finerip
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Was waren Eure schlimmsten Proberäume? Da kann bestimmt jeder was dazu erzählen. Ich möchte mal den Anfang machen.
Mein erster Proberaum "einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul"
Der war super günstig, kostete nichts, da wir von der Hauptband dort als Schüler (alle so zw. 11-19Jahre) geduldet wurden. Hauptmieter war ein Althippie-Bassist, der damals (1990) schon in den 70ern hängen geblieben ist. Der Proberaum war im Keller einer stillgelegten Dorfgrundschule. Außergewöhnlich war der Vorraum. Dort standen ca. 350 mehr oder weniger leere Bierflaschen. Dieses "Biotop" hatte einen ziemlich schrecklichen Eigengeruch (abgestandenes Bier mit Zigarettenstummeln drin, Moder, Schimmel etc.) und feucht war das Kellerloch auch noch. Und das so dermaßen, dass stellenweise der Putz von der Wand fiel. Wir haben dann mal alle zusammen "Großreine" gemacht. Ein Kumpel holte die Bierflaschen für nen Abistreich ab und wir haben mal den Boden gewischt. Es stellte sich heraus, dass es gar kein mausgrauer Betonboden war, sondern braunes Linoleum. Den Putzlappen konnten wir danach entsorgen.
Mein zweiter Proberaum "Winter und Sommer"
Der Raum war im Winter in einem Bauwagen auf einem Bauernhof, wo Sommers die polnischen Arbeiter drin schliefen. Das war vielleicht ne Pressluftkammer. Gitarre, Bass+Voc & Drums, 3 Leute, Thrashmetal und Fullstacks. Sommers mussten wir dann ins Kühlhaus des Bauers (der Basser war der Sohn vom Bauer). Das war wesentlich größer, weil keine Ware eingelagert. Manko: Wir konnten nur bis 21Uhr proben, da die Feldarbeiter (u.a. in besagtem Bauwagen) schlafen mussten, um vier ging für die der Arbeitstag los. Wie gesagt, wir waren fucking laut. Aber auch ein Proberaum zum Nulltarif
Mein dritter Proberaum "Luftschutzbunker"
Der Proberaum war unter einem ehem. Tanzkaffee in Mannheim. Das war ein alter Luftschutzbunker, der denkmalgeschützt war. Da war wirklich noch alles so, als wären die Nazis gerade eben rausgejagt worden. Sogar die Handpumpe für "Überdruck bei Gasangriff" funktionierte noch. Tolle Türen, alles beschriftet, viel Platz. Manko: Es war direkt neben der Polizeistation und obwohl die Herren im Sommer oft das Fenster aufließen um uns zuzuhören, fanden sie es nicht witzig, dass wir eine "Party für Veranstalter" da unten machen wollten und sind uns in die Parade gefahren.
Mein vierter Proberaum "Zahl = Stockwerk"
Wie der Titel schon sagt, der war im vierten Stock eines Industriegebäudes (da waren so ca. 10 Proberäume pro Stockwerk). Glücklicherweise hatten wir mit dieser Band nur 2 Gigs/Jahr (eigentlich überhaupt!). Die Schlepperei war die Hölle. Lustiges Ereignis dort, ich hatte mal aussortiert, was ich nicht mehr brauchte und habe es in einem Karton mit der Aufschrift "für umsonst" vor die Tür gestellt. Nach 2min. fiel mir ein, dass ich doch noch eine Rändelschraube gebrauchen könnte. Ich kam raus, es lag nur noch ein Zettel mit "Danke!" da.
