch?v=xapHGSoOW5M
http://www.youtube.com/watch?v=r53Ao-Y5_2Q
http://www.youtube.com/watch?v=yo4glASbEh4
http://www.youtube.com/watch?v=f4OptTvX4I0

Könnte man ewig fortsetzen. So albernen Kram gab es schon immer, in den letzten Jahren ist das eben Ballermann-Zeug oder ganz aktuell Atzen-Musik. Warum nur bei dieser Auflistung immer wieder Lady Gaga genannt wird verstehe ich nicht ganz.
http://www.youtube.com/watch?v=ecDmzuiBl-4&feature=related
 
Mir ist schon klar, dass es schlechte Musik schon immer gab; darum geht es mir hier aber gar nicht.

Worum es mir geht, ist die Tatsache, dass in den 90ern wirklich innovative, neue Sounds gab, und sie vom Publikum auch angenommen worden sind. Auch wenn das von Ars Ultima verlinkte "Der Berg ruft" von K2 textlich unter aller Sau ist, war es doch von der Soundauswahl her absolut modern. Wenn ich mir dagegen jetzt die aktuelle Mehrzad Marashi "Don't Believe" anhöre, und mir würde jemand erzählen, das Lied sei schon von 1985, dann würde ich das auch glauben. Da ist nichts neu dran von den Sounds her, da werden genau dieselben Sounds verwendet, wie sie schon die Popstars wie Chris Isaak, Deryl Hall oder Nik Kershaw in den 80ern verwendet haben. "Der Berg ruft" ist in meinen Ohren von den Sounds her eine modernere und innovativere Platte als "Don't Believe", obwohl "Der Berg ruft" satte 16 Jahre älter ist. Ich will den Mehrzad Marashi nicht schlecht reden, denn so schlecht finde ich seine Musik nicht. Aber der Song klingt eben nicht innovativ und neu, sondern als wäre er 30 Jahre alt. Die von Ars Ultima verlinkte Akustik-Version von "Poker Face" ist zwar auch musikalisch nicht schlecht. Innovativ ist das aber genausowenig; Bette Midler hat in den 70ern auch schon solche Songs gemacht. "Der Berg ruft" hingegen hat 1994 die neuesten Sounds am Start gehabt.

Im selben Atemzug fällt mir auf, dass die Sounds, die HEUTE neu und noch nie dagewesen sind, das normale Publikum überhaupt nicht mehr interessiert. Egal mit welchen neuen Sounds man ankommt: Die Leute interessiert es einfach nicht. Siehe mein weiter oben genanntes Beispiel Members Of Mayday: Die letzten drei Jahre kamen selbst die Mayday-Hymnen nicht mal in die Top 100 der deutschen Charts (und das ist m. E. aktueller Electro-Sound), während in den 90ern die Mayday-Hymnen jede 08/15-Großraumdisse zum Kochen gebracht haben. Stattdessen dominieren heute Sounds, die nicht innovativ sind, sondern kaum anders klingen als Popsongs vor 30 Jahren.

Ich fahre jetzt über die Pfingsttage weg; daher kann ich erst Montagabend oder Dienstagmorgen wieder hier in den Thread reingucken. Aber ich bin mal gespannt, wie sich die Diskussion in der Zwischenzeit entwickelt.

DJ Nameless
 
Vielleicht ist das ganze auch nur eine "selektive Wahrnehmung"?
Weil es in den großen Medien so stattfindet ist es so...

Beispiel: Ein Kumpel rief mich vor zwei Tagen an und erzählte mir das er für ganz Deutschland nicht
eine einzige KISS Karte erstehen konnte, er wäre bereit gewesen 600-700km zu fahren (Hamburg
oder München).
Von Lady GaGa weiß ich das sie nicht mal zweidrittel ihrer Tickets verkaufen konnte, trotzdem
ist die Berichterstattung ihrer Deutschlandtour enorm, ich hab Liveausschnitte ihrer Konzerte
auf allen Portalen im Tv gesehen.

