Eurovision Song Contest 2019 Tel Aviv

Strato Incendus
Strato Incendus
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.04.24
Registriert
31.07.12
Beiträge
751
Kekse
1.623
Als vermutlich größter ESC-Freak im Forum und mittlerweile Betreiber eines YouTube-Kanals zu Metalversionen von ESC-Songs eröffne ich dann mal wieder wie alljährlich die Diskussion zum diesjährigen Eurovision Song Contest - traditionell nachdem unser eigener Beitrag ausgewählt wurde. Denn auch, wenn sich die meisten im Gegensatz zu mir die bisher gewählten Songs der anderen Länder wohl noch nicht zu Gemüte geführt haben werden, alleine um den deutschen Beitrag ranken sich ja wieder einmal genug Gerüchte und Verschwörungstheorien, dass man darüber schon wieder ewig und drei Tage lang streiten könnte :) .

Erstmal: Wen kennen wir überhaupt so weit? Hier ein Überblick mit relativ langen Ausschnitten der jeweiligen Songs (Ranking entspricht subjektiver Meinung der Person):



Mein Ranking sähe bisher wie folgt aus - wobei das nicht die Chancen auf den Sieg widerspiegelt:

18. Lettland - Carousel - That Night
La-ha-ha-ha-ha... la-a-ang-wei-lig.
17. Rumänien - Ester Peony - On a Sunday
Dieser Song hat nur gewonnen, weil die vom rumänischen Fernsehpublikum favorisierte Laura Bretan Teil einer Werbekampagne für das Referendum gegen die Ehe für alle war. Zu ihrem Pech saßen zwei Mitglieder der größten Eurovision-Blogg-Seite Wiwibloggs in der Jury, und die Stimmen der beiden machten 2/7 des Gesamtvotings aus, das des Publikums nur 1/7, also wie ein weiterer Juror. Obwohl sie Ester Peonys Song vorher langweilig und Lauras gut fanden, haben sie sie im Finale des Vorentscheids dann mit bewusst wenigen Punkten abgestraft. Ester selbst kann natürlich nichts dafür - sie klingt für mich allerdings bloß wie ein Lena Meyer-Landrut-Klon.
16. Ukraine - Maruv - Siren Song (Bang!)
Orientalisch angehauchte Bond-Tanznummer mit Burlesque-Sängerin. Klingt komisch, ist aber so. :) Abzug gibt es für das gefakete Gitarrensolo, und doppelten Abzug für das anschließende achtlose In-die-Gegend-Werfen des Instruments! :bad:
15. Litauen - Jurijus - Run with the Lions
Die Angesungene soll ihre "Gefühle aus dem Käfig lassen". Soso. Nettes Falsett vom Sänger, das Harmonisieren mit den Backgroundsängerinnen könnte aber noch besser sein.
14. Dänemark - Leonora - Love is Forever
Dänin mit Dutt singt sich durch alle Sprachen (inkl. Deutsch und einem verhältnismäßig großen Anteil Französisch). Dabei hält sie es mit Rammstein: "Liebe ist für alle da". Leider klingt das hier nicht nach Rammstein, sondern mehr nach Spaziergang im Park. Offenbar scheint der jedoch bereits zu erschöpfend zu sein, denn schon in der zweiten Strophe lässt sie sich von einem Aufzug auf einen übergroßen Stuhl heben, auf dem ihr dann am Ende ihre Backgroundsängerinnen per Leiter Gesellschaft leisten.
13. Kroatien - Roko Blažević - The Dream
Engel singt Phrasen, die auf Englisch und auf Kroatisch gleichermaßen klischeehaft sind. Dass das Staging sehr an Malta 2010 erinnert - damals hieß der Song "My Dream" und Flügel gab es ebenso - hilft auch nicht gerade, diesen Beitrag origineller erscheinen zu lassen. Komponist ist Jacques Houdek, der 2017 für Kroatien mit sich selbst ein Duett sang (klassischer Tenor vs. Pop-Stimme), das gleichermaßen kitschig war, es aber immerhin ins Finale geschafft hat :) .
12. Deutschland - S!sters - Sister
Erst habe ich den zweien den "Benefit of the Doubt" gegeben und gedacht "Oh, ein Song, der eingesteht, dass Frauen zickig zueinander sein können? Kuriose Antwort auf Israels Siegersong letztes Jahr!" Wie ich aus einem Interview mit Wiwibloggs weiß, sieht die Komponistin das aber anders - "marginalisierte Gruppen" hätten ja "so wenig Platz" und würden deshalb so hart miteinander im Wettstreit stehen. Mit anderen Worten, auch wenn Frauen sich mal anzicken, sind trotzdem die Männer schuld. Ob das auch die Interpretation der beiden dazu gecasteten Mädels ist, weiß ich nicht.
11. Montenegro - D-moll - Heaven
