es weihnachtet schon wieder

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Die Aufgabe lautet, Anfang Dezember jemanden mit einem weihnachtlichen Vortrag in einem Schloß auftreten zu lassen.


2011 ließ ich Cinderella spielen. Ich arrangierte es für: Bass, Klavier, 3 Akkordeons und Glockenspiel. Außer der Bass (Roland) waren die Instrumente echt besetzt.

2012 machte ich den 2. Satz aus Vivaldis Winter zurecht: 4 Akkordeons, eins davon Bassorgel.


2013 muß wieder ein neues Arrangement her. Die beiden Grazien (10) sind gerade auf Knopf umgestiegen, die eine ist sogar überhaupt erst seit 5 Monaten dabei, hat vorher Flöte gelernt.
Eine dritte (8) ist erst seit einem Monat dabei, sie kann aber schon ganz gut Klavier. Sie wird das Glockenspiel und das Anhängsel spielen. Es wäre aber auch nicht dramatisch, wenn das fehlt.

Hier sind die Lernvideos: (Geduld, die Filme sind rund 160 MB groß)


Akk1

Akk2

hier sind die Noten:

Akk1 Akk1

Akk2 Akk2

Roland (nur bis zum Hauptteil, ich brauche sie sowieso nicht)

Glockenspiel


Hier sind die Einzelstimmen mit Metronom:

Akk1

Akk2

Beide Akkordeons und Glockenspiel

Roland

Hier das komplette Werk:

Schlittschuhläufer

Meine Bemerkungen dazu:

1. Die Stimmung der echten Akkordeons in der Aufnahme ist besonders im Hauptteil bei den Terzen nicht besonders gut.
Merkt ihr das auch? Stört das oder höre ich die Flöhe husten?

2. Die Akkordeons klingen zwar schön aber so soft, dass sie als Akkordeons kaum zu erkennen sind. Ich hätte mir nach der künstlichen Flöte einen schönen Kontrast gewünscht, aber die Victoria und Jupiter Cassottos klingen fast wie Flöte ... hm da geht der Konstrast natürlich flöten, obwohl man sonst stolz auf diesen warmen holzigen Sound ist. Aber in dem Fall sind vielleicht knarzige Schülerinstrumente besser?

3. Das Timing ist mies, gerade im Banjo ... alles live gespielt. Bis Dezember wird's schon noch.

4. Bezogen auf unsere Diskussion mit den Akkordeonorchestern:
Ein Akkordeon allein wäre überfordert. Zu zweit geht es einfacher.
Das Roland ist ein idealer Partner für solche Sachen.
Ist zwar doof, dass nun doch wieder drei Akkordeons auf der Bühne sitzen (mit mir), aber Horn, Flöte, Harfe, Bass, Streichergruppe ... das wäre ein bisschen viel verlangt. Es wäre im wahren Leben zu teuer und zu aufwändig. Auch wenn man in der Musikschule fragt, ob jemand Zeit und Lust hat (Gitarre, Klavier oder so) ... die meisten Schüler und Lehrer sind an der Oberkante der Leistungsfähigkeit und lehnen dankend ab. Also mache ich alles selbst - incl. Arrangement und Lehrmaterial.

5. Emil Waldteufel ist 1915 gestorben. Dürfte alles frei sein.

Vielleicht kann es jemand verwenden oder mir Tipps geben - besonders was die Anforderungen betrifft.
 
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Hallo Klangbutter,

ich habe mir das Gesamtwerk angehört. Außer den interessanten Klängen, die Du(?) dem Roland entlockst, weiß ich für mich noch nicht so richtig, wie ich es finden soll. Sauber und präzise gespielt ist es allemal. Sind das wirklich schon Deine obigen Schüler?

Ab 0:58 habe ich das Gefühl, es müsse irgendwie anders klingen. Meinst Du diese Stelle, wenn Du oben von Verstimmung sprichst? Ich hätte an dieser Stelle vielleicht - entschuldige meinen billigen Geschmack - an dem 1. und 2. Akkordeon ein Tremolo-Register erwartet.

Andererseits stimme ich zu, die künstliiche Flöte und die 8'-Register der Akkordeons sind sehr ähnlich. Vielleicht kommen die Akkordeons mit 8'+4'-Register besser zur Geltung.

Vielleicht ist das aber auch Unsinn, was ich da schreibe - ich bin eben im Urlaub und habe etwas mehr Zeit als sonst.

Viele Grüße

morino47
 
Man will ja nicht unbedingt alle Jahre wieder "Alle Jahre wieder" im Musikschulkonzert hören...
Vielleicht hätte ich es nicht in die Hörproben posten sollen, denn es ist eigentlich nur aus dem Boden gestampftes Lehrmaterial - eine Orientierung für die die es eventuell lernen wollen.

Ja - ab 0:58 Tremolo wäre besser gewesen, dann ist die Stimmung auch vergessen.

Hat jemand noch eine Idee, etwas nicht so oft gespieltes aber dennoch sehr schönes Stück zu arrangieren?
 
Hat jemand noch eine Idee, etwas nicht so oft gespieltes aber dennoch sehr schönes Stück zu arrangieren?

Mir ist da etwas vielleicht Passendes in den Sinn gekommen. Das können wir ja in Mühlhausen besprechen.

Viele Grüße

morino47
 
äääääähhhmmm.

das ist für ein musikschulkonzert. und die darbietenden sind eher im grundschulalter... ?

dafür ist doch alles was ich gesehen und gehört habe schon mehr als allererste sahne. - halt ein echter uwe...

ja und als einziges wäre dann eher tremolo für die melodie angesagt. im Original spielen das ja die Geigen und 'zutode schweben' wird sich das ja bei den wenigen akkis nicht... ;-)

grüße morigol.
 
