Eure Meinung Gesangsstunde Klassik / Pop

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Hallo Ihr Lieben,

hat jemand von Euch die Erfahrung gemacht Popunterricht zunehmen aber parallel auch mal eine klassische Stunde zu absolvieren? Macht das Sinn?
Ich frage deshalb, weil ich von der Klassik ( 1,5 Jahre ) ins Popfach wechseln möchte...aber eigentlich auch mal ab und an eine klassische Stunde weiter einbauen möchte.

Oder glaubt Ihr, dass dies kontraproduktiv sein könnte und ich mich dann auf auf Pop konzentrieren sollte.

Der Gedanke, KLassik noch ein wenig nebenher laufen zulassen, ist einfach nur der- dass ich aus beiden Richtungen vielleicht mal ein Optimum erzielen könnte. Vielleicht liege ich da falsch , weil ich mich damit nicht auskenne.

Daher frage ich Euch.....

Vielen Dank schon einmal
Liebe Grüße
Marion
 
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Hallo Marion,

Ja, ich habe verschiedene Erfahrungen damit gemacht, denn ich wollte auch sowohl klassisch als auch Contempory singen können, weil ich das zwecks Switchen im Symphonic Metal brauche. Also bin ich auf die grandiose Idee gekommen neben dem Contempory Unterricht zwischendurch mal meine alte Klassiklehrerin zu besuchen.
Bei mir war das so, dass es als Anfänger eher kontraproduktiv war gleichzeitig Pop und Klassik zu lernen. Naja, oder eher bei zwei Lehrern gleichzeitig egal welchen Genres. Zum einen haben sich ihre Ansichten was z.B. Stütze angeht voneinander unterschieden bzw beide wollten zwar auf das eine hinaus, haben aber verschiedene Wege gehabt mir das zu vermitteln. Das hat darin resultiert, dass ich heillos verwirrt war, versucht habe beides zu machen und mir dabei das Hirn verknotet habe und sich der Körper eher verkrampft hat. Dazu kommen noch die stilistischen Unterschiede. Meine Pop GL wollte dass ich mehr in der Maske resoniere (Vordersitz) und meine Klassik GL wollte mehr Kuppelklang (ein bißchen weiter hinten). Bei hohen Tönen wollte meine Pop GL den Vokalausgleich mit helleren Vokalen (z.B. a, ä) machen, während meine Klassiklehrerin mir eher rundere Vokale empfiehlt (z.B. o, ö, ü). Nein, das war so kontraproduktiv, dass ich mit Klassik aufgehört habe, weil ich schließlich doch eher Contempory singen möchte.
Jetzt wo ich eher fortgeschritten bin, besser einschätzen kann was für mich brauchbar ist, die Grundlagen sitzen und meine Stimme besser kontrollieren kann, tut mir das Hin- und Hergewechsle nicht mehr so schlecht wie als Anfänger. Ich hab das jetzt aber nur ganz kurze Zeit gemacht (4 Stunden bei meiner alten Klassik GL und anschließend 4 Stunden bei einer anderen Pop GL - ja, ich hab ein schlechtes Gewissen was GL Hopping angeht, an mir kann man keinen gesicherten Lebensunterhalt verdienen, aber ich bin auch ein schwer beschäftigter Mensch). Der Klassikunterricht hat mir geholfen meine hohe zweigestrichene Lage besser zu kontrollieren, während der Popunterricht mir bei der Mittellage geholfen hat. Zwei verschiedene Baustellen, deswegen kam sich das nicht in die Quere.

Was dein Fall angeht, wäre es mMn besser wenn du dich mehr auf Pop konzentrierst, wenn du wirklich Pop singen möchtest. Klassik kannst später ja ab und zu für den Feinschliff wieder dazunehmen. Ich möchte dich aber auch drauf hinweisen, dass beides optimal singen nicht unbedingt zu erreichen ist. Ich denke, da braucht man schon das Talent dazu. Mein Gesang war lange Zeit weder Fisch noch Fleisch, für Klassik zu poppig, für Pop zu klassisch. Jetzt wo ich mich für Contempory Gesang entschieden habe, ist mein Gesang endlich mal für ein Genre zu gebrauchen. Vielleicht kann ich in einigen Jahren, wenn mein Popgesang bombenfest sitzt, meinen Klassikgesang verbessern. Aber in beiden super gut werden, da bin ich lieber bescheiden und glaube eher nicht daran. Maximal Pop gut und Klassik mittelmäßig. Momentan kann ich beides nur mittelmäßig bzw Klassik naja, ganz nett und schön anzuhören, aber eher wie Folkgesang mit Vibrato. Wie das bei dir mal sein wird, kann ich natürlich nicht vorhersehen.
 
