Erfahrungsbericht Aufnahmeprüfungen Jazzklavier

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Hintergrund zum Bericht: Kurz vor den Aufnahmeprüfungen habe ich immer wieder mal nach Erfahrungsberichten bezüglichen eben dieser gesucht. Ich hatte zwar sehr guten Unterricht, doch wollte ich mir das alles gerne mal aus der Perspektive eines Schülers anhören. Um zukünftigen Studenten einen aktuellen Einblick zu ermöglichen, hier mein Bericht zu den Prüfungen in Leipzig und Hamburg. An beiden wurde sich für den Studiengang Jazz und jazzverwandte Musik mit Hauptfach Jazzklavier beworben.

Hamburg
Am 2.6. ging es für mich morgens in Hamburg los. (Ursprünglich sollten beide Prüfungen am 2.6. stattfinden, doch Leipzig konnte noch den Nachholtermin am 3.6. anbieten.) 8:30 Uhr wurde sich im Foyer des Gustav Mahler Hauses getroffen um die Anwesenheit zu checken. Tendentiell war es in Hamburg überschaubar, da im Voraus eine CD eingeschickt werden musste und erst dann die Einladung folgte. Vom Klavier kamen 5 Bewerber. Gegen 9 Uhr wurden die Theoriekenntnisse geprüft. Machbar. Viel Analyse von Akkorden, Intervalle und Skalen erkennen bzw. aussetzen und transponieren. Insgesamt konnte man sich 1h Zeit lassen, also kein Grund zur Panik. Dann folgte das große Warten. Hauptfach sollte erst ab 15 Uhr geprüft werden und dank eines unvorteilhaften Nachnamens durfte ich 16:40 Uhr als letzter Teilnehmer ran. Leider gab es nur einen Einspielraum, weshalb man nur 20 min Einspielzeit jeweils kurz vor der Prüfung hatte. Naja so saß ich halt ca. 6h im Foyer und durfte mit den Mitbewerbern warten. So kam man halt etwas ins Gespräch, auch nicht schlecht. Pünktlich durfte ich dann zur Prüfung. Die teilte sich in Hauptfach Jazz und Hauptfach Klassik, etwas das sich durch alle Prüfungen in Hamburg zieht. 2 Standards durfte ich präsentieren, ein selbstgewählter und ein von der Prüfung gewählter. Bei mir hieß das ein Medium Up (All the things) und eine Ballade (Darn that dream). Mit der gestellten Begleitcombo durfte man kurz die Arrangements durchsprechen und dann ging's schon los. Man war schon etwas nervöser als gedacht, was sich bei mir vor allem am Pedalfuß bemerkbar machte, aber insgesamt lief die Prüfung recht rund. Der Klassikteil lief ähnlich. Beim selbstgewählten Bach hätte ich die getragenere Einleitung wohl lieber lassen sollen und stattdessen beim Allegro Teil einsetzen sollen, so jedenfalls meine Einschätzung, da vorher aus Zeitgründen schon abgebrochen wurde. Kurz noch den Beethoven angespielt, Blattspiel (da konnte ich Eindruck machen!) und zum Schluss eine Tonreihe hören und nachspielen, dann war es nach knapp 15 min auch schon vorbei. Kurze Beratungszeit und die Info, dass man bestanden hat. Erst jetzt wurde man zu der Gehörbildungsprüfung zugelassen. Die erfolgt einzeln mit Prüfer am Klavier. Akkorde, Kadenz und Intervalle hören, Jazzvoicings erkennen, Blattsingen (worauf ich gar nicht vorbereitet war) und Rhythmus klatschen war im Programm. Bei mir im Schnelldurchlauf, da ich möglichst schnell zum Bahnhof musste, der Zug nach Leipzig hat gerufen! Dennoch habe ich auch Gehörbildung bestanden, jedoch keine weiteren Ergebnisse erfahren.

Leipzig
Da der 3. ja nur Nachholtag war, waren es ingesamt nur 6 Nachzügler aus allen instrumentengruppen die sich zur Prüfung stellten. Ca. 9 Uhr ging es ohne Anmeldung zu Theorie und Gehörbildung. Hier beides nur etwa 20 min und jeweils in Gruppe (Gehörbildung sogar von CD), aber irgendwie entspannter. Eigentlich sollte Klavier ab 10:30 Uhr geprüft werden, doch hat sich alles um 45 min verschoben. 2 Räume wurden zum Einspielen bereit gestellt (ursprünglich wurden nur 2 erwartet, aber letztendlich waren es 3) und dann ging es auch schon los. Es lief ähnlich ab. Ich habe dieselben Stücke gespielt, es wurde aber noch nach einem Up Tempo Stück gefragt. Das habe ich aus Nervositäts und Krankheitsgründen aber ziemlich versemmelt, genauso wie das danach geforderte klassische Stück. Mit mulmigen Gefühl ging ich also raus. Kurz darauf das Ergebnis das es auch hier bestanden wurde. Da ja alle geprüft wurden konnte auch das Ergebnis verkündet werden, wenn man denn noch kurz warten könnte. Aus ursprünglich angegebenen 10 Minuten wurden recht schnell 45 min, aber dann das unglaubliche Ergebnis. Von 25 Bewerbern bin ich unter den 2, die die Hochschule als Studenten annehmen möchte. Ich konnte es gar nicht richtig fassen, habe mir also noch kurz das Feedback geholt, logischerweise angenommen und bin dann mit breitem Grinsen aus dem Gebäude raus. Die eigentlich letzte Prüfung in Hannover in 2 Wochen lasse ich jetzt sausen und kann mich jetzt noch 3 Monate bis zum Beginn entspannen.

Ich hoffe dem Ein oder Anderem mit diesem kleinem Bericht helfen zu können. Bei Fragen antworte ich natürlich gerne!
Grüße
Johannes
 
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