Hallo Klangbutter,

ich bin immer wieder sprachlos, was du für Arrangements hinzauberst!

Die Idee, die Zusammensetzung und den Ablauf finde ich einfach nur Klasse!

1. Die Stimmung der echten Akkordeons in der Aufnahme ist besonders im Hauptteil bei den Terzen nicht besonders gut.
Was mich betrifft, so höre ich da nichts, was nicht stimmen sollte.
Oder höre ich die Flöhe husten?
ja! - wie gesagt, ich als unbedarfter Zuhörer bemerke hier nichts.

Die Akkordeons klingen zwar schön aber so soft, dass sie als Akkordeons kaum zu erkennen sind. Ich hätte mir nach der künstlichen Flöte einen schönen Kontrast gewünscht, aber die Victoria und Jupiter Cassottos klingen fast wie Flöte

Hm.. das Arrangement ist so geschickt aufgebaut, das ich ehrlich gesagt ziemliche Schweirigkeiten grad habe, nachzuvollziehen, wenn denn nun Rolandsound und wann richtige Akkos dabei sind...gegen später (so ca. ab 2:20) höre ich auf jeden Fall Akkordeonsound, der mir rein klanglich gut gefällt. Nicht Horn, nicht Flöte, nicht "Schifferklavier" - einfach Akkordeon, aber nach meinem Gusto schön klingend.

Zwischendurch (so ab 0:59, bzw. so richtig ab ca. 1:30) höre ich Blasinstrumentenklang, den ich aber als Oboe bezeichnen würde, wenn ich sollte. .. Ist das mit richtigem Akko gemacht? Find ich einen schönen Sound und da ist es mir ehrlich gesagt egal, ob das nun von einem echten Blasisntrument oder von einem Akkordeon kommt - den Klang find ich einfach schön.

Mit Schülerisntrumenten wird das sicher nciht ganz so schön differenziert klingen, aber das macht nichts. Wenn du das mit deinen Schülern wirklich so auf die Bühne bringst, dann meine Hochachtung, vor dir und deinen Schülern! Mit mir als Schüler in dem Alter hättest du das nicht mal annähernd hingekriegt!:redface:

Und ganz nebenbei hast du es geschafft uns wieder einmal einen Spiegel vorzuhalten! Denn ich bin nicht in der Lage sicher zu sagen, wann es den nun elektronischer (Roland-)Sound und wann es echtes Akko ist... und somit führst du hiermit unsere ganzen Diskussionen über "echten" und "elektronischen" Sound wieder mal ad Absurdum!

Gruß, maxito
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Jungs, die beiden hölzernen Akkordeons sind Jupiter und Victoria. Was ganz hinten tremoliert ist Roland.

Ja - mal schauen ob das zu schaffen ist.
Die Triller sind nicht gerade einfach sowie Tempo und Takt-Zusammenhänge müssen sitzen.
Also, wo ist die Eins im Takt? Eine Eins klingt anders als eine Zwei usw.
Die Tempowechsel müssen reproduziert werden können und vom anderen Spieler genauso verstanden werden ...
usw. phuuhhh ... kindgerecht aufbereiten ...
 
Hallo Oove,

ich kann nur sagen: im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft, was Du Dir da für die Kleinen ausgedacht hast! :great:
Sie können sich wirklich glücklich schätzen, einen Lehrer zu haben, der mit so viel Phantasie und Eigeneninitiative an die Sache herangeht.

Ich halte die minimalen Stimmungsprobleme der beiden Akkordeons für völlig problemlos, sie wirken auf mich eher natürlich, es wird im Publikum keinen stören (noch nicht mal auffallen).
Ich würde es auf jeden Fall so lassen (kein Tremolo an der Stelle mit den Terzen). Maxito spricht von Blasinstrumenten, und mir ist zum ersten Mal bewußt geworden, warum das 8'-Register oft "Clarinet" genannt wird. ;) Die beiden Schülerinstrumente klingen wirklich wunderschön weich, kein Vergleich zu meiner Säge.

Die Triolen und Tempowechsel (rit.) halte ich durchaus für anspruchsvoll für so junge Musiker, toll, wenn sie das hinbekommen. Dafür ist vieles sehr repetitiv, das verringert den Lernaufwand. Einfach geschickt ausgewählt, Hut ab!

"Der Roland" liefert tatsächlich einen idealen Hintergrund, besonders der Kontrabaß (gestrichen, "schrabbelt" so schön) hat's mir angetan, die Streicher sind warm und dezent. Hoffentlich trifft sich das Glockenspiel an den richten Stellen mit dem Harfen-Arpeggio. ;)
Alles für die Schüler mit entprechend Übung gut spielbar, trotzdem klingt es sehr ausgewogen, es fehlt nichts. Die Lösung, mit dem V-Accordion ausschließlich und bewußt nur "Nicht-Akkordeon-Sounds" zu spielen, halte ich für sehr gelungen - so stehen die Schüler trotz des Budenzaubers im Vordergrund und sind eindeutig herauszuhören (das Glockenspiel sowieso).
Verbesserungsvorschlag für das Waldhorn: ich habe schon natürlichere Imitationen gehört, aber da kann man beim Roland wohl nix machen, außer: ich würde den Ton gerader aushalten: das ist mir zu sehr an- und abschwellend.