Mein fünfter Proberaum
unspektakulär, Industriehalle, war einfach nur saukalt. Dafür aber billig (50,-/Monat)
Mein sechster Proberaum "der versteckte Raum"
Ebenfalls ein altes Industriegebäude (ca. 4 Stockwerke hoch, wir waren im ersten, alle anderen Stockwerke waren ungenutzt). Der Proberaum war über ner Hobby-KfZ-Werkstatt und war riesig. WC, Küche, Bühne, Wohnzimmer, es war alles drin. Manko hier, es gab nur Regenwasser für die Spülung (wenn leer, dann leer) und einen Holzofen als Heizung. D.h. im Winter musste einer ne Stunde früher dort sein um vorzuheizen. Dann war einen Stunde frieren angesagt und als der riesige Raum warm war, war die Probe auch schon rum. Wir haben dort über der Küche mal die abgehängte Decke angehoben um zu schauen, was sich darüber befindet. Da hatte der Vermieter doch tatsächlich für sich ne "Indoorkletterhalle" über die restlichen 3 Stockwerke gebaut - Sachen gibts
Mein siebter Proberaum
Keller in einer Kita - gabs für lau, wir mussten immer alles wegräumen. Unspektakulär
Mein achter Proberaum
Hütte eines Gesangsvereins im Wald - gabs ebenfalls für lau, mussten auch immer alles wegräumen (vom EG in den Keller), unspektakulär
Mein neunter Proberaum (Stadtmitte 1)
Keller unter einem ehem Möbelhaus, mitten in der Stadt in Ludwigshafen. Der war soweit ok nur die Parkmöglichkeiten waren eine Katastrophe dort. Und wir hatten dort nen Wasserrohrbruch. Glücklicherweise konnten wir vieles retten. Einiges nahm Schaden und als wir Schäden beim Vermieter anmeldeten flogen wir raus - toll! By the way, die Schäden bekamen wir aber noch ersetzt.
Mein zehnter und elfter Proberaum
Das war auch unspektakulär
Mein zwölfter Proberaum (Stadtmitte 2)
Das war der ehem Proberaum von Peter Klein (dem Vater von der Daniela Katzenberger). Der war mitten in den Quadraten in Mannheim und kostete (ich hoffe ihr sitzt) für jeden von den zehn Musikern 75,-€ pro Monat. Falschparktickets in der Innenstadt nicht mit eingerechnet. Preislich das teuerste was ich je am Bein hatte. Er war dafür wie ein Studio mit Regie, Aufnahme und Aufenthaltsraum, sowie Vorraum und WC ausgestattet. Dafür kein Parkplatz, Keller ohne Aufzug.
Mein 13. Proberaum (aufm Land)
Der war neben dem Pferdestall des Gitarristen. Der lebte mitten auf dem Feld in einem alten, umgebauten Bahnhäuschen. Das war so jwd, dass er uns am Feldweg mit seinem 4x4 für die letzten 800m abgeholt hat, weil der Weg (gerade bei Regen) echt offroad war. Der Raum war dafür kostenlos.
Mein 14. Proberaum (zwei Räume)
Der eine war 75km von mir weg, im Musikzimmer des Bassers in einem Wohnhaus - ich denke wir wurden schnell berühmt in der Straße, in der das war. Und wg der Fahrerei probten wir dann im Wechsel im Büro des Gitarristen. Der ist Moderator bei swr3 gewesen und Abends war das ziemlich leer. Cooles Gimmick, nebenan in dem Gebäude war ne Poledance-Tanzschule. Da gabs viel zu kucken. Beide Räume für lau.
Mein 15. Proberaum (Studio)
Jetzt bin ich in dem Alter, wo man sich (und die Mitmusiker) etwas mehr leisten kann, deswegen proben wir beim Keyboarder in dessen Studio. Ist zwar auch weit draußen aufm Land (ca. 70km einfach) aber der Raum ist optimal und kostet nichts. Es ist ein vollausgestattetes Studio und von dem Niveau des miefigen Kellerlochs mit den zugemüllten Bierflaschen meilenweit entfernt.
Ich sehe, ich bin etwas ausgeschweift. Aber als Beispiel lass ich die "wichtigsten" Stationen mal hier so stehen. Welche tollen Proberäume habt ihr schon beprobt? Was hattet ihr schon für Katastrophen im Proberaum bzw mit Vermietern, Mitmusikern etc.? Ich bin mal gespannt wie meine "verrückte 15" noch getoppt wird.