Vor zwei Jahren war es genau dasselbe. Am 09. Mai 2008 starteten KISS ihre Deutschlandtour
in Oberhausen. Ich weiß das weil ich jemanden kannte (b.z.w. immer noch kenne) der da 30
wurde und gerne hinwollte aber nicht konnte. In den zwei Tagen danach hieß es:

Deutschland Tournee gestartet ----------- ich erwartete nun einen Bericht über KISS.
Statt dessen kam: Kylie Minogue startete am 09. Mai erfolgreich ihre Deutschland Tournee,
die putzige kleine Australierin ..... bla ... bla ... blabla...

Über die Tour der geschminkten Altrocker hörte man den ganzen Mai 2008 kein Wort.

Die Presse behält sich vor zu entscheiden wen man für wichtig hält und über wen man was erfahren soll. :rolleyes:
 
Musik kann sich ja nicht grenzenlos entwickeln..ich schätze das lag damals an dem "Neuen", so von wegen Aufkommen von Sampling in den 80er/90ern und so weiter.. war damals bei den ganzen aufkommenden Metalbands ja auch nicht anders als die ersten Highgainverstärker aufn Markt kamen
 
Musik kann sich ja nicht grenzenlos entwickeln..ich schätze das lag damals an dem "Neuen", so von wegen Aufkommen von Sampling in den 80er/90ern und so weiter.. war damals bei den ganzen aufkommenden Metalbands ja auch nicht anders als die ersten Highgainverstärker aufn Markt kamen
Doch, genau das ist es: Musik kann sich grenzenlos entwickeln.
Diese Entwicklung ist im letzten Jahrzehnt im großen und ganzen zum Stillstand gekommen.
Erinnert ihr euch noch an die 90er, was da alles an neuen Stilrichtungen erfunden wurde?
Techno, House, Trip-Hop, Grunge, Nu-Metal, Gabba, einiges an Post-Hardcore und und und.
Und in den 2000ern?
Schweigen im Walde.
Das kann doch nicht sein, dass sich da plötzlich nichts mehr tut?
Bis auf einige Ausnahmen wie die Metal-Ecke (die größtenteils aber schon Ende der 80er von vorne bis hinten durchdefiniert war) hat sich in den letzten 10 Jahren überhaupt nichts getan.
Gegenbeispiele sind gerne willkommen.
Aber nicht sowas wie "es gibt jetzt auch Melodic Black Metal, früher gab's nur Black Metal!"
MfG,

Pisaura
 
Vielleicht ist das ganze auch nur eine "selektive Wahrnehmung"?
...

Die Presse behält sich vor zu entscheiden wen man für wichtig hält und über wen man was erfahren soll. :rolleyes:

Die quantitative öffentliche Wahrnehmung sagt doch gerade mal gar nichts über die Musik selber aus. Weder Positiv noch Negativ.

Derzeit läuft hier im Radio die Werbung zur a-ha Tour, bei der sicherlich einige User hier im Board die Nase rümpfen. Allerdings kann ich z.B. nicht sehen wieso z.B. die Musik von Kiss oder 'tallica anspruchsvoller oder ehrlicher sein soll?

Generell glaube ich das es ständig "alle" Variationen (konservativ, mutig, schwer, leicht) gibt, und immer mal wieder die eine oder andere mehr Aufmerksamkeit erfährt.

Doch, genau das ist es: Musik kann sich grenzenlos entwickeln.
Diese Entwicklung ist im letzten Jahrzehnt im großen und ganzen zum Stillstand gekommen.

An was machst du das fest?

Erinnert ihr euch noch an die 90er, was da alles an neuen Stilrichtungen erfunden wurde?
Techno, House, Trip-Hop, Grunge, Nu-Metal, Gabba, einiges an Post-Hardcore und und und.
Und in den 2000ern?
Schweigen im Walde.

Nur weil immer kleinere Schubladen zum sortieren gefunden werden, sagt das doch nichts darüber aus ob da wirklich was Neues oder mutiges entstanden ist, oder ob nicht schlichtweg einfach nur ein Name für etwas gefunden wurde, was es vielleicht schon Jahrzehnte gibt?


Das kann doch nicht sein, dass sich da plötzlich nichts mehr tut?
Bis auf einige Ausnahmen wie die Metal-Ecke (die größtenteils aber schon Ende der 80er von vorne bis hinten durchdefiniert war) hat sich in den letzten 10 Jahren überhaupt nichts getan.
Gegenbeispiele sind gerne willkommen.
Aber nicht sowas wie "es gibt jetzt auch Melodic Black Metal, früher gab's nur Black Metal!"
MfG,

Pisaura

Ich glaube "Metal" wird hier im Board gnadenlos überschätzt :)

Ein Freund von mir hatte früher mal für den Hammer geschrieben und bei einem Interview hatte er mal darüber schmunzeln müssen, wie der Sänger der interviewten Band sich einen Spaß daraus machte die eigene Musikrichtung zu definieren.
 