Zum Rudolph: die Idee ist lustig, aber das Banjo finde ich an der Stelle ehrlich gesagt ziemlich grausam. Vielleicht, weil es mich fatal an Heimorgel-Begleitautomatik der 80er Jahre erinnert (da gab es oft Banjo-Arpeggios, auch mehrstimmig, hoch und runter).
Wie wäre es stattdessen mit einem "prepared piano" (die Klaviere mit Reißnägeln auf den Hammerfilzen) oder vielleicht Honky-Tonk? Das hat dann etwas mehr Substanz, aber eine vergleichbare Aussage.
A propos Rudolph: ich komme nicht umhin, auf die gleichzeitig lustige und phänomenal groovige Version der SWR Bigband (mit Paul Carrack)5 hinzuweisen.
Das nur am Rande, mußte aber sein :cool:

Bei Vorschlägen für weitere Stücke bin ich gerade etwas eingeschränkt, weil ich das Sandmännchen nicht mehr aus dem Kopf bekomme, seit ich Deinen Pigini P3-Test gehört habe. :weird:
Wenn man von tradtitionellen Weihnachtsliedern absieht, fällt mir sofort der Nußknacker ein, aber ich sehe da bei jedem Stück Stellen ziemlich hohen Anforderungen an Zehnjährige.
Bei gemeinfreien Stücken mit Winter- oder Weihnachtsbezug wird es entweder sehr sakral oder russisch depressiv. Nicht mal Rebikovs "Christbaum" (Ёлка) will mir da so recht passen.

Viele Grüße
Torsten
 
Was, vor allem in der Weihnachtszeit, vor allem bei Mädchen, immer gut ankommt ist die Titelmelodie aus "drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Daraus ließe sich sicher auch was basteln.

Gruß,
INge
 
Hallo INge:

:D Das hatte ich doch 2011 im Programm ... (steht gleich ganz oben im Ausgangspost) und klang in etwa so:

https://soundcloud.com/klangbutter/aschenbroedel
Das passt natürlich perfekt! Aber leider kann ich das nicht "alle Jahre wieder" wiederholen.

Dieses wäre noch eine Alternative gewesen, die sicher auch sehr gut ankommen würde:

https://soundcloud.com/klangbutter/last-christmas

Doch irgendwie scheint im Barocksaal mit so kleinen Mädchen eher etwas niedliches als etwas swingiges zu passen.

Hallo Be-3:
Die beiden Akkos sind ein Victoria und ein Jupiter, also keine Schülerinstrumente.
Die ganze Hörprobe ist praktisch nur Unterrichtsmaterial, das ich aufgenommen habe, damit sich die Kleinen das auch über die Wohe anhören und anschauen können um schneller damit klar zu kommen.

Gerade für Tempowechsel ist das hilfreich. Manchmal wundert man sich über müheloses Nachspiel. Andererseits wundert man sich über Begriffsstutzigkeit, wenn es auf die falsche Art präsentiert wird.

Banjo ist doch nicht grausam !!!:evil: Wir gehen blos immer in Deckung, wenn der Gitarrist das Gewehr auspackt!!!
Das Banjo finde ich sehr amerikanisch und urig. Der Groove sollte "humpeln" oder irgendwie niedlich hüpfen, eben dass man das Renntier vor Augen hat. Mir fiel nichts passenderes ein, denn ein Banjo im Schnee ist besser vorzustellen als ein Honky Tonk. Es muß irgendwie schräg sein.
(Ich frage mich immer, wie schräg Akkordeon eigentlich wirkt - vielleicht kommt das bei vielen so an, wie das Banjo bei Dir?) Aber trotzdem danke für die Sensibilisierung, ich werde die Blicke prüfen, wenn ich das Banjo zum ersten mal hören lasse.:)

Ja, die Bigband ist geil. Für das Zielpublikum (Musikschule) und für die kleinen Interpretinnen ist es eher nix.

An russische Weihnacht hatte ich auch schon gedacht, da gibt es bestimmt was großartiges. Leider kenne ich mich nicht gut genug aus und der Schlittschuhläufer war schneller am Start.

Mal sehen wie sie sich nächste Woche machen. Notfalls disponiere ich um.
Also für Ideen bin ich immernoch offen, vielleicht als Ersatz oder für nächstes Jahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hatte ich doch 2011 im Programm ... (steht gleich ganz oben im Ausgangspost)
sorry, Uwe, im Ausgangspost steht:
2011 ließ ich Cinderella spielen.
Cinderella ist für mich Disney:
Cinderella.jpg(ich kenne diesen Film nicht gut genug, um zu wissen, was da an Musik drin ist).
Woher soll ich wissen, dass Du Aschenbrödel
drei-haselnuesse-fuer-aschenbroedel-film-bild02.jpg
meinst, wenn Du Cinderella schreibst? :gruebel:

Gruß,
INge
 
Da hast Du auch wieder recht.
Ich kannte das Disney - Cinderella ebenfalls nicht und habe "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" kaltschnäuzig und falsch mit "Cinderella" übersetzt.

Fehler von mir - aber danke für den Hinweis, vielleicht ist Disney's Musik geeignet?

Ich schaue es mir nachher mal an.

LG
 
... Ja, die Bigband ist geil. Für das Zielpublikum (Musikschule) und für die kleinen Interpretinnen ist es eher nix...
Dann hilft Dir auch meine ultimative Lieblings-Weichnachts-Aufnahme nicht weiter: Götz Alsmann mit der WDR-Big Band ->Leise rieselt der Schnee
...wahrscheinlich überfordert man damit auch Dein Zielpublikum - der Gag ist weg, wenn man Miles Davis nicht kennt...
 
