Erfahrungen: Welche Saitenstärke auf welcher Mensur sind oktavrein zu bekommen?

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Moin!

Ich habe seit Ewigkeiten folgendes Problem: Auf meiner Ibanez RG sind dickere Saiten runtergestimmt. Und zwar Dropped. Alle Saiten bekomme ich oktavrein eingestellt, nur die tiefste nicht wirklich. Momentan (und das wird ne ganze Weile so bleiben) ist's Dropped-B mit einer 60er B-Saite, die fast oktavrein ist, obwohl ich die Feder des Saitenreiters entfernen musste, um das Böckchen ganz nach hinten zu bekommen. Eine 56er Saite ließ sich seltsamerweise nicht oktavrein einstellen (dabei ist das doch die gängige tiefe H auf Siebensaitern mit normaler Mensur oder??).

Nun meine Frage an euch: Habt ihr irgendwelche Erfahrungen auf welchen Mensuren welche Saitenstärken in welchen Stimmung gut spielbar sind und leicht oktavrein einzustellen sind? Nächstes Jahr steht eine Schecter C-1 Classic ins Haus und an deren Bridge kann ich keine Böckchen bis ins Nirvana zurückdrehen um eine spielbare Oktavreinheit herzustellen, deshalb diese Frage.

Vielen Dank für jedwege Hilfe!

Bommel
 
Eigenschaft
 
Je dicker eine Saite ist, desto größer ist ihre sogenannte "Biegesteifigkeit". Sie hat zur Folge, daß sich die effektive Mensur der Saite verringert. Man muß die Mensur durch ein Verschieben des Saitenreiters also geeignet anpassen. Es ist durchaus möglich, daß es mit besonders dicken Saiten da Probleme gibt.

Da helfen dann nur dünnere Saiten oder eine mechanische Änderung der Stegposition. Unter Umständen ist auch der Wechsel zu einem anderen Saitenhersteller hilfreich.

Ulf
 
Wie derOnkel schon sagte, hängt es von der Biegesteifigkeit der Saite ab.
Insofern spielt dann natürlich auch der Aufbau der Saite eine Rolle. Das kann erklären warum du eine 60er Saite oktavrein bekommst, und die 56er nicht.
 
Je dicker eine Saite ist, desto größer ist ihre sogenannte "Biegesteifigkeit". Sie hat zur Folge, daß sich die effektive Mensur der Saite verringert. Man muß die Mensur durch ein Verschieben des Saitenreiters also geeignet anpassen. Es ist durchaus möglich, daß es mit besonders dicken Saiten da Probleme gibt. Da helfen dann nur dünnere Saiten oder eine mechanische Änderung der Stegposition.
Sehr aufschlussreich und interessant, der Threadersteller berichtet jedoch vom gegenteiligen Problem:

60er B-Saite, die fast oktavrein ist (...) Eine 56er Saite ließ sich seltsamerweise nicht oktavrein einstellen
Das gleiche habe ich an einer meiner Gitarren beobachtet: eine 042 war nicht oktavenrein zu bekommen, da das Saiten-Böckchen schon am hintersten Anschlag war und noch weiter hätte verschoben werden müssen, mit einer 046 (vom gleichen Saitenhersteller) hat's geklappt.

Irgend etwas kann nun nicht stimmen: der Onkel sagt, je dicker die Saite, desto mehr muss die Mensur verlängert werden - 2 Praxisbeispiele zeigen, je dicker die Saite, desto kürzer muss die Mensur sein. Was stimmt denn nun und warum?
 
Sehr aufschlussreich und interessant, der Threadersteller berichtet jedoch vom gegenteiligen Problem:


Das gleiche habe ich an einer meiner Gitarren beobachtet: eine 042 war nicht oktavenrein zu bekommen, da das Saiten-Böckchen schon am hintersten Anschlag war und noch weiter hätte verschoben werden müssen, mit einer 046 (vom gleichen Saitenhersteller) hat's geklappt.

Irgend etwas kann nun nicht stimmen: der Onkel sagt, je dicker die Saite, desto mehr muss die Mensur verlängert werden - 2 Praxisbeispiele zeigen, je dicker die Saite, desto kürzer muss die Mensur sein. Was stimmt denn nun und warum?

Wie ich schon geschrieben habe, hängt das auch mit dem Saitenaufbau zusammen und nicht nur mit der Dicke.

Wenn zB. eine 60er einen dünneren Kern als eine 56er hat und ihre Dicke durch die Wicklung erreicht wird kann es gut sein, dass sie eine geringere Biegesteifigkeit aufweist obwohl sie dicker ist!!
 
@ Hooker

OK, hab ich kapiert. :)

In solchen Situationen die richtigen Saiten zu finden ist u.U. dann schwierig, da die Angaben auf den Packungen keinen Rückschluss auf die Maße des Kerns bzw. der Wicklung zulassen, sondern nur auf das Gesamtmaß.
 
Vielen Dank schonmal an alle! Erklärt mir einiges. :great:
Okay, dann scheint das sehr interessant zu werden. Muss ich wohl mal ein paar Leute nach direkten Erfahrungswerten mit bauähnlichen Gitarren fragen.

Ich spiele übrigends die 13-60er Powerlines von Gibson auf der Ibanez (so als Info).
 
Irgend etwas kann nun nicht stimmen: der Onkel sagt, je dicker die Saite, desto mehr muss die Mensur verlängert werden
Das hat der Onkel so nicht gesagt!

Also, wenn die Biegesteifigkeit zu groß ist, treten die von mir beschriebenen Effekte auf.

Dicke Saiten haben naturgemäß eine größere Biegesteifigkeit als dünnere Saiten. Allerdings spielt hier auch die Konstruktion eine Rolle. Man kann, bei gleichen Durchmesser, durchaus unterschiedliche Steifigkeiten realisieren.

Es ist, von der Theorie her, also alles in Ordnung.

Ulf
 
Mit ner Floyd Rose-Brücke hat man etwas mehr Platz nach hinten als mit den Vintage- oder Tuneomatic-Brücken, weshalb ich für Downtunings, die dicke Saiten erfordern, von vorn herein immer danach gehe. Also für 60er immer Floyd-Vibratos, oder man muss halt mit der schlechteren Intonation leben. Die macht sich ja eigentlich erst in höheren Lagen so richtig bemerkbar, aber da oben klingen die dickeren Saiten eh nicht so pralle. Man muss nur aufpassen dass man nach Möglichkeit double-Locking-Systeme nimmt (also wo die Saite unten abgeschnitten und festgeklemmt wird), weil die 60er bei diesen Saite-durchschieb-Systemen schonmal nicht durchpassen könnten, z.B. bei ner RG270.
 

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