Wenn man sich denn schon D-moll nennt und sich mWn erst für den ESC gegründet hat, warum macht man den Song dann ausgerechnet in D-Dur? ^^ Gute Harmonien, umspektakuläres Lied.
10. Ungarn - Joci Pápai - Az én apám ("Mein Vater")
Der Roma-Sänger von 2017 ist wieder da. Nette kleine Akustiknummer mit der Melodie einer Folk-Hymne... klingt, als sei der Vater (ebenfalls) tot. Ebenfalls schreibe ich deshalb, weil nicht nur Michael Schulte darüber letztes Jahr bereits gesungen hat, sondern auch Ungarn selbst, in einer Metal-Analogie von "Wake Me Up When September Ends" ("Viszlát nyár", = "Leb wohl, Sommer").
09. Tschechien - Lake Malawi - Friend of a Friend
Der Sänger versucht seiner Partnerin möglichst glaubhaft zu vermitteln, dass er keine Affäre habe, sondern die Dame nur die "Freundin eines Freundes" sei. Nette Dudelmelodie im Zwischenteil. Mir ist hier ein bisschen zu viel Kopf - zu viel Kopfstimme, zu viel Kopfgewackel, zu viel Schaum auf dem Kopf ^^.
08. Slowenien - Lala Kralj & Gašper Šanti - Sebi ("Dir selbst")
Klingt, als könnte man den beiden im Schlafzimmer zuhören - slowenischer Pillow-Talk? Das führt aber nicht zum Einschlafen, sondern eher zur Hypnose. Der Text ist übersetzt eigentlich recht schön, originell und ehrlich zu gleich. Erregt halt nur nicht direkt die Aufmerksamkeit, was immer ein Wagnis ist beim ESC. Könnte aber ein "Dark Horse" sein.
07. Frankreich - Bilal Hassani - Roi ("König")
YouTuber mit marokkanischen Wurzeln eifert seinem großen Idol Conchita Wurst nach - leider nicht mit der nötigen Stimmpower.
06. Italien - Mahmood - Soldi ("Geld")
Ägyptischstämmiger Eros Ramazzotti-Rapper rechnet mit seinem Vater ab ("Dir ging es nur um Geld."). Ich schätze mal, die italienische Jury hat hier vor allem den Text gewürdigt. Ist im Moment jedoch auch den YouTube-Tops zufolge der wahrscheinlichste Kandidat auf den Sieg - allerdings hat man das auch die vergangenen Jahre oft über Italien gedacht, gereicht hat's am Ende dann bisher doch nicht.
05. Australien - Kate Miller-Heidke - Zero Gravity
Man nehme "Let it go" und "Defying Gravity" und mische es mit dem bewährten Eurovisions-Popera-Rezept von langem Kleid und Hebebühne. Dieses Lied ist hauptsächlich eine Spielwiese für die Stimme der Sängerin - viel Song ist hier nicht: Lange Pausen in der Strophe, minimale Instrumentierung und eine sehr repetitive Coda. Australien versucht mal wieder, "The Voice of Europe" zu gewinnen, anstatt die beste Komposition zu liefern.
04. UK - Michael Rice - Bigger Than Us
Hier hat die gleiche kanadische Autorin mitgeschrieben, die auch unseren Beitrag zu verantworten hat (Laurell Barker). So retortenmäßig das klingt, diesmal sind die Briten tatsächlich "größer als wir" - der Song macht auf jeden Fall mehr her.
03. Albanien - Jonida Maliqi - Ktheju tokës ("Komm nach Hause")
Ein Song, der die albanische Diaspora aufruft, in ihr Heimatland zurückzukehren und es mit aufzubauen - verpackt als Liebeslied an jemanden, der seine Heimat verlassen hat und doch bitte zu seiner Angebeteten zurückkehren möge. Migrationskritik ist beim ESC also erlaubt - solange sie aus dem Herkunftsland kommt :p (vgl. Rumänien 2015, "De la capat").
Klingt allerdings live mit Orchester deutlich epischer als in der Studioversion, die der Backing Track für den ESC sein wird. Epic Shit - oder hier eher: Epic Shqip.
02. Estland - Victor Crone - Storm
Avicii hat mit seinem verfrühten Ableben eindeutig eine Marktlücke hinterlassen, die dieser junge Schwede nun zu füllen versucht. Immerhin hat aber noch ein ESC-bekannter Estne den Song mitgeschrieben, Stig Rästa, der auch 2015 schon am Start war.
01. Spanien - Miki - La Venda ("Die Augenbinde")
Sofortiger Ohrwurm nach einmal Hören, eine Party-Hymne, die zur Abwechslung einmal nicht nach Synthi-Disco klingt, setzt sich mitten in alle positiven Klischees über Spanien hinein - da macht auch das etwas Casual-hafte Auftreten des Sängers (sowohl vom Outfit als auch vom Gesang her) nichts! :)
Der Text ist auch passend dazu - man solle aufhören, immer schwarz zu sehen, dafür steht die Augenbinde, die abfällt.