Musik entwickelt sich immer weiter. Dabei spielt es jedoch überhaupt keine Rolle was gerade in den Charts ist. Die Charts spiegeln zwar den momentanen Durchschnittsgeschmack wider, aber unter dieser Oberfläche gibt es weitaus mehr.

Elektronische Musik macht ständig einen Wandel durch, weil die Mittel um diese zu machen sich auch weiter entwickeln. Synthis der 80er klingen teilweise so wie sie klingen, weil es damals einfach nicht besser ging. Depeche Mode hat mit Keyboards angefangen, die nicht mal Polyphon waren.

"Handgemachte" Musik entwickelt sich weiter, in dem Stile vermischt werden und grenzen immer mehr verschwinden (was mir persönlich auch sehr gut gefällt). Früher gab es halt den Blues und den Metal und Pop, etc. Heute ist aber eine klare Abgrenzung kaum noch möglich. Oder würdest Du die ganzen Bands wie Nightwish & Co. wirklich als Metal bezeichnen? Für mich ist das teilweise Popmusik mit E-gitarre (und das meine ich nicht negativ!). Oder Bands wie "Eisbrecher" … was machen sie für Musik?
Für mich ist gerade diese Offenheit und Fusion von Verschiedenen Stillmitteln und Genres eine Weiterentwicklung. Dabei werden sich immer irgendwelchen angeblich neuen Stille herauskristallisieren, die aber letztendlich nur eine Kombination des schon Dagewesenen sind. Und das definiert man auch als "Kreativität".

Hätte vor 200 Jahren jemand auf einer Kirchenorgel bluesig zu Beethoven improvisiert, hätte man ihn wahrscheinlich vor dem Haupteingang gehängt ;).
 
Musik entwickelt sich immer weiter.

Elektronische Musik macht ständig einen Wandel durch, weil die Mittel um diese zu machen sich auch weiter entwickeln. Synthis der 80er klingen teilweise so wie sie klingen, weil es damals einfach nicht besser ging.

Heute morgen im Unterschichten Musikfernsehn gesehen, könnte direkt aus den
80er Jahren nach hier gebeamt worden sein. Erinnert mich zu Anfangs an Joe
Jacksons "Steppin' Out" (oder wie das hieß)

 
Heute morgen im Unterschichten Musikfernsehn gesehen, könnte direkt aus den
80er Jahren nach hier gebeamt worden sein. Erinnert mich zu Anfangs an Joe
Jacksons "Steppin' Out" (oder wie das hieß)

ja, das schließt natürlich nicht aus auch hier Elemente von früher aufgenommen werden, so wie ich es bei der "handgemachten" geschrieben habe. Und gerade in dem Lied hier von Dir erkenne ich viele Elemente aus mir schon bekannten alten Liedern :).
 
Chart Musik wird m.M.n immer primitiver.
Die ganze r'n'b musik enthält ja wirklich nur noch in ausnahme fällen richtige instrumente. Die Pop-Musik richtet sich nachdem was die menge will und die Menge will einfach strukturierte musik die einfach mitzusummen ist und eher einfache texte verwendet. Textlich ist die Chart-Musik oft nur daraufausgelegt probleme/situationen aullgemein zu fassen, damit die breite Masse sich mit diesen (mehr oder weniger) kreativen ergüssen identifizieren kann.

Zu sagen, dass Menschen heutzutage mehr oder weniger an der Musik interessiert sind, ist schwachsinn. Nach der erfindung der digitalen Musik, hat sich der Markt verändert. Diskos sind und waren ein maßgebender faktor damit Musik an die leute herangeführt wird. Aber seit der erfindung der digitalen Musik wird diese auch auschließlich in den Diskos gespielt, hier tumelt sich die breite Masse. Und wenn die breite Masse einen neuen song hört zu dem gut getanzt wurde, wird dieser auch gekauft werden.