Danke Vali, hast Du sehr gut beschrieben. Ja, das habe ich schon fast befürchtet, dass mich dies bei der Stimmfindung eventuell verwirren könnte. Ich komme ja noch nicht einmal mit der Stütze in nur einem Bereich klar.

Dann werde ich wohl die KLassik erst einmal ganz an den Nagel hängen. Deine Argumente sind sehr einleuchtend.

Danke noch einmal
 
Hallo


ich denke, es kommt darauf an, was du willst. Worum geht es dir, wenn du sagst, du möchtest ab und zu eine Klassikstunde machen? Hast du Sorge, den klassischen Ansatz zu verlernen oder geht es dir eher um die klassische Gesansgliteratur?
Ich unterrichte bei manchen SchülerInnen auch beides parallel, beziehe also einen gewissen klassischeren Klang auch mit ein. Das kann helfen, Brüche zu glätten und natürlich die Höhen öffnen. Ich habe eine Schülerin, die eine begabte Rocksängerin mit einer schweren tiefen Stimmveranlagung ist. Mit dem klassischen Ansatz und der Kopfstimme hatte sie bisher immer so ihre Schwierigkeiten. Dann hat es auf einmal in einer der letzten Stunden "Zing" gemacht - und sie konnte es auf einmal umsetzen. Daran arbeiten wir jetzt erst einmal verstärkt, um dieses neue Klangbild zu kultivieren. Aber natürlich heisst das nicht, daß sie keine Rocksängerin mehr sein wird, denn das ist sie mit Leib und Seele. Sie wird dann eine Rocksängerin sein, die auch mal die eine oder andere "klassische" Passage einfügen kann. Vali hat insofern Recht: Nur wenige können beides wirklich stilecht singen und in beiden Genres brillieren. Dafür ist gerade der klassische Gesang zu sehr an Idealen orientiert. "Pop/Rockgesang" ist freier und offener für verschiedene Einflüsse, aber wie Oper sollte es nicht unbedingt klingen ;-)

Ich würde mir an deiner Stelle eine neue Lehrerin suchen, die Pop/Rock unterrichtet und den klassischen Ansatz danaben auch versteht und dir helfen kann, ihn ggf. auch mit einzubeziehen.
 
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Ich mache es genauso wie Shana.
Gerade bei schweren, tiefen Veranlagungen oder zu verbrusteteen Stimmen hilft der klassische Ansatz, die Höhe überhaupt erstmal aufzuschließen. Ich sehe darin nicht unbedingt einen Widerspruch. Natürlich ist es hilfreich, wenn man seine "stimmliche Identität" bereits gefunden hat. Dann kann so schnell auch keine Verwirrung entstehen, und der klassische Ansatz ist nur ein nützliches Werkzeug zr Erweiterung der Klangfarben und des Stimmumfangs.
 
Danke Euch Shana und Bell. Es ist ja so, dass ich nichts aus der klassischen Literatur singe oder singen möchte. Bin ja damals zur klassischen Lehrerin gegangen, da ich unwissend war. Mein Ziel ist eine schöne Interpretation von Balladen und Popsongs. Mit meinem Unterricht kam ich aber nie wirklich klar, da ich die Dinge sehr schwer verstand und bis heute leider immer noch nichts vernünftig singen kann. Das ist die eine Seite gewesen, die mich zum Wechsel bewogen hat. Die andere Seite ist halt der klassische KLang, der sich doch dann zunehmend zeigt und für meine Songs nicht immer von Vorteil ist. Daher halt der Wechsel. Aaaber. So wie Ihr das schon beschrieben habt, so dachte ich es mir halt..nämlich dass vielleicht im klassischen mehr an Höhe und Tiefe gearbeitet wird - sodass ich davon im Popbereich zehren kann. Wobei ich natürlich nicht weiß ob die Stimmbildung im Popbereich auch komplett alles abdeckt.