Zu unserem Vorentscheid:
Mein Favorit wäre Makeda gewesen, weil ihr Song die unmittelbarste Reaktion hervorruft - wie Peter Urban und Michael Schulte ja auch bestätigt haben. Insgesamt scheinen die beiden ähnliche Gedanken gehabt zu haben wie ich, so war etwa auch meine erste Assoziation bei "Lilly Among Clouds" Kate Bush ("Wuthering Heights"), wegen der Kombination des roten Kleides und der eigenwilligen Tanzbewegungen.
Lilly wäre eine Nicht-Mainstream-Wahl gewesen, mit Makeda hätte Deutschland nach langer Zeit nochmal unter den Musical-Diven mitmischen können, die selten einen schlechten Platz machen beim ESC. Ihre hohen Töne waren zwar ein bisschen gebrüllt / angezerrt, aber trotzdem getroffen. An diesen Feinheiten hätte man bis Mai locker noch arbeiten können.

Mit Sisters hatte ich zunächst keine Probleme - bei meiner Mutter waren die zwei direkt unten durch :D . Ich war wie gesagt erstmal vom Guten ausgegangen, leider kamen dann nach und nach mehr und mehr Informationen, die den Beitrag in meiner Achtung sinken ließen.

Zum einen wäre da eben die politische Aussage der Komponistin, die sie einem wieder einmal um die Ohren hauen will.

Zum anderen geht es, unabhängig vom Inhalt des Songs, um die Auswahl selbst:
Alle anderen Kandidat/innen haben ihren Song selbst (mit-)geschrieben. Laurita und Carlotta wurden im Januar kurzfristig als siebter Act gecastet, Sisters war der einzige von internationalen Autoren geschriebene Song, bekam den letzten Startplatz, der sich zumindest auf die Fernsehzuschauer immer günstig auswirkt - und dann gab es noch einen Johannes Strate von Revolverheld in der Jury, der Carlotta 2014 in seinem Team im Finale von The Voice Kids hatte. Seine 12 Punkte für sie waren nun wirklich eine Überraschung! :p

Ich finde das Grundkonzept von letztem Jahr eigentlich gut - internationale Profi-Jury, ESC-Fan-Jury plus Fernsehzuschauer, jeweils ein drittel gewichtet, und dazu zumindest teilweise selbst geschriebene Songs der Teilnehmer.

Leider hat der NDR diesmal dieses solide Grundkonzept sabotiert, indem sie einem Beitrag wieder einmal unfairen Sonderstatus verliehen haben.

2014 und 2015 gab es etwas ähnliches, mit diesem dämlichen Clubkonzert und der Wildcard, wodurch ein Newcomer-Kandidat nach einem Zusatzauftritt ins Finale kam zu etablierten Acts wie Santiago, Unheilig, Avantasia, Gregorian etc. In beiden Fällen hat das deutsche Publikum dann maßgeblich für den Underdog mit der Wildcard gestimmt (Ann-Sophie war zwar nur zweite 2015, aber da Andreas Kümmert ja zurückgezogen hatte, war dann trotzdem zweimal hintereinander die Person mit der Wildcard die Kandidatin für den ESC).

Was ist so schwierig daran zu verstehen, dass für alle Kandidaten die gleichen Bedingungen gelten sollten? :D
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Strato Incendus
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Politische Diskussion
Hinweis: Das "Politik & Gesellschaft"-Sub ist seit geraumer Zeit geschlossen. Politische und gesellschaftliche Diskussionen ausserhalb dieses geschlossenen Forums werden von der Moderation unterbunden!

Ich bitte also, sich auf die rein musikalische Diskussion bzgl. ESC zu beschränken!
 
Okay, ist mir sowieso lieber! :D Ist allerdings beim ESC oft schwierig zu trennen... ;) Je nachdem, was da noch kommt.

So zum Beispiel bei folgendem Act, der heute als Fan-Favorit in den isländischen Vorentscheid geht:

Hatari - Hatriδ mun sigra ("Hass wird siegen", englische Untertitel sind dabei)



Hatari ist Swahili für "Gefahr". Die Band befindet sich offenbar auf der Grenze zwischen Goth, Industrial und Glam - drei Genres, von denen ich nicht gedacht hätte, dass sie überhaupt aneinander grenzen :evil: .

Sie haben wiederholt behauptet, ihr Ziel sei es, das System des Kapitalismus zu Fall zu bringen. Allerdings gefolgt von dem Satz "vielleicht verkaufen wir ja noch ein paar T-Shirts dabei".

Es ist also beruhigend ersichtlich, dass die drei sich ungefähr so ernst zu nehmen scheinen wie Steel Panther ^^, es dabei jedoch ebenso wie diese bewerkstelligen, nie aus ihrer Rolle zu fallen.
 
Die oben erwähnten Hatari haben gestern das Ticket in Island gelöst - und ein weiterer sehr experimenteller Fan Favourite ist gestern in Portugal gewählt worden:

Ich präsentiere den Künstler mit der zufälligsten Namenskombination seit Montenegros "Rambo Amadeus" (2012) :D.

Conan Osíris - Telemóveis ("Mobiltelefone")



Das Handy steht hier als Metapher fürs Herz ("Ich habe mein Handy kaputtgemacht bei dem Versuch, im Himmel anzurufen".) Der Sänger überlegt im Laufe des Liedes, freiwillig sein Handy zu zerstören (also quasi nicht mehr für die Liebe "empfänglich" zu sein), kommt dann aber zu dem Schluss, dass er damit sich selbst tötet (er endet mit den Worten "der, der den Pfeil abgeschossen hat, war ich").

Das Lied an sich ist musikalisch experimentell genug, den meisten wird es beim ersten Hören nicht zusagen. Noch gewagter wird das Ganze aber dadurch, dass Conan gesagt hat, es falle ihm schwer, das Lied zweimal auf die gleiche Weise zu singen - er wandelt also jedes Mal mitunter relativ stark die Melodie ab.

Was er gestern im portugiesischen Finale gesungen hat, war zum Glück relativ nah an der Original-Studioaufnahme, mit der er sich so viele Fans geholt hat:



Was meint ihr - wer wagt, gewinnt? Die Sieger der letzten Jahre, namentlich Jamala und Salvador Sobral, waren jetzt nicht gerade Mainstream-Pop. :gruebel:

Meine Musik ist das definitiv nicht, aber mittlerweile sehe ich, was die Leute daran finden.

Das Problem ist halt, dass man so ein Lied dafür meist mehrfach hören muss, und die meisten hören es bei den ESC-Live-Shows nur einmal.
 