Musik funktioniert natürlich über die Gefühle eines Menschen. Minderinteressierte menschen werden nur die Musik kaufen die sie an ein schönes Gefühl bzw. Situation errinnert.
Musikalische Menschen hingegen suchen neue Klangwelten, sie hören Musik ganz anders. Intensiver und genauer. Sie sind offener für Musik.

Spielt man den "Chart-Musik" hörern einen Song vor mit einem ca. 30 sek. Instrumentalen Intro, wird gefragt:
"Wann fängt denn der Song an?"
Warum dieses verhalten?
Weil der großteil sich nicht mit Instrumenten identifizieren kann.
Musik ist heutzutage ein Image, es zeigt wer man ist. Hört ein "Chart-Musik" hörer Akon (und wie das ganze zeug heißt), kann er sich mit dieser Musik identifizieren und zeigt "hey ich bin ein Akon hörer, mein Charakter ist..."
Musikalische Menschen interessiert soetwas meistens nicht. Da geht es darum in die Musik einzutauchen, sie sozusagen zu fühlen.

Musik ist bei vielen nebensache und nicht die Hauptsache. Sie wird als eine art Impuls benutzt um das kopfkino anzuschmeißen. Und da ist es egal ob die Musik jetzt in irgendeiner weise interessant gespielt ist. Nichtmal echte instrumente werden benötigt. Digitale Musik ist günstiger und einfacher zu produzieren als "echte". Und wenn die breite Masse sich einfach nur an etwas errinern will, wird die Musik produziert die am billigsten und leider am primitivsten ist.
Solange keine neuen identifizierungs personen alà beatles. etc. auftauchen wird "echte" Musik auch nicht an die breite Masse ankommen. Sie entwickelt sich zurück, weil ganz einfach: Nichts anderes verlangt wird!
 
aje, Musikerpolizei ist wieder unterwegs :D
 
auf jeden fall;)
 
Textlich ist die Chart-Musik oft nur daraufausgelegt probleme/situationen aullgemein zu fassen, damit die breite Masse sich mit diesen (mehr oder weniger) kreativen ergüssen identifizieren kann.


Solange keine neuen identifizierungs personen alà beatles. etc. auftauchen wird "echte" Musik auch nicht an die breite Masse ankommen.


„She loves me, yeah, yeah, yeah“, „Yesterday, all my trouble seemed so far away“.... jaja... damals ging es nicht nur um Gefühle, mit denen sich die breite Masse identifizieren konnte.


Musik ist bei vielen nebensache und nicht die Hauptsache. Sie wird als eine art Impuls benutzt um das kopfkino anzuschmeißen


War schon immer so, wird immer so bleiben. Es gibt verschiedene Interressen und daraus abgeleitet unterschiedlich viel investierte Zeit und unterschiedlichen Anspruch. Es kann sich nicht jeder so viel mit Musik beschäftigen wie wir Musiker-Board-Besucher, um sich die Auszeichnung des Musikhörers zu verdienen.


Ist das, was uns präsentiert wird anspruchsloser als bisherige Populärmusik?
3 Seiten Diskussion sagen nein.
 
Man darf eine Sache nicht vergessen: Musik (bzw. Kunst allgemein) ist die einzige Möglichkeit Menschen über Grenzen hinweg zu verbinden. Politik schafft das nicht und Religionen erst recht nicht. Also sollte man eigentlich auch der Meinung sein, dass Musiker unter diesem Aspekt toleranter und gelassener sein sollten.
Ob jetzt ein Lied im Radio aus einem einzigen Akkord, einem einzigen Beat und einem sinnlosen Text besteht, spielt keine Rolle, solange es irgendwen auf einer Tanzfläche, im Auto oder sonstwo glücklich macht.
 
immer primitiver.
in ausnahme fällen richtige instrumente.
digitalen Musik wird diese auch auschließlich in den Diskos gespielt
Musikalische Menschen hingegen [...] sind offener für Musik.
Weil der großteil sich nicht mit Instrumenten identifizieren kann.
Nichtmal echte instrumente werden benötigt. Digitale Musik ist günstiger und einfacher zu produzieren als "echte".
Ein paar ausgewählte Zitate hier.
Du erzählst hier was von Musikalität und musikalischer Toleranz, diskreditierst aber im selben Atemzug elektronische Musik als "unecht" und leicht und billig zu produzieren. Ganz ehrlich, das zeugt von mangelndem Wissen und brutaler musikalischer Intoleranz. Wenn du das nächste Mal was in die Richtung sagen willst, informier dich vorher, dass erspart dir die Peinlichkeit.
 