Ich habe heute meine erste Stunde bei der neuen GL und schau mir das mal einen Monat an. Aber wie oben beschrieben...ich weiß immer noch nicht richtig mit Stütze umzugehen..geschweige zu wissen...wie man singt.:(
 
Hallo


ich meine, vor einiger Zeit hattest du darüber schon mal was geschrieben und auch Hörbeispiele gepostet, oder?
Du scheinst ja recht verunsichert zu sein. Daher wäre es vielleicht keine so schlechte Idee, mehrere Probestunden zu nehmen oder vielleicht sogar eine Weile bei verschiedenen Lehrerinnen sporadische Stunden zu nehmen. Ich habe das gerade eine Weile mit zwei Gitarrenlehrerinnen gemacht. Sie sind beide sehr gut, unterrichten aber grundverschieden. Nach einer Weile kristallisiert sich heraus, wohin du lieber gehst, was dir mehr bringt, dir mehr entgegenkommt.

Viele der sogenannten Pop-Gesangslehrerinnen haben selber auch klassisches Singen gelernt - Bell und ich gehören auch dazu. Womit man sich dann als Sängerin oder Gesangslehrerin vor allem identifizieren kann basiert ja auf ganz persönlichen Vorlieben. Ich z.B. kann auch klassisch singen und den klassischen Sound auch SchülerInnen beibringen. Ich kenne mich allerdings mit der Literatur und den stilistischen Feinheiten in der Klassik kaum aus. Daher schicke ich SchülerInnen, die mit der Klassik ernst machen wollen irgendwann wioanders hin. Das spielt aber zunächst kaum eine Rolle, das klassische Klangbild kenne ich und kann es eben dementsprechend auch unterrichten. Das ist ein häufig anzutreffender Unterschied: LehrerInnen, die sich der Klassik verschrieben haben können oftmals keine populären Gesangsstile unterrichten und lehnen das auch oft vehement ab. Gerade wenn es um Belting geht.

Berichte doch mal von deiner ersten Stunde bei deiner neuen Lehrerin.

:)
 
Ich denke jeder vernünftige Lehrer wird alle Lagen deiner Stimme berücksichtigen. Ansonsten musst du dem Lehrer sagen, dass du auch diese und jene Lage verbessern möchtest. Eine meiner GL sagte so schön, dass sie Gesang ganzheitlich sieht und somit alle Lagen/Register zu meiner Stimme gehören und nicht vernachlässigt werden sollen. Ich sollte aufhören mich so zu sperren und plopp, war das Pfeifregister da (wenn auch noch kümmerlich). Auch an der tiefen Lage, Mittellage und Höhen haben wir immer gearbeitet. Einiges habe ich wiedererkannt und tatsächlich, in ihrer Methode nutzt sie auch Wissen aus dem Belcanto. Was hilft und wirkt ist schließlich erlaubt, egal ob aus Pop oder Klassik.

Also wenn das tatsächlich so ist, dass du mit Klassik nichts am Hut hast, also weder das Repertoire singen willst noch diesen Klang haben willst, dann konzentrier dich erst recht lieber auf Pop und finde dabei einen Lehrer, der dir dabei hilft das zu erreichen, was du mit deiner Stimme vorhast. Bestimmt wird dich der neue Lehrer fragen, was du mit Unterricht bezwecken willst, was deine Ziele sind. Da kannst du unter anderen auch die Stimmumfangserweiterung und Tonqualität erwähnen und vor allem, dass du Balladen singen möchtest. Bei Balladen aber konkreter werden. Eine Soulballade braucht anderen Stimmeinsatz als eine Rockballade.
 
mariönchen;5439065 schrieb:
hat jemand von Euch die Erfahrung gemacht Popunterricht zunehmen aber parallel auch mal eine klassische Stunde zu absolvieren? Macht das Sinn?

Ob es für Dich sinnvoll ist, wirst letztlich nur Du selber entscheiden können.

Ich weiss von einem nicht sehr aktiven Mitglied hier am Board, das sowohl als auch nimmt und damit glücklich ist. Ist wohl auch mit Ansichtssache.