Interessant vielleicht die Analyse des deutschen Beitrags hier von Youtuber Klaus Kauker.
Die wesentlichen Aussagen zusammengefasst:
- über Prechorus: "..ziemlicher Standard. Ziemlich kleines 1x1 harmonisch gesehen.."
- "..es wurd' richtig Anlauf genommen...Man denkt jetzt muss es doch richtig abgehen, aber die Musikproduktion sagt 'Ätsch Wir machen jetzt das große Space auf..gar keinen Beat..eher so spährische Sounds...
halten den Zuschauer sozusagen noch etwas an der Stange..."
- "Die Drums haben sowas militärisches. Hier wird marschiert. Es ist sehr krass gefiltert. Die Drums kommen von sehr weit weg."
- "..Das Problem ist auch, dass die (Sängerinnen) einstimmig singen. Jede Ungenauigkeit..."
- Über den Chorus: "..sehr schwer zu merken, weil es melodisch auf und ab geht und sehr schwer zu singen..sehr langsam, sehr stampfend dieser Chorus, aber sehr energetisch.."
- "Im Moment ist meine Reaktion eher durchwachsen..auf jeden Fall ist die Melodieführung sehr besonders. Man kann nicht sagen, dass der Chorus 0815 ist. Die Melodie ist definitiv mutig, was ich super gut finde...sehr schwer zu singen"

Meine eigene Meinung geht eher Richtung langweilig/schlecht.
Der Chorus, der das Filetstück in Songs sein soll, hört sich hier eher an wie die Bridge oder der Prechorus von populären Songs. Von den fachlich bewanderten Juroren könnten Punkte fließen, aber beim
Zuschauervoting - schätze ich - wird es wenig bis gar nichts zu holen geben.
Von daher tippe ich auf untere Ränge, zumal, wenn auch noch die Punkte von Seiten der Fachleute ausbleiben.
 
Das stimmt, die Melodie ist keineswegs 08/15! :) Das Problem ist eben, dass sich das Lied von Arrangement und Produktion her einfach nicht genug traut, "episch" zu sein.

Mit Unisonogesang haben wir damals in der Schulband ausreichend eigene leidige Erfahrungen gemacht - haben unseren Sängerinnen immer wieder Harmoniestimmen geschrieben, nur damit sie dann live doch wieder alle in die Hauptstimme zurückgefallen sind :( . Dementsprechend klingt es auch bei "Sister": Die Parts, wo zweistimmig gesungen wird, sind okay, aber die einstimmigen sind ein Spiel mit dem Feuer.

Mittlerweile sind alle Beiträge bekannt, hier in alphabetischer Reihenfolge, um niemanden zu beeinflussen :) .



Von den neueren Songs gefielen mir die Niederlande noch relativ gut auf Anhieb; Russland wurde im Vorfeld so over-hyped, dass er nur hinter den Erwartungen zurückbleiben konnte, auch, wenn das Lied an sich nicht schlecht ist.



Schweden erfindet sich einmal mehr neu und weiß, wie man einen Song auswählt, der Qualität ausstrahlt, ohne damit automatisch den Leuten wieder mit dem selben Hochglanz-Pop wie sonst üblich auf die Nerven zu gehen.
So war es damals mit dem für schwedische Verhältnisse zurückhaltenden "If I Were Sorry" nach dem Effektfeuerwerk "Heroes", und jetzt kommt nach dem Michael Jackson-Verschnitt Benjamin Ingrosso, den das Fernsehpublikum letztes Jahr überaupt nicht mochte (nur 21 Punkte insgesamt von den Anrufern aus allen Ländern zusammen), ein deutlich sympathischerer Interpret - mit einer Nummer, die eher wirkt wie eine Kreuzung aus Gospel und Meat Loaf.



Im Prinzip also der logische Nachfolge von Österreich letztes Jahr - wobei das nur der Jurysieger war, weswegen ich hier nicht den negativen Effekt erwarte, der sonst oft eintritt, wenn man sich zu sehr an erfolgreichen Beiträgen aus dem Vorjahr orientiert :) .

So wie etwa das kürzlich umbenannte Nordmazedonien, das wie wir in einfallsloser Anlehnung an Netta mit der Feminismus-Keule ankommt - dabei aber so dick aufträgt, dass es selbst dem größtenteils "progressiven" Eurovisions-Publikum zu viel wird.



Sieht aus, als gelte "get woke, go broke" dieses Jahr auch beim ESC... :D

Als Favoriten werden derweil gehandelt:

Niederlande
Zypern
Norwegen
Italien
Russland
Island
Schweiz

Ein klarer Sieger zeichnet sich also erfreulicherweise noch nicht ab; eine klare Top-Ten hingegen schon. Auch, wenn mir persönlich nicht alle aus dieser Liste gefallen, so gehe ich doch davon aus, dass die die Top Ten unter sich ausmachen werden - mit ein paar Wild Cards wie Portugal evtl. noch dazwischen.
Spanien ist ein potenzieller Stimmungsmacher, läuft jedoch wie immer bei Spanien die Gefahr, das Staging zu versauen (oder den Gesang...).
Die Schweiz wird es vermutlich ins Finale schaffen, weil sie in einem anderen Semi ist als Zypern, könnte dann aber im Finale gegen Zypern unterliegen (=Zypern saugt alle Stimmen der Zielgruppe auf, die vorher für die Schweiz gestimmt hat).
 