Lieber Uwe,

wenn es auch etwas auf Krawall gebürstet sein darf, dann möchte ich "Heinzelmännchens Wachtparade" vorschlagen. (Kurt Noack) Ob das nun wirklich etwas mit Weihnachten zu tun hat, vermag ich nicht zu sagen. Wir haben eine Schallplatte "Kling Glöckchen - Mechanische Musikinstrumente spielen Weihnachtslieder". Dort ist es jedenfalls mit drauf und daher bei uns mit Weihnachten verbunden. Wenn das schön exakt gespielt wird, vielleicht noch mit ein bisschen portablem Schlagwerk untersetzt kann ich mir das auch mit mehreren Akkordeons gut vorstellen. - Oder ist das zu altbacken?

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian
 
Lieber Uwe,
ich finde das Stück wirklich passend,
es ist von Dir gut arrangiert und von den Kindern beachtlich gespielt.
Etwas bedenklich finde ich die klangliche Umsetzung...nicht das ich eine Aversion
gegen synthetische Musik hätte - der Zweck heiligt die Mittel,
doch hier passiert etwas anderes:

Da heute im Schulunterricht in der Regel nicht mehr musiziert wird,
nehmen die Kinder Weihnachtslieder , gefühlt ab Mitte Oktober , nur noch als Kaufstimulanz in Shopping Malls
wahr . Es gibt zwar dieses leicht ironischen Banjo-Intermezzo , doch ansonsten spielt das alles genau in dieser Klangwelt.
Bei Deinen Aufnahmen gefällt mir daher der Teil am Besten, wo die Mädchen alleine zum Schlagzeug musizieren.
Das wirkt zwar recht rudimentär und natürlich fehlt da Volumen ,
aber in einer Live Situation nehmen all die Zuhörer(innen) vielleicht kurz ihre Stöpsel aus dem Ohr
und merken - da wird echt musiziert , krass !

In dem Augenblick wo da Roland mitspielt , bläst Du das leider alles weg.
Satte Soundteppiche, süßes Harfengeplänkel , der perfekte Zuckerguss,
200%ig arrangiert.

Da die meisten Zuhörer nicht verstehen, was musizieren und üben bedeutet,
sind sie dann natürlich zurecht angetan von diesem Bombast ,
nehmen aber, wie selbstverständlich an, daß ein paar runter geladene Musikprogramme
und ein bisschen Fummelei am Computer für so was reicht.
Es ist genau das was Musik heute sein muß: Konsumgut.
Wenn Du jetzt ins Publikum gehen würdest , was glaubst Du , welches Instrument die Kinder spielen wollen ?
Das mit der Luft, was tausend Knöpfe hat und Arbeit macht,
oder das, welches alles spielen kann (und offensichtlich auch von alleine..)

Damit machst Du Deinen Mädchen keinen Gefallen,
da werden sie zu Statisten in einem Popsong degradiert , da braucht es auch immer
ein Gesichtchen, das die Lippen bewegt.

Ich würde die Mädchen alleine , ganz pur vorne auf die Bühne stellen,
vielleicht wirkt es fragil, vielleicht hat es Brüche oder Unsicherheiten.
Dazu ein paar Akkorde von hinten und einen Rhythmus , damit das Timing stimmt.
Dann unterscheidet es sich in der Wahrnehmung als ein ganz authentischer und ergreifender Moment.
Diese Erfahrung kennen wir selbst noch aus unserer Kindheit,
war damals immer so, irgendwie hausbacken und ein bisschen uncool.
Für die meisten heutigen Kinder könnte das was Neues sein !
Und den Mädchen gebührt Achtung.

Nur Mut !
 
Die beiden Akkos sind ein Victoria und ein Jupiter, also keine Schülerinstrumente.
Ah, dann bin ich ja beruhigt... Ich hatte wohl "Cassotto" überlesen und geglaubt, es handle sich um die kleinen Einsteiger-Jupiter/Piginis/Victorias...

Das Banjo finde ich sehr amerikanisch und urig. Der Groove sollte "humpeln" oder irgendwie niedlich hüpfen, eben dass man das Renntier vor Augen hat. Mir fiel nichts passenderes ein, denn ein Banjo im Schnee ist besser vorzustellen als ein Honky Tonk. Es muß irgendwie schräg sein.
(Ich frage mich immer, wie schräg Akkordeon eigentlich wirkt - vielleicht kommt das bei vielen so an, wie das Banjo bei Dir?) Aber trotzdem danke für die Sensibilisierung, ich werde die Blicke prüfen, wenn ich das Banjo zum ersten mal hören lasse.:)
Schon recht, bei mir ist es wohl nur eine "Vorschädigung". Es gab tatsächlich diese Heimorgel-Begleitautomatiken, denen man u. a. auch ein penetrantes Banjo-Arpeggio zuschalten konnte, und klanglich hat mich das knopfgespielte Roland-Banjo eher an diese Automatik als an ein Banjo aus Fleisch und Blut bzw. Blech erinnert.
Der Kontrast zu den in Streicherteppich und Harfen schwelgenden Schlittschuhläufern könnte jedenfalls größer nicht sein.
Übrigens könnte ich mir noch vorstellen, den Rdolph-Anfang (den mit "Dasher and Dancer and Prancer and ...) als Überleitung einzuschieben. Dann käme der Tuba-und-Banjo-Dixieland-Hammer noch überraschender. :)

Ja, die Bigband ist geil. Für das Zielpublikum (Musikschule) und für die kleinen Interpretinnen ist es eher nix.
So war das auch nicht gemeint. Nur als Off-Topic-Hinweis, weil ich diese Version so lustig fand. Obwohl: aus diesem eigentlich minimalistischen Begleitmuster (nur mit Terz und Septime in den Akkorden, die chromatischen Verschiebungen usw.) könnte man schon was machen. Aber Alter der Interpretinnen und Zielgruppe passen da wirklich nicht...