Du solltest das machen, wo Du Dich mit wohlfühlst. Wenn es die neue Poplehrerin ist fein. Wenn es zweigleisig ist, auch fein. Wenn Du schlichtweg nichts klassisches singen magst und die bisherige GL das nicht akzeptieren kann, ist sie wohl nicht ganz die richtige für Dich. Ich bin mit klassischem Unterricht glücklich, mein GL arbeitet mir mir aber eben auch an contemporary songs, solange sie von der Schwierigkeit her passen. Ihm ist es lieber, seine Schüler bringen selber Lieder an, weil sie die dann auch singen...

Berichte doch mal von Deiner ersten Stunde.
 
Hey Mariönchen,

Ich würde dir empfehlen ruhig mal einen oder zwei Monate ausschließlich Pop-Gesang zu machen und zu schauen, wie dir das bekommt. Ich persönlich unterrichte auch einen Mix aus Klassik und Pop und werde auch selber von einem Klassiker im Fach Pop-Gesang unterrichtet. Jedoch funktioniert sowas erst, wenn man klanglich schon ein wenig gefestigt ist.

Lg
Paul
 
Bei mir war das so, dass es als Anfänger eher kontraproduktiv war gleichzeitig Pop und Klassik zu lernen. Naja, oder eher bei zwei Lehrern gleichzeitig egal welchen Genres.

Das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Punkt, der zur eigentlichen Frage dazu kommt. 2 Lehrer gleichzeitig tun einem Anfänger selten gut. Zumindest sehr viele Klassiklehrer mögen es gar nicht, wenn ein Schüler gleichzeitig und längerfristig zu einem anderen (Klassik-)Lehrer geht.
Ist das im Pop-Bereich auch so?

Sinn machen können in der Klassik 2 GLs wenn sich diese sehr gut kennen, jeder weiss was und wie es der andere macht, vllt haben sie auch ihre "Spezialgebiete" und ergänzen sich gut: de facto eine Zusammenarbeit der 2 Lehrer. Oder wenn sich ein - fortgeschrittener - Schüler spezialisieren will in einem Gebiet, indem sich der aktuelle GL nicht gut auskennt (z.B. aktuelle GL ist dramatischer Sopran, Schüler möchte in Richtung Alte Musik gehen) und sich der Schüler (noch) nicht vom Erst-GL trennen will.
 
Hallo, vielen Dank für Eure netten Beiträge. Ich hatte heute meine Schnupperstunde. Oh je....ich glaube um es genau beurteilen zu können, muss ich einige mehr nehmen. Auf jeden Fall war der Unterschied sehr krass. Mir kommt es nun so vor, als wenn ich alles bisher erlernte aus der Klassik aus dem Kopf verbannen müsste und ganz neu das Gehen erlernen muss. Ich bin in der Klassik auf Technik, Muskelarbeit gedrillt worden bis zum letzten Tropfen Schweiß am Ende der Stunde. Und diese aufgetane schwerst-Körperarbeit gilt bei dieser GL wieder elemeniert zu werden. Das Konzept habe ich noch nicht ganz verstanden - aber ich glaube, dass Sie ihre Grundlagen auf Klang und Bilder richten möchte. Also gar nicht den Fokus auf Technik und Co setzt. Das ist natürlich eine ganz andere Schule..aber wer weiß..vielleicht bringt mir das auch die Leichtigkeit, die ich in keinster Form besitze. Ich werde jetzt mal 4 Stunden nehmen um mir dann ein genaues Bild zu machen. Natürlich spielt die Gewohnheit auch eine Rolle..hatte mich ja nun sehr an meine KLassiklehrerin gewöhnt.
Eine Gl zu finden, die mit beiden Grundlagen Klassik und Pop arbeitet wäre mir nun am allerliebsten. Aber in meinem Umfeld gibts es kaum bis keine Gesangslehrer. Ich warte jetzt erst einmal ab wie sich das entwickelt.