Zuletzt bearbeitet:
Endlich ist es soweit! Morgen Abend steht das erste Halbfinale an! Hier meine Vorhersage nach Sichtung der Probenausschnitte:

  1. Island
  2. Australien
  3. Serbien
  4. Griechenland
  5. Tschechien
  6. Portugal
  7. Zypern
  8. Slowenien
  9. Ungarn
  10. Georgien
  11. Polen
  12. Estland
  13. Finnland
  14. Belgien
  15. Weißrussland
  16. San Marino
  17. Montenegro
Jeweils Plätze 1-10 kommen pro Halbfinale weiter.

Erklärungen:

Estland hat einen schlechten Startplatz zwischen den Fan-Favoriten Island und Portugal erwischt. Ansonsten hätte ich ihn statt Ungarn weitergeschickt.

Georgien ist bei den Zuschauern ziemlich unbeliebt, aber er hat ein Staging kräftig aufgemotzt, und die Jury könnte seine Stimme belohnen. Hier lehne ich mich ein wenig aus dem Fenster, indem ich ihn weiterschicke - aber das Kaukasusland hat sich 2016 schon einmal entgegen aller Erwartungen qualifiziert.

Zypern war ein Favorit, ist aber stimmlich live in den Proben eher schwach gewesen.

Australien hat sein Staging mächtig aufgehübscht, ohne es zu übertreiben. Stimmlich auf den Punkt und angemessen "space-ig".

Serbien ist die große Dramaballade und stimmlich sicher.

Island macht, was es immer macht - und das kommt nach wie vor an.

San Marino hatte ein wenig Fansympathie, aber stimmlich ist es wackelig, und das Staging auch nicht so stark wie bei Serhats Teilnahme 2016.
 
Das erste Halbfinale fand ich schrecklich. Und die interessanteste Nummer – Portugal – ist raus.
Mal schauen, wie das zweite Halbfinale wird und die Nummern im Finale, die direkt durchkommen.
Die Videos hatte ich mir zwar im Vorfeld kurz angeschaut. Da hat mir auch schon Portugal am besten gefallen.
Aber so arm wie das erste Halbfinale 2019 habe ich ESC nicht in Erinnerung. Oder doch? Das Finale kann dann nur halb so schlimm werden, wenn in den Semifinalen schon etwas aussortiert wird. Na mal schauen, wie es mit ESC 2019 weiter geht ...
Beim ersten Halbfinale habe ich zwar öfter Ton und Bild weg gemacht, die Show aber doch mitverfolgt, und werde die weiteren auch mitverfolgen. Aber Polen (u.a.) auf jeden Fall ohne Ton. Oder sind sie (hoffentlich) raus? Nix gegen Polen, aber dieser "Gesang" ist doch unerträglich.
 
Ja, Polen ist raus. ;) Portugal leider auch. Ich kann aber verstehen, warum. Ich habe auch mehrere Male Hören gebraucht, bis ich Portugal etwas abgewinnen konnte - aber beim ESC hört und sieht man jeden Song eben nur einmal. Zwar ist davon auszugehen, dass das Halbfinale tendenziell mehr von "Die-Hard-Fans" geguckt wird, also mehr darunter sind, die sich vorher schon die Songs zu Gemüte geführt haben. Aber natürlich auch nicht alle. Es gibt natürlich auch Leute, denen "Telemóveis" direkt beim ersten Hören gefällt, die sind nur eben nicht in der Mehrheit.

Gesanglich hätten Ungarn, Georgien und Portugal es eher verdient, weiterzukommen als Weißrussland, Estland, San Marino, und auch eher als Zypern. San Marino hatte halt den letzten Startplatz... und Serhat ist jetzt der Lieblings-Troll der Fans. Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn er es mal kurz wieder geschafft hat, die Töne zu treffen, ehe er wieder rausgekommen ist :D . Ungarn, Georgien und Portugal waren leider als Songs weniger eingängig... und die Sprachbarriere hilft da auch nicht.

Ich plädiere ja schon seit Jahren für Untertitel auf dem Fernsehbildschirm - sollte ja ein Leichtes sein, wenn die englischen Übersetzungen der Texte schon lange im Vorfeld auf der Website stehen. Stattdessen versuchen immer wieder Künstler, ihre wichtigsten Textzeilen auf den LED-Screen im Hintergrund zu packen (wie z.B. das Wort "Freund" in allen Sprachen bei Tschechien). Das schränkt sie aber natürlich ein in dem, was sie eigentlich machen wollen.

Estland gefiel mir persönlich immer, ich hatte nur, wie oben sichtbar, befürchtet, sie würden zwischen Island und Portugal zerquetscht. Stattdessen ist Portugal zwischen Island, Estland und Griechenland zerquetscht worden. Könnte mir aber vorstellen, dass er auf Platz 11 war.

Weiter sind:
Australien, Island, Griechenland, Serbien, Zypern, Tschechien, Slowenien, Estland, Weißrussland und San Marino


Damit habe ich diesmal nur 7/10 richtig - die drei gesanglich schwächeren (Weißrussland, San Marino und Estland) hatte ich nicht kommen sehen, obwohl ich mich für alle drei freue. Hoffentlich nutzen sie ihre Chance im Finale - keiner der drei wird weit kommen, aber vielleicht können sie diesmal ihre Songs zumindest etwas solider darbieten. :)

Idealerweise sollten zwar nur die weiterkommen, die das bereits im Halbfinale getan haben, damit die Gesamtqualität im Finale besser ist. Aber da merkt man eben wieder, dass der ESC kein Gesangswettbewerb ist, sondern ein Kompositions- und Performance-Wettbewerb.