Etwas bedenklich finde ich die klangliche Umsetzung...nicht das ich eine Aversion
gegen synthetische Musik hätte -
Ich sehe das nicht als synthetische Musik. Synthetisch ist nur die Klangerzeugung, aber gespielt ist alles ohne Tricks und doppelten Boden. Da kommt nichts, aber wirklich nichts, aus der Konserve/Maschine und im Gegenteil bin ich der Ansicht, daß sich die Hauptakteurinnen mit ihren akustischen Instrumenten klanglich auch hinreichend deutlich von der Lehrer-Unterstützung abheben.

Bei Deinen Aufnahmen gefällt mir daher der Teil am Besten, wo die Mädchen alleine zum Schlagzeug musizieren.
Ich hatte es so verstanden, daß das "Schlagzeug" nur eine Metronom-Funktion als Übe-Erleichterung und Orientierungshilfe hat und daß die beiden Mädchen (eigentlich drei, wenn man das Glockenspiel berücksichtigt) in dem Fall zu Demozwecken von Uwe eingespielt wurden.


In dem Augenblick wo da Roland mitspielt , bläst Du das leider alles weg.
Satte Soundteppiche, süßes Harfengeplänkel , der perfekte Zuckerguss,
200%ig arrangiert.
Soll ja auch zuckersüße, niedliche Weihnachtsmusik sein, da steckt Absicht dahinter.
Deine Kritikpunkte (künstliche Scheinwelt gegen handwerkliche Musik usw.) haben mir allerdings zu denken gegeben, denn die heutige Dauerberieselung und und Konsumhaltung ist schon sehr auffällig...
Ich kann mir aber gut vorstellen, daß es den Kindern einen unglaublichen Schub und Antrieb gibt, wenn sie zusammen mit ihrem Lehrer schon so gut klingen können. Daß es sich im Allein- und Übebetrieb dünner und fiepsiger anhört, wissen sie ja.
Die Erfahrung, daß es zusammen mit anderen Instrumenten dann besser klingt/mehr Spaß macht, ist doch gerade im Akkordeon-Bereich enorm wichtig. Woher kommt eigentlich das Phänomen, daß gerade Akkordeonisten meist nur ganz alleine oder im Rudel mit anderen Akkordeons (d. h. Akkordeonorchester) spielen, aber leider viel zu selten mit artfremden Instrumenten?
Wenn die Lehrerkollegen nicht so überlastet wären, daß sie nicht mal einen kleines Vorspiel aus dem Ärmel schütteln können, hätte auch niemand was dagegen, mit "echten" Instrumenten aufzutreten.

Wenn Du jetzt ins Publikum gehen würdest , was glaubst Du , welches Instrument die Kinder spielen wollen ?
Das mit der Luft, was tausend Knöpfe hat und Arbeit macht,
oder das, welches alles spielen kann (und offensichtlich auch von alleine..)
Da ist die Gefahr natürlich groß, daß der elektronische Tausendsassa den akustischen Instrumenten den Rang abläuft, stimmt...
Aber wie kommst Du darauf, daß Roland alles von alleine spielt bzw. diesen Eindruck erweckt? Jedem einzelnen Ton bzw. Akkord ist eindeutig ein Knopfdruck zuzuordnen, das kann man problemlos aus Zuschauerperspektive sehen - besser als bei einem Klavier. Wenn es mühelos aussieht, liegt das nur an Uwes Können, das wäre auf einem Instrument mit natürlicher Tonerzeugung nicht anders.

Damit machst Du Deinen Mädchen keinen Gefallen,
da werden sie zu Statisten in einem Popsong degradiert , da braucht es auch immer
ein Gesichtchen, das die Lippen bewegt.
Ich finde, Uwe hat sehr darauf geachtet, daß die Mädchen die Hauptrolle spielen und er "nur" eine - wenn auch fulminante - Begleitfunktion hat. Sie sind keinesfalls Statisten, ohne sie liefe nix, wäre das Stück nur schwer zu erkennen. Ich würde beispielsweise bei einem Klarinettenkonzert die Solo-Klarinette nicht als bloße Statistin sehen.

Jedenfalls zwei völlig entgegengesetzte Ansätze, die beide ihre Berechtigung haben: Klangbutters ausgetüftelte Show gegen polifonicos "unplugged"-Version, die das Herumstolpern nicht dem Banjo, sondern den Mädchen überlassen will. ;)

Als Möglichkeit, die Mädchen quasi alleine spielen zu lassen, wie polifonico sich das vorstellt, ist mir noch was eingefallen, das vielleicht in den weihnachtlichen Rahmen (wenn auch nicht dieses Jahr) passen könnte:
Ich habe mal als Orgelschüler eine recht einfache, aber interessante und wohlklingende Version von "in dulci jubilo" gespielt, die eigentlich nur aus der Melodie (-> Akk. 1), einer einstimmigen Umspielung derselben (-> Akk. 2) und im Pedal einem Orgelpunkt (einen Baßton aushalten können auch Anfängerinnen ohne Überforderung) bestand. Das Stück an sich ist zwar alles andere als außergewöhnlich, aber dieses spezielle Arrangement, von Orgel auf Akkordeon übertragen, hätte schon was.
Oder weihnachtliche Pastorellen (z. B. von Domenico Zipoli) haben etwas ergreifend Schlichtes, Friedvolles, Unschuldiges. Sind nicht abgegriffen, aber auch zum Umfeld passend.