Ich glaube ich drücke mich immer zu undeutlich aus.
Nein, ich bin nicht intolerant gegenüber anderen musikrichtungen.
Das elektronische Musik leichter und billiger als musik ist die direkt eingespielt wurde, kannst du wohl nicht bezweifeln.
Du kannst wohl auch nicht bestreiten dass der großteil der bevölkerung nichts mehr mit instrumentaler musik am hut hat.
Man kann mit instrumentaler musik kein geld mehr verdienen. Meinst du Carlos Santana würde noch in irgendeiner weise erfolgreich sein wenn er sich nicht mit sänger/in arrangiert hätte?
Die rede ist von identifizierungspersonen und der Großteil der deutschen bevölkerung sind keine Instrumentalisten.
Demnach entwickelt sich kein zugang zur instrumentalen musik, aber Gesang hat einen offenen Text der verstanden werden, sogar imitiert werden kann.
Das ist keine weit hergeholte these, sondern die Meinung mehrerer Musikwissenschaftler, Marktforscher und Psychologen die sich mit diesem Thema beschäftigt haben.
Also ist die einzige Komponente die wir benötigen um einen kommerziell erfolgreichen song zu schreiben, der Gesang.
Brauchen wir nur den Gesang können wir uns ja die mühe sparen und müssen keine Musiker(außer dem/der Sänger/in natürlich) ein elektroschlagzeug aus dem computer zaubern, dazu paar fette gitarrenriffs die monoton immer nur viertel spielen, dann einen richtig fetten bass und eine eingängige melodie, die leicht nachzusummen, eben ein ohrwurm ist.
Das ist die realität. Es wird billig produziert.
Naja der gesang würde auch ersetzt werden, wenn wir keinen Protagonisten der Geschichte bräuchten. Irgendjemand zu dem die Jugendliche Kundschafft heraufblicken kann.
Warum wird kein Gitarrist, Protagonist? Weil die Menschen, die keine Instrumentalisten sind, sich mit dem Gesang am ehesten Identifizieren können.
Ich habe darrüber mal eine Hausarbeit geschrieben und habe mit mehreren Musikwissenschaftlern etc. geredet.
Ich denke mal schon das die ahnung auf ihrem gebiet haben.
Ich hoffe du verstehst diesmal was ich meine.
gruß
neviani
 
Ich denke mal schon das die ahnung auf ihrem gebiet haben.
Ach, na dann nehme ich allles zurück.... NICHT! :rolleyes:
Ich hoffe du verstehst diesmal was ich meine.

Deine These zur Popmusik ist durchaus angekommen. Aber die Gleichsetzung von elektronischer Musik mit inhaltsloser Popmusik stößt mir sauer auf, da einfach unwahr.
Elektronische Musik ist auch nicht zwangläufig leichter und billiger zu machen als "handgemachte" Musik. Die Produktion elektronischer Musik hat viel mit Technik zu tun. So beginnt ein Song vielleicht damit, das ein bestimmter Synthesizer Sound programmiert wird. Das kann ganz schön lange dauern. Und erfordert eine Menge know-how, dass man sich nicht in 2 Stunden angelesen hat. Gleiches gilt für Kenntnis von Harmonielehre, Umgang mit produktions Hard- und Software und so weiter und so fort. Und jetzt erkär mir nochmal, warum elektronische Musik leichter zu machen ist? Das ist einfach eine unhaltbare These. Vielleicht hätten dir das deine tollen Wissenschaftler mal erklären sollen.
(ist übrigens nicht sonderlich sinnvoll sowas als Argument für die eigene These bringen, genauso wenig wie eine Hausarbeit darüber. Macht einen sehr unsympathischen Eindruck in Richtung "Hey, ich hab viel mehr Ahung von dem Thema als du, also erkenne meine Gedanken als wahr an, du kleiner Spinner!")

Billiger kann man schwer vergleichen. Das ist sowohl instrumental als auch elektronisch eine Frage der Produktionsweise und des Budgets.
 

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