Mein erster Proberaum "einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul"
Der war super günstig, kostete nichts, da wir von der Hauptband dort als Schüler (alle so zw. 11-19Jahre) geduldet wurden. Hauptmieter war ein Althippie-Bassist, der damals (1990) schon in den 70ern hängen geblieben ist. Der Proberaum war im Keller einer stillgelegten Dorfgrundschule. Außergewöhnlich war der Vorraum. Dort standen ca. 350 mehr oder weniger leere Bierflaschen. Dieses "Biotop" hatte einen ziemlich schrecklichen Eigengeruch (abgestandenes Bier mit Zigarettenstummeln drin, Moder, Schimmel etc.) und feucht war das Kellerloch auch noch. Und das so dermaßen, dass stellenweise der Putz von der Wand fiel. Wir haben dann mal alle zusammen "Großreine" gemacht. Ein Kumpel holte die Bierflaschen für nen Abistreich ab und wir haben mal den Boden gewischt. Es stellte sich heraus, dass es gar kein mausgrauer Betonboden war, sondern braunes Linoleum. Den Putzlappen konnten wir danach entsorgen.
Mein zweiter Proberaum "Winter und Sommer"
Der Raum war im Winter in einem Bauwagen auf einem Bauernhof, wo Sommers die polnischen Arbeiter drin schliefen. Das war vielleicht ne Pressluftkammer. Gitarre, Bass+Voc & Drums, 3 Leute, Thrashmetal und Fullstacks. Sommers mussten wir dann ins Kühlhaus des Bauers (der Basser war der Sohn vom Bauer). Das war wesentlich größer, weil keine Ware eingelagert. Manko: Wir konnten nur bis 21Uhr proben, da die Feldarbeiter (u.a. in besagtem Bauwagen) schlafen mussten, um vier ging für die der Arbeitstag los. Wie gesagt, wir waren fucking laut. Aber auch ein Proberaum zum Nulltarif
Mein dritter Proberaum "Luftschutzbunker"
Der Proberaum war unter einem ehem. Tanzkaffee in Mannheim. Das war ein alter Luftschutzbunker, der denkmalgeschützt war. Da war wirklich noch alles so, als wären die Nazis gerade eben rausgejagt worden. Sogar die Handpumpe für "Überdruck bei Gasangriff" funktionierte noch. Tolle Türen, alles beschriftet, viel Platz. Manko: Es war direkt neben der Polizeistation und obwohl die Herren im Sommer oft das Fenster aufließen um uns zuzuhören, fanden sie es nicht witzig, dass wir eine "Party für Veranstalter" da unten machen wollten und sind uns in die Parade gefahren.
Mein vierter Proberaum "Zahl = Stockwerk"
Wie der Titel schon sagt, der war im vierten Stock eines Industriegebäudes (da waren so ca. 10 Proberäume pro Stockwerk). Glücklicherweise hatten wir mit dieser Band nur 2 Gigs/Jahr (eigentlich überhaupt!). Die Schlepperei war die Hölle. Lustiges Ereignis dort, ich hatte mal aussortiert, was ich nicht mehr brauchte und habe es in einem Karton mit der Aufschrift "für umsonst" vor die Tür gestellt. Nach 2min. fiel mir ein, dass ich doch noch eine Rändelschraube gebrauchen könnte. Ich kam raus, es lag nur noch ein Zettel mit "Danke!" da.