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo Be-3, besser hätte ich es nicht schreiben können. Ähm, hast Du die
Noten von "in dulci jubilo" zur Hand? Wäre natürlich interessant, einen
Blick darauf zu werfen.

Hallo polifonico:
Danke für Deine Überlegungen!! Wenn diese Überlegung Priorität hätte, müßte man grundsätzlich ganz anders agieren.

Erst einmal möchte ich nochmal klarstellen: Im Beispiel sind NICHT die
Kinder zu hören. (Du schriebst in der dritten Zeile, es wäre von den Kindern beachtlich gespielt).
Wie es im Dezember tatsächlich klingen wird, weiß ich noch nicht. Wir beginnen uns morgen im Unterricht damit zu beschäftigen und die hochgeladenen Stücke sind nur "Anschauungsmaterial".

Ich verstehe absolut was Du meinst und ich muß sagen, grundsätzlich wäre mir ein ganz puristischer Soloauftritt auch lieber.
Doch die Konkurrenz ist da. Es tritt kaum ein Kind solo auf.
Auch die klassischen Solo-Instrumente spielen einfach Melodien auf Geige, Horn Flöte etc. und werden mindestens vom professionellen Korre-Klavier begleitet. Ich empfände es als achtlos, wenn ich meine beiden unbegleitet auftreten ließe.

Es hat auch einen erzieherischen Effekt, ob Du als Lehrer mitspielst oder nicht.
Ist das Kind stark genug, kann es auch allein - ganz unabhängig vom Arrangement und ohne Schaden zu nehmen. Womit ich mit "allein" auch zu zweit allein meine.
Ist es aber zu schwach, kann das sowohl in der Wirkung als auch psychologisch für das Kind nach hinten losgehen - leider weiß ich wovon ich rede.
Aber ich bin von der Idee nicht abgeneigt. Wenn ich ein Stück hätte, das dem hier vorgestellten in nichts nachsteht ... und dabei ohne "Budenzauber" auskommt ... wunderbar. Ich stelle mich auf alles ein.

Was ich aber nicht zu leisten im Stande bin: Die Bewertung der Zuschauer zurecht zu rücken. Ich sehe andere Künstler ihr Leben lang gegen Windmühlen kämpfen, ich bin lange mit gelaufen und laufe immernoch von Zeit zu Zeit. Es ist zwecklos, den Menschen zu sagen, sie hätten schlechten Geschmack und dieses hier wäre doch viel besser. Ich war früher anderer Meinung -
Stichwort "Bildungsauftrag".
Im Unterricht versuche ich auch nach Möglichkeit eine gute Ballance zwischen Anspruch und Realität zu finden, aber im
öffentlichen Leben herrschen nochmal andere Gesetze.

Aber ich hatte vor zwei Jahren mit Aschenbrödel einen tollen Erfolg. Es kamen wirklich viele um ihr Gefallen zu bekunden und ich hatte spürbar mehr Nachfrage für Akkordeonunterricht. Ich kann Dir nicht sagen, wie es funktioniert, aber die meisten Menschen denken da nicht viel nach. Wenn es gefällt, ist es in Ordnung ... will haben...
Da in dem Moment das Akkordeon auf der Bühne präsentiert wird, fragte keiner nach Klavierunterricht, obwohl das Klavier das eigentlich zuckersüße Geplänkel und mein Roland den Bass gespielt hat. Es waren drei Akkordeons auf der Bühne und das zählt.
Ich weiß - es ist eine Milchmädchenrechnung und es ist unfair und vielleicht sogar dumm, aber es ist so.

Stelle ich die beiden ohne künstlichen Zuckerguss in den Wind, werden se mit großer Wahrscheinlichkeit umgeblasen.
Es ist die alte Frage, schwimme ich mit oder gegen den Strom.
Für gegen den Strom brauchst Du den Mut von dem Du sprichst. Vielleicht bin ich zu feige.
Aber ich sehe ständig unfaire Vergleiche. Ein süsses Kind auf der Strasse bekommt "für's" Flötenspiel Geld in die Mütze, der gute Künstler nebenan verdient vielleicht nix.

Ich schäme mich fast dafür, aber zu einem Schülerkonzert mit 2x400 Kindern hat gerade Gangnam Style im Frühling überraschend viele Anfragen gebracht. Es hat nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Da kommt Bass und Bassdrum
aus den Boxen, das geht nicht ins Hirn, das geht ins Blut. Zu sehen ist ein frechen Junge mit Basecap, der sich mit seinem Akkordeon wohl gefühlt hat.

Natürlich stellt sich wieder die Frage, ob das auch das richtige Klientel ist, denn die Schüler wollen dann möglichst nur so etwas spielen. Aber da kann man den "Bildungsauftrag unter Umständen auspacken. Wenn welche dabei sind, die auch allein ein schönes Bach Präludium spielen können - wunderbar!
Arbeit macht beides.
 
Ähm, hast Du die
Noten von "in dulci jubilo" zur Hand? Wäre natürlich interessant, einen
Blick darauf zu werfen.
Bin gerade beruflich in der "Fremdenlegion" unterwegs und wußte nicht mal mehr den Komponisten, aber ich habe beim Durchsuchen von IMSLP (welch wunderbare Einrichtung!) die Noten gefunden: :)
BWV 751 In dulci jubilo.

Wie's aussieht, ist es von Johann Michael Bach (welchem auch immer...) - dem alten Bach selbst ist es sicher nicht zuzurechnen, das wäre ein ganz anderes Kaliber.