Mir persönlich ist das aber immer noch lieber, denn wir hatten einige vergangene Jahre mit sehr vielen starken Stimmen, wo es Richtung "The Voice of Europe" ging - dafür wurde aber dann praktisch nur auf Englisch gesungen, denn all diese starken Stimmen wollen sich ja international langfristig vermarkten.

Das war das Beste für mich am gestrigen Halbfinale: Viele Songs in Landessprache! :)

Morgen im zweiten Semi kommen zwar deutlich stärkere Songs, d.h. mehr von den Favoriten, dafür ist jedoch nur ein einziger Song (Albanien) komplett in Landessprache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich fand Portugals Beitrag "befremdlich"...
 
Für mich war der Rest "befremdlich". :tongue:
 
Ja, heute wird es auf jeden Fall mainstreamiger - und sei es nur aufgrund fast auschließlich englischsprachiger Songs. Hier meine Vorhersage:

  1. Niederlande
  2. Schweden
  3. Schweiz
  4. Malta
  5. Norwegen
  6. Russland
  7. Aserbaidschan
  8. Nordmazedonien
  9. Albanien
  10. Armenien
  11. Dänemark
  12. Lettland
  13. Rumänien
  14. Österreich
  15. Kroatien
  16. Moldawien
  17. Litauen
  18. Irland
Erklärungen:
Die Niederlande sind der Topfavorit dieses Jahr. Schweden, Schweiz, Malta und Russland sind ebenso schon für die Top Ten im Finale vorhergesagt. Norwegen ist einer der wenigen Eurodance-Nummern, nach der die Kernzuschauerschaft jedes Jahr lechzt, gut gesungen und mit ethnischem Einschlag. Aserbaidschan macht den Abschluss der Show und ist kürzlich in den Wetten nach oben geschossen, offenbar haben sie irgendetwas Außergewöhnliches für ihr Staging geplant.

Nordmazedonien singt gut und springt auf den Frauenpower-Zug auf, ebenso Armenien, wobei letztere eröffnen muss, dass aber mit ihrer Stimmakrobatik auch gut hinbekommen könnte. Verhaut Srbuk hingegen zu viele Töne, wird ihr wenig auffälliges Staging sie auch nicht mehr retten können. Albanien appeliert an seine Diaspora, hat eine starke Stimme, könnte aber zwischen den Favoriten zerquetscht werden.

Dänemark und Rumänien hätten beide evtl. noch Chancen - Rumänien hat wie immer seine große Diaspora, wobei viele rumänische Zuschauer im In- und Ausland aufgrund des Dramas beim Vorentscheid vermutlich immer noch keine Fans ihres Beitrags sind. Sowohl Leonora als auch Ester können charmant und einladend wirken - oder überaus creepy. Vamp im roten Kleid und nettes Mädel von nebenan - oder zugeknöpfte Vampirin und Chucky die Mörderpuppe. Sie haben es beide in der Hand - bzw. in der Mimik.

Lettland ist unauffällig, aber es hat zumindest eine klare Zielgruppe als einziger Bar/Lounge-Song. Denen wird der Song vermutlich nicht entgehen - dem Rest von Europa jedoch schon.

Litauen hat sich endlich stimmlich gefangen, leider viel zu spät. Das Staging ist genauso langweilig wie beim Vorentscheid, und er startet genau zwischen den Favoriten Malta und Russland. Raus aus dem Käfig, ja... aber auch raus aus dem Wettbewerb.

Kroatiens und Moldawiens Beiträge triefen vor Kitsch und Klischees und versuchen das mit übertriebenem Staging (goldene Flügel bzw. die reanimierte Sandmalerin der Ukraine von 2011) wettzumachen. Kroatien kriegt wahrscheinlich ein paar Jurypunkte für seine starke Stimme in jungen Jahren; Moldawien dafür vielleich ein paar Punkte vom Publikum für die Sandmalerin sowie garantierte 24 Punkte von Rumänien.

Irland startet mit der verfluchten Nummer 2 und ist dynamisch einfach flach. Ein bisschen Retro-Charme, aber ich kann nicht sehen, wie das weit kommen soll.

Österreich könnte vielleicht noch überraschen, wenn sie eine spontane Verbindung zum Publikum aufbaut.
 
Malta könnte das Ding tatsächlich rocken, also übermorgen erster werden.

Schweden und Schweiz bieten nichts Besonderes.


Norwegen und Dänemark vermute ich auch weit oben.


Irland startet mit der verfluchten Nummer 2 und ist dynamisch einfach flach. Ein bisschen Retro-Charme, aber ich kann nicht sehen, wie das weit kommen soll.

Irland würde ich grundsätzlich nicht unterschätzen.
Bass und Lead machen was her, was wiedererkennungswert angeht.
 
Also mir hat bisher der dänische Beitrag am betsen gefallen.
Ist ein Ohrwurm und setzt sich vom Rest der Songs ab.

Den albanischen Song fand ich auch ganz gut...
 
Ich habe auch gestern Abend für Albanien gestimmt, obwohl sie zwischenzeitlich ziemlich out-of-tune war - nämlich in der Passage, in der nur Percussion und keine Akkordinstrumente zur Orientierung da waren. Sowas hätte man aber doch beim Üben zum Backing Track merken müssen, dass da eine Gefahr besteht, oder? :D Naja, jetzt kriegt sie eine zweite Chance. Leider hat man sie auf den unglückseligen Startplatz 2 gesetzt. Immerhin bleibt der Deutschland erspart - allerdings haben wir es mit Startplatz 4 auch nicht viel besser getroffen (von dem aus sind schon die No Angels 2008 gescheitert).

