Erfahrungen bei der Musikersuche

Nein, Gerhard hieß er nicht. :m_sing:
 
Aus MuSuGru-Sicht:

Bisher ein "Auditing", das war strange: Band suchte via bandnet Basser, ich melde mich, spiele mit 2 der 3 anderen Musiker*innen (die 4. Person konnte nicht), klappt aus meiner Sicht richtig gut, Termine für die nächsten zwei Auftritte (!, nicht nur Proben) werden klar gemacht. Eine Woche später kommt eine Mail - äh, nee, doch nicht, sie hätten sich für eine andere Person entschieden. (Nachtrag: Nicht schlimm, dass es nicht geklappt hat, aber dass sie mir erst verbindliche Auftrittstermine nannten.)

Sonst:
- Ich bin vom ehemaligen Gitarrenlehrer angesprochen werden, mal eben eine Stunde später einen Basser auf einem (Gemeinde-) Konzert zu ersetzen (dafür hat man ja bei ihm nach Noten gelernt...). Leihinstrument, Leihamp waren da => wir haben nun Kontakt seit fast 30 Jahren, haben davon über 20 Jahre regelmäßig gespielt, haben jetzt seit ein paar Jahren umzugsbedingte Dauerpause, sind alle zu gute Freund*innen geworden
- Leute auf Workshops getroffen, die suchten. (Ok, den Workshop habe ich auch mit dem Ziel besucht, solche Leute kennenzulernen.) Die haben mittlerweile die Band verlassen, ich bin noch drin.
- Leute auf der Arbeit kennengelernt, deren Fingernägel genauso komisch geschnitten waren, wie meine. Resultat: 2 klassische Gitarrenensembles, eines ca. 2 Jahre bis zu einem Umzug quer durch Deutschland, das andere seit ein paar Jahren.
- Einer Mitmusikerin, die sich (langfristig geplant) aus der Band verabschiedet hat, gesagt, dass ich gerne in Kontakt bleiben würde. Ein halbes Jahr später hatten wir zwei gemeinsame Ensembles...
- bandnet, Impro-Ensemble suchte Leute, hat sehr viel Spaß gemacht, hat sich dann leider wegen Wegzügen verpulverisiert

Insgesamt gute Erfahrungen, am besten durch halb-zufällige Kontakte, einzig schlechte Erfahrung über GruSuMu in Bandnet...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es war schon seltsam, als ich in die Band einstieg, in der ich jetzt bin. Das passierte über eine beim örtlichen Freundlichen angepinnte Suchannonce. Bandmotto war im Prinzip "Tanzbares aus den 80ern". Klang für mich nach Synthpop, New Wave, Hi-NRG usw. Geil, warum nicht? Gelandet bin ich dann in einer seit 1979 existieren den Band, die am liebsten eine Funkband gewesen wär, aber ein Gemischtwarenladen war, weil der Sänger – Gründungsmitglied, konnte kein Instrument spielen, mußte also soviel singen wie möglich, und ihm gehörte fast die komplette Bandanlage – am liebsten nur Rock gesungen hätte und am allerliebsten nur Deutschrock (und das meinte nicht Ärzte, Hosen und Onkelz, sondern von Westernhagen bis Heinz Rudolf Kunze). Als der weg war, war auch der Gemischtladen weg und der Weg zur Spezialisierung frei...

...und zu der Sängerin, die wir immer haben wollten. Sängerinnen haben damals bei uns einige vorgesungen, und die waren überwiegend sogar gut.

Eine war dabei, die war das Klischee der 2000er-Jahre-Castingshow-Kandidatin. Die sang denselben Stil wie Whitney Houston, Mariah Carey, Céline Dion und Yvonne Catterfeld. Kennt ihr vielleicht. Unser Inzwischen-Leadsänger und 2. Keyboarder hätte am liebsten das Casting abgebrochen und die genommen. Das Problem mit ihr wär aber geworden, daß sie augenscheinlich nicht auch anders singen konnte oder wollte. Die hätte alles so gesungen. Ich meine, wir waren inzwischen eine fast reine Soul- und Funkband, aber da hätte sie sehr viel singen müssen, wo diese Art von Gesang überhaupt nicht gepaßt hätte. Inklusive Backing.

