Denn mit etwas Routine könnte man in die Falle tappen,
Eben! ... und genau das macht guten Notensatz aus: Möglichst eindeutig, möglichst unmißverständlich.
Gerade bei Orchestermusikern, die oft ein riesiges Repertoire mehr oder weniger vom Blatt spielen müssen, ist es enorm wichtig, fragliche Stellen möglichst eindeutig zu schreiben, denn für genauere Betrachtungen bleibt im Eifer des Gefechts wenig Gelegenheit.
@SyIvia: Klar, daß man manchmal verwirrt ist und in solchen Situationen glaubt, etwas nicht richtig verstanden zu haben, weil ja das Versetzungszeichen eigentlich überflüssig ist und irgendwas muß es doch bedeuten, sonst stünde es nicht da.
Es dient wirklich nur der Sicherheit/Eindeutigkeit und Du kannst Dich darauf verlassen, daß ein Versetzungszeichen vor einer Note absolut für sich alleine gilt und alles, was davor war, aufhebt.
Beispiel: In genau diesem Takt wird ja auch das es zum e aufgelöst. Das geschieht nicht durch ein Kreuz (um das b "aufzuheben"), sondern durch ein Auflösungszeichen, das alleine für sich gilt und sagt: dieser Stammton e ist als e zu spielen, egal was die Vorzeichen sagen.
Zurück zum Thema "Erinnerungs-Versetzungszeichen" (Warnakzidenzien, cautionary/courtesy accidentials):
Manchmal werden sie z. B. auch in Klammern gesetzt, was ich eigentlich für ganz sinnvoll halte, weil dann sofort klar ist: "eigentlich überflüssig, aber zur Sicherheit schreiben wir's doch lieber hin".
Viele Grüße
Torsten