Mein fünfter Proberaum
unspektakulär, Industriehalle, war einfach nur saukalt. Dafür aber billig (50,-/Monat)
Mein sechster Proberaum "der versteckte Raum"
Ebenfalls ein altes Industriegebäude (ca. 4 Stockwerke hoch, wir waren im ersten, alle anderen Stockwerke waren ungenutzt). Der Proberaum war über ner Hobby-KfZ-Werkstatt und war riesig. WC, Küche, Bühne, Wohnzimmer, es war alles drin. Manko hier, es gab nur Regenwasser für die Spülung (wenn leer, dann leer) und einen Holzofen als Heizung. D.h. im Winter musste einer ne Stunde früher dort sein um vorzuheizen. Dann war einen Stunde frieren angesagt und als der riesige Raum warm war, war die Probe auch schon rum. Wir haben dort über der Küche mal die abgehängte Decke angehoben um zu schauen, was sich darüber befindet. Da hatte der Vermieter doch tatsächlich für sich ne "Indoorkletterhalle" über die restlichen 3 Stockwerke gebaut - Sachen gibts
Mein siebter Proberaum
Keller in einer Kita - gabs für lau, wir mussten immer alles wegräumen. Unspektakulär
Mein achter Proberaum
Hütte eines Gesangsvereins im Wald - gabs ebenfalls für lau, mussten auch immer alles wegräumen (vom EG in den Keller), unspektakulär
Mein neunter Proberaum (Stadtmitte 1)
Keller unter einem ehem Möbelhaus, mitten in der Stadt in Ludwigshafen. Der war soweit ok nur die Parkmöglichkeiten waren eine Katastrophe dort. Und wir hatten dort nen Wasserrohrbruch. Glücklicherweise konnten wir vieles retten. Einiges nahm Schaden und als wir Schäden beim Vermieter anmeldeten flogen wir raus - toll! By the way, die Schäden bekamen wir aber noch ersetzt.
Mein zehnter und elfter Proberaum
Das war auch unspektakulär
Mein zwölfter Proberaum (Stadtmitte 2)
Das war der ehem Proberaum von Peter Klein (dem Vater von der Daniela Katzenberger). Der war mitten in den Quadraten in Mannheim und kostete (ich hoffe ihr sitzt) für jeden von den zehn Musikern 75,-€ pro Monat. Falschparktickets in der Innenstadt nicht mit eingerechnet. Preislich das teuerste was ich je am Bein hatte. Er war dafür wie ein Studio mit Regie, Aufnahme und Aufenthaltsraum, sowie Vorraum und WC ausgestattet. Dafür kein Parkplatz, Keller ohne Aufzug.
Mein 13. Proberaum (aufm Land)
Der war neben dem Pferdestall des Gitarristen. Der lebte mitten auf dem Feld in einem alten, umgebauten Bahnhäuschen. Das war so jwd, dass er uns am Feldweg mit seinem 4x4 für die letzten 800m abgeholt hat, weil der Weg (gerade bei Regen) echt offroad war. Der Raum war dafür kostenlos.
Mein 14. Proberaum (zwei Räume)
Der eine war 75km von mir weg, im Musikzimmer des Bassers in einem Wohnhaus - ich denke wir wurden schnell berühmt in der Straße, in der das war. Und wg der Fahrerei probten wir dann im Wechsel im Büro des Gitarristen. Der ist Moderator bei swr3 gewesen und Abends war das ziemlich leer. Cooles Gimmick, nebenan in dem Gebäude war ne Poledance-Tanzschule. Da gabs viel zu kucken. Beide Räume für lau.
Mein 15. Proberaum (Studio)
Jetzt bin ich in dem Alter, wo man sich (und die Mitmusiker) etwas mehr leisten kann, deswegen proben wir beim Keyboarder in dessen Studio. Ist zwar auch weit draußen aufm Land (ca. 70km einfach) aber der Raum ist optimal und kostet nichts. Es ist ein vollausgestattetes Studio und von dem Niveau des miefigen Kellerlochs mit den zugemüllten Bierflaschen meilenweit entfernt.
Ich sehe, ich bin etwas ausgeschweift. Aber als Beispiel lass ich die "wichtigsten" Stationen mal hier so stehen. Welche tollen Proberäume habt ihr schon beprobt? Was hattet ihr schon für Katastrophen im Proberaum bzw mit Vermietern, Mitmusikern etc.? Ich bin mal gespannt wie meine "verrückte 15" noch getoppt wird.
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