Dann kam unser Leadsänger und 2. Keyboarder damit an, daß er eine Bekannte hat, die auch mal bei uns vorsingen will. Hat sie auch gemacht. Technisch nichts Überragendes (zum Glück), aber alles hat gepaßt wie Arsch auf Eimer. Die haben wir dann auch genommen. Das Ende vom Lied: Paar Monate später hat sie unseren ersten Gig in unserer neuen Bandidentität abgemacht.

Etwas später haben wir uns von unserem Drummer getrennt. Zum Casting hat sich bestimmt ein halbes Dutzend Drummer gemeldet. Tatsächlich gekommen sind nur zwei. Einige hatten sogar ein Vorspiel angekündigt und waren dann einfach unentschuldigt nicht aufgetaucht.

Einer von den beiden, die tatsächlich vorgespielt haben, war aus Südamerika und hat entsprechend unkonventionell gespielt. Das heißt, er hat nicht nur versucht, Schlagzeug und Percussion zu vereinigen, er hat es sogar geschafft. Allerdings war er nicht immer sehr konzentriert bei der Sache. Trotzdem haben wir ihn als Reservedrummer behalten, und er hat auch mal zwei Gigs mit uns gespielt.

Denn unser eigentlicher Drummer konnte nicht sofort einsteigen. Ich glaube, er mußte sich erst noch für die Band eine Schießbude besorgen – die, auf der er vorgespielt hatte, hatte er zu Hause abgebaut. Jedenfalls Ende vom Lied: Als er dann fest in der Band war, hat er uns kurze Zeit später einen Gig in einem Laden abgemacht, in dem wir eine Zeitlang zweimal im Jahr gespielt haben.

Von dem haben wir uns dann ein paar Jahre später im Freundschaftlichen getrennt, weil er immer mehr Real-Life-Probleme bekam, die seiner Bandteilnahme im Wege standen. Darunter litten auch sein Spiel und seine Konzentration, und wir dachten uns, es ist das Beste, wenn er mehr Zeit für seine privaten Probleme hat und nicht auch noch welche für uns opfern muß.

Also ging das Drummercasting wieder los. Und dieses Mal ging's wesentlich schneller. Es tauchte nämlich nur einer auf. Der hatte eine ziemlich umfangreiche, aber ziemlich räudige Schießbude dabei, die er für zwei Hunnis gebraucht geschossen hatte. Die spielt er heute noch. Jedenfalls war der Mann nicht nur fit, sondern es stellte sich raus, daß er seine eigene Veranstaltungsfirma hatte und obendrein Tourmanager eines bekannten deutschen Liedermachers war. Wegen letzterem war er dann auch viermal im Jahr jeweils etwa zwei Wochen unabkömmlich, aber egal. Wir hatten bis dahin im Prinzip null Kontakt zu anderen Bands oder zur Musikerszene – er hatte den. Und Zugriff auf einiges an Backline. Und mehr Ahnung von Tontechnik als irgendjemand sonst in der Band.

Jetzt werdet ihr fragen: Wo hat der uns binnen eines Vierteljahres einen Gig abgemacht? Antwort: gar keinen. Aber er hat uns rumsbums einen neuen, viel geileren Probenraum aufgetan, weil er auch da besser wußte, wo man suchen mußte, als wir. Wir hatten ja immer gesagt: Ja, man müßte mal, irgendwie ist unser Probenraum ja auch kacke und so. Zuletzt hieß es: Das ganze Gebäude wird verkauft, wer weiß, ob wir dann im Probenraum bleiben können, wir sollten jetzt wirklich vielleicht mal. Passiert war nix. Unser neuer Drummer hatte dann ruckzuck etwa ein halbes Dutzend konkrete Räume an der Hand. Ach ja, das Booking hat er teilweise auch noch mit übernommen. Und den Bandjargon erweitert.

Da sich also die schnellen Personalwechsel offenbar nicht vermeiden lassen, sind nach meinem aktuellen Wissensstand öffentliche Jam-Sessions die einzige Möglichkeit, langfristig und beständig mit anderen Leuten zusammen Musik zu machen und auch auf der Bühne zu stehen.
Das geht allerdings auch nur mit jamfähiger Musik. Jazz, Blues oder ältere, einfacherer Rocksachen, sowas. Das, was wir spielen, ist aber nicht jamfähig, und Leute, die sowas spielen, was wir spielen, treiben sich meistens nicht auf Jam-Sessions rum.


Martman
 
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