---------- Post hinzugefügt um 23:34:01 ---------- Letzter Beitrag war um 23:23:40 ----------

Lach..ja Shana....ich war die mit dem Sauerstoffzelt neben dem Mikrofon:rofl:

---------- Post hinzugefügt 22.07.2011 um 00:10:09 ---------- Letzter Beitrag war um 23:34:01 ----------

ich habe Euch mal eine kleine Hörprobe hier rein gepostet, damit ich es auch hörbar verständlich machen kann. Hierbei gilt darauf zu achten, dass ich nicht interpretieren kann - da bisher ja immer noch nicht im Unterricht gesungen wurde. Dieses Stück ist aber so die Richtung, die meine Seele anspricht und was ich halt so singen möchte. Ihr hört auch raus, dass hier nichts wirklich sitzt von der Stimmbildung. Man hört jetzt nicht wirklich was klassisches aber auch nichts gekonntes aus dem modernen Bereich...

http://www.box.net/shared/tfia740zyj0y1rg4m0kq

---------- Post hinzugefügt um 00:11:05 ---------- Letzter Beitrag war um 00:10:09 ----------

ach ja..ist nur eine Strophe..mehr schaff ich dann auch nicht...lach
 
Mal allgemein: ich denke, dass zwei Lehrer zur gleichen Zeit sowieso verwirrend sein können, vollkommen unabhängig von der Ausrichtung des Genres. Es gibt so viele didaktische Ansätze und viele davon fußen auf teilweise gegensätzlichen Grundideen (obwohl/ selbst wenn sie aufs Gleiche hinauslaufen), dass es da zwangsläufig zu Verwirrungen kommt. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit Klassik oder Contemporary zu tun.


Ansonsten unterstütze ich viel von dem, das bereits gesagt wurde: wer eine gefestigte Stilistik hat, den bringt ein andersgearteter Unterricht so schnell nicht aus dem Konzept. Ich habe drei Jahre lang Unterricht bei einer klassischen Sopranistin gehabt - ich habe immer noch eine Popstimme. ;) Es war auch nie mein Ziel, daran etwas zu ändern.


Generell glaube ich, dass Pop vs. Klassik in Sachen Technik teilweise eine "Einbahnstraße" ist. Wer Pop machen möchte, kann von der klassischen Technik stark profitieren - wer aber Klassik machen möchte, der sollte sich auch voll und ganz darauf konzentrieren und wird dem Jazz- und Rockgesang oder auch dem Belting den Rücken kehren müssen.

---------- Post hinzugefügt um 01:30:08 ---------- Letzter Beitrag war um 01:13:21 ----------

Edit: hab gerade das Hörbeispiel gehört. Zunächst mal: du hast eine schöne Stimme, die bei mir einen Nerv trifft, was die Klangfarbe angeht und ich finde, du singst die Strophe sehr atmosphärisch. :)

Man hört, bzw. ich höre, dass du klassischen Unterricht hattest, aber die Stimme an sich klingt nicht klassisch. Ich glaube, du weißt schon recht gut, was du singen möchtest und was die gefällt. Und sobald man das tut, wird einem kein Gesangslehrer der Welt einen Stempel aufdrücken können, der nicht passt. :)


Ich würde dir empfehlen: nimm entweder klassischen oder Pop-Unterricht, aber mach wirklich erstmal nur eines von beidem und geh nicht zuletzt auch danach, wie wohl du dich beim jeweiligen Lehrer fühlst. Denn gerade das hat wesentlichen Einfluss auf deine Fortschritte.


Zum Thema Bilder im GU: das hat nichts mit Pop oder Klassik zu tun, viele klassische Lehrer verwenden Bilder im Unterricht und auch Klang ist - gerade bei Vertretern der Lichtenberger Methode - ein wichtiges Anleitkriterium. Die Unterschiede von Lehrer zu Lehrer sind letztendlich bisweilen größer, als die zwischen Klassik und Pop.
 
Ersteinmal danke Foxx auch für Deinen netten Beitrag.

Aber Ihr sprecht ja schon im Grunde alle das Gleiche an. Ihr empfehlt eine Ergänzung ( in dem Falle Klassik auf Pop)
wenn man seine Stilistik und seine Festigung hat. Genau das ist aber halt mein Problem. Da ich so ziemlich ohne eigene Kreativität bin, wird es der Unterricht sein, der mich prägen wird.
Und meine Sorge geht halt in die Richtung, dass ich irgendwann zu klassisch bin und kein modernes Lied singen kann, wobei ich aber den "schweißtreibenden" klassischen Unterricht mochte ( trotz Umsetzungsschwierigkeiten).