Hier die komplette Startreihenfolge:
https://eurovision.tv/story/eurovision-2019-this-is-the-running-order-of-the-grand-final

Insgesamt wurde doch dieses Jahr wieder so viel gesanglich daneben gesemmelt wie lange nicht mehr.

Die Österreicherin hat ihren Refrain immer hinbekommen, der Rest jedoch war wildes Zielschießen - wie auch bei Albanien fehlten vielerorts Akkorde zur harmonischen Orientierung im Backing Track. Da erschwert man es sich sogar noch, wenn man so minimalistisch arrangiert.

Armenien klang eben bei nochmaligem Anhören besser, gestern Abend bei der Eröffnung jedoch war das ein wildes Umhergeschleuder von Noten, nur bei einem der f#'' habe ich auf Anhieb gemerkt, dass es saß. Da hat sich Srbuk wohl an der Schwierigkeit des eigenen Liedes verhoben.

Was ich von England aus dem Vorschau-Clip gesehen habe (nachher, als die anwesenden Big Five-Vertreter vorgestellt wurden), klang auch nicht gerade überzeugend, das habe ich Michael Rice vorher schon besser singen hören.

Auch der Mit-Autor des englischen Songs, John Lundvik aus Schweden, wirkte stimmlich etwas angeschlagen. Er hat zwar die Töne getroffen, konnte sie aber nicht gut solange halten, wie er es gerne getan hätte (im Vergleich zur Performance bei Melodifestivalen).

Aus dem ersten Halbfinale kommen noch Estland, Weißrussland und vor allem natürlich San Marino dazu. Immerhin hat Estlands Vertreter Victor Crone direkt eingeräumt, dass er seine Gesangsperformance bis Samstag noch verbessern müsse - mal gucken, vielleicht bekommt er es ja hin! :) Im estnischen Vorentscheid war er auf jeden Fall schon mal stärker.

Sergey Lazarev aus Russland hat super gesungen bis auf sein hohes C am Ende - das ist aber eh nur Spielerei und für die Hauptmelodie nicht nötig. Im Finale würde ich es an seiner Stelle einfach weglassen. Selbst, wenn er es hinbekommt, ist der Ton so kurz, dass er kaum zum "Angeben" taugt. Hohes Risiko, geringer Nutzen.

Jurij aus Litauen hat sich stimmlich gefangen, aber das ganze Falsett-Zeug klang eben zu lasch für einen "Löwen". Ester aus Rumänien hat auch tonpräzise vor sich hingesäuselt, das Staging hat einfach das ruiniert, was im Vorentscheid noch für sie gesprochen hätte. Die moldawische Anna Odobescu hat zwar auch alles sauber gesungen - nur das ist eben das Problem, wenn man sich die altbekannte Sandmalerin da hinten hinstellt, dann achtet niemand mehr auf das Lied.

Nordmazedonien hat das geschafft, was Serbien im ersten Semi gelungen ist. Letzteres scheint mir jedoch das stärkere Lied insgesamt zu sein und wird deshalb Nordmazedonien im Finale wahrscheinlich die Punkte klauen - und Nordmazedonien wiederum klaut alle "Frauenpower"-Punkte von uns (insbesondere jetzt, wo Armenien raus ist, das sich auch an dieselbe Zielgruppe richtete).

Diesmal also 9/10 Richtige für mich - ich hatte Armenien und Dänemark direkt hintereinander auf 10 und 11, hätte ich die getauscht, wäre meine Vorhersage komplett korrekt gewesen. Aber durch die große Zahl an Favoriten war das zweite Semi auch insgesamt deutlich leichter vorherzusagen.

Hier dann mal, unter Kenntnis der Startreihenfolge, meine Vorhersage fürs Finale - und damit auch: Wer gewinnt das Ding denn nun? :)


  1. Niederlande
  2. Australien
  3. Schweiz
  4. Island
  5. Italien
  6. Schweden
  7. Russland
  8. Serbien
  9. Griechenland
  10. Norwegen
  11. Tschechien
  12. Frankreich
  13. Malta
  14. Aserbaidschan
  15. Spanien
  16. Zypern
  17. Slowenien
  18. Nordmazedonien
  19. Weißrussland
  20. Estland
  21. Dänemark
  22. Israel
  23. Albanien
  24. San Marino
  25. Vereinigtes Königreich
  26. Deutschland

Ich denke, sowohl Niederlande als auch Australien wären als Sieger möglich - hier entscheide ich mich jetzt für Holland, weil der Song insgesamt emotionaler ist und gestern Abend definitiv seinen "Wow!"-Moment hatte. Das kann jedoch ebensogut morgen spontan zu Kates Gunsten kippen.

Alle anderen scheinen mir entweder stimmlich zu schwach, vom Staging unpassend (Russland), von der Zielgruppe zu klein (Island, Italien), oder haben einen Konkurrenten, der um dieselbe Zielgruppe kämpft, sodass zwei ähnliche Beiträge sich gegenseitig Punkte wegnehmen (Zypern, Schweiz, Malta und Weißrussland etwa).

Für Deutschland sehe ich leider wirklich nichts, was wir hinter uns lassen könnten. Serhat wird vermutlich schlechter singen als die Sisters, aber er hat durch seine unerwartete Qualifikation für das Finale und den Troll-Faktor jetzt Momentum gewonnen, das wir nie hatten.

Zudem starten wir ziemlich am Anfang und haben ein Staging, das wenig im Gedächtnis bleibt. Und das nach Sympathiemagnet Tschechien und direkt vor Schwergewicht Russland, das es mit seinem Staging wieder einmal komplett übertreibt.

