Epiphone ES-335 & Duncan SH-4: gute Wahl?

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Hallo Boardleutchen,

letzte Woche war es soweit, ich war im Musikladen meines Vertrauens, um mir einmal die Epiphone ES-335 anzuschauen und welcher Luxus, sie hatten gleich drei Stück zu antesten: rot, schwarz, vintage sunburst. Um ehrlich zu sein, die Schwarze lies ich gleich außen vor, da mir eine 335er in der Farbe nicht sonderlich gefällt und ich auch schon genügend schwarze Gitarren besitze. Bzgl. der beiden anderen Farben war ich völlig frei und konnte ausschließich nach dem Klang der Gitarren gehen. Dabei ging die Sunburst als Sieger hervor. Ihr Tone war um einiges voller und kräftiger, als der der Roten.

Ich muss sagen, die Epiphone-Pickups sind durchaus brauchbar, wenn man sich den Preis der gesamten Gitarre vor Augen hält. Natürlich können bessere Pickups mehr aus der Gitarre herausholen, wenn es um Klangbildung und Detailreichtum geht und mein Gefühl sagt mir, klanglich steckt in der Epi mehr, als mir die Pickups sagen wollen. Und hier setzt meine Frage an: bei mir liegt noch ein vieradriger Duncan SH-4 herum, der ein neues zu Hause sucht und ihn würde ich gerne einmal in der 335 testen. Nun ist der Jeff Beck nicht gerade ein Leisetreter und ich überlege, ob er für die Konstruktion ES-335 nicht etwas des Guten zu viel sein könnte. In einer Les Paul kenne ich ihn, da macht er eine gute Figur. Ich will nicht, dass er die 335 zu sehr mit seinem Sound erdrückt, sie soll natürlich weiterhin luftig und semiakustisch klingen. Wenn sie durch den SH-4 mehr Definition, als auch ein wenig mehr Druck erhalten sollte, soll´s mir Recht sein.

Des Weiteren will ich den SH-4 an die vorhandenen Kabel des Epiphone-PU´s anschliessen. D.h., ich möchte davon absehen, das/die Poti(s) ausbauen zu müssen. Gilt es etwas zu beachten, wenn ich einen vieradrigen Pickup an ein (wahrscheinlich) zweiadriges Kabel anschliesse? Zwei der Duncan-Kabel sind eh bereits direkt miteinander verbunden, so dass nur noch plus, minus und Masse übrig bleiben.

Beste Dank schon mal vorab...
 
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Hi,

mein erster Gedanke war: oh, das würde ich mir eher sparen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Dir der JB in dieser Gitarre gefällt, ist für mich nicht so arg hoch, und der Austausch ist schließlich ein ganz schönes Geschäft bei einer Semi.

Dann habe ich gelesen, wie Du es machen willst, das würde die Sache natürlich schon erleichtern. Es ist auch prinzipiell kein Problem mit den 4 Adern, die Coilsplit-Anschlüsse müssen halt zusammengelötet und isoliert werden, Masse und Abschirmung sowie "Hot" werden an das vorhandene Kabnel gelötet. Ich würde es aber erst mal nur anklemmen, denn ich weiß jetzt spontan nicht, wie die Polarität im Vergleich zu den Epis liegt, da müssen schwarz und grün evtl nochmal vertauscht werden. Allerdings: professionell ist diese bequeme Version des Einbaus jetzt nicht unbedingt, denn entweder musst Du einen Haufen Kabel im Korpus rumschlackern lassen (was zum einen eine Störquelle ist, zum anderen bei nicht sorgfältiger Befestigung die Lötstellen mechanisch belastet), oder Du musst das Kabel des JB stark kürzen. Dann wird es aber mit einem evtl. Wiederverkauf oder dem Einbau in eine andere Gitarre eher schwierig.

Von daher: er liegt eh rum, da kannst Du es mal probieren, aber lass das Kabel lieber lang. Ich hab schon Bedenken, ob der JB da wirklich reinpasst, er ist halt nochmal deutlich lauter als der Epi und sehr mittig. Luftig ist da eher das Gegenteil. In eine 335 passen mMn '57 Classic immer recht gut, es wundert mich nicht, dass die auch in viele Semis aus dem CS eingebaut werden. Pearly Gates werden auch oft empfohlen, aber die sind schon ziemlich transparent und drahtig. Hat die Gitarre bisher recht viel Bass oder ist sie gar etwas mumpfelig, sind die aber sicher auch eine gute Wahl.

Was ich bei einer Gibson allerdings auch immer machen würde, wäre eine Umstellung auf 50ies Wiring und Folienkondensatoren, vielleicht auch PIOs. Dann stellt sich die Frage nach einer vereinfachten Version des Einbaus natürlich nicht mehr.

Gruß, bagotrix
 
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Ich hätt jetzt auch getippt, dass der SH4 den Charakter der Semi-Acoustic eher ziemlich kaputt macht...

(Anmerkung: "JB" steht beim SH-4 eigentlich nicht für "Jeff Beck", sondern für "Jazz-Blues".)
 
Hallo mein Freund,

wieso wundert es mich nicht, bzgl. meiner Fragestellung von Dir zu hören?! :) Danke Dir!

Von meinen Hörerinnerung und meinem bereits Geschriebenen zum Jeff Beck stelle ich mir auch vor, dass er too much sein könnte. Zu viel Mitten macht den Tone zu schwer, somit wird definitiv das leichte, luftige auf der Strecke bleiben. Im Hinterkopf schwebt natürlich auch bei mir der 57er Classic Gibson. OK, das Mehr an Kabel könnte man schön mit einem Kabelbinder fixieren, so dass eben nichts durch die Gegend schlackert.

Ich geh einfach hin und tausch den Jeff Beck gegen einen ´57er. Denke, so ein Tauschgeschäft ist schon realistisch darstellbar. Warum habe ich nicht schon früher daran gedacht? Hab noch den 490er bzw. 498er aus meiner Standard SG... Ich will mir nicht unbedingt etwas neues kaufen, vielmehr das verwenden, was bereits da ist. Ansonsten wäre natürlich die Empfehlung des Pearly Gates auch nicht schlecht. Immerhin weiß ich seit meiner LTD, auf was ich mich da einlasse! :D

Die 4XXer sollten doch in der 335 ebenfalls eine gute Figur machen können?!

P.S. mir ist er als Jeff Beck geläufiger. Jazz Blues macht natürlich bzgl. dem SH-2 Sinn!
 
Hi.
Spiele zwar keine EPI sondern eine Ibanez AS, aber auch ich würde aus meiner Erfahrung heraus eher vom SH-4 bei einer Semi abraten. Den habe ich in meiner LTD verbaut, da klingt er super...allerdings habe ich meiner AS einen DiMarzio DP223 (36th Anniversary) am Steg, und einen DiMarzio DP190 am Hals verpasst. Die Kombi bringt mir genau den klang den ich haben möchte...perlig, transparent, kein matschen, auch bei Overdrive nicht (kein High Gain). Aber da der Duncen bei Dir herumliegt kannst Du es natürlich mal ausprobieren, ist aber wie schon erwähnt eine etwas hakelige Installation.
Stay tuned.
 
Janeeweißnichtvielleicht! :D Ich denke, mit den 490ern bin ich diesbezüglich besser aufgestellt. Ich mess sie heute Abend mal durch. Theoretsich künnte ich ja auch den SG Neck für die Epi Bridge nehmen. Der SH-4 ist aus dem Rennen. Ihr habt mir genau das bestätigt, was ich befürchtet und vermutet hatte. Danke, aber schön weiter schreiben, wenn Euch noch etwas einfällt! ;)
 
Hi,

der 490R ist als HalsPU sicher einen Versuch wert, aber der 498T in einer Semi? Eher nicht. Fast die gleiche Baustelle wie der JB - ziemlich heiß, drückende Mitten, singende Zerre, aber die Transparenz ist eher noch geringer ausgeprägt. Ich würde den StegPU allerdings mal durchmessen, bei der SG wurde/wird ganz gerne der 490T am Steg verbaut statt dem 498T. Die aktuelle SG Standard hat sogar '57 Classics ab Werk. Der 498T hat jedenfalls so um die 13-14 KOhm, der 490T ein bisschen über 8 KOhm.