Wenn ich es nun hier richtig herausfiltern konnte, bedarf es in meinem Fall sicher ersteinmal eine Festigung - die ich mir aus dem Pop ziehen sollte und eine Erweiterung bzw. Ergänzung im späteren Falle durch klassische Übungen.

Ich kann nachts schon nicht mehr einschlafen, da ich nicht weiß, wie ich es nun richtig mache. Nicht lachen, bitte. Aber das Thema Gesang und Musik beschäftigt mich in jeder freien Minute.
 
mariönchen;5440947 schrieb:
Ich bin in der Klassik auf Technik, Muskelarbeit gedrillt worden bis zum letzten Tropfen Schweiß am Ende der Stunde. Und diese aufgetane schwerst-Körperarbeit gilt bei dieser GL wieder elemeniert zu werden. Das Konzept habe ich noch nicht ganz verstanden - aber ich glaube, dass Sie ihre Grundlagen auf Klang und Bilder richten möchte.

Na, dann täusch Dich mal ned, was die Muskelarbeit angeht :) Ich hör ja vieles, vieles an Bildern, bei einem Klassiker, aber grad wenn ich Muskelkater hab, finde ich den GU immer besonders gemein ;) Und auch ohne bin ich oft rechtschaffen durchgearbeitet.

ich habe Euch mal eine kleine Hörprobe hier rein gepostet, damit ich es auch hörbar verständlich machen kann. Hierbei gilt darauf zu achten, dass ich nicht interpretieren kann

Neinnein, gar nicht :rolleyes:

- da bisher ja immer noch nicht im Unterricht gesungen wurde. Dieses Stück ist aber so die Richtung, die meine Seele anspricht und was ich halt so singen möchte. Ihr hört auch raus, dass hier nichts wirklich sitzt von der Stimmbildung.

Neinnein, überhaupt nicht :rolleyes:

Man hört jetzt nicht wirklich was klassisches aber auch nichts gekonntes aus dem modernen Bereich...

http://www.box.net/shared/tfia740zyj0y1rg4m0kqh

Neinnein, gar nicht :rolleyes:

Ich finde schon, dass Du Fortschritte gemacht hast. Du scheinst Dir recht gut selber helfen zu können, was Interpretation etc angeht. Und die Stimme klingt runder, voller.

Aber ich möchte Dir um Himmels Willen den GU nicht ausreden, weiterlernen kann man immer :) Ich wünsche Dir viel Spass mit Deiner neuen GL :great:

mariönchen schrieb:
Und meine Sorge geht halt in die Richtung, dass ich irgendwann zu klassisch bin und kein modernes Lied singen kann, wobei ich aber den "schweißtreibenden" klassischen Unterricht mochte ( trotz Umsetzungsschwierigkeiten).

Ich hab nicht unbedingt den Eindruck, dass Du ohne eigene Kreativität daherkommst. Eher im Gegenteil.

Aber ist ja nix schlimmes passiert. Es hindert Dich niemand, Dir mal die neue GL anschauen. Wenn sie passt, fein. Du kannst jederzeit, ob jetzt oder später, wieder klassischen Unterricht nehmen wenn Dir danach ist.

Was die Sorge um die Stimme angeht - ich finde nicht, dass ich so voll opernmäßig klinge. Ich klinge etwas klassischer, seit ich selber es zulasse. Und das erst, seit ich es überhaupt zulasse. Ich sehe nicht, dass das bei Dir groß anders sein sollte.

Dieses Posting enthält eine gewisse Prise Ironie. Zu Nebewirkungen fragen Sie Ihren Deutschlehrer
 
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Moniqua..du bist lustig:) Aber Du hörst eine Verbesserung? Siehste...die hör ich persönlich nicht so sehr raus. Ein wenig mehr an Lockerheit empfinde ich zwar auch..aber meine gesamte Interpretation und Stimmfestigung suche ich noch verzweifelt. Ich muss aber auch dabei erwähnen, dass ich mir mit meinen Anforderungen auch selbst im Weg stehe.

ich sag ja, dass ich die Art und Weise des klassischen Unterrichts schon sehr mochte. Aber es mich wohl nicht zum gewünschten Ziel bringt. Ich habe mich ja schon enorm durchgegoogelt und bin immer wieder aud auf das Gleiche gestoßen. Die Techniken beider Richtungen sind zu unterschiedlich. Und mit reinem Schöngesang der KLassik bin ich mit meinen Wunschliedern vielleicht nachher aufgeschmissen. Ich will ja schon so ein wenig den Dreck in der Stimme haben:D.
 