Vielleicht könnte man da wirklich was draus für Akkordeon machen. Ob man beim "Zwischenspiel" rechte und linke (Orgel-)Hand auf Akk. 1 und 2 aufteilt und ob das Zusammenspiel/der Wechsel dann arg holpert, weiß ich nicht...
Ob eventuell das Glockenspiel-Kind dann sogar auch auf dem Akkordeon mitspielen könnte (Baß/tiefste Stimme: Töne aushalten und nur mal einen kleinen Ausschnitt aus der Melodie)...?
Ich stelle mir die Sache ganz niedlich vor, vor allem mit dem Bordun-Hintergrund. Mittelalter ist auch cool!
Vielleicht sind auch die unablässigen melodischen Verläufe in der zweiten Stimme zu anspruchsvoll? Rhythmisch auf jeden Fall einfacher als die Schlittschuhläufer und große Sprünge gibt es auch nicht.
Vielleicht kann man's auch verkürzen und den 2. D-Dur-Teil wegrationalisieren. Oder man wechselt Akk. 1 und Akk. 2, so daß Akk. 2 auch mal die Melodie spielen darf und sich vom Genudel erholen kann.

Viele Grüße
Torsten
 
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Guten Tag,

wenn ich darf würde ich hier gerne mangels musikalischer Bühnenerfahrung eine Rezipienten-Perspektive einnehmen:

1. Die Stimmung der echten Akkordeons in der Aufnahme ist besonders im Hauptteil bei den Terzen nicht besonders gut.
Merkt ihr das auch? Stört das oder höre ich die Flöhe husten?

Vielleicht nicht gerade Flöhe, aber stören tut das ganz und gar nicht.

2. Die Akkordeons klingen zwar schön aber so soft, dass sie als Akkordeons kaum zu erkennen sind. Ich hätte mir nach der künstlichen Flöte einen schönen Kontrast gewünscht, aber die Victoria und Jupiter Cassottos klingen fast wie Flöte ... hm da geht der Konstrast natürlich flöten, obwohl man sonst stolz auf diesen warmen holzigen Sound ist. Aber in dem Fall sind vielleicht knarzige Schülerinstrumente besser?

Ob knarzige Schülerinstrumente besser geeignet sind darf bezweifelt weren, da der Klang so eigentlich sehr angenehm ist. Das als-Akkordeon-erkennen funktioniert bei mir persönlich am besten, wenn verschiedene Stimmen erklingen (Schwebeton, verschiedene Oktaven, sehr verschiedene Instrumente oder halt mehrstimmiges Spiel). Das typischste ist sicherlich der Schwebeton. Wenn eines der Instrumente ein 8' außerhalb des Cassottos hat würde ich es damit versuchen; ich persönlich finde die Mischung von Cassotto-Stimmen und den "normalen" in der Regel recht reizvoll. Kontrast zur Flöte: klingt erstmal einleuchtend, aber würde der musikalisch an dieser Stelle etwas unterstreichen?:gruebel: Vielleicht klingt die Flöte ja auch nicht flötig genug ;) Nein, jetzt im Ernst: ich hätte beim Hören gedacht, das gehört so.

4. Bezogen auf unsere Diskussion mit den Akkordeonorchestern:
Ein Akkordeon allein wäre überfordert. Zu zweit geht es einfacher.
Das Roland ist ein idealer Partner für solche Sachen.
Ist zwar doof, dass nun doch wieder drei Akkordeons auf der Bühne sitzen (mit mir), aber Horn, Flöte, Harfe, Bass, Streichergruppe ... das wäre ein bisschen viel verlangt. Es wäre im wahren Leben zu teuer und zu aufwändig. Auch wenn man in der Musikschule fragt, ob jemand Zeit und Lust hat (Gitarre, Klavier oder so) ... die meisten Schüler und Lehrer sind an der Oberkante der Leistungsfähigkeit und lehnen dankend ab. Also mache ich alles selbst - incl. Arrangement und Lehrmaterial.

Wieso ist das doof, dass da Akkordeons sitzen? Wie wir hören gibt es doch mit dem Roland eine ganz adäquate musikalische Ergänzung. Auch vier Akkordeons auf der Bühne sind nicht doof: es geht darum, was die da spielen und warum die da sitzen und wie die das spielen. Mit zwei Akkordeons oder dreien, die sich Arbeit teilen, hat das bei entsprechendem Arrangement schon seine Berechtigung.
Das ist nach meinem Verständnis jetzt auch kein Orchester.

3. Das Timing ist mies, gerade im Banjo ... alles live gespielt. Bis Dezember wird's schon noch.

Ich habe mich erst gefragt, ob Banjo irgendein Musiker-Slang-Wort ist und ichs nicht kapiere, aber dann äähhhh ja: der Rudolph mit dem Banjo (oder auch ohne Banjo) erschließt sich mir (noch) nicht. Ganz persönlich würde ich ihn mir deutlich kürzer wünschen. Bei 2:39 könnte man schon einen Schlusspunkt setzen, ohne den Effekt zu verlieren. Dafür würde ich den Schlittschuhläufer in einer "orchestralen"/pompösen/lauten (Registermäßig tiefe Oktave zuschalten) Wiederholung gerne noch in deutlicheren Schwüngen ausschreiten und übers Eis gleiten sehen... also den Part ab 2:01 nach 2:16 noch einmal voluminöser wiederholen gerne darf für meine Ohren dann auch das Roland mehr als den Bass spielen.
Aber ich habe echt keine Ahnung davon...