Zwei 490er wären jedenfalls eine Zusammenstellung, die ich mir auch ganz gut in Deiner 335 vorstellen kann, denn die sind ja nicht allzu weit von den Classics entfernt, also tendenziell auch eher in der PAF-Liga. Mit den 500 KOhm-Potis einer Epi sollten sie tendenziell sogar brillanter als in einer Gibson klingen.

Gruß, bagotrix
 
So, hab mal schnell durchgemessen. Drei Gibson Humbucker mit folgendem Output liegen hier noch rum:
- 7,85 kOhm
- 8,10 kOhm
- 13,80 kOhm

Letztgenannter fällt wohl eher flach. Jetzt könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ich den Ersten am Neck und den Zweiten an der Bridge einsetze?! Beide weisen Vintage Braided auf. Das würde bedeuten, dass ich die Masse des ehemaligen Pickups an das Außengeflächt des neuen löte!?
 
Ich glaub, wir haben´s jetzt verstanden! ;)
 
So, hab mal schnell durchgemessen. Drei Gibson Humbucker mit folgendem Output liegen hier noch rum:
- 7,85 kOhm
- 8,10 kOhm
- 13,80 kOhm

Letztgenannter fällt wohl eher flach. Jetzt könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ich den Ersten am Neck und den Zweiten an der Bridge einsetze?! Beide weisen Vintage Braided auf. Das würde bedeuten, dass ich die Masse des ehemaligen Pickups an das Außengeflächt des neuen löte!?

Hi,

um es ganz genau zu nehmen: was Du gemessen hast, ist nicht der Output, sondern der Gleichstromwiderstand. Der Output hängt ja auch von den Magneten, der Spulengeometrie und vom Draht ab. So dürfte der letztgenannte mit dünnerem AWG43 gewickelt sein statt mit dickerem AWG42. Mehr Wicklungen bringen zwar mehr Output, aber der dünnere Draht schwächt das dann wohl wieder ab. Der elektrische Output steigt also nicht einfach proportional, geschweige denn die empfundene Lautstärke.

Wie dem auch sei - 7,85 und 8,10 KOhm, das müssten dann 490R und 490T sein, der dritte ein 498T. Das sollte wie gesagt gut passen für Deine Epi. Wenn Du beide austauscht, kannst Du auch kein Phasenproblem bekommen, also ja - einfach die Abschirmung an den alten Massenanschluss (die ebenfalls koaxial als Abschirmung dient) und die innere Ader an die Mittelader des vorhandenen Kabels.

Gruß, bagotrix
 
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Hi Bagotrix,

ich gehe auch davon aus, dass es sich um zwei 490er sowie einem 498er handelt, wobei ich nicht weiß, wo der 490T herkommt... :gruebel: Aber egal, hab ihn eben. Denke, werde es mit den Beiden einmal versuchen.

Dank Dir für Deine Ausführungen!
 
So, gestern habe ich die beiden Gibson (490R & wohl 491T aus meiner Gibson SG Melody Maker) eingebaut. Ohne weitere Einstellarbeiten hören sie sich schon jetzt detailreicher und lebendiger, als die Epiphone-Pickups an. Und nachdem ich jetzt auch das STP sowie die Bridge etwas an die gebrauchten Cover der Pickups angepasst habe, schaut´s richtig gut aus. Muss mal zusehen, dass ich ein Foto schieß und einstell.

Heute Abend werde ich wohl noch etwas feintuning betreiben.
 

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