Also, echt mariönchen ;-)
Du bist wahrscheinlich so eine, die alle Gesangslehrerinnen zum Wahnsinn treibt mit deinen fiktiven Ansprüchen.
Denkst du denn WIRKLICH, du könntest nichts, hättest keinerlei Kreativität und keinerlei Ausdrucksvermögen? Hast du in anderen Bereichen auch solche Wahrnehmungsschwächen?
Ich will jetzt nicht sagen, dein Hörbeispiel sei genial, aber gute Ansätze höre ich da allemal, sowohl eine schöne Stimme als auch Ausdruck und Musikalität. Du aber willst uns weismachen, du wüsstest davon NICHTS?
Wo bitte klingt das "zu klassisch"?? Und warum sagst du, mehr als eine Strophe könntest du nicht? Tut dir dann schon was weh? Oder woran liegt es??
Ich meine, in deinem anderen threat ging es darum, daß deine Klassiklehrerin erst einmal nur Übungen mit dir machen wollte und keine Songs. Ich hatte dir soweit ich mich erinnere daher geraten, es mal doch woanders zu versuchen. Oder? Das heisst aber theoretisch nicht, daß die Technik deiner bisherigen Lehrerin ungeeignet sein muss für das, was du singen willst. Das Stück ist doch eine Ballade, die allemal halbklassisch gesungen werden kann.
 
Ich muss Shana recht geben.
Das ist doch echt ganz ordentlich ! Und ausdruckslos finde ich es nun überhaupt nicht.
Deine Stimme klingt nicht ansatzweise so klassisch, wie Du glaubst... allerdings teilweise etwas atemlos/hauchig, kann es sein, daß dir die Puste ausgeht ?
 
@ Shana: ja...das stimmt...meine Gl muss schon schwer mit mir arbeiten...da ich gerne Übungen abbreche und dann auch nachfrage. Ich tu mich schwer damit die Dinge so hinzunehmen..muss immer alles hinterfragen..und zu allem übel auch noch voll hektisch elektrisch. Ne ein Schmaus für einen Gl stell ich sicher nicht da.
Ja..ich zweifel wirklich an mir. Zumal mir letztens ein Sänger zu verstehen gab, dass die Singerei nichts für mich wäre..ich hätte kein Talent hierfür. Das prägt den Selbstzweifel noch umso mehr.

Dass ich nicht so klassisch wirke liegt ja genau daran, dass ich im Gesang auf viele Dinge verzichte um nicht klassisch zu wirken. Aber dann kommt " wenn ich das eine oder andere weglasse..wie ersetz ich das denn?" Versteht Ihr? Ich lerne etwas, setze es nicht ein und weiß dann auch nicht wie ich es anders machen soll. Ein Kreislauf von Kopfchaos.
Ja Shana...das hattet Ihr mir weitgehend alle empfohlen. Ich war da nur noch nicht so bereit diesen Schritt zu gehen. Mittlerweile hat es Gong gemacht. Ich meine, ich will ja singen..es befreit mich..es entspannt mich...und wenn Fortschritte kommen..bin ich wieder ein Stück selbstbewusster. Ich will werder in die Oper noch nach DSDS:)) Aber die IIIIIIIIIIIIs und AAAAAAAAAAAAAAAas hängen mir schon langsam zum Halse raus:redface:

@ Bell: Ja...das ist ja nach wie vor mein Hauptproblem. Meine Atmung und Stütze. Hierbei war die Erfahrung gestern bei der anderen Gl sehr gut. Sie erkannte natürlich auch dieses Problem. Und da sie mit mir mal eine ganz dezente Wahrnehmungsübung gemacht hat, konnte ich sehr wohl erkennen wie falsch der gesamte Atmungsapparat bei mir läuft. Quasi nach der Einatmung nochmal nachatmen und dann kommt Druck, bzw. ist die Puste auch schnell weg.
Hier erhoffe ich mir nun echt das Feingefühl im Kontrast zu meinen klassischen Übungen.

Ich habe heute meiner GL auch geschrieben, dass ich nun ins andere Genre reinschnuppern möchte aus allen bekanntlichen Gründen. Und dennoch in Betracht ziehe nach einer gewissen Zeit bei ihr die eine oder andere Stunde zwecks Stimmbildung zu absolvieren. Aber ich muss ersteinmal aus meinem Chaos raus und mich finden.

---------- Post hinzugefügt um 11:05:36 ---------- Letzter Beitrag war um 11:00:29 ----------

 
Also wirklich, mariönchen, nach dem was ich hier so von dir lese, kann ich mir kaum vorstellen, dass dir das Singen Spaß macht, so wie du dich selbst dabei immer fertig machst :eek: Deine Selbstwahrnehmung hat wirklich einen Knacks. Man hört in dem Hörbeispiel wie schön deine Stimme klingt, dass du musikalisch bist und durchaus gefühlvoll singst. Ich hör auch nichts klassisch verbildetes in deinem Gesang. Kann doch echt nicht sein, dass du das nicht hörst und dich selbst so niedermachst. Keine Kreativität, also bitte. Und warum hast du denn nicht weiter gesungen? Hat diese Strophe dich muskulär so ausgepowert, hat irgendwas weggetan?
Ja, ich denke deine Selbstzweifel blockieren dich enorm. Dass du dich von diesem Typen so runtermachen lässt und ihm das noch glaubst, wo ist denn dein Selbstvertrauen? Glaubst du denn im Ernst du hättest kein Talent??? Hör dir doch mal dein Hörbeispiel an und stell dir vor, das sei jemand, den du nicht kennst. Da kann man doch unmöglich auf den Schluss kommen, dass diese Sängerin untalentiert, unkreativ und ausdruckslos ist und bitte mit dem Singen aufhören soll. Du solltest jedenfalls diese gelernte Hilflosigkeit ablegen. Mach dich nicht künstlich von anderen abhängig (was ich daraus lese, wie du an deiner alten GL hängst, schreibst dass du dich vom Unterricht prägen lassen wirst, auch wenn du die Richtung überhaupt nicht willst, jede Kritik schluckst, egal ob gerechtfertigt oder nicht). Etwas mehr Selbstbewusstsein bitte, gerade als Solosängerin.

Kann es eigentlich sein, dass bei dir das Märchen rumspukt, nur im Klassikunterricht würde man Stimmbildung machen und im Popunterricht lerne man keine Technik sondern nur Tralala? Gesangslehrer egal welchen Genres kochen alle nur mit Wasser. Natürlich wird auch im Popunterricht Stimmbildung gemacht! Natürlich geht es auch um Technik. Was Stütze angeht, gibt es da auch keine Unterschiede. Es gibt nur unterschiedliche Methoden, viele Wege um ein Ziel zu erreichen. Und - das wurde hier im Thread schon gesagt - die meisten "Poplehrer" haben selbst klassisch gelernt. Es gab damals nämlich nur klassischen Gesangsunterricht!
Der Unterschied zwischen deinen beiden Lehrern ist hier nicht das Genre, sondern die Methode. Du scheinst bei einer Lehrerin der alten Schule angefangen zu haben. So eine, die die Schüler durch Vokalisen peitscht und Klassik ist das einzig Wahre. Die neue GL arbeitet lieber mit Vorstellungen, um die Schüler intuitiv das Richtige machen zu lassen. Der Körper ist nicht so eine dumme Maschine bei der man alles willkürlich befehlen und kontrollieren muss. Vieles kann der Körper von selbst, wenn man ihn einfach lässt. Assoziationen helfen, um im Körper quasi das richtige Programm einzuschalten. Wahrscheinlich hat diese Lehrerin die Erfahrung mit ihren Schülern gemacht, dass direkte Anweisungen bestimmte Muskeln zu kontrahieren eher zur allgemeinen Verspannung führen. Vielleicht wird dir diese Lehrerin ganz gut tun, wenn sie dich auf diese Weise von hemmenden Gedankenkreisen ablenken kann. Momentan stellst du dir psychisch beim Singen selbst ein Bein. Wenn das eines Tages dann aufhört, läufst du von alleine.
 

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