Ich finde die Diskussion künstlich/natürlich, fake und authentisch hier vollkommen fehl am Platz: erstens das Publikum störts nicht und es hörts nicht. zweitens das Publikum sieht es beim Roland noch nicht einmal. Drittens lässt sich vielleicht drüber streiten, ob das V-Accordion ein Akkordeon ist; ein Musikinstrument ist es allemal und wenn es hier eine Rolle spielt, die die speziellen Möglichkeiten nutzt, dann gibt es da nun wirklich gar nichts dran zu mäkeln.

Soviel jetzt mal ganz persönlich. Ich hoffe meine laienhafte Rezeption wird dem Ernst der gehobenen Kunst gerecht, aber ganz ehrlich: es geht doch auch ums Musik spielen und Spielen ist eben gerade auch spielerisch statt ernst.

Was alternative Weihnachts-Arrangements angeht, fällt mir immer wieder das Album Christmas in the Heart von Bob Dylan ein. Trotz der viel gescholtenen kommerziellen Plattheit des Ganzen höre ich es trotzdem gern und finde es ganz inspirativ. Zumindest einige Titel verdienen sicherlich mehr als nur einen Blick. Sie müssen ja bei weitem nicht so klingen, wie in der Zimmerman-Aufnahme... aber wem sag' ich das. Das was dort erklingt dürfte aber zu eindimensional sein, um es als Instrumentalstück interessant zu machen.
Rein emotional denke ich ließe sich ein Publikum sicherlich von "sakralen"/Orgelstücken an den Haken nehmen.

Vor dem Arrangement und der Arbeit und dem Herzblut, dass da für die Schüler reingesteckt wird ziehe ich den Hut. Die Befürchtung, dass die Mädels in den Hintergrund gedrängt würden kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ich wünsche viel Spaß bei der weiteren Arbeit und ganz viel Erfolg!

Grüße, Schabernakk
 
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2013 muß wieder ein neues Arrangement her. Die beiden Grazien (10) sind gerade auf Knopf umgestiegen, die eine ist sogar überhaupt erst seit 5 Monaten dabei, hat vorher Flöte gelernt.
Eine dritte (8) ist erst seit einem Monat dabei, sie kann aber schon ganz gut Klavier. Sie wird das Glockenspiel und das Anhängsel spielen. Es wäre aber auch nicht dramatisch, wenn das fehlt.
Eine wunderschöne Zusammenstellung, wie gerne hätte ich solche Akkordeonstunden mit Aufführung gehabt.

Die Stimmung der echten Akkordeons in der Aufnahme ist besonders im Hauptteil bei den Terzen nicht besonders gut. Merkt ihr das auch? Stört das oder höre ich die Flöhe husten?
Also Akko 1 stimmt gut; beim Akko 2 ist möglicherweise das 8°-Register nicht ganz hineingedrückt oder es ist ein Kinnregister gestreift worden. Dann kommt dieser etwas ungenau schwebende Ton hervor. [/QUOTE]


Die Akkordeons klingen zwar schön aber so soft, dass sie als Akkordeons kaum zu erkennen sind. Ich hätte mir nach der künstlichen Flöte einen schönen Kontrast gewünscht, aber die Victoria und Jupiter Cassottos klingen fast wie Flöte ... hm da geht der Kontrast natürlich flöten, obwohl man sonst stolz auf diesen warmen holzigen Sound ist. Aber in dem Fall sind vielleicht knarzige Schülerinstrumente besser?
Nein, bitte nicht, die beiden Akkos-"Flöten" ergeben genug Kontrast zur Roland-"Flöte".

Das Timing ist mies, gerade im Banjo ... alles live gespielt. Bis Dezember wird's schon noch.
Wünsche Euch allen viel Übungsvermögen, denn es sind nicht mal mehr 2 Monate.

Bezogen auf unsere Diskussion mit den Akkordeonorchestern:
Ein Akkordeon allein wäre überfordert. Zu zweit geht es einfacher.
Das Roland ist ein idealer Partner für solche Sachen.
Ist zwar doof, dass nun doch wieder drei Akkordeons auf der Bühne sitzen (mit mir), aber Horn, Flöte, Harfe, Bass, Streichergruppe ... das wäre ein bisschen viel verlangt. Es wäre im wahren Leben zu teuer und zu aufwändig. Auch wenn man in der Musikschule fragt, ob jemand Zeit und Lust hat (Gitarre, Klavier oder so) ... die meisten Schüler und Lehrer sind an der Oberkante der Leistungsfähigkeit und lehnen dankend ab. Also mache ich alles selbst - incl. Arrangement und Lehrmaterial.
Ja, leider ist das die alte Leier "man sollte doch …" aber wenn es ernst wird ist "man" nirgendwo und dann muss ein richtiger Mann wie Uwe bis zum Gelingen daran arbeiten.

Emil Waldteufel ist 1915 gestorben. Dürfte alles frei sein.
Von ihm kenne ich auch den Walzer «Über den Wellen» bei dem ich erstmals mit Synkopen im ¾-Takt konfrontiert wurde.

Vielleicht kann es jemand verwenden oder mir Tipps geben - besonders was die Anforderungen betrifft.
Leider kaum, doch für 2014 wäre doch das Stück «Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen» eine schöne Idee? Den Erzähltext auf das Minimum kürzen, nur die bekannten Stücke verwenden. Als ich noch genug Luft zum Singen hatte, haben wir eine Aufführung damit mit romanischen und deutschen Liedern gezeigt (bin der 2. von rechts). Dazu einen schönen Kerzenständer aufgestellt und "modifizierte"; Zündholzschachteln abgegeben.

Ich wünsche Euch eine schöne Aufführung und interessante Treffen in Ostfriesland und/oder in der Mitte Deutschlands.

Herzliche Grüsse von Paul

Chor Mischedau Grischun Turitg
Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen
 

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