Der Text des Refrains könnte also auch abgewandelt werden zu "Don't you even try it - Letzter!"

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren - mMn müsste dafür aber schon jemand ordentlich viele Töne verhauen.

Aber gut, wie gesagt - das kommt ja dieses Jahr anscheinend wieder häufiger vor :D . Also vielleicht haut ja jemand so richtig daneben und erspart uns damit den letzten Platz.

Obwohl das ja mittlerweile fast schon Tradition hat und damit eigentlich spannender wäre als z.B. 21.-25. zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guvnor
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Fäkalsprache
Island dürfte tatsächlich der "ungewöhnlichste" Song sein, der es ins Finale geschafft hat. Wie gesagt, Portugal wurde oft in einem Atemzug mit Island genannt, obwohl stylistisch völlig anders, aber gleichermaßen gewagt. Wenn du auf der Suche nach "mutigen" Beiträgen bist, hör's dir mal an - wenn auch nicht mehr heute Abend, weil er das Finale leider verpasst hat.



Ist schade drum, er hätte das Finale bestimmt bereichert - ich kann jedoch verstehen, warum er es nicht geschafft hat. In das Lied muss man sich einhören, und beim ESC kriegt jeder in den Semis nur eine Chance. Ich persönlich hätte auch auf Zypern oder Griechenland im Finale verzichten können, aber naja... wer nicht wagt, der nicht gewinnt (Deutschland), aber wer wagt, so wie Portugal oder Island, gewinnt deswegen noch nicht automatisch. :)

*** Bezugspost gelöscht ***
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guvnor
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: OT
Ach so, dann bringt das ja doch was, dass ich immer einen Buchstaben mit einem Asterisk * ersetze, wenn ich so ein Wort benutze. :D Kam mir deswegen schon oft bl*d vor.

Ein kleiner Nachtrag noch zu meiner Vorhersage: Wenn der Engländer so singt wie in der Probe, könnte er tatsächlich hinter uns landen - England hat ja den gleichen Nachteil wie wir: automatisch qualifiziert, und im Gegensatz zu Italien / Frankreich / Spanien keinen Hype im Rücken. Auch der Gastgeberbeitrag hat einige Liebhaber - Deutschland und England sind die einzigen automatisch Gesetzten, die das nicht von sich behaupten können.

Für das UK spricht allerdings, dass sie nach uns starten. Es ist zwar kitschig und dick aufgetragen mit Bombast, aber das merkt man sich eher als unser kleines Liedchen ohne auffälliges Staging. Repetitiv sind beide - ob man zigmal das Wort "sister" oder zigmal das Wort "bigger" singt, macht dann auch keinen Unterschied mehr :) .

Und vielleicht zieht tatsächlich Serhat trotz voraussichtlich schlechterer Gesangsleistung an Albanien vorbei - weil er den Spaßfaktor auf seiner Seite hat und später startet, während Albanien die verfluchte Nummer zwei hat und eher, wie eine albanische Zuschauerin meines YouTube-Kanals schrieb, "wie jedes Jahr die Leute deprimiert".
 
Ausnahmsweise mal eine Erklärung im Thread zum Löschen des Posts von Guvnor:

Die Diskussion lief bis zu deinem Beitrag wirklich schön friedlich und vor allem sachlich ab.
Man kann sein Nichtgefallen dieser Musikrichtung bzw. Veranstaltung auch anders ausdrücken, ich hab das nicht nur an dem einen Wort festgemacht, sondern generell
habe ich das nicht als wirklich sachliche Meinung sondern als "bashing" verstanden.

Weitere Diskussionen dazu bitte nicht hier im Thread, sondern im dafür vorgesehenen Bereich "Anliegen & Beschwerden".
 
In das Lied muss man sich einhören, und beim ESC kriegt jeder in den Semis nur eine Chance.
Mir ist ja schon im Vorfeld beim Durchklicken durch die Videos Portugal positiv als anders und interessant aufgefallen. Die waren meine Favoriten. Und auch live im ersten Semifinale waren sie gut. Guter Gesang, gute Performance. Aber den Zuschauern war das wohl nicht mainstreamig genug, und wie die Jurys entschieden haben, weiß ich nicht. Naja, schade darum, aber ich finde, Portugal hat den Wettbewerb schon ernst genommen. Bei manchen Ländern bin ich mir nicht so sicher. Nicht wenige Länder sagten die Teilnahme ab mit der Begründung fehlender finanzieller Mittel. Und die meisten Teilnehmer treten aus meiner Sicht mit sehr schwachen Nummern auf, wo ich an Alibi-Teilnahme denken muss.

Im Übrigen, bei so vielen schwachen Nummern in diesem Jahr wird Deutschland höchstwahrscheinlich keinen schlechten Platz holen, denn die Nummer aus Deutschland gehört m.E. noch zu den besten in diesem Jahr. Ob's für den ersten Platz reicht, bezweifele ich zwar, aber in der oberen Hälfte muss die Nummer schon landen. Der Startplatz Nr. 4 wäre an sich günstig, direkt nach Tschechien aber weniger günstig. Nach Deutschland kommt sofort Russland auf Startplatz Nr. 5. Na mal schauen ... ;)
 
Habe bereits 55 Minuten hinter mir - und das ganz ohne Alkohol! :eek:
Mal sehen, ob ich es bis zum Ende schaffe.
Gut sind die eingeblendeten Kommentare auf ONE...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben